Antibiotika werden gegen bakterielle und einige parasitäre Infektionen eingesetzt. Sie zeigen entweder eine bakterizide oder eine bakteriostatische Wirkung. Neben der antibakteriellen Aktivität ist das Wirkspektrum der Substanz entscheidend: Schmalspektrum-Antibiotika wirken z.B. nur auf wenige grampositive oder auf nur wenige gramnegative Erreger. Breitspektrum-Antibiotika decken eine Vielzahl von Erregern mit verschiedenen Eigenschaften ab; Carbapeneme, Fluorchinolone der Gruppe III und IV sowie Piperacillin/Tazobactam sind die Substanzen mit dem breitesten Wirkspektrum. Als Nebenwirkungen sind vor allem Allergien und Kreuzallergien sowie eine mögliche nephro- oder hepatotoxische Wirkung zu beachten. Während der gesamten Schwangerschaft sollten nur Penicilline, Makrolide und Cephalosporine eingesetzt werden.
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Wirkstoffe und Dosierungshinweise
Penicillin G
WirkstoffPenicillin G/Benzylpenicillin (z.B. Infectocillin®)Applikation
- i.v.
- i.m.
- Penicillin G 1–5 Mio. IE i.v. 4×/Tag, bei schweren Infektionen höhere Dosierungen bis zu 60 Millionen IE/Tag verteilt auf 4–6 Einzeldosierungen
- Siehe: Penicillin G (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Herz: Infektiöse Endokarditis (bei sensibel getestetem Erreger in empfohlener Dosierung)
- ZNS: Meningitis (bei empfindlich getestetem Erreger)
- Diverse schwere systemische Infektionen: Syphilis, Diphtherie, Tetanus, Milzbrand, Leptospirose, Aktinomykose
- Knochen: Osteomyelitis
- Wundinfektionen: Gasbrand, Erysipel
- Sehr breiter Dosierungsspielraum, Einzeldosis kann bis auf 10 Millionen IE erhöht werden
- Bei überwiegend durch Staphylokokken verursachten Infektionen muss vor Therapiebeginn von Penicillin-G-resistenten Keimen ausgegangen werden. Es sollte zunächst eine Resistenzprüfung erfolgen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Bei Nierenfunktionseinschränkung: Initial Standarddosis wie bei Gesunden
- Ab GFR <45 mL/Min.: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 5 Millionen IE, 3×/Tag
- Ab GFR <18 mL/Min.: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 4 Millionen IE, 3×/Tag
- Ab GFR <8 mL/Min.: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 5 Millionen IE, 2×/Tag
- GFR ≅2 mL/Min.: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 3 Millionen IE, 2×/Tag
- Ab GFR <2 mL/Min.: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 2 Millionen IE, 2×/Tag
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft
- Stillzeit: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit
Penicillin V
WirkstoffPenicillin V/Phenoxymethylpenicillin (z.B. Isocillin®, Infectocillin®, Penicillin V)Applikation
- p.o.
- Penicillin V 3–6 Millionen IE/Tag p.o. verteilt auf 3 Einzeldosierungen
- Siehe: Penicillin V (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Insb. Streptokokkeninfektionen im HNO-Bereich und in den oberen Atemwegen: Scharlach, Tonsillopharyngitis, Sinusitis, Otitis media
- Einnahme 30–60 Minuten vor den Mahlzeiten empfohlen
- Bei Streptokokkeninfekten (z.B. Streptokokken-Tonsillitis): Behandlung für mind. 10 Tage laut Fachinformation
- Mittel der Wahl bei Tonsillopharyngitis durch β-hämolysierende A-Streptokokken
- Bei Otitis media, Sinusitis, Bronchitis, Pneumonie, Pyodermie nur bei nachgewiesener Erregerempfindlichkeit anzuwenden
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Bei leichter bis mittlerer Nierenfunktionseinschränkung: Keine Dosisanpassung erforderlich
- Bei schwerer Nierenfunktionseinschränkung: Ggf. individuelle Dosisanpassung erwägen
- Bei leichter bis mittlerer Leberfunktionseinschränkung: Keine Dosisanpassung erforderlich
- Bei schwerer Leberfunktionseinschränkung: Ggf. individuelle Dosisanpassung erwägen
- Gravidität: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft
- Stillzeit: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit
Amoxicillin
WirkstoffAmoxicillin (z.B. Infectomox®, Clamoxyl®)Applikation
- p.o.
- Amoxicillin 500–1.000 mg p.o. 1-1-1, je nach Patient und Erkrankung kann eine höhere Dosis erforderlich sein, Tagesmaximaldosis 6.000 mg
- Siehe: Amoxicillin (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Atemwege
- Pneumonie: → Siehe: Medikamentöse Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie
- Streptokokkeninfektionen im HNO-Bereich: Sinusitis, Tonsillopharyngitis, Otitis media
- Endokarditis-Prophylaxe
- Niere und Harnwege : Akute und chronische Pyelonephritis, Zystitis
- Magen-Darm-Trakt
- HP-Eradikation: Französische Tripeltherapie
- Unkomplizierte Listeriose
- Haut und Weichteile
- Borreliose Stadium I
- Atemwege
- Bei Streptokokkeninfekten (z.B. Streptokokken-Tonsillitis): Behandlung für mind. 10 Tage
- UAW: Arzneimittelexanthem
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Infektiöse Mononukleose
- Lymphatische Leukämien
- Ab GFR <30 mL/Min.: Maximal 500 mg 2×/Tag
- Ab GFR <10 mL/Min.: Maximal 500 mg 1×/Tag
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft
- Stillzeit: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit
Amoxicillin/Clavulansäure
WirkstoffAmoxicillin/Clavulansäure (z.B. Co-amoxiclav®, Amoclav®, Infectosupramox®, Augmentan®)Applikation
- p.o.
- Amoxicillin/Clavulansäure 625 mg p.o. 3×/Tag, je nach Patient, Erkrankung und Wirksamkeit kann eine höhere Dosis von 1.000 mg p.o. 2–3×/Tag erforderlich sein, Behandlungsdauer i.d.R. 5–7 Tage
- Siehe: Amoxicillin/Clavulansäure (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Obere und untere Atemwege
- Pneumonie: Siehe Medikamentöse Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie
- COPD: Leichte Exazerbation
- HNO-Bereich: Sinusitis, Tonsillopharyngitis, Otitis media
- Niere und Harnwege : Akute und chronische Pyelonephritis, Zystitis
- Unkomplizierte Listeriose
- Haut und Weichteile
- Obere und untere Atemwege
- Bei Streptokokkeninfekten (z.B. Streptokokken-Tonsillitis): Behandlung für mind. 10 Tage
- UAW: Arzneimittelexanthem
- Lebertoxizität der Clavulansäure höher als anderer β-Lactamase-Inhibitoren
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Infektiöse Mononukleose
- Lymphatische Leukämien
- Ab GFR <30 mL/Min.: Empfohlene Dosis 625 mg (Amoxicillin 500 mg/Clavulansäure 125 mg) 2×/Tag
- Ab GFR <10 mL/Min.: Empfohlene Dosis 625 mg (Amoxicillin 500 mg/Clavulansäure 125 mg) 1×/Tag
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Bei Leberfunktionsstörungen vorsichtige Anwendung
- Gravidität: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft
- Stillzeit: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit
Ampicillin
WirkstoffAmpicillin (z.B. Binotal®)Applikation
- i.v.
