Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) wird als eine Möglichkeit angeboten, dein Einkommen abzusichern. Aber lohnt sie sich überhaupt? Was leistet sie? Und gibt es überhaupt Unterschiede zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit? Das erklären wir dir hier.
Das musst du wissen:
- Falls du keinen Beruf mehr ausüben kannst, sichert dich der Staat mit der Erwerbsminderungsrente finanziell nur sehr dürftig ab.
- Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt dir dann Geld aus, wenn du überhaupt gar keiner Arbeit mehr nachgehen kannst.
- Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist die bessere Wahl. Sie zahlt dir bereits dann Geld aus, wenn du deinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kannst.
Unterschied zwischen Erwerbsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit
Der Unterschied steckt schon in den beiden Begriffen an sich. Während du bei einer Berufsunfähigkeit deinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kannst (aber einen anderen gegebenenfalls schon), geht bei der Erwerbsunfähigkeit gar nichts mehr. Du kannst also gar keine bzw. nur noch wenige Stunden pro Tag eine Tätigkeit ausüben. Dazu hat mein Kollege Hans Frießem einen guten Artikel geschrieben, der die Unterschiede erklärt: Erwerbsunfähigkeit oder Berufsunfähigkeit – Das ist der Unterschied! Für beide Fälle gibt es verschiedene Versicherungen, die im Folgenden erklärt werden.
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Eine kurze Erklärung
Dies ist eine private Versicherung, die einspringt, wenn du weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten kannst, weil du krank geworden bist oder einen Unfall hattest. In dem Fall zahlt sie dir regelmäßig Geld aus, die sogenannte Erwerbsunfähigkeitsrente. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung hat jedoch eine wichtige Einschränkung. Sie kann dich auch in einen anderen Beruf schicken. Wenn du zum Beispiel als Mechaniker nicht mehr arbeiten kannst, die Nachtschicht als Pförtner aber kein Problem ist, gibt es keine Erwerbsunfähigkeitsrente. Von daher bietet sie nur einen unzureichenden Schutz für dich.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung
Im Vergleich zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung (hin und wieder auch nicht korrekt als „Erwerbsminderungsversicherung“ bezeichnet, die gibt es aber nicht) ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) die wesentlich bessere Versicherung. Denn sie leistet schon, wenn du deinen bisherigen Beruf nur noch zu 50 Prozent ausüben kannst, also wenn du nur noch für die Hälfte der Arbeitszeit arbeiten kannst oder nur noch die Hälfte der Arbeit schaffst. Du erhältst dann eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, deren Höhe du beim Versicherungsabschluss selbst festlegen kannst. Wichtig: Die BU zahlt auch, wenn du theoretisch einen anderen Job machen könntest. Ein mehr oder weniger tristes Dasein als Pförtner brauchst du also nicht zu befürchten, entscheidend ist der Beruf, den du zuletzt ausgeübt hast.
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Erwerbsminderungsrente: Das zahlt dir der Staat
Früher gab es mal die Berufsunfähigkeitsrente vom Staat, die schon gezahlt wurde, wenn du berufsunfähig wurdest. Diese wurde dann durch die sog. Erwerbsminderungsrente ersetzt, die du nur in bestimmten Fällen erhältst. Eine halbe Erwerbsminderungsrente gibt es, wenn du nur noch 3 bis 6 Stunden pro Tag arbeiten kannst; eine volle Rente erhältst du dann, wenn du nur noch weniger als 3 Stunden pro Tag arbeiten kannst.
Auch wenn die deutsche Rentenversicherung die Erwerbsminderungsrente auf ihrer Website als ein “Netz für alle Fälle” beschreibt, beruhigend ist das nicht. Im Schnitt erhält man in Deutschland nur ca. 882 Euro pro Monat, bei halber Erwerbsminderung nur 441 Euro pro Monat. Stell dir vor, du müsstest deinen bisherigen Lebensstil von dieser Summe finanzieren – das wird wohl nicht möglich sein. Von diesem staatlichen“Netz” kann man also nicht wirklich leben.
Ab 01.07.2024 soll die Erwerbsminderungsrente um bis zu 7,5% steigen.
Krankheiten und Risikoberufe
Wenn du eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen willst, musst du Gesundheitsfragen beantworten, denn eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen gibt es nicht. Die können zu einem Problem werden, wenn du nicht top-fit bist. Denn dann kann es passieren, dass du einen höheren Beitrag zahlen musst. Oder die Versicherung lehnt dich ganz ab. Auch dein Beruf hat Auswirkungen auf deinen Versicherungsbeitrag: Es gibt Berufe, die lassen sich leichter versichern. Bei anderen kann es zu Schwierigkeiten kommen. Die Versicherer unterscheiden zwischen verschiedenen Risikogruppen, von vier bis zu 20 verschiedenen. In der folgenden Tabelle haben wir mal vier Risikogruppen aufgeführt:
Risikogruppe 1: Geringes RisikoBeispiele: Architekten, Volkswirte, Steuerberater, PsychologenRisikogruppe 2: Normales RisikoBeispiele: Bürokaufleute, Finanzbeamte, Programmierer, HeilpraktikerRisikogruppe 3: Erhöhtes RisikoBeispiele: Erzieher, Friseur, Bautechniker, Telefonist, VerkäuferRisikogruppe 4: Besonders hohes RisikoBeispiele: Altenpfleger, Berufssoldat, Bäcker, Gärtner, Polizist, Maler, LackiererJe nachdem, ob und welchen Risikoberuf du hast, kann es bei vielen Anbietern schwer werden, eine bezahlbare Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Entweder würde die BU dann sehr teuer für dich werden oder Versicherer würden dich gar nicht versichern.
