Was altes was neues was blaues bedeutung

Der Wurf des Brautstraußes ist eine Tradition, die wohl jede*r kennt. Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap

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  • Herkunft verschiedener Traditionen
  • Bedeutung und Hintergründe
  • Fazit

Sicherlich kennst auch du viele Traditionen rund um Hochzeiten, wie etwa den Wurf des Brautstraußes oder den Junggesellenabschied. Wir erklären dir, woher einige der bekanntesten Bräuche kommen und was sie bedeuten.

Die Zahl an Hochzeits-Traditionen ist hoch, allerdings unterschieden sie sich je nach kulturellem Kontext. Wer sich an traditionellen Bräuchen und Traditionen orientieren möchte, hat ein großes Auswahlspektrum. Die bekanntesten Bräuche hierzulande sind wohl: Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues als Braut zu tragen. Einer Umfrage zufolge setzten im Jahr 2020 67 % aller Brautpaare diese Tradition um. Das Alte stellt dabei ein Symbol für eine dauerhafte Verbundenheit zur Herkunft dar, das Neue für das Glück und die Hoffnung in der eigenen Zukunft, das Geborgte steht für Zuspruch und Unterstützung und das Blaue für Reinheit, Treue, Ehrlichkeit und Liebe. Dieser Brauch hat also überwiegend symbolischen Charakter und kann einfach umgesetzt werden.

Traditionell steht die Braut links vom Bräutigam. Diese Tradition kommt ursprünglich daher, dass Männer früher an der rechten Seite ihr Schwert trugen, um die Braut im Notfall verteidigen zu können. Warum Bräute einen Schleier tragen, lässt sich recht einfach mit einem Blick auf die Geschichte erklären. Bei den Römern hat man darauf vertraut, dass Schleier böse Geister von der Braut fernhalten würden; daraufhin wurde die Tradition weitergegeben und bis heute immer festlicher inszeniert. Heutzutage hat der Brautschleier in der Regel nur noch einen symbolischen Wert und wurde im Jahr 2020 von etwa 41 % aller Bräute getragen.

Auf den meisten Hochzeitsfeiern gibt es vermutlich auch die traditionelle Hochzeitstorte, die anschließend gemeinsam von Braut und Bräutigam angeschnitten wird. Seinen Ursprung findet diese Tradition darin, dass die Gäste auf eine Hochzeit immer ein kleines Küchlein mitbrachten. Diese wurden gestapelt und als Zeichen des Wohlstandes küsste sich das Paar im Anschluss über den ganzen kleinen Backwerken. Heute repräsentiert das gemeinsame Anschneiden Zusammenhalt und Einigkeit; häufig wird auch spekuliert, dass diejenige Person, die ihre Hand oben auf dem Messer hat, in der Ehe das Sagen habe.

Bekannte Traditionen im Check

Ein weiterer Brauch ist die Brautübergabe durch den Brautvater. Seinen Ursprung hat dieser Brauch in der Zeit der arrangierten Ehen. Die Frau wurde damals gegen den vereinbarten Preis an den Bräutigam verkauft und somit übergeben. Ähnlich ist es mit der Brautentführung, bei der heutzutage die Braut von Freund*innen und dem Trauzeugen "entführt" und "versteckt" wird. Findet der Bräutigam sie wieder, muss er sie auslösen. Früher war es so, dass Adelige die Braut entführen und sich damit das Recht der ersten Nacht herausnahmen. Damit dies nicht passierte, musste der Trauzeuge die Braut, im Notfall auch mit seinem Leben, beschützen.

Auch Brautjungfern fehlen heute auf fast keiner Hochzeit. Dieser Brauch entstammt der Römerzeit, als die wie die Braut gekleideten Brautjungfern böse Geister verwirren und fernhalten sollten. Einen heidnischen Ursprung hat die Tradition der Blumenkinder. Durch den Geruch der Blumen sollten Fruchtbarkeitsgöttinnen für eine kinderreiche Zukunft des Paares herbeigerufen werden. Der Trend des weißen Kleides ist hingegen relativ neu und kam erst Ende des 17. Jahrhunderts auf, als weiße Brautkleider als Symbol der Unschuld und Reinheit getragen wurden. Dennoch waren die weißen Kleider erstmal eine Seltenheit und wurden vom Adel getragen. Im Laufe 19. Jahrhunderts, inspiriert durch die Königshäuser, verankerte sich das weiße Kleid fest im Traditionsgedächtnis und wird bis heute von über der Hälfte aller Bräute beibehalten. 

