»Was zeigen die gezackten Markierungen innerorts an, die wie Haifischzähne aussehen? Haben sie irgendetwas mit 30-Zonen oder Vorfahrtsregeln zu tun?«
Haifischzähne sind keine echten Vorschriftzeichen.
Streng genommen sind sie überhaupt keine Verkehrszeichen, sondern nur unterstützende Markierungen, die so ähnlich aussehen wie viele kleine Vorfahrt-Gewähren-Schilder. Sie sollen helfen, die Verkehrsteilnehmer zu einem bestimmten Verhalten zu bringen. Auf unserem Beispielbild geschieht das zum Schutz der Fußgänger in einer belebten Innenstadt; die Fahrzeugführer sollen langsam auf diese Stelle zufahren und im Zweifelsfall die Fußgänger über die Straße lassen.
Kann man aus den Haifischzähnen nun die Verkehrsregelung ablesen? Nicht in jedem Fall, wie das Bild zeigt. Die Fußgänger sind nämlich rein rechtlich wartepflichtig, wenn sie die Fahrbahn hier überqueren wollen (es gibt keinen Zebrastreifen und keine Fußgängerampel). Trotzdem heißt die Absicht hinter den Dreiecksmarkierungen natürlich: "vorsichtiger heranfahren". Die Fußgänger selbst wissen schließlich auch nicht genau, dass die Zähnchen ihnen kein Vorrecht geben, aber viele nehmen das an. Käme es zu einem Unfall, würde ein Autofahrer verschuldenstechnisch vom Richter schlechter gestellt als an einer normalen, nicht markierten Straßenstelle.
Im reinen Fahrzeugverkehr an Kreuzungen oder Einmündungen ist es meist so, dass die untergeordnete Straße die Haifischzähne hat, quasi eine »psychologische Bremse«. Es gibt aber sogar Kreuzungen, an denen sämtliche (!) einmündenden Straßen solche Markierungen tragen. Es hilft also nichts, man muss schon die allgemeinen Verkehrsregeln anwenden können...
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Diese FAHRTIPPS-Seite (Nr. 286) wurde zuletzt aktualisiert am 05.05.2004
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Für Überraschung hat bei den Mitgliedern des Grünstadter Stadtrats eine Anordnung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) gesorgt. Die Oberste Verkehrsbehörde im Land verbietet es, die Rechts-vor-Links-Regelung mit Strichen zu verdeutlichen.
Weiße Linien an Straßeneinmündungen erinnern die Autofahrer daran, kurz zu warten, bevor’s weitergeht. Jedoch dürfen „solche Markierungen von der Straßenverkehrsbehörde nicht angeordnet werden“, sagt eine Sprecherin des Landesbetriebs Mobilität Koblenz auf RHEINPFALZ-Anfrage. Vorhandene Markierungen müssten entfernt werden, heißt es in einem Schreiben, das die Behörde im April 2018 verschickt hat. Die Argumentation des Landesbetriebs: Weil in der Straßenverkehrsordnung geregelt ist, dass an Kreuzungen und Einmündungen diejenigen Vorfahrt haben, die von rechts kommen, braucht es keine Markierung, die zusätzlich auf die Vorfahrtsregel hinweist. Zudem müssten sich Städte und Gemeinden an die Straßenverkehrsordnung und die Verwaltungsvorschriften halten und dürften nur solche, von Bundes- und Landesbehörden erlaubten Verkehrszeichen verwenden. Im Grünstadter Stadtrat sorgte das für eine Diskussion. Gregor Grzonkowski (SPD) sagte: „Solche Linien haben Symbolwirkung.“ Grzonkowski hatte für seine Fraktion einen Antrag einreichen wollen, der genau dies fordert: Markierungen an bestimmten Kreuzungen der Stadt, um die Autofahrer an das Rechts-vor-Links-Gebot zu erinnern. Grzonkowski erzählte, dass es in Beindersheim eine relativ neue Fahrbahnmarkierung gebe. Diese wirke. Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) pflichtete ihm bei und sicherte zu, die Thematik bei den kommunalen Spitzenverbänden anzusprechen. So richtig bekannt scheint die Linienanweisung des LBM nicht zu sein: Auf RHEINPFALZ-Nachfrage bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim und der Verbandsgemeinde Leiningerland zeigte man sich überrascht. Man habe davon noch nichts gehört, sagten Sprecher beider Behörden. Sie betonten aber, dass die „eigentlich Zuständigen“ krankheits- und urlaubsbedingt nicht im Hause seien.