- Ampicillin 0,5–2 g i.v. 3–5×/Tag, je nach Patient, Erkrankung und Wirksamkeit kann eine höhere Dosis erforderlich sein, Tagesmaximaldosis 15 g
- Siehe: Ampicillin (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Infektionen diverser Organsysteme
- Obere und untere Atemwege
- Streptokokkeninfektionen im HNO-Bereich: Sinusitis, Tonsillopharyngitis, Otitis media
- Niere und Harnwege : Akute und chronische Pyelonephritis, Zystitis
- Magen-Darm-Trakt
- Meningitis
- Kalkulierte Therapie bei Verdacht auf eine akute bakterielle Meningitis
- Listeriose
- Bei Streptokokkeninfekten (z.B. Streptokokken-Tonsillitis): Behandlung für mind. 10 Tage
- UAW Arzneimittelexanthem: Vorsicht bei
- Infektiöser Mononukleose
- Lymphatischen Leukämien
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Generell bei Nierenfunktionseinschränkung: Maximal 1 g/8 h anstreben
- Ab GFR <30 mL/Min.: Dosisreduktion auf ⅔ der Standarddosis
- Ab GFR <20 mL/Min.: Dosisreduktion auf ⅓ der Standarddosis
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft
- Stillzeit: Unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Ampicillin/Sulbactam
WirkstoffAmpicillin/Sulbactam (z.B. Unacid®)Applikation
- i.v.
- i.m.
- p.o. (Prodrug Sultamicillin)
- Ampicillin/Sulbactam 0,75 g -3 g i.v. 3×/Tag, je nach Patient, Erkrankung und Wirksamkeit kann eine höhere Dosis erforderlich sein, Tagesmaximaldosis 12 g, Behandlungsdauer i.d.R. 5–7 Tage
- Sultamicillin 750 mg p.o. 1-0-1 , Behandlungsdauer i.d.R. 5–7 Tage
- Siehe: Ampicillin/Sulbactam (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- Infektionen diverser Organsysteme
- Obere und untere Atemwege
- COPD: Antibiotische Therapie der AECOPD
- Pneumonie
- Ambulant erworbene Pneumonie - Medikamentöse Therapie
- Nosokomiale Pneumonie - Antibiotische Therapie
- Streptokokkeninfektionen im HNO-Bereich: Sinusitis, Tonsillopharyngitis, Otitis media
- Niere und Harnwege : Akute und chronische Pyelonephritis, Zystitis
- Magen-Darm-Trakt
- Perioperative Antibiotikatherapie bei abdominellen Eingriffen
- Divertikulose
- Cholezystitis
- Peritonitis
- Haut und Weichteile
- Nosokomiale Wundinfektion: Antibiotikatherapie
- Obere und untere Atemwege
- Bei Streptokokkeninfekten (z.B. Streptokokken-Tonsillitis): Behandlung für mind. 10 Tage
- UAW Arzneimittelexanthem: Vorsicht bei
- Infektiöser Mononukleose
- Lymphatischen Leukämien
- Nicht wirksam gegen Pseudomonas aeruginosa
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Ab GFR <30 mL/Min.: Verlängerung des Dosierungsintervalls auf mind. 12 h (max. 2×/Tag)
- Ab GFR <14 mL/Min.: Verlängerung des Dosierungsintervalls auf mind. 24 h (maximal 1×/Tag)
- Ab GFR <5 mL/Min.: Verlängerung des Dosierungsintervalls auf mind. 48 h (maximal 1× alle 2 Tage)
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Die Substanz kann unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung in der Schwangerschaft verwendet werden
- Stillzeit: Die Substanz kann unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung in der Stillzeit verwendet werden
Piperacillin/Tazobactam
WirkstoffPiperacillin/Tazobactam (z.B. Tazobac®)Applikation
- i.v.
- Piperacillin/Tazobactam 2,25 g -4,5 g i.v. 3–4×/Tag, empfohlene Tagesdosis 100–200 mg/kgKG, Behandlungsdauer i.d.R. 5–14 Tage
- Siehe: Piperacillin/Tazobactam (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- Infektionen durch Pseudomonas aeruginosa
- Schwere Infektionen diverser Organsysteme
- SIRS/Sepsis
- Obere und untere Atemwege
- COPD: Antibiotische Therapie der AECOPD
- Pneumonie
- Schwere ambulant erworbene Pneumonie - Medikamentöse Therapie
- Nosokomiale Pneumonie - Antibiotische Therapie
- HNO-Bereich: Sinusitis, Tonsillopharyngitis, Otitis media
- Antibiotikatherapie bei Angina agranulocytotica
- Niere und Harnwege
- Nosokomiale Harnwegsinfektion: Insb. bei septischem Schock und/oder Risiko für MRE
- Magen-Darm
- Akute Pankreatitis - Kalkulierte antibiotische Therapie
- Divertikulose
- Primäre Antibiotikatherapie bei Appendizitis
- Peritonitis
- Haut und Weichteile
- Leichtfertigen Einsatz als Routine-Antibiotikum vermeiden
- Kontinuierliche Infusion (Tagesdosierung über Perfusor) kann bei schweren Infektionen vorteilhaft sein
- Penicillin der Wahl bei Pseudomonasinfektionen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Ab GFR <40 mL/min: Verlängerung des Dosierungsintervalls auf mind. 8 h (max. 3×/Tag)
- Ab GFR <20 mL/min: Verlängerung des Dosierungsintervalls auf mind. 12 h (maximal 2×/Tag)
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Die Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden
Flucloxacillin
WirkstoffFlucloxacillin (z.B. Fluclox®, Floxapen®)Applikation
- p.o.
- i.v.
- i.m.
- p.o. (leichte Infekte): Flucloxacillin 500 mg p.o. 3–4×/Tag,
- i.v. (schwere Infekte): Flucloxacillin 1 g i.v. 3–4×/Tag, je nach Patient, Erkrankung und Wirksamkeit kann eine höhere Dosis erforderlich sein, z.B. 2 g i.v. 3–4×/Tag
- Behandlung von Infektionen durch Penicillinase-produzierende Staphylokokken ohne Methicillinresistenz (MSSA)
- Staphylokokkeninfektionen im HNO-Bereich und in den Atemwegen: Sinusitis, Tonsillopharyngitis
- Herz
- Endokarditis: Kalkulierte Antibiotikatherapie
- Endokarditis-Prophylaxe bei Hauteingriffen
- Niere und Harnwege
- Abgekapselte Infektionsherde
- ZNS: Hirnabszess
- Knochen: Osteomyelitis
- Haut und Weichteile
- Abszesse, Empyeme, Follikulitis, Furunkel und Karbunkel
- Staphylococcal scalded skin syndrome
- Pleuraempyem
- Es bestehen Hinweise auf Flucloxacillin-induzierte Leberschädigungen, daher besondere Vorsicht bei
- Patienten mit Leberfunktionsstörungen
- Patienten ab 50 Jahren
- Patienten mit schwerwiegender Grunderkrankung
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Infektiöse Mononukleose
- Lymphatische Leukämien
- Anamnestisch aufgetretener Ikterus und/oder Leberfunktionsstörung in Verbindung mit Flucloxacillin
- Intraarterielle Injektionen
- Anwendung am Auge
- Ab GFR <10 mL/min: Maximal 1 g 2–3×/Tag
- Bei Anurie: Maximal 1 g 1×/Tag
- Keine Dosisanpassung erforderlich, aber vorsichtige Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen
- Gravidität: Die Substanz kann in der Schwangerschaft verwendet werden
- Stillzeit: Die Substanz kann in der Stillzeit verwendet werden
Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.
