Viele atmen derzeit durch, profitieren von den Lockerungen, gehen mehr unter Leute – vielerorts ohne Maske. Doch die Infiziertenzahlen steigen wieder an, Subtypen der Omikron-Variante breiten sich aus. Daher empfiehlt es sich weiter zum eigenen Schutz und dem der anderen, vor Treffen einen Antigen-Schnelltest auf Covid-19 zu machen. Längst nicht auf jeden Test ist Verlass, wie Untersuchungen unter anderem des Paul-Ehrlich-Instituts belegen.
Einige Schnelltests haben etwa bei geringer Viruslast Probleme und zeigen keine Infektion an, obwohl eine vorliegt. Deshalb ist es wichtig, schnell und unkompliziert Covid-19-Selbsttests zu finden, die das Virus immer gut erkennen. Eine individuell nutzbare, von der Stiftung Warentest entwickelte Tabelle hilft jetzt dabei. Sie umfasst derzeit Informationen zu 90 Schnelltests und wird regelmäßig aktualisiert.
Tipp: Achten Sie in der Tabelle auf das Kriterium „Messgenauigkeit über alle Viruskonzentrationen“. Denn in der Regel wissen Infizierte nicht, wie hoch die eigene Viruslast ist.
Sie können nach Messgenauigkeit filtern
Die Tabelle stellt die Messgenauigkeit der Selbsttests über alle Viruskonzentrationen dar – ob sie also hoch, mittel oder nur niedrig ist. Je höher sie ist, desto wahrscheinlicher zeigt ein Test das Virus auch in geringerer Konzentration korrekt an. Wie gut ein Test das Virus erkennt, wenn die Viruslast sehr hoch ist, lässt sich ebenfalls ablesen. Und Sie können die Ergebnisse auch nach Anwendung des Tests in Nase, Mund oder Rachen filtern.
Daten aus mehreren Quellen
Basis sind Daten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Ein Expertenteam des PEI prüft seit Monaten kontinuierlich Antigen-Schnelltests auf ihre Sensitivität – die Fähigkeit, eine akute Infektion mit dem Coronavirus in wenigen Minuten nachzuweisen. Auch das BfArM listet diese geprüften Selbsttests auf seiner Website auf. Außerdem weitere – noch ungeprüfte Produkte – teilweise mit Links zu den Gebrauchsanleitungen.
Wir haben die Tests des PEI mit Daten des BfArM ergänzt und daraus die Tabelle erstellt. Deshalb sind darin auch noch nicht geprüfte Tests zu finden. Deren Messgenauigkeit kennzeichnen wir als „unbekannt“.
Für die Bewertung der Tests bei hoher Viruskonzentration haben wir die Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts übernommen: Geeignet sind nach seiner Einschätzung Tests, die eine Sensitivität von mindestens 75 Prozent aufweisen.
Tipp: Die Bezeichnungen der Schnelltests ähneln sich oft sehr. Das kann das Auffinden in der Tabelle erschweren. Leichter ist die Suche über den Herstellernamen. Haben Sie einen Test gekauft und wollen ihn mit der Tabelle abgleichen, finden Sie den Herstellernamen meist auf der Packungsrückseite neben einem kleinen schwarzen Fabriksymbol mit Schornstein.
Acht Tipps: So testen Sie sich selbst richtig
- Verzichten Sie aufs Trinken, Essen und Rauchen, kurz bevor Sie den Test machen.
- Führen Sie den Test bei Raumtemperatur durch. Die Tests ebenfalls bei Raumtemperatur lagern.
- Waschen Sie sich vor dem Testen gründlich die Hände.
- Legen Sie die kleine Plastikkassette mit dem Teststreifen auf eine ebene Fläche – eine Schräglage kann das Resultat verfälschen.
- Studieren Sie die Gebrauchshinweise.
- Wenn Sie die Probe aus der Nase entnehmen, schnäuzen Sie sich vorher.
- Um genügend Zellmaterial zu erwischen, führen Sie den Wattestab zur Probeentnahme in die Nase, den Mund beziehungsweise den Rachen so weit ein, bis Sie einen leichten Widerstand spüren.
- Drehen und bewegen Sie den Wattestab mehrmals an der Nasenwand beziehungsweise im Rachen, wenn sie dort die Probe entnehmen.
Auch für Omikron geeignete Tests in der Übersicht
Seit sich die Omikron-Variante ausbreitet, diskutieren Wissenschaftler darüber, ob Antigentests für den Nachweis dieser Variante empfindlich genug sind. Laut Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts trifft das auf die meisten der von ihm geprüften Tests zu. Das Paul-Ehrlich-Institut prüft und bewertet Tests kontinuierlich. Wir aktualisieren unsere Tabelle regelmäßig und lassen die neuen Bewertungen des PEI einfließen.
Tipp: Sie können die Ergebnisse filtern und bekommen dann konkret die Tests angezeigt, die auch für den Nachweis der Omikron-Variante geeignet sind.
Video: Die besten Corona-Schnelltests
Viele schwächeln bei niedriger Viruskonzentration
Unter den 90 Schnelltests in der Tabelle sind viele vom Paul-Ehrlich-Institut als geeignet bewertet. Das heißt: Sie liefern bei hoher Viruslast zuverlässige Ergebnisse.
Sind jedoch nur wenig Viren in Mund oder Nase, können nicht alle der geeigneten Selbsttests mit hoher Messgenauigkeit überzeugen. Etliche von ihnen haben da eine Sensitivität von weniger als 60 Prozent. Der Covid-19 Antigen Rapid Test von Citest Diagnostics schneidet am besten über alle Konzentrationen ab. Er erreicht 98 Prozent Sensitivität.
Tipp: Es ist sinnvoll, sich zu testen. Mit jedem zuverlässigen Test erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig zu entdecken, ob jemand infiziert ist. Wer sich in Innenräumen aufhält, sollte zudem Abstand halten, Masken tragen und viel lüften. CO2-Ampeln und Luftreiniger können helfen, das Virus auszubremsen.