Für Menschen mit Risikoberufen war die Erwerbsunfähigkeitsversicherung bisher eine günstige Alternative zur BU – allerdings mit beschränktem Leistungsumfang. Die innovative Berufsunfähigkeitsversicherung Getsurance Job gibt es jedoch mit und ohne die Option Psyche – damit findet jeder eine günstige Versicherung. Und auch Zuschläge wegen Vorerkrankungen gibt es bei Getsurance Job nicht.
Schließ jung ab und achte auf Kleinigkeiten
Bei einer Hausrat- oder Kfz-Versicherung ist es (fast) egal, wie alt du bist, wenn du sie abschließt. Bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung sieht die Sache anders aus. Je jünger du bist, wenn du sie abschließt, desto günstiger sind die Beiträge. Das liegt einfach daran, dass die Versicherer eine Risikokalkulation vornehmen. Und in der kommen ältere Antragsteller schlechter weg als jüngere.
Tipp: Günstigere Beiträge bei einem jüngeren Eintrittsalter (also bei Vertragsabschluss) gibt es übrigens auch bei Lebens- und Rentenversicherungen. Achte also am besten auch bei deiner Altersvorsorge darauf, möglichst nicht zu lange mit dem Beginn zu warten.
Auch solltest du auf Kleinigkeiten im Vertrag achten. Davon gibt es nämlich einige, deshalb solltest du dir vor Vertragsabschluss unbedingt Hilfe holen. Die Zeitschrift „Finanztest“ von der Stiftung Warentest ist da zum Beispiel eine gute Hilfe. Eine dieser „Kleinigkeiten“ ist der Unterschied von Netto- und Bruttobetrag. Die sogenannte Nettoprämie (auch Zahlbeitrag genannt) ist das, was tatsächlich von deinem Konto abgeht. Allerdings halten sich die Versicherer ein Hintertürchen offen, für den Fall, dass die eigene Kalkulation nicht rund ist oder die Anlagegewinne hinter den Erwartungen zurückbleiben. Tritt ein solcher Fall ein, kann der Versicherer den Beitrag bis zur Bruttoprämie erhöhen. Dies ist jedoch nicht bei allen Anbietern der Fall, Getsurance Job zum Beispiel unterscheidet nicht zwischen Netto- und Bruttobeiträgen. Hier gibt es nur einen Beitrag, den du fest einplanen kannst.
Beantworte die Gesundheitsfragen gewissenhaft
Besonders wenn du gesundheitlich schon etwas angeschlagen bist oder in der Vergangenheit Probleme hattest, sind die Gesundheitsfragen natürlich eher unangenehm. Klar, denn wer möchte schon wegen einer Allergie oder eines Rückenleidens abgelehnt werden oder höhere Beiträge zahlen? Aber hier zu schummeln, bringt nichts: Selbst wenn es lange dauert, über kurz oder lang kriegen die Versicherer eigentlich immer heraus, wenn jemand nicht ehrlich bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen war. Es kann sein, dass du im Leistungsfall dann keinen Cent siehst und deine Beiträge völlig umsonst gezahlt hast.
Bei der Prüfung der Gesundheitsfragen gibt es strengere und weniger strenge Anbieter. Um sicher zu gehen, ob du Chancen hast, aufgenommen zu werden, kannst du auch erst mal einen Probeantrag stellen. Das nennt sich „Risikovoranfrage“. Der Vorteil: du wirst nicht in die sogenannte „zentrale Wagnisdatei (HIS – Hinweis- und Informationssystem)“ eingetragen. Das HIS kann dir arge Schwierigkeiten bereiten, denn wenn du bei verschiedenen Anbietern Anträge stellst, verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass dich noch jemand nimmt. Das ist ein bisschen wie bei einem Kredit.
Jede Anfrage wird bei der SCHUFA gespeichert und verringert deine Chancen auf den Kredit. Das HIS ist in etwa das Gleiche, nur eben bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Bei Getsurance Job hingegen musst du keine gesonderte Risikovoranfrage stellen – um hier zu sehen, welche Angebote du bekommen kannst, musst du keine persönlichen Daten angeben. Getsurance greift außerdem nicht auf bereits gespeicherte Informationen des HIS zu.