Was bedeutet es wenn Zähne jucken?

Ursachen, die Patienten selbst im Griff haben:

  • Mangelnde Mundhygiene
  • Mangelnde Prophylaxe
  • Nicht wahrgenommene Kontrolluntersuchungen
  • Zu wenige Professionelle Zahnreinigungen

    Ursachen, die der Zahnarzt ggf. zusätzlich feststellt:

    • Zahnbelag
    • Zahnstein
    • Raucherbelag
    • Störende Prothesenränder
    • Ungute anatomische Voraussetzungen
    • Hormonelle Faktoren
    • Medikamentöse Einflüsse
    • Ernährungsprobleme
    • Allergien
    • Orale Traumata
    • Nicht-kariogene Bakterien und Pilze

    Symptome, die Patienten bei sich selbst feststellen können:

    • geschwollenes Zahnfleisch
    • starke Blutungsneiung (auch bei sanftem Bürsten)
    • hellrotes oder auch purpurfarbenes Zahnfleisch
    • juckendes Zahnfleisch
    • Zahnfleisch reagiert schmerzhaft auf Druck
    • Rückgang des Zahnfleisches
    • Mundgeruch

      Symptome, die der Zahnarzt ggf. zusätzlich feststellt:

      • Erhöhte Zahnfleisch-Innentemperatur
      • Flüssigkeitsüberschuss zwischen Zahn und Zahnfleisch
      • Pseudo-Zahnfleischtaschen
      • Zahnfleischwucherungen

      Zahnfleisch-Diagnose

      Die Diagnose einer Gingivitis wird durch die Erhebung verschiedener Indizes abgesichert. Hierbei wird in erster Linie die Blutungsneigung sowie die Tiefe und Beschaffenheit von Zahnfleischtaschen untersucht.

      Unter Sulkus wird die Zahnfleisch-Furche, also der Rand zwischen Zahn und Zahnfleisch, bezeichnet. Dieser Bereich ist sowohl für die Diagnose als auch bzgl. der Kontrolle des Therapieverlaufs einer Gingivitis von entscheidender Bedeutung.

      Die Beurteilung der Blutungsneigung des Sulkus erfolgt durch die Erhebung des sog. Sulkus-Blutungs-Index (SBI): Mittels einer Parodontalsonde wird hier die Zahnfleisch-Furche (Sulkus) vorsichtig ausgestrichen.

      Nach 30 Sekunden wird der sondierte Bereich auf etwaige Blutungen hin untersucht und die Ergebnisse in Form von Entzündungsgraden, von 0 (keine Blutung) bis 3 (starke Blutung) festgehalten.

      Zusätzlich zur Blutungsneigung erfolgt eine Sichtuntersuchung auf etwaige krankhafte Veränderungen (Farbe, Schwellungen, Wucherungen)

      Eine multifaktorielle Diagnose der Zahnfleischtaschen stellt die Erhebung des sog. PSI-Codes (Parodontaler-Screening-Index) dar. Hierbei untersucht der Zahnarzt mittels einer speziellen Sonde sowohl die Tiefe als auch die Beschaffenheit der Taschen bzw. Sulki aller Zähne im Mund. Die Ergebnisse werden in Form von Zahlencodes festgehalten.

      Während der Code 0 für ein gesundes Zahnfleisch steht und die Ergebnisse 3 - 4 das Vorliegen einer Parodontitis bescheinigen, sind die Codes 1 und 2 mit der Diagnose Gingivitis gleichzusetzen.

      Da eine Gingivitis bakteriell verursacht wird, dient eine Messung des Ausmaßes des Bakterienbefalls als sicheres Indiz zur Bestimmung des Entzündungsgrads des Zahnfleischs.

      Eine solche Messung erfolgt durch Erhebung des SFFR (Sulcus fluid flow rate): Hierbei wird Flüssigkeit i. d . R. mittels eines speziellen Teststreifens an der Zahnfleisch-Furche (Sulcus) entnommen. Anhand des Ausmaßes der Verfärbung wird dann der Entzündungsgrad bestimmt.

      Gingivitis vs. Parodontitis

      Der Übergang von der Zahnkrankheit Gingivitis in eine Parodontitis ist fließend. Ausschlaggebend ist hier die Beschaffenheit der Zahnfleischtasche.

      Pseudotaschen

      Bei einer Gingivitis sind zwar Zahnfleischtaschen vorhanden, aber die Haftung zwischen Zahnfleisch und Zahn (epitheliale Anheftung) ist weiterhin gegeben. Daher werden die bei einer Gingivitis vorhandenen Taschen als Pseudotaschen bezeichnet.

      Supra- und Infraalveoläre Taschen

      Kennzeichen einer Parodontitis ist der sog. Attachmentverlust, d. h. das Zahnfleisch hat sich vom Zahn abgelöst. Mit der Bildung von echten Zahnfleischtaschen geht ein Knochenverlust einher.

      Reicht die Zahnfleischtasche nicht bis unter das obere Ende des Zahnfachs (Limbus alveolaris), so wird sie als supraalveolär bezeichnet. Reicht sie hingegen tiefer, so wird sie infraalveolär genannt (Knochentasche). Das Vorliegen von Supra- und Infraalveolären Zahnfleischtaschen bildet eines der Hauptkennzeichen einer Parodontitis.

      Behandlung und Therapie

      Bei besonders schweren Formen der Gingivitis (Gingivitis hyperplastica, Gingivitis ulcerosa) ist es unter Umständen erforderlich, einen Teil des Zahnfleischs abzutragen (partielle Gingivektomie). Unter Umständen ist zusätzlich die Anwendung von Antibiotika und/oder Kortison notwendig.

