Was macht der Zucker mit dem Körper?

Zucker erhöht das Diabetesrisiko

Die hohe Insulinausschüttung hat noch eine weitere Auswirkung: Die Zellen wappnen sich gegen das Hormon und werden allmählich insulinresistent. Das bedeutet, dass weniger Fett eingelagert wird und der Blutzuckerspiegel hoch bleibt. Mit der Zeit entsteht aus der Insulinresistenz Diabetes Typ 2. Das Insulin wird dabei von den Körperzellen immer schlechter aufgenommen und verstoffwechselt.

Zucker zerstört die Leber

Die fatale Wirkung auf die Leber wurde lange Zeit kaum beachtet. Das Organ speichert Zucker und baut diesen bei einem Überschuss in Fett um. Dadurch steigt auch der Triglyceridspiegel im Blut. Zudem lagert die Leber überschüssiges Fett ein, es entsteht die "nicht-alkoholische Fettleber". Im Extremfall kann die Leber genauso zerstört werden wie durch Alkoholkonsum.

Zucker fördert das Metabolische Syndrom

Da Zucker auf mehreren Ebenen in den Stoffwechsel eingreift, steigt das Risiko, ein Metabolisches Syndrom zu entwickeln. Das Syndrom – auch "tödliches Quartett genannt" bezeichnet vier Stoffwechselkrankheiten, die oft gleichzeitig auftreten und sich gegenseitig noch verstärken. Dies sind Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Das Metabolische Syndrom gilt als starker Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Zucker wirkt auch auf das Gehirn

Die Frage, ob Zucker süchtig macht, wird unter Wissenschaftlern heftig diskutiert. Tatsächlich gibt es Studien an Ratten, die zeigen, dass Zucker ähnliche Wirkungen im Gehirn hat wie süchtig machende Drogen. Die Versuchstiere entwickelten im Labor angeblich typische Entzugserscheinungen wie Zähneklappern und Ängstlichkeit. Am Menschen wurden derart drastische Auswirkungen zwar noch nicht belegt. Als gesichert gilt aber, dass Zucker das Belohnungszentrum im Gehirn anspricht und Glücksgefühle auslösen kann.

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Fördert Zucker Alzheimer und Krebs?

In Tierversuchen konnten Wissenschaftler zeigen, dass ein hoher Zuckerkonsum das Krebsrisiko erhöht. Beim Menschen gilt zumindest der indirekte Zusammenhang als belegt: So steigert Übergewicht das Risiko für einige Krebsarten wie Brustkrebs. Nähere Informationen zum Thema Zucker und Krebs erhalten Sie hier. Einige Forscher wollen auch einen Zusammenhang zwischen dem Zuckerkonsum und Alzheimer gefunden haben. Diese Annahme ist aber umstritten.

Schlanker, schöner, fitter: Das passiert in Ihrem Körper, wenn Sie auf Zucker verzichten – nach 1, 7, 30, 365 Tagen

Für die einen gehört Zuckerverzicht zwischendrin dazu, andere erhoffen sich einen besseren Stoffwechsel, eine gesündere Darmflora oder eine schlankere Taille. FOCUS Online erklärt, wie sich der Organismus tatsächlich verändert, wenn Sie ab jetzt auf Zucker verzichten.

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Hoher Zuckerkonsum ist langfristig verantwortlich für Fettleibigkeit und Diabetes, weil der ständig schwankenden Blutzuckerspiegel auf Dauer die Insulinproduktion überfordert. Aber auch schlechter Schlaf, häufige Kopfschmerzen und sogar Depressionen können die Folgen des stetiges Auf und Ab des Blutzuckerspiegels sein.

Und weil Zucker im Gehirn wie eine sanfte Droge wirkt, indem er das Belohnungssystem aktiviert, wollen die Süß-Esser immer mehr davon - bis sie schließlich süchtig nach Zucker sind.

Zucker in jeder Form hat daher zurecht ein schlechtes Image. Nicht einmal als schneller Energielieferant oder als Futter fürs Gehirn ist er noch wohlgelitten. Unser Körper kann schließlich alle Kohlenhydrate in die nötige Glukose verwandeln, dazu braucht er keinen Zucker.

Körper verwandelt Kohlenhydrate in Zucker

Deshalb sagt Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: „Unser Körper kann komplett ohne Zucker auskommen. Ein radikaler Zuckerverzicht wäre keine besondere Stresssituation für unseren Stoffwechsel.“

Für unsere Psyche allerdings schon: Je mehr Zucker jemand in seinem Speiseplan hat, umso deutlicher fallen auch die Entzugserscheinungen aus: Gereiztheit, Müdigkeit, Kopfweh.

Auch unsere Geschmacksnerven müssen sich an zuckerlose Kost erst einmal gewöhnen, etwa an ungesüßten Kaffee oder Naturjoghurt pur.

Was Zuckerverzicht genau bedeutet, lässt sich übrigens ganz unterschiedlich definieren: Die einen verzichten nur auf Kuchen, Süßigkeiten und den Haushaltszucker in Kaffee, Tee oder selbstgemachten Desserts. Die anderen auch auf Fruchtzucker in Obst und versteckten Zucker in Fertigprodukten.