Carbapeneme
Meropenem
WirkstoffMeropenem (z.B. Meronem®)Applikation
- i.v.
- Meropenem 500–1000 mg i.v. 3×/Tag, je nach Patient, Erkrankung und Wirksamkeit kann eine höhere Dosis bis zu 2 g i.v. 3×/Tag erforderlich sein
- Siehe: Meropenem (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- Infektionen durch Pseudomonas aeruginosa
- Bei 3-MRGN → Siehe MRGN-Infektion: Therapieoptionen
- Schwere Infektionen diverser Organsysteme
- SIRS/Sepsis
- Obere und untere Atemwege: Pneumonie
- Nosokomiale Pneumonie - Antibiotische Therapie
- Eskalation bei Therapieversagen im Rahmen einer schweren ambulant erworbenen Pneumonie
- Niere und Harnwege
- Nosokomiale Harnwegsinfektion: Insb. bei septischem Schock und/oder Risiko für MRE
- Magen-Darm-Trakt
- Akute Pankreatitis - Kalkulierte antibiotische Therapie
- Peritonitis
- Haut und Weichteile
- Zerebral
- Nosokomial erworbene Meningitis
- Septische Sinusvenenthrombose
- Nosokomialer Hirnabszess
- Kontinuierliche Infusion (Tagesdosierung über Perfusor) kann bei schweren Infektionen vorteilhaft sein
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Ab GFR <50ml/min: Dosierungsintervall mindestens 12 Stunden
- Ab GFR <25ml/min: Dosishalbierung + Dosierungsintervall mindestens 12 Stunden
- Ab GFR <10ml/min: Dosishalbierung + Dosierungsintervall mindestens 24 Stunden
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar, keine ausreichenden Daten vorhanden
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Ertapenem
WirkstoffErtapenem (z.B. Invanz®)Applikation
- i.v.
- Ertapenem 1000 mg i.v. 1×/Tag, Therapiedauer i.d.R. 3–14 Tage
- siehe: Ertapenem (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Schwere Infektionen diverser Organsysteme
- SIRS/Sepsis
- Obere und untere Atemwege
- Nosokomiale Pneumonie
- Eskalation bei Therapieversagen im Rahmen einer schweren ambulant erworbenen Pneumonie
- Niere und Harnwege
- Nosokomiale Harnwegsinfektion
- Haut und Weichteile
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
- Ab GFR <30 mL/Min.: Dosishalbierung
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar, keine ausreichenden Daten vorhanden
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.
Makrolide
Erythromycin
WirkstoffErythromycin (z.B. Erythrocin®, Infectomycin®)Applikation
- p.o.
- i.v.
- topisch (Auge): siehe Erythromycin Augentropfen
- Erythromycin 500 mg p.o. 1-1-1, Tagesmaximaldosis 4 g
- Erythromycin 1.000 mg i.v. 1-0-1, Tagesmaximaldosis 4 g
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Atemwege
- Pneumonie (insb. bei Beteiligung atypischer Erreger)
- Legionellose
- Pertussis
- HNO: Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Otitis media, Diphtherie (insb. als 1. Wahl bei Penicillinallergie)
- Niere und Harnwege: Urethritis
- Magen-Darm-Trakt
- Haut und Weichteile: Acne vulgaris, Erysipel, Erythrasma
- Atemwege
- Förderung der Magenentleerung (Off-Label Use)
- Mittel der 1.Wahl als Ersatzantibiotikum bei Penicillinallergie
- Zahlreiche Interaktionen über CYP3A4-Metabolismus; insb. bei älteren Patienten und Patienten mit einem Morbus Parkinson, die bereits zahlreiche Medikamente einnehmen, sollte Erythromycin vermieden werden
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Gleichzeitige Einnahme von:
- Ergotamin, Dihydroergotamin
- Lovastatin, Simvastatin
- Weitere: Astemizol, Terfenadin, Cisaprid, Domperidon, Pimozid
- Medikamente, die die QT-Zeit verlängern
- Angeborene oder erworbene QT-Intervallverlängerung
- Ab GFR <10 mL/min: Dosisreduktion um 25–50 % und als maximale Tagesdosis 1 g anstreben
- Bei Leberfunktionsstörungen: Vorsichtige Anwendung und als maximale Tagesdosis 1 g anstreben
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Azithromycin
WirkstoffAzithromycin (z.B. Zithromax®)Applikation
- p.o.
- i.v.
- topisch (Auge): siehe Azithromycin Augentropfen
- Azithromycin 500 mg p.o. 1×/Tag für 3 Tage, Zieldosis 1.500 mg
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Atemwege:
- Ambulant erworbene Pneumonie - Medikamentöse Therapie
- Legionellose
- HNO-Bereich: Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Otitis media, Diphtherie (insb. als 1. Wahl bei Penicillinallergie)
- Haut und Weichteile
- Niere und Harnwege
- Chlamydia trachomatis-Urethritis
- Gonorrhö - Antibiotische Therapie
- Atemwege:
- Prophylaxe einer atypischen Mykobakteriose bei HIV-Infektion und CD4-Zahl <100/μL
- Mittel der 1.Wahl als Ersatzantibiotikum bei Penicillinallergie
- Azithromycin hat eine hohe Gewebeaffinität. Die Gewebekonzentrationen übersteigen die Serumspiegel um mehr als das 50-fache. Die HWZ beträgt im Gewebe 2–4 Tage. Deswegen werden für Azithromycin Dosierungen i.d.R. und im Unterschied zu anderen Antibiotika als Gesamtdosis angegeben.
- Im Gegensatz zu Erythromycin kaum Interaktionen über das Cytochrom-P450-System
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Angeborene oder erworbene QT-Intervallverlängerung
- Ab GFR <10 mL/min: Vorsichtige Anwendung
- Bei Leberfunktionsstörungen: Vorsichtige Anwendung
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Clarithromycin
WirkstoffClarithromycin (z.B. Klacid®)Applikation
- p.o.
- i.v.
- Clarithromycin 250–500 mg p.o. 2×/Tag, Behandlungsdauer 5–14 Tage
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Atemwege:
- Pneumonie (insb. bei Beteiligung atypischer Erreger)
- Legionellose
- HNO-Bereich: Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Otitis media, Diphtherie (insb. als 1. Wahl bei Penicillinallergie)
- Magen-Darm-Trakt
- HP-Eradikation: Französische Tripeltherapie, Italienische Tripeltherapie
- Haut und Weichteile: Abszess, Impetigo, Erysipel, Follikulitis, Furunkulose
- Atemwege:
- Therapie und Prophylaxe einer atypischen Mykobakteriose bei HIV-Infektion und CD4-Zahl <100/μL
- Zunahme der Resistenzen bei HP-Eradikationstherapie
- Zahlreiche Interaktionen über CYP3A4-Metabolismus; insb. bei älteren Patienten und bei Patienten mit einem Morbus Parkinson, die bereits zahlreiche Medikamente einnehmen, sollte Clarithromycin vermieden werden
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- ZNS-Infektionen
- Gleichzeitige Einnahme von:
- Ergotamin, Dihydroergotamin
- Lovastatin, Simvastatin
- Ticagrelor
- Midazolam
- Weitere: Colchicin, Astemizol, Cisaprid, Pimozid, Quetiapin, Terfenadin, Ranolazin
- Medikamente, die die QT-Zeit verlängern
- Hypokaliämie
- Angeborene oder erworbene QT-Intervallverlängerung
- Schweres Leberversagen in Kombination mit Nierenfunktionseinschränkung
- Ab GFR <30 mL/min: Halbierung der Tagesgesamtdosis
- Bei schweren Leberfunktionsstörungen: Vorsichtige Anwendung
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insb. aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.
