Warum fällt Toast immer auf die Butterseite? Woher kommt die Haut auf heißer Milch? Warum sieht man im
Spiegel besser aus als auf dem Foto? In unserer Reihe „Wissen zum Wochenende“ beantworten wir die kleinen und großen Fragen des Alltags. Ihr habt auch eine Frage, der wir für euch auf den Grund gehen sollen? Dann schreibt uns eine Mail an:
Es kann unmöglich zu viel von etwas Gutem geben. Zu viel Urlaub? Unsinn! Zu viel Geld? Als ob. Zu viel Kaffee? Ich bitte euch. Zu viel Spaghetti? Die Aneinanderreihung dieser drei Wörter ergibt doch überhaupt keinen Sinn.
„Mehr“ und „besser“ bilden eine vortreffliche Allianz. Je mehr Koffein, desto wacher. Je mehr Kohlenhydrate, desto glücklicher. Je mehr Schlaf, desto … schläfriger? Vortrefflich, aber auch trügerisch. Ausgerechnet auf jene Tätigkeit, mit der wir gut ein Drittel unseres Lebens verbringen, lässt sich dieses Dogma nämlich nicht anwenden. Wer schon einmal nach zehn Stunden Schlaf nicht mit ausgeruhtem Körper und wachem Geist, sondern eher als zerknautschte, lethargische Masse aufgewacht ist, weiß, wovon ich rede.
Wer in einer tiefen Schlafphase aufwacht, fühlt sich müde
Ausschlafen! Nichts wünsche ich mir mehr an einem Montag, an dem mein Wecker immer zu früh klingelt. Nicht mal eine Portion Spaghetti. Und ich denke dauernd an Spaghetti. Nein, vom Ausschlafen träume ich, obwohl ich mich gut an den gestrigen verschenkten Sonntag erinnern kann, den ich nach sehr viel Schlaf nutzlos auf der Couch verbracht habe. Zu viel Schlaf macht schläfrig. Zu viel des Guten – und man hat sich müde geschlafen.
Es ist normal, nach dem Aufstehen noch eine Weile schlaftrunken zu sein. Dieses geistige, motorische und hin und wieder auch launische Tief verschwindet in der Regel nach etwa einer halben Stunde. Nur, wenn wir weit über unsere optimale Schlafdauer hinausschlafen, hält der Zustand deutlich länger an. Das liegt an unseren natürlichen Schlafzyklen. Jede Nacht durchlaufen wir etwa anderthalb-stündige Zyklen von leichterem und tieferem Schlaf. Wacht man ohne Wecker und ganz von selbst auf, geschieht das meistens aus einer eher leichten Schlafphase. Die Chancen, schnell wach und munter zu sein, stehen dann gut. Der optimale Zeitpunkt, um aufzustehen.
Wenn nur das Bett nicht so wahnsinnig anhänglich wäre. Sobald wir liegen bleiben und nochmal einschlafen, ruinieren wir diesen Moment. Beim nächsten Aufwachen nämlich erwischt man allzu häufig eine Phase, in der man tiefer geschlafen hat. Wenn wir dann aus dem Schlaf gerissen werden, sind wir entsprechend desorientiert. Bei solchen Schlafphasen handelt es sich nicht um den echten Tiefschlaf, der gewöhnlich nur in der ersten Nachthälfte vorkommt. Schlafen wir allerdings besonders lange, kann es vorkommen, dass wir morgens noch einmal in einen Tiefschlaf fallen – und sich unser Gehirn nach dem Aufwachen wie Tomatensauce anfühlt. Ohne Spaghetti.
Schlafbedürfnis ist individuell – am besten auf den eigenen Körper hören
Mit dem Mittagsschläfchen verhält es sich ähnlich. Ein kurzes Nickerchen von maximal 30 Minuten kann gegen Müdigkeit helfen. Oder den gesamten Tag ruinieren, wenn man nicht rechtzeitig wieder aufsteht. Ein zu langer Mittagsschlaf führt unweigerlich dazu, in tiefere Schlafphasen zu geraten. Manchmal kommt man danach kaum mehr zu sich und ist den restlichen Tag wie benebelt. Auch der Kreislauf kann unter der zu langen Ruhezeit leiden.
Zu viel oder zu wenig geschlafen? Hier könnt ihr lesen, ob Augenringe tatsächlich durch Schlafmangel entstehen
Wie viel Schlaf jemand braucht, steht in keinem Ratgeber und keiner Studie. Im Durchschnitt sind es siebeneinhalb bis acht Stunden, doch es gibt auch Kurz- und Langschläfer. Man kann selbst herausfinden, welcher Schlaftyp man ist: Meistens pendelt sich das optimale Maß schon nach wenigen Tagen ein, an denen keine Termine, kein Wecker und kein Stress das natürliche Schlafverhalten stören. Die beste Strategie ist es, auf seinen Körper zu hören. Das gilt insbesondere für das Verlangen nach Spaghetti, an einem Sonntag auf der Couch nach zu langem Ausschlafen. Je mehr, desto besser.
