In einem Hochbeet lassen Sie selbst auf dem Balkon oder der Terrasse verschiedene Gemüse und Kräuter anbauen. Nachdem das Beet vorbereitet ist, stellt sich häufig die Frage, wann sich welches Gemüse am besten anpflanzen lässt. Wir verraten Ihnen alles Wissenswerte zur Pflanzzeit, Fruchtfolge und dem richtigen Standort.
17. Mai 2021 · Carina Staiger
Lesedauer: 4 Minuten · 0 Kommentare
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Inhaltsverzeichnis
Wann beginnt die Hochbeetsaison?
Dank der natürlichen Wärmeentwicklung im Hochbeet, kann die Gartensaison hier schon früher beginnen als im klassischen Beet. Sind Sie im Besitz eines speziellen Aufsatzes, lässt sich das Hochbeet bereits im Februar bequem als Frühbeet nutzen. Darin lässt sich dann vor allem kälteempfindliches Blattgemüse wie zum Beispiel verschiedene Blattsalate anpflanzen. Die richtige Hochbeetsaison beginnt allerdings erst zwischen März und April.
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Unterschiedliche Pflanzzeiten beachten
Wärmeliebende Pflanzen wie Paprika, Zucchini und Tomaten fühlen sich im Hochbeet besonders wohl. Grund dafür ist die Wärme, die von unten durch die Verrottung von organischem Material zu den Pflanzen gelangt. Doch auch alle anderen Gemüsesorten sind für das Hochbeet geeignet. Dabei sollten Sie lediglich die unterschiedlichen Pflanzzeiten beachten. Einen groben Überblick verleiht Ihnen folgende Tabelle:
März / Anfang AprilMaiJuni / JuliAugustSeptember / Oktober
- Radieschen und Rettich
- Rucola
- Pflücksalate
- Spinat
- Petersilie
- Gurken
- Zucchini
- Paprika
- Chili
- Auberginen
- Tomaten
- Peperoni
- Brokkoli
- Blumenkohl
- Kohlrabi
- Karotten
- Endivien
- Radicchio
- Grünkohl
- Rucola
- Sellerie
Ab Dezember ist es an der Zeit, das Hochbeet abzuernten. Dann haben Sie die Wahl, ob Sie dieses über den Winter weiter bepflanzen möchten, oder lieber winterfest machen. Entscheiden Sie sich für die letzte Möglichkeit, decken Sie Ihr Hochbeet einfach mit einer Teichfolie ab. Dies sorgt dafür, dass während der kalten Jahreszeit keine wertvollen Nährstoffe verlorengehen. Möchten Sie das Hochbeet hingegen auch während des Winters nutzen, eignen sich vor allem klassische Wintersalate wie Endivien, Feldsalat oder Mangold und Spinat.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, winterharte Gründüngungspflanzen anzubauen, die nicht geerntet werden. Es empfiehlt sich, Pflanzen auszuwählen, die Stickstoff im Boden binden wie zum Beispiel Esparsette oder Klee. Diese Pflanzen brechen Sie im Februar einfach um und arbeiten diese somit in die Erde ein. Verbleibt eine Pflanzensorte über mehrere Monate hinweg im Pflanzenbeet, bildet diese die Hauptkultur. Bereits vor der Bepflanzung sollten Sie daher eine dazu passende Vor- und Nachkultur festlegen.
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Aufgrund der begrenzten Fläche sind raumgreifende Kulturen weniger für das Hochbeet geeignet. Die bessere Wahl sind hingegen Miniausgaben verschiedener Gemüsesorten wie zum Beispiel Snackgurken.
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Wann kann man Blumen im Hochbeet pflanzen?
Obwohl ein Hochbeet vorrangig zum Gemüseanbau genutzt wird, lassen sich grundsätzlich auch Blumen darin pflanzen. Diese gelten vergleichsweise als pflegeleichter, was Anfängern häufig entgegenkommt. Generell sollten Sie im ersten Jahr Starkzehrer wie Chrysanthemen, Sonnenblumen oder Tulpen im Beet beherbergen. Im zweiten und dritten Jahr folgen dann die Mittelzehrer wie Löwenmäulchen und Dahlien. Die Schwachzehrer sind erst im vierten und fünften Jahr an der Reihe. Hierzu gehören unter anderem Azaleen, Begonien, Petunien und Primeln.