Aminoglykoside
Gentamicin zur Injektion
WirkstoffGentamicin Injektion (z.B. Refobacin®)Applikation
- i.v.
- topisch (Auge): siehe Gentamicin Augentropfen
- Gentamicin 3(–6) mg/kgKG/Tag i.v. unter strenger Beachtung der Nierenfunktion, i.d.R. als einmalige Gabe am Tag (z.B. 1-0-0) oder aufgeteilt auf 3 Einzeldosen, Behandlungsdauer i.d.R. 7–14 Tage
- Siehe: Gentamicin (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Schwere Infektionen diverser Organsysteme (i.d.R. in Kombination mit einem β-Lactam-Antibiotikum)
- SIRS/Sepsis
- Atemwege:
- Nosokomiale Pneumonie - Antibiotische Therapie
- Legionellose
- ZNS: Meningitis (z.B. bei schwerer Listerienmeningitis)
- Harnwege und Geschlechtsorgane (z.B. akute Prostatitis, Fournier-Gangrän)
- Herz: Endokarditis
- Knochen: Osteomyelitis
- Infektionsprophylaxe bei immunsupprimierten Patienten
- Schwere Nephrotoxizität: Dosis immer an die Nierenfunktion anpassen
- Regelmäßige Überwachung der Serumkonzentration (Talspiegelbestimmung) von Gentamicin ist zu empfehlen
- Nie als Monotherapie bei systemischer Anwendung!
- Wichtiges Kombinationspräparat zu β-Lactam-Antibiotika (z.B. Penicilline, Cephalosporine), insb. bei schweren Infektionen zur Abdeckung des gramnegativen Spektrums
- Ototoxizität
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Reduzierte Initialdosis Gentamicin 1,5–2 mg/kgKG i.v.
- Erhaltungsdosis streng nach Talspiegelbestimmung bereits bei Nierengesunden empfohlen
- Siehe: Gentamicin - Dosierungsschema unter Beachtung der Nierenfunktion
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und vitaler Bedrohung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Tobramycin zur Injektion
WirkstoffTobramycin Injektion (z.B. Tobracid®, Obracin®)Applikation
- i.v.
- Tobramycin 1 mg/kgKG 1-1-1 (Tagesdosis 3 mg/kgKG), bei lebensbedrohlichen Infektionen Steigerung der Tagesdosis auf 5 mg/kgKG unter Überwachung der Serumspiegel, Behandlungsdauer 7–10 Tage
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Schwere Infektionen diverser Organsysteme (i.d.R. in Kombination mit einem β-Lactam-Antibiotikum)
- SIRS/Sepsis
- Atemwege:
- Nosokomiale Pneumonie - Antibiotische Therapie
- Therapierefraktäre Infektionen bei zystischer Fibrose
- ZNS (als intrathekale Gabe möglich)
- Haut und Weichteile
- Harnwege und Geschlechtsorgane
- Herz: Endokarditis
- Knochen: Osteomyelitis
- Magen-Darm-Trakt
- Schwere Nephrotoxizität: Dosis immer an die Nierenfunktion anpassen
- Regelmäßige Überwachung der Serumkonzentration (Talspiegelbestimmung) von Tobramycin ist zu empfehlen
- Nie als Monotherapie bei systemischer Anwendung!
- Wichtiges Kombinationspräparat zu β-Lactam-Antibiotika (z.B. Penicilline, Cephalosporine), insb. bei schweren Infektionen zur Abdeckung des gramnegativen Spektrums
- Ototoxizität
- Zubereitungen als Inhalativum (Vernebelung) und Augentropfen erfordern eine separate Betrachtung
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Myasthenia gravis
- Initialdosis Tobramycin 1 mg/kgKG i.v.
- Ab GFR <70 ml/min: Individuelle Dosisanpassung, ggf. nach Talspiegel
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und vitaler Bedrohung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.
Weitere Wirkstoffe
Doxycyclin
WirkstoffDoxycyclinApplikation
- p.o.
- i.v.
- Doxycyclin 100 mg p.o. oder i.v. 1-0-(1) je nach Schwere der Erkrankung, Therapiedauer i.d.R. 7–14 Tage
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Infektionen diverser Organsystem
- Atemwege
- Medikamentöse Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie
- Psittakose
- HNO: Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Otitis media, Diphtherie (nicht Mittel der ersten Wahl)
- Geschlechtsorgane
- Urogenitale Chlamydieninfektion - Differenzialtherapie nach Fokus
- Therapie der aufsteigenden Infektion bei Gonorrhö
- Medikamentöse Therapie der Syphilis
- Niere und Harnwege: Urethritis, Zystitis
- Haut und Weichteile: Impetigo, Furunkulose, Phlegmone, Abszess
- Atemwege
- Weitere Erkrankungen
- Borreliose Stadium I
- Leptospirose
- Brucellose
- Prophylaxe einer Malaria
- Bei Streptokokken-Infektionen (Angina tonsillaris) ist Doxycyclin nicht Mittel der 1.Wahl aufgrund der ausgeprägten Resistenzlage
- Die Zahnentwicklung kann beeinträchtigt werden!
- Erhöhte Photosensibilität
- Reduktion der Bioverfügbarkeit durch gemeinsame Einnahme mit Milch
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Nur nach strengster Indikationsstellung: Kinder unter 8 Jahren
- Schwere Leberfunktionsstörungen.
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Schwere Leberinsuffizienz (Child C): Kontraindikation
- Gravidität
- Bis zur 16. SSW: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verwendbar
- Ab der 16. SSW: Kontraindikation
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Clindamycin
WirkstoffClindamycin (z.B. Sobelin®, Turimycin®)Applikation
- i.v.
- p.o.
- Clindamycin 600 mg i.v. 1-1-1, bei sehr schweren Infektionen Dosissteigerung bis 2.400 mg/Tag möglich
- Clindamycin 300–600 mg p.o. 1-1-1 bei lokalen Infektionen
- Siehe: Clindamycin (pädiatrisch)
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Knochen: Osteomyelitis, Spondylodiszitis
- Haut und Weichteile, z.B. Erysipel
- Antibiotikatherapie der nosokomialen Wundinfektion
- (Misch‑)Infektionen mit Anaerobiern
- Hohes Risiko für eine Clostridioides-difficile-Enterokolitis
- Häufig von Zahnärzten verordnetes Antibiotikum
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei schwerer Niereninsuffizienz: Serumspiegelkontrollen unter der Therapie empfohlen
- Je nach Spiegel ist eine Dosisreduktion und/oder eine Verlängerung des Dosierungsintervalls auf 12 Stunden (1-0-1) erforderlich
- CHILD C: Dosisanpassung nach Serumspiegelkontrollen
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und vitaler Bedrohung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Vancomycin
WirkstoffVancomycin (z.B. Vancosan®, Vancocin®)Applikation
- i.v.