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Wer kennt das nicht: Müde, müde, dauernd müde! Nicht nur morgens oder abends, sondern auch tagsüber fallen viele Menschen in ein echtes Leistungsloch. Und nicht immer ist zu wenig Schlaf der Grund für die Müdigkeit, teilweise steckt auch eine Mangelerscheinung oder sogar eine Krankheit hinter der permanenten Trägheit. Wir zeigen die zehn häufigsten Gründe für Ermüdungserscheinungen: Fünf davon erfahren Sie im Video und die anderen fünf folgen im Text.
Was ist die richtige Menge an Schlaf?
Grundsätzlich benötigt jeder Mensch eine ausreichende Portion Schlaf. Wie viel das sein muss, ist unterschiedlich. Die einen kommen locker mit fünf Stunden aus, andere benötigen neun Stunden Schlaf, um über den Tag zu kommen. Die meisten Menschen brauchen zwischen sechs und acht Stunden Schlaf. Fällt dieser zu knapp aus, tritt früher oder später Erschöpfung auf und kann dazu führen, dass man ständig müde ist. In diesem Fall kann ein kurzes Nickerchen Wunder wirken.
Problematischer wird es, wenn Sie trotz viel Schlaf tagsüber ständig müde sind. Dann ist die Ursache woanders zu suchen. Denn ständige Müdigkeit kann ein Symptom für verschiedene Krankheiten sein. In der Regel treten neben der Müdigkeit auch andere Symptome auf, die dann einen Gang zum Arzt erforderlich machen.
5 mögliche Ursachen für ständige Müdigkeit
Flüssigkeitsmangel: 2-3 Liter am Tag wirken Wunder.
Getty Images/iStockphoto, mediaphotos
Neben Flüssigkeitsmangel, Vitaminmangel und Bewegungsmangel können falsche Hoffnung in die Wirkung von Kaffee sowie psychische Faktoren ein Grund für Müdigkeit sein. Mehr dazu erfahren Sie oben im Video.
Weitere fünf Ursachen von ständiger Müdigkeit sind:
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Eisenmangel
Auch Eisenmangel führt zu Müdigkeit. Besonders Frauen leiden darunter. Eisen ist wichtig für die Hämoglobin-Bildung, der den Sauerstoff durch den Körper transportiert. Geht der Transport nicht schnell genug vonstatten, bremst der Körper ab und Sie fühlen sich ständig müde. Bestimmte Präparate aus der Apotheke oder dem Netz können dagegen helfen. Lassen Sie sich vorher von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Pubertät und Wachstum bei Kindern sorgen für Müdigkeit
Jugendliche sind häufig müde.
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Bei Kindern und Jugendlichen sorgen das Wachstum und die Pubertät für Müdigkeit. Während einer körperlichen Entwicklungsphase haben Kinder nicht nur Wachstumsschmerzen, sie sind auch ständig müde. Wenn Ihr halbwüchsiger Sohn also mal wieder einen Mittagsschlaf macht anstatt Hausaufgaben: Nehmen Sie's ihm nicht übel. Und wenn Ihre Tochter ihre Periode hat, haben Sie Nachsicht mit ihr.
Umweltfaktoren nicht unterschätzen
Schlechte Luft und Dunkelheit machen müde.
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Krankheiten gehen mit Müdigkeit einher
Akute und chronische innere Erkrankungen gehen mit Müdigkeit einher. Oft ist die Müdigkeit ein Vorbote für einen Infekt. Nicht selten bricht nach ein paar müden Tagen eine Erkältung oder sogar eine Grippe aus. Aber auch Stoffwechselkrankheiten wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion kann die Ursache sein, warum Sie ständig müde sind. Allerdings kann auch eine schwere Krankheit wie Krebs hinter der Müdigkeit stecken.
Chronisches Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom
In seltenen Fällen leiden Menschen jeden Alters unter dem Chronischen Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom (CFS). Bei den Betroffenen sorgen bereits geringste körperliche oder geistige Aktivitäten für einen langanhaltenden Erschöpfungszustand. Weil das Krankheitsbild sehr komplex ist, kann es lange dauern, bis eine entsprechende Diagnose erfolgt. Im schlimmsten Fall können Betroffene zu Pflegefällen werden.
Ich bin immer müde: Ab wann sollte ich zum Arzt?
Wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum ständig müde fühlen, ist ein Gang zum Arzt unumgänglich. Gerade weil hinter der körperlichen und geistigen Erschöpfung auch ernstzunehmende Krankheiten stecken können. Hier werden Sie auf mögliche Vitaminmängel, Stoffwechselkrankheiten und andere mögliche Ursachen für die Müdigkeit untersucht. Daraufhin kann Ihr Arzt eine geeignete Therapie einleiten, die Ihnen im Idealfall schon bald wieder Ihren alten Elan zurückgeben wird.
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