Abwassermenge gleich trinkwasser

Der durchschnittliche Trink- und Abwasserpreis in Baden‑Württemberg läuft sich nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes seit Jahresbeginn auf zusammen rund vier Euro je Kubikmeter (m³). Das Wasser aus dem Hahn einschließlich des Abwassers kostet damit im Land rund 0,4 Cent je Liter. Wird diesem Durchschnittspreis ein Mineralwasser aus dem mittleren Preissegment gegenübergestellt, liegen Trink- und Abwasser grob bei rund einem Hundertstel des Preises für Mineralwasser. Dabei gibt es eine große Spanne der Trink- und Abwasserpreise von Gemeinden. Sie reichen von 8,20 Euro je Kubikmeter (Euro/m³) in der Gemeinde Beuron mit dem höchsten Preis bis 1,82 Euro/m³ in der Gemeinde Ummendorf mit dem niedrigsten Preis.

Wie das Statistische Landesamt weiter feststellt, ist der Trinkwasserpreis mit durchschnittlich 2,11 Euro/m³ etwas höher als der ebenfalls nach der verbrauchten Trinkwassermenge abgerechnete durchschnittliche Abwasserpreis mit 1,94 Euro/m³. Hinzu kommt in fast allen Gemeinden des Landes ein verbrauchsunabhängiger Grundpreis in Höhe von durchschnittlich 3,37 Euro/Monat für die von den Wasserversorgungsunternehmen bereitgehaltene Infrastruktur und die Nutzung des Hauswasserzählers. Eine Abwassergrundgebühr wird dagegen deutlich seltener erhoben.

Im Land wurden mittlerweile fast flächendeckend getrennte Abwassergebühren für das Schmutzwasser und das in die Kanalisation gelangende Niederschlagswasser eingeführt. 1069 von insgesamt 1101 baden‑württembergischen Gemeinden erheben diese sogenannte gesplittete Abwassergebühr, bei der eine Niederschlagswassergebühr in Höhe von durchschnittlich 46 Cent je Quadratmeter versiegelter Fläche anfällt. Die verbleibenden 32 Gemeinden erheben eine Einheitsgebühr, bei der Schmutzwasser und Niederschlagswasser nicht getrennt in Rechnung gestellt werden.

Weitere Informationen
Gemeindeergebnisse

Das Statistische Landesamt hält in seinem Internetangebot umfassende Informationen zu den Trink- und Abwasserpreisen zum aktuellen Erhebungsstichtag 1.1.2016 und zu früheren Jahren auf Landes- und Gemeindeebene vor.

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und Industrienationen fallen die Wasserkosten in Deutschland relativ hoch aus. Einen großen Einfluss auf die Kosten hat der Wohnort. Denn die einzelnen Regionen unterscheiden sich hinsichtlich des Wasserpreises zum Teil signifikant.

Das Wichtigste in Kürze

Wie setzen sich die Wasserkosten zusammen?

Für gewöhnlich umfasst der Wasserpreis zwei Bestandteile: Einerseits fällt eine Grundgebühr für den Hausanschluss an, die von der Bauart der Wasserzähler beziehungsweise der Anzahl der Wohneinheiten abhängt. Hierbei handelt es sich um Fixkosten. Ob und wie viel Wasser jemand verbraucht, hat folglich keinen Einfluss auf den Grundpreis. Andererseits beinhalten die Wasserkosten auch einen Arbeitspreis, der von der bezogenen Wassermenge abhängt.

Übrigens liegt der Fixkostenanteil der Wasserversorger bei etwa 80 Prozent. Dies geht unter anderem auf den hohen finanziellen Aufwand für die Infrastruktur, die Wartung der Anlagen, das Personal und den Gewässerschutz zurück. Auf einen Großteil der Kosten hat die durch den Versorger geförderte Wassermenge demnach keinen Einfluss.

Wie lassen sich die Wasserkosten berechnen?

Die zu zahlenden Wasserkosten sind die Summe aus den finanziellen Aufwendungen für die Grundgebühr und das erhaltene Trinkwasser. Verbraucher können die zu erwartenden Kosten daher mithilfe der folgenden Formel berechnen:

Der entsprechende Wert stellt jedoch lediglich die Kosten für das Leitungswasser dar. Doch auch für das Abwasser erheben die Versorger eine Gebühr. Unter Berücksichtigung dieser Variable ergibt sich eine modifizierte Formel:

Unterschiedliche Berechnungsmodelle für Wasserkosten bei Mietverhältnissen

Laut Gesetz dürfen Vermieter die Wasserkosten auf die Betriebskosten umlegen. Hierzu gehören auch die Aufwendungen für Wasserzähler, für eine möglicherweise vorhandene Wasseraufbereitungsanlage und für die Entwässerung. Bei der Umlegung der Kosten haben Vermieter die Wahl: Die Abrechnung kann sowohl anhand des tatsächlichen Verbrauchs erfolgen als auch anhand der Wohnfläche oder der im Haushalt lebenden Personen.

Welche Regelung der Vermieter nutzt, darüber gibt der Mietvertrag Auskunft. Häufig erfolgt eine pauschale Abrechnung, was viele Mieter natürlich als ungerecht empfinden. Schließlich kann es in diesem Fall passieren, dass ein Einpersonenhaushalt genauso viel zahlen muss wie eine Familie mit zwei Kindern. Allerdings unterscheiden sich die in den einzelnen Bundesländern geltenden Regelungen diesbezüglich etwas. So besteht beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein die Verpflichtung für Immobilienbesitzer, Neubauten mit eigenständigen Wasserzählern auszustatten.