- Topisch p.o. (keine systemische Wirkung!)
- Systemische Anwendung [1]
- Standard: Vancomycin 15 mg/kgKG i.v. 1-0-1, Infusion einer Einzeldosis über ca. 2 h, Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz nach Talspiegel, kritische Indikationsstellung bei GFR <30 ml/Min., Dosisanpassung nach Talspiegel (Ziel: Vancomycin 10–15 mg/L)
- Lebensbedrohliche Infektionen: Vancomycin 25–30 mg/kgKG i.v. als Erstdosis, danach 15–20 mg/kgKG 1-0-1 nach Talspiegelkontrollen (Ziel: Vancomycin 15–20 mg/L)
- p.o. (nur lokal enteral wirksam): Vancomycin 250 mg p.o. 1-1-1-1, Behandlungsdauer 10 Tage
- siehe: Vancomycin (pädiatrisch)
- i.v.
- Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen (nur grampositive Erreger!), die durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden (insb. als Reserveantibiotikum)
- Therapie einer MRSA-Infektion
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- Schwere Infektionen diverser Organsysteme (bei Mitbeteiligung resistenter grampositiver Erreger (insb. MRSA, Enterokokken))
- SIRS/Sepsis
- Obere und untere Atemwege: Pneumonie
- Nosokomiale Pneumonie - Antibiotische Therapie
- ZNS
- Nosokomial erworbene Meningitis
- Hirnabszess
- Haut und Weichteile: Nosokomiale Wundinfektion
- Herz: Infektiöse Endokarditis
- Knochen: Osteomyelitis
- Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen (nur grampositive Erreger!), die durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden (insb. als Reserveantibiotikum)
- p.o.
- Clostridioides-difficile-Kolitis
- Staphylokokkenenteritis
- Schwere Nephrotoxizität: Dosis immer an die Nierenfunktion anpassen
- Bei gleichzeitiger Anwendung mit Aminoglykosiden: Maximal Vancomycin 500 mg i.v. alle 8 Stunden
- Gleichzeitige Anwendung weiterer nephrotoxischer Substanzen meiden
- Dosisanpassung nach Talspiegel im Serum (Standard-Talspiegel Vancomycin 10–15 mg/L)
- Talspiegel
- Ototoxizität
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Bei Niereninsuffizienz
- Initialdosis: Vancomycin 15 mg/kgKG i.v. 1-0-1, danach Anpassung nach engmaschigen Talspiegelkontrollen
- Erhaltungsprinzip: Verlängerung des Dosisintervalls unter Beachtung der Talspiegel, orientierend gilt
- GFR 60–80 mL/min: 750 mg/12 h
- GFR 40–60 mL/min: 500 mg/12 h
- GFR 20–40 mL/min: 250 mg/12 h
- GFR <20 mL/min: 250 mg/Tag
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und vitaler Bedrohung verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Metronidazol
WirkstoffMetronidazol (z.B. Clont®, Flagyl®)Applikation
- p.o.
- i.v.
- supp. (Vaginalzäpfchen)
- Metronidazol 250–500 mg p.o. 1-0-1 für 7–10 Tage, bei schweren Infektionen Metronidazol 500 mg p.o. 1-1-1
- Metronidazol 500 mg i.v. 1-1-1 bei schweren Infektionen
- Siehe: Metronidazol (pädiatrisch)
- Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen (insb. Anaerobier!), die durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden
- Anaerobierinfektionen
- Infektionen diverser Organsysteme
- SIRS/Sepsis (bei abdominellem Fokus)
- Magen-Darm-Trakt
- Divertikulitis
- Cholezystitis
- HP-Eradikation
- Italienische Tripeltherapie
- Bismut-Quadrupeltherapie
- Blind-Loop-Syndrom (Komplikationen nach Magen(teil‑)resektion)
- Appendizitis (bei länger anhaltender Beschwerdesymptomatik)
- Antibiotikatherapie bei perforierter Appendizitis
- Prä-/perioperative Antibiotikatherapie bei abdominalchirurgischen Eingriffen
- Peritonitis
- Infektiöse Komplikationen bei Morbus Crohn
- Abszesse: Kalkulierte antibiotische Therapie
- Weibliche Geschlechtsorgane
- Bakterielle Vaginose
- Trichomonaden-Kolpitis
- Pelvic inflammatory disease
- Behandlung einzelliger Parasiten
- Amöbiasis
- Lambliasis
- Enterokokken-Selektion: Metronidazol dezimiert die anaeroben Bakterien der residenten Darmflora, sodass sich Enterococcus-Spezies übermäßig vermehren können
- I.d.R. Anwendung als Kombinationspartner zu Ciprofloxacin oder Ceftriaxon bei abdominellen Infektionen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Keine Dosisanpassung notwendig
- Schwere Leberinsuffizienz (Child C): Vorsichtige Anwendung und individuelle Dosisanpassung nach Serumspiegeln
- Gravidität
- 1.Trimenon: Kontraindikation
- 2. und 3. Trimenon: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und vitaler Bedrohung verwendbar
- Stillzeit: Die Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden
Cotrimoxazol
WirkstoffCotrimoxazol (z.B. Cotrim®, Bactrim®)Applikation
- p.o.
- Cotrimoxazol 960 mg (160/800 mg) p.o. 1-0-1 i.d.R. für 5 Tage
- Siehe: Cotrimoxazol (pädiatrisch)
- Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen, die durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden
- Infektionen diverser Organsysteme
- Niere und Harnwege (2. Wahl bei unkomplizierter Urozystitis)
- Magen-Darm-Trakt
- Knochen
- HNO-Bereich
- Pneumocystis jiroveci Pneumonie, hochdosierte Therapie bei schwerem Verlauf , in leichteren Fällen als orale Therapie
- Sekundärprophylaxe einer spontanen bakteriellen Peritonitis bei Aszites
- Prophylaxe opportunistischer Infektionen
- Zerebrale Toxoplasmose
- Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie-Prophylaxe
- Cotrimoxazol kann einen Folsäuremangel verstärken
- Resistenzen bei E.coli-induzierten Harnwegsinfekten sind zunehmend
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Ausgeprägte Leberschäden
- Schwere Niereninsuffizienz (GFR <15mL/min)
- Folsäuremangel und megaloblastäre Anämie
- Anwendung bei Früh- und Neugeborenen
- Schwangerschaft im 3. Trimenon
- Gemeinsame Einnahme von Dofetilid
- Ab GFR <30 mL/min: Dosishalbierung
- Ab GFR <15 mL/min: Kontraindikation
- Schwere Leberinsuffizienz: Vorsichtige Anwendung und ggf. individuelle Dosisanpassung
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Fosfomycin-Trometamol
WirkstoffFosfomycin-Trometamol (z.B. Monuril®)Applikation
- p.o.
- Fosfomycin 3 g p.o. einmalig bei Harnwegsinfektion
- Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
- Niere und Harnwege: Unkomplizierte Urozystitis
- Fosfomycin ist zumeist als Pulver erhältlich und wird zur Anwendung in Wasser aufgelöst. Die beste Bioverfügbarkeit besteht bei leerem Magen und entleerter Blase.
- Fosfomycin existiert zur intravenösen Anwendung bei nachgewiesener Fosfomycin-Sensibilität im Antibiogramm und ist bei intravenöser Therapie immer als zusätzlicher Kombinationspartner einzusetzen!
