Wann fliegen Störche aus dem Nest

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Das Wichtigste zum Thema Störche

  • Gefiederte Weltenbummler: Die Familie der Störche ist groß. 19 Arten aus sechs Gattungen sind auf allen Kontinenten außer der Antarktis zu Hause. Auf ihren Reisen legen die Vögel Tausende Kilometer zurück.

  • Um den Storch ranken sich viele Sagen und Legenden: Die Vögel bringen Glück, den Frühling oder Babies. Mehr Sagenhaftes erfährst du weiter unten.

  • In Deutschland können wir den Weißstorch beobachten - und mit etwas Glück auch seinen scheuen Verwandten, den Schwarzstorch.

  • Abflug: Im Herbst fliegen die Störche in den Süden. Seit einigen Jahren überwintern jedoch immer mehr Weißstörche in Deutschland.

  • Die Tiere haben gelernt, wie sie trotz Kälte und Schnee Futter finden - und sparen sich die weite, anstrengende Reise. Wie es dazu kam, liest du weiter unten im Interview.

Das Leben der Störche: Von lebenslangen Partnerschaften und gefährlichen Reisen

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Warum überwintern die Störche in Deutschland? Das sagt Oda Wieding, Weißstorch-Expertin vom Landesbund für Vogelschutz Bayern:

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    Die meisten "deutschen" Störche leben in Brandenburg. Wenn es ums Überwintern geht, findet man die Vögel aber vor allem im Südwesten Deutschlands - also Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz bis etwa Hessen.

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    Dieses Verhalten ist aber nicht angeboren, sondern erlernt. Grund dafür: Programme zur Wiederansiedelung in der Schweiz, dem Elsass und Baden-Württemberg. In den 1990ern wurden die dort aufgezogenen Störche erst freigelassen, wenn sie geschlechtsreif waren - also mit zwei Jahren.

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    Anstatt mit den anderen in den Süden zu fliegen, erlernten diese Jungstörche zu überwintern. Nach ihrer Freilassung zogen manche in andere Bundesländer und animierten dort auch "wilde Störche", zu bleiben.

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    Es gibt sogar einen Anfangsverdacht, dass sich das Überwintern vererbt. In Baden-Württemberg zum Beispiel sind viele bleibende Störche die Nachfahren von überwinternden Tieren. In Zukunft könnten also noch mehr Störche in Deutschland überwintern.

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    Übrigens: Wird es den Störchen doch mal zu kalt, treten sie spontan die "Winterflucht" in mildere Gebiete an - und kommen dann frühzeitig Ende Januar oder Mitte Februar zurück.

Ab in den Süden - die Flugrouten der Störche

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Die erstaunlichsten Fakten über Störche?

Für Storch-Expertin Oda Wieding gibt es da unzählige - zum Beispiel:

👀 "Störche sehen für uns Menschen alle gleich aus, aber die Vögel können einzelne Menschen und sogar Autos auseinander halten."

🌍 "Während unsere Sinne immer mehr abstumpfen, orientieren sich die Störche auf ihren Reisen am Magnetfeld der Erde."

Warum sagt man eigentlich Klapperstorch?

Zur Begrüßung im Nest, beim Balztanz oder zur Einschüchterung von Rivalen klappern Störche mit ihrem Schnabel. Das brachte ihnen den Namen "Klapperstorch" ein.

Sagen und Legenden über Störche

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    Der Storch bringt die Babies - lange erzählten Eltern ihren Kindern diese Geschichte. Aber wieso? Im Mittelalter glaubte man, im Wasser lebten die Seelen der ungeborenen Kinder - und Frösche seien Fruchtbarkeits-Boten.

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    Störche leben in Wasser-Nähe und fangen dort auch Frösche. Sie legen weite Strecken zurück und sind theoretisch groß genug, um Babies zu transportieren - der Mythos war geboren.

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    Früher hieften die Bauern Wagenräder auf ihr Hausdach - als Nisthilfe für Störche. Kamen sie aus dem Süden zurück, bliesen die Bauern ins Horn.

  • 🐭

    Störche galten als Frühlingsboten - der Winter war vorbei. Außerdem schätzten die Bauern sie als gute Mäusefänger.

  • 🍀

    Diese positiven Eigenschaften machten den Storch schließlich zum Glücks-Symbol. Im alten Rom gab es sogar das "Storchen-Gesetz": So wie es die Jungvögel tun, sollten sich auch die jungen Römer liebevoll um ihre altersschwachen Eltern kümmern.

Kennst du auch den Schwarzstorch?


Der Schwarzstorch ist der scheue Verwandte des Weißstorchs.
© Getty Images

Der Schwarzstorch ist in Deutschland sehr selten und die Tiere sind scheu. Die Art wurde früher stark bejagt. In manchen Bundesländern wie zum Beispiel Bayern galt der Schwarzstorch sogar schon als ausgestorben. In den vergangenen Jahren kehrten aber immer mehr der Vögel zurück.

Wie gut kennst dich mit ausgestorbenen Tier-Arten aus?

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Veröffentlicht: 15.10.2022 / Autorin: Carina Neumann-Mahlkau

Noch mehr zum Staunen

Wann verlassen die Störche Deutschland?

Die erwachsenen Störche fliegen normalerweise jeden Spätsommer in den Süden und kehren im Februar wieder zurück. Die jungen Störche bleiben die ersten zwei bis vier Jahre im Süden und kommen erst für ihre erste Brut wieder zurück in den Norden.

Warum schlafen Störche im Stehen?

Störche sind keine Lauerjäger wie zum Beispiel Reiher“, sagt Wolfgang Dötsch. Erst wenn der Storch eine Pause einlegt, bleibt er stehen, zieht ein Bein hoch und steckt den Schnabel unters Gefieder. „Das dient der Energieersparnis“, erklärt der Biologe.

Wie oft füttern Störche ihre Jungen?

Die Fütterung der Jungen erfolgt etwa alle eineinhalb Stunden. Die Jungen sind immer hungrig und verschlingen die Beute sehr schnell. Der kräftigste Jungstorch setzt sich gegen seine Geschwister durch und bekommt die größten Happen, die der Altstorch in der Horst Mitte ablegt.

Was fressen junge Störche?

In den ersten Wochen werden die Jungen mit Regenwürmern, Insektenlarven, Amphibien, Krebstieren, Käfern oder Heuschrecken gefüttert. Später fressen sie dann größere Beutetiere: Eidechsen, Schlangen, Maulwürfe, Mäuse, auch Schnecken, Muscheln und Fische. (Quelle: Schulz, 1993, S. 20f.)

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