Tarife in der Wohngebäudeversicherung sind von vielen individuellen Merkmalen abhängig. So spielt neben der Ausstattung und Größe des Gebäudes vor allem die Lage eine Rolle. Dabei ist auch die Frage relevant, ob sich das Wohngebäude in einem Risikogebiet für Elementargefahren befindet.
Du musst daher beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung die genaue Adresse Deines Wohngebäudes angeben. Nur mit dieser Angabe kann die Versicherung Dir den Preis für Deinen Versicherungsvertrag überhaupt nennen. Um dennoch eine große Anzahl an Tarifen abzufragen, empfehlen wir den Vergleich über ein Online-Portal. Das ist die beste Möglichkeit, um eine günstige Wohngebäudeversicherung mit guten Leistungen zu bekommen. Daher sind auch wir den Weg über verschiedene Online-Portale gegangen und haben diese für Dich getestet.
Wir haben auf Google mit den Begriffen „Wohngebäudeversicherung“, „Gebäudeversicherung“, „Wohngebäudeversicherung Vergleich“, „Wohngebäudeversicherung Test“ nach passenden Portalen gesucht. Seiten von Versicherungsunternehmen, Seiten ohne Vergleichsrechner und Duplikate haben wir entfernt.
Daraus entstand die Grundgesamtheit von 35 Seiten mit Vergleichsrechnern. Bei diesen haben wir geprüft, ob nach grober Fahrlässigkeit gefiltert werden kann und die Ergebnisse auch korrekt sind. Außerdem haben wir geprüft, bei welchen Seiten Rechner anderer Seiten eingebaut waren (sogenannte Klone), die keinen Mehrwert zum Original hatten (andere/mehr teilnehmende Versicherungen).
Es blieben zehn Seiten, bei denen wir im nächsten Schritt mit zwei Profilen die Beiträge abgefragt haben. Ziel war es, herauszufiltern, welche übrig gebliebenen Duplikate im Ergebnis einen Mehrwert bieten. Machen zum Beispiel die anderen teilnehmenden Versicherungen einen Unterschied? Nach dieser Prüfung blieben vier Vergleichsportale übrig, die wir weiter untersuchten: Mr-Money, Verivox, Ino24 und Heim und Immobilien.
Tarifmerkmale auf vier Portalen abgefragt
Auf den vier genannten Portalen haben wir dann für insgesamt 19 Profile Abfragen vorgenommen. Diese unterschieden sich:
- im Standort (alle Gefahrenklassen vertreten)
- in der Ausstattung (mit und ohne ausgebautem Dach und Keller, Photovoltaikanlage, Ein-, Zweifamilienhaus, Größe)
- im Baujahr
- ob eine Vorversicherung vorhanden ist
- im Alter der Versicherungsnehmer
- mit und ohne Absicherung von Elementarschäden
Die von uns ausgewählten Tarife sehen eine jährliche Zahlungsweise vor sowie 500 Euro Selbstbeteiligung (in besonderen Fällen haben wir auch eine höhere Selbstbeteiligung akzeptiert). Sie mussten auch Schäden infolge grober Fahrlässigkeit bis zur vollen Versicherungssumme zahlen. Für folgende Kosten mussten sie darüber hinaus einspringen:
- Schäden durch Brand, Blitz, Sturm und Hagel bis zur Versicherungssumme
- Rauch- und Rußschäden (einige Profile bis zur vollen Versicherungssumme)
- Abbruch- und Aufräum- sowie Bewegungs- und Schutzkosten
- Überspannungsschäden
- Mehrkosten in Folge behördlicher Auflagen
- Kosten für Dekontamination von Erdreich
- Schäden durch Wasserzu- und Wasserableitungsrohre auf und außerhalb des Versicherungsgrundstücks, die der Versorgung des Gebäudes dienen, mindestens 5.000 Euro
- Hotelkosten 150 Euro pro Nacht, mindestens 100 Tage
- Schäden am Gebäude in Folge von Einbrüchen
Einige Profile haben wir mit und ohne Elementarschäden abgefragt. Wenn Elementarschäden mitversichert waren, musste dieser Schutz bis zur Versicherungssumme gelten. Ergebnisse dieser Abfragen: Die zusätzliche Absicherung von Elementarschäden ist unserer Einschätzung nach kostenintensiv. Wenn dieser Baustein eingeschlossen wurde, erhöhten sich die Beiträge um bis zu 580 Prozent.
So kamen wir zum Ergebnis
Kein Portal bot Filtermöglichkeiten, die alles bis zu den von uns geforderten Versicherungssummen abbilden konnten. Daher mussten wir uns die Details der Tarife in der Ergebnisliste jeweils genauer anschauen. Dafür sortierten wir das Ergebnis des Rechners nach dem Preis. Beginnend mit dem günstigsten, sahen wir uns im nächsten Schritt die Tarifdetails und Versicherungsbedingungen an, um zu prüfen, ob der Tarif alle Merkmale in der von uns definierten Höhe abdeckte. War dies nicht der Fall, überprüften wir den zweiten Tarif und so weiter. Meist lag der passende Tarif an Stelle zwei bis fünf.
Unsere Empfehlung: Mr-Money
Wir empfehlen das Vergleichsportal Mr-Money. Verivox bietet einen ebenso umfangreichen und gut funktionierenden Filter, jedoch handelt es sich hier um den Rechner von Mr-Money, ohne dass sie einen eigenen Mehrwert bieten.
Ino24 und Haus und Immobilie zeigten deutlich höhere durchschnittliche Abweichungen vom Bestpreis, hier fanden wir Tarife im mittleren und oberen Preissegment. Zudem tauchten bei Ino24 zwei Fehler auf: Eine Adresse wurde nicht der korrekten Gefahrenklasse zugeordnet, was zu einem falschen, zu niedrigen Beitrag führte (wir haben direkt bei der betroffenen Versicherung nachgefragt), außerdem konnten wir hier keinen Feuerrohbau absichern.
Interessante Beobachtungen
Dass Mr-Money meist auf dem ersten Platz liegt, ist einem einzelnen Tarif zu verdanken, den die anderen Portale nicht führten. Wenn dieser wegfällt, könnte sich das Ergebnis verschieben. Da jedoch zwei der vier geprüften Portale deutlich teurer waren mit dem günstigsten, passenden Tarif und Verivox sehr viele gleiche Anbieter wie Mr-Money in seinem Rechner enthält, ist das Risiko klein.
Das Alter des Antragstellers schien bei unserer kleinen Stichprobe keine Rolle zu spielen, jedoch das Alter des Hauses. Je neuer ein Haus war, desto günstiger waren die Versicherungsbeiträge. Wenn es Vorschäden gab, stieg der Preis ebenfalls.