      In der Regel wird der Zahnarzt aber zunächst eine gründliche Reinigung der Zähne, des Zahnfleischs und der Zahnzwischenräume durchführen. Die Entfernung dieser Plaque verursacht normalerweise keine Schmerzen.

      Nach der Entfernung der Zahnbeläge heilt die Gingivitis (Gingivitis simplex, Gingivitis granulomatosa) in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.

      Zur Beschleunigung des Heilungsverlaufs können antibakterielle Mundspülungen (Chlorhexidin) oder spezielle Gele, die auf das Zahnfleisch aufgetragen werden, Anwendung finden. Zudem können Spülungen mit Kamille, Salbei, Myrrhe oder Hamamelis ergänzend eingesetzt werden.

      Zusätzlich ist es bei Zahnfleischentzündungen, die durch Plaque verursacht sind (plaque-induzierte Gingivitiden) nötig, die Ursachen der Plaque zu beseitigen. Dies kann bedeuten, dass vorhandener Zahnersatz geändert werden muss. Etwa wenn der Zahnersatz so gesetzt wurde, dass Zwischenräume nicht gut gereinigt werden können.

      In den häufigeren Fällen jedoch bedeutet Ursachen-Beseitigung hier im Wesentlichen, dass der Patient an seiner eigenen Mundhygiene arbeiten muss und künftig ausreichend Prophylaxe betreibt.

      Prophylaxe

      Der Gingivitis kann am besten durch gründliche Zahnprophylaxe vorgebeugt werden.

      Dazu gehören das richtige Zähneputzen sowie der Einsatz von Zahnseide und Mundspülungen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass mit der Zahnbürste und der Zahnseide nicht zu grob umgegangen werden darf, um Verletzungen des Zahnfleisches zu vermeiden.

      Zusätzlich sollte alle 6 Monate eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt durchgeführt werden. Dabei werden die schwer zugänglichen Beläge in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen entfernt.

      Sind die Taschen zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch sehr tief (5mm) empfiehlt es sich, zur Vorbeugung der Gingivitis die PZR sogar alle 3-4 Monate durchführen zu lassen. Auch bei Rauchern und anderen Risikopatienten wird empfohlen, die Zähne mindestens zweimal im Jahr professionell reinigen zu lassen.

      Verlaufskontrolle

      Als Papille wird der im gesunden Zustand dreiecksförmige, am weitesten in den Mundraum hineinragende, Zahnfleisch-Bereich zwischen zwei Zähnen bezeichnet.

      Zur Kontrolle des Verlaufs therapeutischer Maßnahmen zur Behandlung von Zahnfleisch-Entzündungen, kann die Beurteilung der Blutungsneigung der Papille dienen. Diese Neigung wird durch Erhebung des sog. Papillen-Blutungs-Index (PBI) erhoben.

      Mittels einer Parodontalsonde wird hier die Zahnfleisch-Furche (Sulkus) im Bereich der Papille vorsichtig ausgestrichen. Nach 20 Sekunden wird der sondierte Bereich auf etwaige Blutungen hin untersucht und die Ergebnisse in Form von Entzündungsgraden festgehalten. Hierbei bedeutet "0" keine Blutung, keine Entzündung und 3 starke Blutung, starke Entzündung.

      Globale Informationen zum Inhalt (Disclaimer)

      Die aufgeführten Informationen sollten nicht als alleinige Grundlage für Entscheidungen dienen, die Ihre Gesundheit betreffen. Holen Sie bitte stets auch den Rat Ihres Arztes ein.

      Informationen, die sich auf zahnärztliche Abrechnung oder allgemein auf Bestimmungen aus Gebührenordnungen beziehen, wurden sorgsam recherchiert, sie erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr ist ausgeschlossen. Derlei Informationen sind lediglich als Erstinformation für die Öffentlichkeit und unsere Kunden gedacht.

      *Die ermöglichte Ersparnis in Preisvergleichen bezieht sich auf die Differenz des günstigsten Angebots zum Startpreis.

      Was tun bei juckenden Zähnen?

      Hausmittel gegen juckende Zähne Weiterhin können Sie versuchen, an Eiswürfeln zu saugen oder Salzwasser im Mund herumzuschwenken. Beide Methoden können helfen, das juckende Gefühl etwas abschwächen.

      Was tun wenn das Zahnfleisch juckt?

      Notfall-Tipps bei Zahnfleischentzündung - Diese Hausmittel helfen: Gründliche Mundhygiene: Bei empfindlichem Zahnfleisch sollten Sie eine weiche Zahnbürste sowie Zahnseide nutzen. Kamille und Salbei: Spülen Sie Ihren Mund mehrmals täglich mit Kamillen- oder Salbeitee.

      Wie merkt man Ob ein Zahn entzündet ist?

      Das auffälligste Symptom einer Zahnmarkentzündung sind extreme Zahnschmerzen, die oft eine pochende Ausprägung zeigen. Jeder Druck auf den Zahn und das Zahnfleisch in der Nähe, aber auch Temperaturreize verstärken die Schmerzen kurzfristig noch einmal. Die Schmerzen signalisieren eine Zahnentzündung im frühen Stadium.

      Welche Symptome können Zähne auslösen?

      Aus der Mundhöhle dringen Bakterien in alle Bereiche des Körpers ein. Neben Bakterien können auch Zahnfehlstellungen körperliche Beschwerden auslösen. Die Folge können Kopf- und Ohrenschmerzen, Verspannungen, aber auch zum Teil schwerwiegende Erkrankungen wir Rheuma, Herz-und Lungenkrankheiten sein.

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