Kind geht nicht in den Kindergarten

Manche Kinder gehen gerne in die Kita. Sie stehen mit einem Lächeln auf und stehen überpünktlich an der Tür, bereit loszustürmen und sich in ein neues Abenteuer zu stürzen. Ja, manche Mütter haben eben Glück. Und dann gibt es Mütter wie Dich und mich.

In diesem Artikel

Puh, geschafft! Dieser Moment, als ich merkte, die Eingewöhnungphase haben wir überstanden, war wirklich erleichternd.

Doch plötzlich weigerte sich meine 4-jährige Tochter wieder, morgens aus dem Bett zu kommen. Sie trödelte, sie maulte, sie hatte auf einmal unerklärliche Bauchschmerzen. Wenn das nicht half, dann hängte sie sich an mich und jammerte ganz kläglich “Mama, ich will nicht dahin!”

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Das ganze Spiel geht von vorne los

Ich kenne das. Genau so war es zu Beginn der Eingewöhnung. Und zunächst habe ich mich ehrlich gesagt auch ein bisschen gefreut. Meine Kleine ist eben ein Mama-Kind. Und dass sie das so offen zeigt, tut mir und meinem Ego überaus gut. Aber ich kann sie schließlich nicht immer an der Hand halten. Sie muss Freunde finden, Dinge lernen, die Welt entdecken – manchmal eben auch ohne mich.

Als sie ihre ersten Freunde gefunden hat, war die Sache mit dem Kindergarten dann gar kein Problem mehr. Sie ging gerne hin, zog sich sogar alleine die Schuhe an und hüpfte fast schon in ihre Gruppe. Jetzt hat sie mal wieder eine Phase, in der sie abends nicht ins Bett gehen will, damit sie morgens nicht früh aufstehen muss.

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Was mache ich nur falsch?

Zu Beginn habe ich mich richtig miserabel gefühlt, wenn meine Tochter vor (oder in) der Kita einen Aufstand gemacht hat, weil sie nicht dahin wollte. Sie weinte, sie ließ sich auf den Boden fallen und an einem ganz besonders schlimmen Morgen, schrie sie mich sogar an, wie gemein ich nur sei, sie HIER HIN zu schicken.

Ich habe an mir selbst gezweifelt. Während die anderen Kinder ihre Eltern verabschiedeten, musste ich versuchen, mein Kind zu beruhigen und mich selbst zusammenreißen, um nicht auch anzufangen zu weinen. Was machte ich nur falsch? Warum ging das bei anderen so einfach? Hab ich versagt?

Warum will mein Kind nicht in die Kita?

Nach und nach habe ich jedoch gelernt mein Kind ein bisschen besser zu verstehen – und die Schuld nicht bei mir zu suchen. Die Gründe für die Kita-Streik-Phasen sind so unterschiedlich, wie unberechenbar. Hier ein paar Dinge, die meine Kleine dazu gebracht haben, die Kita regelrecht zu “hassen”:

– Sie hatte Streit mit ihrer besten Freundin
– Die Lieblingserzieherin war krank
– Nach dem Ferien gingen einige Kinder zur Schule und neue kamen in die Gruppe
– Einer ihrer besten Freunde war eine Woche vor Ferienbeginn schon mit seinen Eltern in den Urlaub gefahren

Mein Kind gehört grundsätzlich zu den eher schüchternen Charakteren. Sie mag keine großen Menschenmengen und auch sehr hohe Lautstärke ist ihr zuwider. Sie freundet sich nicht mit jedem an, hat aber eine Hand voll Kinder, die sie wirklich gerne mag.

Eigentlich finde ich das ja auch großartig – meine Tochter hat eben einen eigenen Charakter. Doch wenn sich etwas in ihrer gewohnten (Kita)-Umgebung ändert, braucht sie eben etwas länger, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.

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Wie ich gelernt habe, mit dem Kita-Frust umzugehen

Wenn auch Du zu den Eltern gehörst, deren Kinder sich immer mal wieder in einer Kita-Verweigerungs-Phase befinden, möchte ich Dir hier ein paar Dinge ans Herz legen, die mir sehr geholfen haben.

