In welcher Position hat das Baby am meisten Platz im Bauch?

In diesem Artikel

  • Was ist die ideale Geburtslage für mein Baby?
  • Was passiert bei der Geburt, wenn mein Baby in der hinteren Hinterhauptslage liegt?
  • Wie kann ich Lage meines Babys beeinflussen?
  • Muss ich etwas beim Schlafen beachten?
  • Kann ich mich auf die Wehen vorbereiten?
  • Kann ich die Lage meines Babys noch während der Wehen ändern?

Was ist die ideale Geburtslage für mein Baby?

Wenn die Wehen einsetzen, sollte Ihr Baby möglichst mit dem Kopf nach unten liegen und mit dem Gesicht nach rechts oder links schauen. In dieser Position passt es perfekt in die Wölbung Ihrer Beckenknochen und es kann während der Wehen nach unten rutschen. Sobald es den Beckenboden erreicht, schaut es nach unten, in Richtung Ihres Rückens.

Auf diese Weise liegt der breiteste Teil seines Kopfes im breitesten Teil Ihres Beckens. Dann kann sein Hinterkopf unter Ihrem Schambein durchgleiten. Wenn Ihr Baby dann kopfüber zur Welt kommt, streicht sein Gesicht über Ihren Damm. Der Damm ist das Gewebe, das Ihre Vagina mit dem Darmausgang verbindet.

Diese ideale Geburtslage heißt vordere Hinterhauptslage. 94% aller Kinder liegen bei der Geburt in dieser Position. Wenn Ihr Kind so liegt, dann ist die Geburt kürzer und leichter als in anderen Lagen.

Andere Geburtslagen sind:

  • Hintere Hinterhauptslage - das Baby liegt kopfüber, aber mit dem Gesicht nach vorne
  • Beckenendlage (BEL) oder Steißlage - das Baby liegt mit dem Kopf nach oben, dem Steiß nach unten im Becken

Was passiert bei der Geburt, wenn mein Baby in der hinteren Hinterhauptslage liegt?

Wenn Ihr Baby das Gesicht nach vorne dreht, dann verläuft die Geburt ein bisschen anders:

  • Die Fruchtblase platzt zu Beginn der Wehen früher (Miller and Callander 1989: 300)
  • Sie haben starke Rückenschmerzen während und zwischen den Wehen
  • Die Geburt dauert länger und kann zwischendurch zum Stillstand kommen
  • Eventuell werden Arzt/Ärztin oder Hebamme eine Geburtszange oder Saugglocke brauchen, um Ihr Baby zur Welt zu bringen (Fraser and Cooper 2004)

Bei der hinteren Hinterhauptslage liegt der Schädelknochen Ihres Babys sehr dicht an Ihrer Wirbelsäule. Das kann sehr unangenehm oder sogar schmerzhaft sein. Es kann Ihre Schmerzen lindern, wenn Sie in der ersten Geburtsphase auf allen Vieren stehen ("Vierfüßlerstand"). In dieser Position rutscht das Baby von der Wirbelsäule weg und die Rückenschmerzen lassen nach.

Babys, die aus der hinteren Hinterhauptslage geboren werden, nennt man bei der Geburt "Sternengucker", weil sie mit dem Gesicht zum Himmel geboren werden. Wenn Ihr Kind ein Sternengucker ist, wird es wahrscheinlich mit Geburtszange oder Saugglocke auf die Welt geholt.

Wie kann ich Lage meines Babys beeinflussen?

Es scheint, als wäre die Lage des Babys im Bauch unter anderem auch von Ihrer Lebensweise beeinflusst (Sutton and Scott 1996). Viel zu sitzen trägt eventuell zur hinteren Hinterhauptslage bei: Wenn Sie im Auto, auf dem Sofa oder vor dem Computer sitzen, ist Ihr Becken nach hinten gekippt. Das ist in allen Positionen so, in denen Ihre Knie höher sind als Ihr Becken.

Wenn Ihr Becken oft nach hinten gekippt ist, dann neigt sich auch der schwerste Teil Ihres Babys - sein Hinterkopf und seine Wirbelsäule - nach hinten.

Wenn Sie dagegen selten sitzen und viel stehen, dann wird sich Ihr Baby sehr wahrscheinlich mit dem Rücken nach vorne drehen, da Ihr Becken meist aufgerichtet ist.

Es gibt noch andere Möglichkeiten, wie Sie Ihr Baby ermuntern können, sich "richtig" zu drehen.

  • Achten Sie darauf, dass Ihre Knie immer unterhalb Ihrer Hüften sind
  • Setzen Sie sich im Auto auf ein Kissen, um Ihren Po anzuheben.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Lieblingsstuhl nicht zu niedrig ist, notfalls legen Sie ebenfalls ein Kissen unter
  • Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz viel sitzen müssen, machen Sie regelmäßig Pausen und gehen Sie ein paar Schritte.
  • Knien Sie täglich für zehn Minuten auf allen Vieren (z.B. beim Fernsehen)

Unsere Großmütter haben immer gesagt, dass Bodenschrubben die beste Vorbereitung auf die Geburt ist. So seltsam das klingt, es ist wahr: Wenn Sie auf allen Vieren knien, neigt sich der Hinterkopf mit der Schwerkraft Richtung Boden, also zu Ihrem Bauch hin.