Ein Symbol für Gleichberechtigung in der Ehe ist das traditionelle Spiel, bei dem Braut und Bräutigam gemeinsam einen Baumstamm durchsägen. Nur, wenn beide Partner*innen gut aufeinander eingespielt sind und zusammenarbeiten, ist es möglich, den Stamm durchzusägen. Hierfür ist Durchhaltevermögen und intensiver Willen vonnöten. 

Weitere Traditionen

Ein Highlight auf vielen Hochzeiten ist auch der Wurf des Brautstraußes. Alle unverheirateten Frauen stellen sich hierfür hinter die Braut, welche dann ihren Strauß wirft. Diejenige, die den Strauß der Braut fängt, wird laut dem Brauch als Nächstes heiraten.

Eine weitere bekannte Tradition ist jene, dass der Bräutigam die Braut über die Türschwelle hinweg trägt. Dies beruht auf der Zeit, als der Glaube bestand, dass unter der Türschwelle böse Geister lauern. Trägt der Bräutigam seine Liebste nun über die Schwelle, können ihr die Geister nichts anhaben.

Mit dem Junggesellenabschied verhielt es sich früher so, dass der Bräutigam vom Vater der Braut auf die Probe gestellt wurde. Dieser Brauch hat sich heute stark gewandelt und wird meist mit vielen Spielen, Spaß und einem hohen Alkoholkonsum verbunden. Auch bei einem Polterabend wird es oft turbulenter, wenn Gläser und Geschirr zerstört werden. Dahinter steckt der Gedanke, dass Scherben Glück bringen und böse Geister vom Lärm ferngehalten werden.

Fazit

Welche Traditionen und Bräuche du auf deiner Hochzeit gerne umsetzen möchtest, ist dir natürlich frei überlassen. Letztendlich ist es aber gut zu wissen, wofür die einzelnen bekannten Hochzeits-Traditionen eigentlich stehen und woher sie ihren Ursprung haben.

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Was Altes was neues was Blaues Ideen?

Laut Tradition sollte die Braut zur Hochzeit etwas Altes, Neues, Geliehenes, Blaues und einen Glückspfennig im Schuh tragen. Dieser bekannte Hochzeitbrauch geht auf einen alten englischen Reim zurück. Er besagt: "Something Old, Something New, Something Borrowed, Something Blue, A Sixpence in your Shoe".

Wer sollte nach englischer Tradition etwas Altes etwas Neues etwas Geliehenes und etwas Blaues tragen?

Doch die wohl bekanntesten Hochzeitsbräuche für die Braut sind „Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues“. Diese „Etwas Blaues“-Tradition kommt aus dem Amerikanischen. Denn auf Englisch reimt sich der Spruch: „Something old, something new, something borrowed and something blue.

Wer schenkt der Braut was Altes?

Im Idealfall stammt “etwas Geliehenes” der Tradition nach von einer verheirateten Familienangehörigen oder Freundin. Es soll dem Hochzeitspaar das Glück, das die bereits Vermählten erleben, auf Braut und Bräutigam übertragen – also leihen. Verliehen kann an dieser Stelle ebenfalls alles Mögliche werden.

Was bringt Glück für die Ehe?

Das Geliehene bringt Glück und symbolisiert die Geborgenheit der Familie und das Blaue ist die Farbe der Treue. Gegenstände zu diesem Sprichwort können sehr unterschiedlich sein,. Eine häufige Kombination ist ein neues Kleid, eine alte Münze im Schuh, ein geliehenes Schmuckstück und ein blaues Strumpfband.

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