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Schwere Niereninsuffizienz (GFR <10 mL/min)
- Hämodialyse
- Ab GFR <10 mL/min: Kontraindikation
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Linezolid
WirkstoffLinezolid (z.B. Zyvoxid®)Applikation
- p.o.
- i.v.
- Linezolid 600 mg p.o. oder i.v. 1-0-1 für 10–14 Tage, maximale Behandlungsdauer 28 Tage
- Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen (nur grampositive Erreger!), welche durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden (insb. als Reserveantibiotikum)
- Therapie einer MRSA-Infektion
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- E. faecium - Kalkulierte antibiotische Therapie
- Schwere Infektionen diverser Organsysteme (bei Mitbeteiligung resistenter grampositiver Erreger (insb. MRSA, Enterokokken))
- SIRS/Sepsis
- Obere und untere Atemwege: Pneumonie
- Nosokomiale Pneumonie – Antibiotische Therapie
- Inzwischen nimmt die Zahl an Vancomycin-resistenten MRSA stetig zu, sodass in vielen Krankenhäusern auf Linezolid zurückgegriffen werden muss!
- Bei invasiven MRSA-Infektionen (Abdomen, Weichteile, Knochen, Lunge) hat Linezolid eine bessere Gewebegängigkeit als das Erstwahl-Antibiotikum Vancomycin.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Ab GFR <30 mL/min: Vorsichtige Anwendung
- Schwere Leberinsuffizienz: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verwendbar
- Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
- Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
Tigecyclin
WirkstoffTigecyclin (z.B. Tygacil®)Applikation
- i.v.
- Initial Tigecyclin 100 mg i.v., dann 50 mg i.v. 1-0-1 für 5–14 Tage
- Behandlung von schweren bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen, die durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden (insb. als Reserveantibiotikum)
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- E. faecium - Kalkulierte antibiotische Therapie, insb. bei hohem VRE-Risiko
- Therapie einer MRSA-Infektion
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- Verwendung aktuell nur bei schweren und komplizierten Infektionen folgender Organsysteme, wenn keine alternativen Antibiotika zur Verfügung stehen
- Haut und Weichteile
- Intraabdominell
- Sehr strenge Indikationsstellung und engmaschige Kontrollen notwendig
- In mehreren klinischen Studien konnte eine erhöhte Gesamtmortalität unter Tigecyclintherapie gezeigt werden
- Verwendung i.d.R. nur resistogrammgerecht nach Antibiogramm
- Tigecyclin hat eine Wirkungslücke bzgl. Pseudomonas und Proteus
- Infusionszeit: 30–60 Minuten
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Keine Dosisanpassung erforderlich
- Leichte bis mittlere Leberinsuffizienz (Child A und B): Keine Dosisanpassung erforderlich
- Schwere Leberinsuffizienz (Child C): Initial Tigecyclin 100 mg i.v., dann Tigecyclin 25 mg i.v. 1-0-1
- Gravidität: Die Substanz sollte in der Schwangerschaft nicht verwendet werden
- Stillzeit: Die Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden
Daptomycin
WirkstoffDaptomycin (z.B. Cubicin®)Applikation
- i.v.
- Daptomycin 4–6 mg/kgKG i.v. 1-0-0 über 7–14 Tage
- Bei schweren Infektionen werden auch höhere Dosierungen empfohlen (8–12 mg/kgKG); die Dosierungen der Fachinformationen werden dabei weit übertroffen.
- Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen (nur grampositive Erreger), die durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden (insb. als Reserveantibiotikum)
- Therapie einer MRSA-Infektion
- Therapie einer Enterokokken-Infektion
- E. faecium - Kalkulierte antibiotische Therapie
- Verwendung nur bei schweren und komplizierten Infektionen folgender Organsysteme, wenn keine alternativen Antibiotika zur Verfügung stehen
- SIRS/Sepsis
- Haut und Weichteile
- Herz: Infektiöse Endokarditis
- Bei Pneumonien als Infektfokus sollte Daptomycin nicht verwendet werden
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Ab GFR <30 mL/min: Daptomycin 4–6 mg/kgKG i.v. 1-0-0 alle zwei Tage
- Leichte bis mittlere Leberinsuffizienz (Child A und B): Keine Dosisanpassung erforderlich
- Schwere Leberinsuffizienz (Child C): Vorsichtige Anwendung
- Gravidität: Die Substanz sollte in der Schwangerschaft nicht verwendet werden
- Stillzeit: Die Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden
Teicoplanin
WirkstoffTeicoplanin (z.B. Targocid®)Applikation
- i.v.
- i.m.
- p.o.
- i.v. (systemisch): Initial Teicoplanin 400 mg i.v. 1-0-0, dann je nach Schwere der Infektion Teicoplanin 200–400 mg i.v. 1-0-0
- p.o. (lokal enteral): Teicoplanin 100 mg p.o. 1-0-1, Behandlungsdauer 10 Tage
- i.v.
- Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen (nur grampositive Erreger), die durch gegen den Wirkstoff empfindliche Erreger hervorgerufen werden (insb. als Reserveantibiotikum bei MRSA-Infektion)
- Verwendung nur bei schweren und komplizierten Infektionen folgender Organsysteme, wenn keine alternativen Antibiotika zur Verfügung stehen
- SIRS/Sepsis
- Atemwege
- Haut und Weichteile
- Herz: S. aureus-Endokarditis
- Knochen und Gelenke
- p.o.
- Clostridioides-difficile-Kolitis
- Nephrotoxizität
- Gleichzeitige Anwendung nephrotoxischer Substanzen meiden
- Ototoxizität
- Verwendung i.d.R. nur resistogrammgerecht nach Antibiogramm
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Dosisanpassung ab dem 4. Behandlungstag empfohlen
- Ab GFR <60 mL/min: Dosishalbierung
- Ab GFR <30–40 mL/min: Weitere Dosisreduktion auf ein Drittel der Standarddosis
- Leichte bis mittlere Leberinsuffizienz (Child A und B): Keine Dosisanpassung erforderlich
- Schwere Leberinsuffizienz (Child C): Vorsichtige Anwendung
- Gravidität: Die Substanz sollte in der Schwangerschaft nicht verwendet werden
- Stillzeit: Die Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden
Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.
Dosierungsschemata bei nephrotoxischen Antibiotika
Gentamicin - Dosierungsschema unter Beachtung der Nierenfunktion
GFR
Folgedosis
(Umrechnungsfaktor der Initialdosis)
Beispiel für Folgedosis
(bei Gentamicin 2 mg/kgKG i.v.)
<100 mL/min0,81,6 mg/kgKG<70 mL/min0,651,3 mg/kgKG<55 mL/min0,551,1 mg/kgKG<45 mL/min0,51 mg/kgKG<40 mL/min0,400,8 mg/kgKG<35 mL/min0,350,7 mg/kgKG<30 mL/min0,30,6 mg/kgKG<25 mL/min0,250,5 mg/kgKG<20 mL/min0,20,4 mg/kgKG<15 mL/min0,150,3 mg/kgKG<10 mL/min0,10,2 mg/kgKGKeine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.
Übersicht
Du kannst Dir das aktuelle AMBOSS-Antibiotika-Mosaik (Wirkspektren der verschiedenen Antibiotika) als PDF-Dokument unter „Tipps & Links“ (ganz unten) oder unter www.amboss.com/de/aerztliche-pdfs/antibiotika-mosaik herunterladen!