1. Andere Eltern kennen das auch! Früher oder später wirst Du mitbekommen, dass auch andere Kinder gerne mal bocken. Oft wirst Du es nicht mitbekommen, weil es zu Hause passiert. Aber wichtig ist: Du bist nicht allein. Ich habe mittlerweile ein paar gute Freunde in der Elternfront gefunden, die mit den selben Phasen zu kämpfen haben und es tut sehr gut, das zu wissen.

2. Die Erzieher sind Deine Freunde! Es hilft ungemein, ein enges Verhältnis zu den Erziehern aufzubauen. Ich erkundige mich immer mal wieder, ob sich etwas im Kindergarten verändert hat – das hilft mir auch mein Kind besser zu verstehen. Zusammenarbeit ist hier furchtbar wichtig. Du kannst davon ausgehen, dass Dein Kind meist selbst nicht weiß, warum es keine Lust auf die Kita hat. Zusammen mit den Erziehern kann man der Sache allerdings oft sehr gut auf den Grund gehen.

3. Zuhören, aber standhaft bleiben! Es ist super wichtig, dass Du die Sorgen Deines Kindes ernst nimmst. Ein “Stell Dich nicht so an” hat noch nie jemandem geholfen. Aber ein “Na gut, dann bleiben wir heute zu Hause” auch nicht. Ich versuche die Sorgen und Ängste meiner Tochter ernst zu nehmen, erkläre ihr dann aber auch immer wieder, dass sie trotzdem nicht einfach zu Hause bleiben kann, weil es dann ja auch nicht besser werden kann.

4. Wenn es ganz schlimm wird: Kompromisse schließen! Das berühmt-berüchtigte Belohnungssystem funktioniert natürlich auch hier. Das kann dann so aussehen, dass wir uns darauf einigen, dass ich meine Kleine an einem Tag in der Woche früher von der Kita abhole. Alleine das sorgt schon dafür, dass sie sich verstanden und ernst genommen fühlt.

5. Und das Allerwichtigste: Du hast nichts falsch gemacht! Dein Kind geht eben manchmal nicht gerne in den Kindergarten. Das hat nichts damit zu tun, dass Du es zu sehr an Dich gebunden hast, es irgendein “soziales Problem” hat oder Du eine schlechte Mutter bist. Es gibt diese Phasen, sie kommen und gehen. Mach Dich nicht verrückt deswegen. Was Du erlebst, ist der normale Wahnsinn – und wenn ihr an einem Strang zieht, bekommt Ihr das hin 🙂

Wieso will mein Kind nicht mehr in den Kindergarten?

Gründe gibt es viele, warum ein Kind plötzlich nicht mehr in den Kindergarten gehen möchte: Manche realisieren erst langsam, dass die neue Lebenssituation ohne die geliebte Mutter stattfindet und spüren diesen Trennungsschmerz erst mit Verzögerung, manche sind eifersüchtig auf das Geschwisterkind, das die gemeinsame ...

Warum weinen Kinder wenn sie in den Kindergarten müssen?

Ist während der Eingewöhnung das gefürchtete Weinen beim Abschiednehmen normal? ECKSTEIN-MADRY: Das ist normal. Weinen ist ein Zeichen dafür, dass das Kind seine Sicherheitsbasis, die es zu den Eltern aufgebaut hat, behalten will. Das Vertrauen, dass jemand seine Signale versteht, baut es zur Erzieherin erst auf.

Was tun bei Trennungsangst bei Kindern?

Behandlung von Trennungsangst Dabei werden die Eltern und andere Bezugspersonen unterrichtet, Abschiedsszenen so kurz wie möglich zu halten und auf Einwände möglichst nüchtern zu reagieren. Auch eine psychotherapeutische Behandlung des Kindes und der Familie ist oft hilfreich.

Was tun wenn das Kind in der Kita nur weint?

Zeige Verständnis für seine Emotionen. Dein Kind wird sich schon besser fühlen, wenn es sich verstanden fühlt. Und Dir hilft es, wenn Du verstehst, dass Du den Tränen etwas Positives abgewinnen kannst. Sie sind die Begleiterscheinung einer Entwicklung.

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