Wachstum fördern
Was wir noch nicht über Fingernägel wussten
Aktualisiert am 25.05.2021Lesedauer: 1 Min.
Wie schnell die Nägel an Fingern und Zehen wachsen und wie gepflegt sie sind, hängt auch von saisonalen Umständen ab. Damit sie nicht spröde werden, sollte man sie pflegen.
Sie haben sich schon mal darüber gewundert, dass die Nägel an Fingern und Zehen nicht immer gleichmäßig wachsen? Das Wachstum schwankt tatsächlich je nach Jahreszeit zwischen 0,5 und einen Millimetern pro Woche, wobei im Sommer die Hornschicht schneller zulegt, erläutert das Portal Haut.de. Und am Mittelfinger wächst sie immer am schnellsten.
Die Nagelplatte besteht aus 100 bis 150 unregelmäßig übereinander geschichteten Lagen von Hornzellen, die sich über fünf bis sechs Monate vollständig erneuern, so die Kosmetikexperten.
Nagelcreme einmassieren
Es gibt einen weiteren, teils saisonalen Einfluss auf die Nägel. Denn Nägel sprechen auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft an, heißt es bei Haut.de. Liegt die Luftfeuchtigkeit hoch genug bei sieben bis zwölf Prozent, sind die Nägel elastisch. Ist er niedrig, werden sie eher spröde.
Wer seine Nägel gesund halten möchte, sollte daher die Hornschicht mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen. Die Experten raten, mindestens einmal wöchentlich die Nägel mit einer gut einziehenden Nagelcreme zu pflegen.
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Am besten beginne man damit bei den Fingerspitzen und setzt es mit sanftem Streichen bis zu den Gelenken hin fort. Ein extra Tipp: Das intensive Massieren rund um den Nagelwall fördert den Angaben zufolge auch das Wachstum der Nägel.
Das stets lesenswerte Blog des "Discover"-Magazins hat ein schönes Beispiel jahrzehntelanger Forschungsbemühungen ausgebuddelt: Es berichtet von der peniblen Arbeit des Medizinhistorikers und Internisten William B. Bean, der von den 1940ern bis in die 1980er Jahre das Wachstum seiner eigenen Fuß- und Fingernägel dokumentiert und regelmäßig im Fachjournal Archives of Internal Medicine veröffentlich hat. Dabei mag zwar geholfen haben, dass Bean lange Jahre als Fachredakteur eben dieses Journals fungiert hat – den interessanten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Langzeitstudie und ihrer methodischen Qualität tat dies aber keinen Abbruch. So zeigte die Auswertung etwa, dass die Nägel unterschiedlicher Finger unterschiedlich schnell und insgesamt im Alter langsamer wachsen.
Zumindest bei dem notgedrungen einzigen Studienobjekt wuchsen zudem Zehennägel durchschnittlich langsamer als Fingernägel und der Nagel des Mittelfingers schneller als die Nägel an Daumen und kleinem Finger. Die Auswertung nach 35 Jahren zeigte eine allmählich mit dem Alter nachlassende Wuchsgeschwindigkeit: Sie sank etwa beim linken Daumennagel von 0,123 Millimeter täglich beim 32-jährigen auf 0,095 Millimeter beim 67-jährigen Bean.
Die Ergebnisse passen übrigens gut zu den vielen anderen Untersuchungen, die zum Thema Nagelwuchs – wenn auch stets über kürzere Zeitabschnitte hinweg – durchgeführt wurden. So bestätigten Forscher etwa 2010 anhand der Durchschnittswerte von 22 jüngeren US-Amerikanern die These vom schnelleren Wuchs der Fingernägel und die relative Langsamkeit des kleinen Fingers. Zudem scheint sich, wie der Vergleich mit älteren Studien aus den 1930er Jahren nahe legt, die Wuchsgeschwindigkeit auch in der Moderne immer mehr zu beschleunigen. Abhängig ist das Wachstum von allerlei Dingen wie der Umgebungstemperatur, dem Hormonpegel und der Ernährung – im Durchschnitt wachsen die Fingernägel derzeit aber rund 3 Millimeter pro Monat. Beans Daumennagel lag hier also gut im Mittel.