Penicilline
PenicillineBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige KontraindikationenKlassische Penicilline
- Penicillin G (Gabe i.v. bzw. i.m.)
- Penicillin V (Klassisches „Oralpenicillin“)
- Insb. grampositiv
- Einzelne gramnegative Erreger
- Bakterizid
- β-Lactam-Antibiotika: Hemmung der Zellwandsynthese
- Penicillin-Allergie
- Speziell Aminopenicilline: Arzneimittelexanthem (vor allem beim Pfeifferschen Drüsenfieber → Gabe kontraindiziert)
- Neurotoxizität bei hoher Dosierung
- Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei Lues-Therapie
- Penicillin-Allergie
- Schwere Niereninsuffizienz
Isoxazolylpenicilline (Staphylokokkenpenicilline )
- Oxacillin
- Flucloxacillin
- Dicloxacillin
- Methicillin (nicht mehr im Handel erhältlich)
- Staphylokokken
- Amoxicillin
- Ampicillin
- Grampositiv
- Wenige gramnegative Erreger
Acylaminopenicilline
- Piperacillin
- Mezlocillin
- Grampositiv
- Zahlreiche gramnegative Erreger inkl. Pseudomonas
- Amoxicillin + Clavulansäure
- Ampicillin + Sulbactam
- Grampositiv
- Zahlreiche gramnegative Erreger
- Anaerobier (bspw. Bacteroides, Gardnerella)
- β-Lactam-Antibiotika: Hemmung der Zellwandsynthese
- + Inhibition der β-Lactamase
- Piperacillin + Tazobactam
- Grampositiv
- Fast alle gramnegativen Erreger, inkl. Pseudomonas
- Anaerobier
Cephalosporine
CephalosporineBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige KontraindikationenCephalosporine der 1. Generation
- Cefazolin
- Grampositiv
- Wenige gramnegative Erreger
- Bakterizid
- β-Lactam-Antibiotika: Hemmung der Zellwandsynthese
- + Unempfindlichkeit gegen einige β-Lactamasen
- Kreuzallergie bei Penicillin-Allergie
- Alkoholintoleranz
- Penicillin-Allergie
- Schwere Niereninsuffizienz
- Cefuroxim
- Grampositiv
- Zahlreiche gramnegative Erreger
- Ceftriaxon
- Cefotaxim
- Ceftazidim
- Grampositiv (teils unzureichende Staphylokokkenwirksamkeit)
- Zahlreiche gramnegative Erreger
- Pseudomonas
- Cefepim
- Grampositiv (gute Staphylokokkenwirksamkeit)
- Zahlreiche gramnegative Erreger
- Pseudomonas
- → Cefepim vereint die Staphylokokkenwirksamkeit der Gruppe 3a und die Pseudomonaswirksamkeit der Gruppe 3b und begründet damit die 4. Generation
- Ceftarolin
- Grampositiv
- MRSA
- Zahlreiche gramnegative Erreger (NICHT wirksam gegen Pseudomonas)
Carbapeneme
CarbapenemeBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige Kontraindikationen
- Imipenem
- Meropenem
- Ertapenem
- Grampositiv
- Zahlreiche gramnegative Erreger (z.T. auch ESBL )
- Pseudomonas
- Bakterizid
- β-Lactam-Antibiotika: Hemmung der Zellwandsynthese
- + β-Lactamase-fest
- Sekundärinfektionen (Pilze)
- Neurotoxizität
- Penicillin-Allergie
- Schwere Niereninsuffizienz
- Schwangerschaft, Stillzeit
Fluorchinolone
FluorchinoloneBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige KontraindikationenFluorchinolone Gruppe I und II
- Norfloxacin (I)
- Ciprofloxacin (II)
- Insb. gramnegativ
- Ciprofloxacin auch Pseudomonas
- Bakterizid
- Hemmung der bakteriellen Gyrase
- Hepatotoxizität
- Neurotoxizität
- Hyper-/Hypoglykämien
- QT-Zeit-Verlängerung
- Arthropathien und Knorpelschäden
- Muskuläre Beschwerden, Tendinitis, Sehnenruptur
- Photosensibilität
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kinder/Jugendliche
- Krampfleiden
- Levofloxacin (III)
- Moxifloxacin (IV)
- Gramnegativ
- Grampositiv
- Moxifloxacin: Anaerobier
Makrolide
MakrolideBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige Kontraindikationen
- Erythromycin
- Azithromycin
- Roxithromycin
- Clarithromycin
- Intrazelluläre Erreger (bspw. Chlamydien, Mykoplasmen, Rickettsien)
- Einige grampositive Erreger und gramnegative Erreger
- Keine Wirkung auf Enterobacteriaceae
- Bakteriostatisch
- Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese
- Hepatotoxizität
- QT-Zeit-Verlängerung
- CYP3A4-Inhibition
- Makrolid-Allergie
- Schwere Leberinsuffizienz (relativ)
Aminoglykoside
AminoglykosideBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige Kontraindikationen
- Gentamicin
- Tobramycin
- Streptomycin
- Eingeschränkt grampositiv
- Gramnegativ
- Synergistisch bei Enterokokken
- Pseudomonas
- Tuberkulose-Erreger
- Bakterizid
- Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese
- + Schädigung der Zellwand
- Nephrotoxizität → Vorsicht bei der Kombination mit NSAR, Vancomycin, Furosemid, etc.
- Ototoxizität → Hör- und Gleichgewichtsstörungen
- Neurotoxizität
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Niereninsuffizienz
- Hör- und Gleichgewichtsstörungen
Glykopeptide
GlykopeptideBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige Kontraindikationen
- Vancomycin
- Teicoplanin
- Nur(!) grampositiv
- Bakterizid
- Hemmung der Zellwandsynthese
- Nephrotoxizität → Vorsicht bei der Kombination mit NSAR, Aminoglykosiden, Furosemid, etc.