Laut geltenden Bestimmungen müssen Vermieter für die Abrechnung der Warmwasserkosten den tatsächlichen Verbrauch erfassen. Schließlich gelten diese als Heizkosten. Vermieter können eine Ausnahme beantragen, falls die Installation der Wasserzähler mit einem nicht zu rechtfertigenden Aufwand einhergeht. In diesem Fall hat der Mieter jedoch das Recht, die veranschlagten Kosten um 15 Prozent zu kürzen.

Die durchschnittlichen Wasserkosten

Laut dem Statistischen Bundesamt liegen die Preise für einen Kubikmeter (m³) Trinkwasser durchschnittlich bei knapp zwei Euro. Da ein Kubikmeter exakt 1.000 Litern entspricht, kostet ein Liter Trinkwasser demnach etwa 0,2 Cent.

Allerdings gibt es sowohl zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede als auch zwischen einzelnen Gemeinden. Das hat mehrere Gründe. Zum einen können die Kommunen den Wasserpreis selbst festlegen. Zum anderen hängen die Kosten von zahlreichen Faktoren ab:

Wie hoch fallen die Wasserkosten in einem Ein-, Zwei- und Vierpersonenhaushalt aus?

Ein durchschnittlicher Verbraucher benötigt circa 125 Liter Wasser pro Tag, womit sich ein jährlicher Verbrauch von etwa 45 Kubikmetern ergibt. Da die Grundgebühr unabhängig von der Haushaltsgröße lediglich ein einziges Mal anfällt, sind hinsichtlich der Kosten insbesondere Single-Haushalte im Nachteil. In Abhängigkeit des Wohnortes und mit der Annahme eines Grundpreises von fünf Euro ergeben sich für verschiedene Haushaltsgrößen folgende jährliche Wasserkosten (Trinkwasser):

Bundesland

Durchschnittlicher Wasserpreis je m³

Wasserkosten Einpersonenhaushalt in Euro

Wasserkosten Zweipersonenhaushalt in Euro

Wasserkosten Vierpersonenhaushalt in Euro

Baden-Württemberg2,11154,95249,9439,8Bayern1,56130,2200,4340,8Berlin1,81141,45222,9385,8Brandenburg1,54129,3198,6337,2Bremen2,13155,85251,7443,4Hamburg1,83142,35224,7389,4Hessen2,02150,9241,8423,6Mecklenburg-Vorpommern1,64133,8207,6355,2Niedersachsen1,26116,7163,4266,8Nordrhein-Westfalen1,66134,7209,3358,6Rheinland-Pfalz1,73137,85215,7371,4Saarland1,9145,5231402Sachsen1,9145,5231402Sachsen-Anhalt1,72137,4214,8369,6Schleswig-Holstein1,46125,7191,4322,8Thüringen2,03151,35242,7425,4

Mit diesen Tipps Wasserkosten sparen

Die beste Möglichkeit, die Kosten zu reduzieren, ist es, den Wasserverbrauch zu senken. Dazu bieten sich beispielsweise die folgenden Vorgehensweisen an:

Mehr zum Thema

Energiekrise: das kannst du tun!

Mit unserem 3-Stufen-Plan kommst du gut durch die Krise.

Energiekrise: das kannst du tun!

Jetzt informieren

Stromkrise in Deutschland!

Warum die Strompreise steigen und was das für den Anbieterwechsel bedeutet.

Jetzt informieren

Jetzt Stromtarif sichern

Sicherheit durch Preisgarantie
Die Preise am Markt steigen. Achten Sie daher bei Ihrem Wechsel auf die Preisgarantien des jeweiligen Tarifs. So können Sie sich bis zu 24 Monate Preisgarantie sichern und müssen sich keine Sorgen um eine Preiserhöhung machen.

Wie setzt sich der Wasserverbrauch zusammen?

Der Wasserverbrauch setzt sich aus Trinkwasser, Wasser für die Körperpflege und Haushalt zusammen. Als virtuelles Wasser bezeichnet man Wasser, das zur Erzeugung eines Produkts benötigt wird.

Wie wird das Wasser berechnet?

Die zu zahlenden Wasserkosten sind die Summe aus den finanziellen Aufwendungen für die Grundgebühr und das erhaltene Trinkwasser. Verbraucher können die zu erwartenden Kosten daher mithilfe der folgenden Formel berechnen: Wasserkosten = (monatliche Grundgebühr x 12) + (Jahresverbrauch in Kubikmetern x Arbeitspreis)

Was kostet Wasser und Abwasser in Deutschland?

Die Trinkwassergebühr liegt seit Jahresanfang 2021 (Stichtag 1. 1. 2021) im Landesdurchschnitt bei 2,28 Euro1 und die Abwassergebühr, die sich an der verbrauchten Trinkwassermenge orientiert, bei 1,98 Euro je Kubikmeter (m3).

Was kostet 1 Kubikmeter Wasser und Abwasser in Bayern?

Der Preis für einen Kubikmeter Wasser beträgt 1,766 Euro (1,65 Euro netto).

zusammenhängende Posts

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte