Über die ganze Welt verteilt leben mindestens 647.000 Familien mit dem Nachnamen Schneider.
In Brasilien heißt einer von 27.817 Einwohnern Maier. Und in Vietnam sind die häufigsten drei Nachnamen Tran, Pham und Le.
Wer sich schon immer dafür interessiert hat, woher eigentlich sein Nachname kommt und wie viele andere Leute denselben Namen tragen, für den gibt es jetzt ein spannendes Online-Tool: Die (englischsprachige) Webseite Forebears hält viele interessante und skurrile Fakten zu über 11 Millionen verschiedenen Nachnamen bereit.
Mit einem Klick zeigt die Seite auf einer interaktiven Weltkarte an, wo besonders viele Namensvetter leben, wie häufig der Nachname im jeweiligen Land verbreitet ist und liefert - falls vorhanden- sogar spannende Infos über die Entstehung des Namens. Die Suchfunktion klappt mit den meisten deutschen Nachnamen erstaunlich gut.
Das Ganze soll eigentlich ein Webportal zur Ahnenforschung sein und stützt sich dabei auf öffentliche Daten, zum Beispiel von Volkszählungen, Nachrichtenartikeln, Landesarchiven oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Auf dieser Grundlage spuckt das Programm eine grobe Schätzung aus, wie viele andere Menschen es mit dem gleichen Nachnamen geben könnte.
Bis in das 12. Jahrhundert n. Chr. war es in Europa üblich, nur einen Vornamen zu besitzen. Gerade in den Städten des Mittelalters führte dies zu Problemen, da viele gleichzeitig lebende Menschen den gleichen Namen trugen und man sie nicht mehr eindeutig voneinander unterscheiden konnte. So verbreitete sich zu Beginn des Spätmittelalters der Trend, einer Person zusätzlich einen Familiennamen zu geben, der dann von einer Generation an die folgende übertragen wurde.
Herr Böhm aus Böhmen
Fast die Hälfte unserer heutigen Nachnamen ist auf Berufsbezeichnungen zurückzuführen, die andere Hälfte setzt sich aus verschiedenen Einflussfaktoren zusammen. So kamen die Vorfahren von Herrn Böhm wahrscheinlich aus Böhmen, ein Ahne von Herrn Bachler hat vielleicht mal am Bach gewohnt. Oder eine Frau Geiz hatte möglicherweise einen Vorfahren, der sein Geld gern bei sich behielt und wenig spendabel war. Auch die Einwanderung verändert natürlich die Nachnamen in einer Gesellschaft. So zeugen einige französisch anmutende Namen auf die Einwanderung der Hugenotten oder die Nachnamen mit der Endung –ski deuten auf slawische Einwanderer hin. Heute lässt die Globalisierung grüßen – neue Namens-Konstellationen entstehen durch verschiedene Namenssysteme in binationalen Ehen und internationale Namen nehmen durch den vermehrten Zuzug von Menschen aus dem nichteuropäischen Ausland zu.[1]
Kaiser, König, Fürst sind karrierefördernde Namen
Jüngst ergab eine Auswertung von 225.000 Namen von Mitgliedern durch das Karrierenetzwerk XING durch Forscher der Uni Cambridge und der Ecole HEC in Paris, dass Nachnamen Einfluss auf den beruflichen Erfolg haben könnten. Es stellte sich heraus: Der Anteil von Menschen mit Namen Kaiser, König, Fürst, Ritter oder Graf ist im leitenden Management leicht erhöht. Einerseits assoziierten viele mit Kaiser, König oder Fürst einen besonderen Status. Möglicherweise färbe aber auch der Name auf die Haltung der Namensträger ab, versuchen die Forscher das Phänomen zu erklären.[2]
Namens- und Ahnenforschung mit Ancestry
Auf Ancestry sind 20.000 deutsche Nachnamen mit ihrer Bedeutung und geografischen Verteilung hinterlegt. Geben Sie einfach Ihren Namen ein und schon erhalten Sie das Ergebnis. Und richtig spannend wird es natürlich, wenn Sie Ihren Stammbaum bei Ancestry anlegen und beginnen, Ihre Familiengeschichte zu rekonstruieren. Dabei suchen unsere Suchmaschinen ein Gesamtarchiv von bis zu 20 Milliarden weltweiten Dokumenten nach Treffern über die Vorfahren in Ihrem Stammbaum.
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[1] //www.domradio.de/nachrichten/2010-12-13/deutschland-ist-ein-einwanderland-das-verraten-die-nachnamen
[2] //www.domradio.de/nachrichten/2010-12-13/deutschland-ist-ein-einwanderland-das-verraten-die-nachnamen
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