- Ototoxizität
- Vancomycin: Bei rascher Infusion Gefahr der Entwicklung einer anaphylaktoiden Reaktion ("red man syndrome" bzw. "red neck syndrome")
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Niereninsuffizienz
Tetracycline und Tetracyclin-Derivate
Tetracycline und Tetracyclin-DerivateBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige KontraindikationenTetracycline
- Doxycyclin
- Tetracyclin
- Penicillin-ähnlich
- Einige grampositive Erreger
- Einzelne gramnegative Erreger
- Intrazelluläre Erreger (Bspw. Chlamydien, Mykoplasmen, Rickettsien)
- Bakteriostatisch
- Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese
- Nephro- und Hepatotoxizität
- Einlagerung in Knochen und Zähne
- Schleimhautschäden
- Photosensibilisierung
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kinder bis zum 8. Lebensjahr
- Schwere Nieren- und Leberinsuffizienz
- Tigecyclin
- Grampositiv
- Gramnegativ
- Bakteriostatisch
- Struktur ähnlich wie Tetracycline; Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese
- Hepatotoxizität
- Pankreatitis
- QT-Zeit-Verlängerung
- Leberinsuffizienz
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Nicht empfohlen für Jugendliche <18 Jahren
Sonstige
Sonstige AntibiotikaBeispielmedikamenteErregerspektrumWirkungWirkmechanismusWichtige NebenwirkungenWichtige KontraindikationenLincosamide
- Clindamycin
- Grampositiv, aber keine Wirkung gegen Enterokokken
- Anaerobier
- Sehr gute Gewebegängigkeit
- Kreuzresistenzen mit Makroliden
- Bakteriostatisch
- Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese
- Gastrointestinale Nebenwirkungen
- Pseudomembranöse Kolitis
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Metronidazol
- Anaerobier
- Cl. difficile
- Protozoen
- Bspw. Giardia lamblia (Giardiasis), Entamoeba histolytica (Amöbiasis), Trichomonas vaginalis (Trichomoniasis)
- Bakterizid
- DNA-Strangbrüche
- Neurotoxizität
- Alkoholintoleranz
- Metallischer Geschmack
- Metronidazol-Allergie
- Cotrimoxazol (Kombination aus Trimethoprim + Sulfamethoxazol)
- Zahlreiche grampositive Erreger
- Zahlreiche gramnegative Erreger
- Teilweise bakterizid
- Sulfamethoxazol: Hemmung der bakteriellen Folsäuresynthese
- Exantheme
- Gastrointestinale Nebenwirkungen
- Allergie gegen Sulfonamide und/oder Trimethoprim
- Fosfomycin
- Einzelne grampositive Erreger
- Gramnegativ
- Bakterizid
- Hemmung der Zellwandsynthese
- Insb. gastrointestinale Nebenwirkungen
- Kopfschmerzen
- Exantheme
- Anstieg von AP und Transaminasen
- Blutbildveränderungen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Schwere Niereninsuffizienz (GFR <10 mL/min)
- Hämodialyse
- Linezolid
- Grampositiv
- Bakteriostatisch
- Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese
- Gastrointestinale Nebenwirkungen
- Metallischer Geschmack
- Anstieg von AP und Transaminasen
- Blutbildveränderungen
- Vaginale und/oder orale Candidiasis
- Kopfschmerzen
- Keine Kombination mit MAO-Hemmern, SSRIs, trizyklischen Antidepressiva, Triptanen oder Sympathomimetika
- Kinder <18 Jahren
- Rifampicin
- Rifaximin
- Grampositiv
- Gramnegativ
- Mykobakterien
- Siehe auch: Tuberkulostatika, Therapie der Lepra nach Richtlinien der WHO
- Bakterizid
- Hemmung der bakteriellen RNA-Polymerase
- Hepatotoxizität
- CYP-Induktionen (v.a. CYP3A4, CYP2C9)
- Rotfärbung des Urins
- Schwere Lebererkrankungen
- Daptomycin
- Nur grampositiv
- Bakterizid
- Einbau von Ionenkanälen, die zur Depolarisation der Zelle führen
- Kopfschmerzen
- Gastrointestinale Nebenwirkungen
- Myopathie
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder <18 Jahren
Kalkulierte Antibiotika-Therapie
Unter kalkulierter (bzw. empirischer) Antibiotika-Therapie versteht man die Behandlung mit einem Antibiotikum, bevor bzw. ohne dass ein Antibiogramm vorliegt. Hierbei wird versucht, das angenommene Erregerspektrum bestmöglich abzudecken. Zu berücksichtigen sind:
- Entstehungsort der Infektion
- Ambulant erworben vs. nosokomial, Normal- vs. Intensivstation
- Siehe auch: Nosokomiale Infektion
- Geografische Unterschiede (betrifft auch die Erregersituation im Krankenhaus)
- Ambulant erworben vs. nosokomial, Normal- vs. Intensivstation
- Lokale Erreger- und Resistenzsituation
- Antibiotische Vorbehandlung des Patienten
- Grund- bzw. Vorerkrankungen des Patienten (auch Allergien, Interaktionen mit Medikamenten)
- Siehe auch: Risikofaktoren einer Infektion mit MRE
- Darreichungsform, Toxizität und Kosten des Antibiotikums
Bei dem klinischen Bild einer schweren bakteriellen Infektion sollen rasch Antibiotika nach der Probenasservierung verabreicht und das Regime regelmäßig reevaluiert werden (DGIM - Klug entscheiden in der Infektiologie).
Bei fehlender klinischer Kontraindikation sollen orale statt intravenöse Antibiotika mit guter oraler Bioverfügbarkeit appliziert werden (DGIM - Klug entscheiden in der Infektiologie).
- Definition: Befundbericht zur Empfindlichkeit eines kulturell nachgewiesenen bakteriellen Erregers gegenüber Antibiotika [2]
- Antibiotikaresistenzen: Standardisierte Angabe der Empfindlichkeit eines Erregers nach standardisierter Testung der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) definierter Antibiotika
- Grenzwerte: I.d.R. nach EUCAST-Grenzwerttabellen
S/I/R-Befundkategorien [3]
Seit 01.01.2019 gilt die Definition der Kategorien S/I/R nach EUCAST [4]
BefundformelBedeutungHinweiseSSensibel bei Standardexposition
Wirksamkeit bei Standarddosierungen des getesteten Antibiotikums
ISensibel bei erhöhter ExpositionWirksamkeit zu erwarten bei erhöhter Einwirkung des getesteten Antibiotikums am Ort der InfektionRResistentKeine WirksamkeitI bedeutet im Antibiogramm NICHT mehr „intermediär“, sondern wirksam bei erhöhter Exposition – somit ist I kein Zeichen für Resistenz, sondern für Wirksamkeit unter Optimierung der Wirkstoffeinwirkung am Ort der Infektion!
Antibiotika in der Schwangerschaft/Stillzeit und bei Kindern
Siehe: Pharmakotherapie in der Schwangerschaft
Studientelegramme zum Thema
- HOMe Studientelegramme Innere Medizin
- DGIM-Studientelegramm 1-2020-2/5: Indikation zur Antibiotika-Verordnung bei niedergelassenen Ärzten: häufig unangemessen oder nicht dokumentiert
- Studientelegramm 105-2019-1/3: Lefamulin zur Behandlung der ambulant erworbenen Pneumonie
- Studientelegramm 69-2019-3/3: ACC Rückblick III: Langzeitergebnisse der POET-Studie
- Studientelegramm 63-2019-1/3: Game Changer #1? Orale Antibiotikatherapie bei Endokarditis
- Studientelegramm 25-2018-3/3: Nitrofurantoin oder Fosfomycin für unkomplizierte Harnwegsinfekte?
- One-Minute Telegram (aus unserer englischsprachigen Redaktion)
- One-Minute Telegram 61-2022-3/3: Fluoroquinolones are not associated with increased suicidality
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AMBOSS-Podcast zum Thema
Herausforderung Antibiotikaresistenzen (April 2020)
In Kooperation mit Meditricks bieten wir dir durchdachte Merkhilfen zum Einprägen relevanter Fakten, dies sind animierte Videos und Erkundungsbilder. Die Inhalte sind vielfach auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend. Viele Meditricks gibt es in Lang- und Kurzfassung, oder mit Basis- und Expertenwissen, Quiz und Kurzwiederholung. Eine Übersicht über alle Inhalte findest du in dem Kapitel Meditricks. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – welche, siehst du im Shop.
Makrolide (Video frei verfügbar)
In den Ergänzungen dieser Sektion können individuelle SOPs eingefügt werden. Diese Sektion ist über die AMBOSS-Suchfunktion mittels dem Begriff „SOP Antibiotika“ unmittelbar auffind- und ansteuerbar.