Unser Experten-Tipp:
Soll Ihr Hochbeet möglichst lange blühen, empfiehlt es sich, Blumen mit unterschiedlichen Blütezeiten zu kombinieren.
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Tipps zur Bepflanzung eines Hochbeets
Da Hochbeete räumlich begrenzt sind, bleibt es nicht aus, dass die Wurzeln verschiedener Pflanzen miteinander in Kontakt geraten. Um ein gesundes Wachstum zu unterstützen, sollten Sie daher eine Kombination aus unverträglichen Pflanzen unbedingt vermeiden. Welche Pflanzen untereinander harmonieren, lässt sich bequem aus Mischkulturtabellen entnehmen. Hier ein paar Beispiele, welche Sorten sich problemlos vertragen:
- Tomaten (Paradeiser) und Knoblauch
- Kohlrabi, Karotten mit Salat
- Feldsalat (Vogerlsalat), Radieschen und Erdbeeren
- Kohlrabi, Erdbeeren, Gurken und Radieschen
- Salat mit Spinat
Mehr zum Thema: Mischkultur im Gemüsebeet: Welche Pflanzen sich ergänzen
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Welche Rolle spielt die Fruchtfolge?
Bepflanzen Sie zum ersten Mal ein Hochbeet, empfiehlt sich die Orientierung an einem 4-Jahresplan. Dieser könnte wie folgt aussehen:
1. Jahr
Zu Beginn werden Pflanzen mit dem höchsten Nährstoffbedarf gepflanzt. Da der Boden noch reich an Nährstoffen ist, ist eine gute Versorgung der Pflanzen garantiert. Zu diesen sogenannten Starkzehrern gehören unter anderem Zwiebeln, Karotten, Kohl, Gurken, Tomaten und Lauch.
2. Jahr
Jetzt sind die Mittelzehrer an der Reihe. Hierzu gehören zum Beispiel Spinat, Rettich, Dill und Kartoffeln.
3. Jahr
Danach folgen die Schwachzehrer wie beispielsweise Rosenkohl, Weißkohl, Blumenkohl, Salat und Bohnen.
4. Jahr
Nach vier Jahren sind die Nährstoffe aus der Erde aufgebraucht, sodass Sie diese nun komplett austauschen können. Die bisherige Erde kann fortan als Humus genutzt werden. Im Herbst besteht die Möglichkeit, den Boden mit Gründünger zu verbessern.
- Was sind Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer?
- Gründüngung im Garten: Vorteile, Vorgehensweise und Tipps
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Worauf ist beim Pflanzen zu achten?
Um einen möglichst hohen Ertrag zu generieren, ist es wichtig, dass Sie entstandene Lücken schnellstmöglich schließen. Hierfür eignen sich grundsätzlich verschiedene Salatsorten, da diese schnell wachsen. Damit Sie die Vorteile Ihres Hochbeets in vollem Umfang nutzen können, sollten Sie folgende Aspekte beachten:
- Die Pflanzabstände fallen im Hochbeet geringer aus als im Freiland
- Im darauffolgenden Jahr sollten niemals Pflanzen aus der gleichen Familie am selben Standort ausgebracht werden
- Pflanzen, die in die Höhe wachsen, lassen sich am besten mit Sorten, die viel Wurzelraum benötigen, kombinieren (z. B. Erbsen neben Karotten)
- Die höchsten Kulturen sollten standortabhängig so gepflanzt werden, dass andere Kulturen nicht beschattet werden
- Pflanzen, die für gewöhnlich nach oben geleitet werden, ranken im Hochbeet nach unten (z. B. Kletterzucchini)
- Nachwachsende Arten ermöglichen einen schnellen Ertrag und benötigen nur wenig Platz (z. B. Mangold)
- Wärmeliebende Pflanzen wie Paprika und Tomaten sind mittig zu pflanzen
- Rankpflanzen eignen sich für die Seitenwände des Hochbeets
Gleich weiterlesen: Hochbeet anlegen: Vorgehen und Tipps
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THEMEN: Hochbeet Beet
Über den Autor
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Texterin entschieden. Mit ihrem Fachwissen zu den unterschiedlichsten Gartenthemen berät und unterhält sie unsere Leser.