Das verändert sich im Lauf der Zeit:

1 Tag ohne Zucker

Wer an einen süßen Energiekick zum Frühstück (Früchtemüsli, Milch, Honig) oder vor dem Sport (Banane) gewohnt ist, wird vielleicht erst einmal die gewohnte Power vermissen. Und sicher mehr als einmal am Tag das Gefühl verdrängen müssen, jetzt unbedingt etwas Süßes zu brauchen.

Körperlich passiert erst mal nichts. Der Stoffwechsel eines gesunden Menschen nimmt die kurze Zuckerfreiheit ohne große Reaktion hin.

1 Woche ohne Zucker

Erste positive Veränderungen sind nach drei bis vier Tagen schon zu sehen.

Der entlastete Stoffwechsel und stabile Blutzuckerspiegel bedankt sich mit mehr Energie über den Tag, der Schlaf ist tiefer und fester. Stramm sitzende Jeans haben schon etwas mehr Spiel, weil eine zuckerfreie Ernährung insgesamt weniger Kalorien liefert.

Der Atem ist frischer, da die Mundbakterien ohne Zucker weniger Nahrung haben und sich schlechter vermehren. Allerdings ist die Lust auf etwas Süßes jetzt besonders groß. Frisches Obst oder ein Stück ungesüßter Kuchen (Rezepte gibt es im Internet reichlich) können diesen Appetit befriedigen.

1 Monat ohne Zucker

Jetzt sind die körperlichen Verbesserungen messbar.

Zucker fördert Entzündungen und damit auch Hautunreinheiten, Pickel, Akne. Bei Zuckerentzug wird das Hautbild ebenmäßiger, die Haut elastischer.

Ohne sprunghafte Insulinausschüttung durch üppige Zuckerzufuhr schlägt auch das Herz ruhiger, der Blutdruck bleibt stabil in einem guten Bereich. Der Gewichtsverlust wird deutlich. Alles zusammen steigert die allgemeine Fitness.

Die WDR-Sendung „Markt“ hat Ende 2018 mit einer kleinen Probandengruppe von sieben Personen getestet, wie sich unterschiedlicher Zuckerverzicht auf Gewicht und Blutwerte auswirkt. Vom Weglassen von Süßigkeiten und gesüßten Getränken bis radikalem Zucker- und Kohlenhydrate-Verzicht verbesserte sich der Zustand aller Probanden innerhalb von vier Wochen: Sie nahmen ab, und zwar Körperfett, nicht Muskelmasse. Bei manchen Risikokandidaten verbesserten sich die Cholesterin- und Blutzuckerwerte. Außerdem fiel allen Kandidaten auf, dass ihr Geschmackssinn während des Experiments feiner geworden war.

Nach einem Monat giert das Gehirn auch nicht mehr nach der Zucker-Droge.

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1 Jahr ohne Zucker

Jetzt sollte sich das Gehirn endgültig von der Zuckersucht befreit haben. Das Naschen macht auch deswegen keinen Spaß mehr, weil die Geschmacksnerven gesüßte Lebensmittel als überzuckert empfinden.

Wer es so lange ohne Zucker geschafft hat, kann auch in Zukunft darauf verzichten.

Langfristig kommen die Zuckerabstinenzler in den Genuss aller gesundheitlichen Vorteile, wie eine große US-Studie im vergangenen Jahr feststellte. Die Forscher hatten dafür Probanden verglichen, von denen rund 1200 genetisch bedingt wenig Glukose verwerten konnten, was einem dauerhaften Zuckerverzicht entspricht:  

Die Menschen mit geringem Zuckerkonsum hatten ein um 57 Prozent geringeres Risiko für krankhaftes Übergewicht und ein um 42 Prozent geringeres Diabetes-Risiko. Ihr Risiko für eine Herzinsuffizienz war um 47 Prozent geringer und ihr vorzeitiges Sterberisiko um 34 Prozent.

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Was passiert mit zu viel Zucker im Körper?

Der Konsum von zu viel Zucker kann zu Übergewicht führen und in Folge dessen Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislaufstörungen, Gefäß-, Nieren- und Nervenschäden, aber auch Karies und eine Fettleber begünstigen.

Was passiert wenn man auf Zucker verzichtet?

Deine Laune sinkt in den Keller, du wirst wahrscheinlich gereizt und müde sein. Zu den weiteren Symptomen des Zuckerentzugs können Kopfschmerzen, Hautunreinheiten, Leistungsabfall, Schwindel, Zitteranfälle und depressive Verstimmungen gehören. Trotz dieser fiesen Entzugserscheinungen: Das Durchhalten lohnt sich!

Warum ist Zucker nicht gut für den Körper?

Essen wir ständig Zucker, steigen auch der Blutzuckerspiegel und die Insulinausschüttung ständig an. Und das wiederum führt irgendwann zu einer Insulinresistenz: die Zellen werden unempfindlich gegenüber dem Hormon. Diabetes Typ 2 entsteht.

Wie schädlich ist Zucker wirklich?

Ein übermäßiger Zuckerkonsum: steigert das Risiko für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) sowie einer „Fettleber“. kann die Entwicklung von Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes fördern. erhöht indirekt das Risiko für die Entstehung verschiedener Krebsarten.

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