Muss ich etwas beim Schlafen beachten?

Darüber brauchen Sie sich gar keine Sorgen machen. Wenn Sie schlafen, liegen Sie waagerecht und Ihr Baby wird nicht nach unten in Ihr Becken gedrückt. Nur wenn Sie aufrecht stehen oder sitzen, wird Ihr Baby nach unten gedrückt.

Kann ich mich auf die Wehen vorbereiten?

Wenn es Ihr erstes Baby ist, dann können Sie ab Schwangerschaftswoche 34 die oben genannten Ratschläge umsetzen. Denn etwa vier Wochen vor den Geburt beginnt Ihr Baby sich ins Becken zu senken und seine "Startposition" einzunehmen.
Wenn es Ihr zweites oder ein weiteres Kind ist, dann wird sich Ihr Baby erst später ins Becken senken. Trotzdem können Sie dann auch bereits in Schwangerschaftswoche 34 mit den gleichen Vorbereitungen beginnen.

Manche Frauen spüren bereits Tage vor den Wehen, wie es in ihrem Körper zieht und zerrt. Das kann schlauchen. Aber wenn Sie diese Schmerzen spüren, dann ist das ein gutes Zeichen. Es kann bedeuten, dass Ihr Baby versucht, die richtige Position zu finden.

Am besten ist es, wenn Sie dann versuchen, tagsüber aktiv zu bleiben. Das hilft Ihnen auch, nachts besser zu schlafen. Wenn eine Schmerzwelle kommt, dann beugen Sie sich nach vorne. Essen und trinken Sie regelmäßig, um bei Kräften zu bleiben. Und verzweifeln Sie nicht. Die Natur wird Ihr Baby in die bestmögliche Geburtslage bringen.

Kann ich die Lage meines Babys noch während der Wehen ändern?

Frauen wissen meist instinktiv, was zu tun ist, wenn die Wehen einsetzen. Hören Sie auf Ihren Körper und lassen Sie sich nicht vorschreiben, welche Haltung Sie einnehmen sollen.

Wenn Sie während der Geburt dennoch in der Bewegung eingeschränkt sind (z.B. weil Sie am Wehentropf hängen), dann versuchen Sie:

  • So lange wie möglich stehen zu bleiben
  • Vermeiden Sie es, längere Zeit zu liegen
  • Beugen Sie sich während der Wehen nach vorn
  • Bitten Sie Ihren Geburtspartner, Ihnen den Rücken zu massieren
  • Schaukeln Sie mit Ihrem Becken während der Wehen. So kann sich Ihr Baby im Becken drehen
  • Wenn Sie während der Wehen müde werden, dann legen Sie sich auf die Seite. So kann sich Ihr Becken dehnen und auch Ihr Baby hat Platz zum Ausruhen

Quellen

Coates, T. 2003. Malpositions of the occiput and malpresentations. Ch. 30. In D. M. Fraser and M. A. Cooper (eds). Myles Textbook for Midwives: 14th Edition. Edinburgh: Churchill Livingstone. pp 553-4.

Hofmeyr, G. J. and Kulier, R. 1998. Hands/knees posture in late pregnancy or labour for fetal malposition (lateral or posterior) (Cochrane Review). In The Cochrane Library, Issue 3. Chichester: John Wiley & Sons, Ltd. The Cochrane Database of Systematic Reviews 1998, Issue 1. Art. No.: CD001063. DOI: 10.1002/14651858.CD001063.

Kariminia A., Chamberlain M.E., Keogh J., Shea A. 2004. Randomised Controlled Trial of effect of hands and knees positioning on incidence of occiput posterior position at birth. British Medical Journal. BMJ, doi:10.1136/bmj.37942.594456.44

Miller, A. W. F. and Callander, R. 1989. Obstetrics illustrated. 4th edition. Edinburgh: Churchill Livingstone.

Sutton, J. and Scott, P. 1996. Understanding and Teaching Optimal Foetal Positioning. Tauranga, New Zealand: Birth Concepts.

In welcher Position kann sich das Baby im Bauch am besten drehen?

Beckenendlage: So motivierst du dein Baby dazu, sich doch noch zu drehen. Die meisten Babys drehen sich etwa in der 30. Schwangerschaftswoche in die Position mit dem Kopf nach unten. Fünf Prozent aller Babys bleiben jedoch in der Beckenendlage, das heisst mit dem Po nach unten.

In welcher Position spürt man Baby am besten?

von der Lage der Plazenta – bei einer Vorderwandplazenta zum Beispiel sind Tritte oft schwerer zu erspüren. von der Lage des Kindes – sind die Füße und Hände zum Beispiel der Bauchdecke zugewandt, sind diese besser spürbar.

Hat das Baby im Bauch genug Platz?

Zu Beginn der Schwangerschaft und während des ersten Trimesters ist das Baby selbstverständlich noch sehr klein. Dementsprechend wird nur wenig Platz im Bauch der Mutter benötigt. Es gibt keine organischen Veränderungen. Auch äußerlich lässt sich die Schwangerschaft nicht erkennen.

In welcher Position gebären die meisten Frauen?

Die meisten Frauen gebären auf dem Rücken. Anatomisch gesehen ist das sowohl für die Mutter als auch das Baby die schlechteste Position.

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