Was passiert wenn man zu weich schläft?

Veröffentlicht von am 26 Jul, 2018

Kennen Sie heute noch Orthopäden, die anraten, ein Brett unter die Matratze zu packen, damit Rückenschmerzen verschwinden? Wenn ja, machen Sie eine großen Bogen um die Praxis und meiden Arzt für alle Zeiten. Was Sie stattdessen gegen Schmerzen unternehmen können, zeige ich Ihnen im Folgenden.

Wenn der Lattenrost zur Hängematte wird

Woher kommt diese seltsame Aussage mit dem Brett im Bett? Zur Verteidigung für Orthopäden oder andere Personen im medizinischen Bereich, die einen solchen Rat geben: Vor 30 Jahren war das noch eine gute Idee.

Damals gab es Federkernmatratzen einfachster Bauart (bitte nicht mit Taschenfederkern verwechseln) und Unterfederungen ähnlich einer Hängematte.
Man hing durch und überstreckte die Wirbelsäule, das führte dann zu Rückenschmerzen. So etwas kann heute noch passieren, wenn die Matratze “durch” oder der Lattenrost älter als 15 Jahre ist. Bei billigen Lattenrosten (bis 150.- Euro) kann das auch deutlich früher geschehen.

Ist eine feste Matratze gesünder?

NEIN! Auf keinen Fall! Eine feste Matratze übt Druck auf Gelenke, Gefäße und Muskulatur aus sorgt langfristig für gesundheitliche Schädigungen.
Wenn – wie oben beschrieben – Ihre Bettausstattung minderwertig ist, treten Rückenschmerzen durch fehlende Unterstützung auf. Je fester man nun liegt, desto weniger Rückenprobleme. Aber langfristig gibt es dann eben Gelenkschädigungen.

Ist eine weiche Matratze gesünder?

Ja, wenn an den richtigen Stellen trotzdem die notwendige Unterstützung gegeben ist. Heute hat fast jede Matratze Zonen. Hier geht es vor allem um die Schulter-, Taillen-, und Hüftzone.
Wie die Zonen ausgestattet sein sollten, hängt von der Körperform ab. Da jeder Mensch in seinen Proportionen anders ist, müssen die Zonen wie ein Maßanzug passen.

Wenn die Wirbelsäule in Seitenlage gerade ist, spielt es keine Rolle wie weit die einzelnen Bereiche einsinken, es wird dann auch keine Rückenschmerzen geben.
Je weicher, desto weniger Druck – daher ist weich gesünder… Aber nur wenn die Matratze passt!

Wie wichtig sind Härtegrade?

Natürlich wird es kaum eine Matratze geben, welche in H1 – also soft – für einen Mann mit 130 Kilogramm geeignet wäre. Allerdings spielen Größe und Gewicht nicht die entscheidende Rolle, sondern die Körperform.

Ein Beispiel: Zwei Männer wiegen 90 Kilogramm und sind 190cm groß. Der eine ist Schwimmer mit breiten Schultern und schmaler Taille, der andere isst einfach nur gerne und trägt sein Gewicht in Kugelform vor sich her.
Sie glauben doch wohl wirklich nicht, das beide auf der gleichen Matratze identisch ergonomisch liegen? Aus diesem Grund gibt es eben auch keine Matratze, die für jeden geeignet ist.

Hinzu kommt, das alle Hersteller verschiedenen Stufen an Härtegrade anbieten. Kein Härtegrad (z.B. Tempur), 2 Härtegrade (z.B. Swissflex), 3 Härtegrade ( z.B. Dermapur u.v.a.) 4 Härtegrade (z.B. Röwa) oder auch 5 Härtegrade (z.B. Metzeler).

Ohne eine vernünftige Beratung, kommt man hier nicht sinnvoll zum Ziel.

Was ist jetzt gut bei Rückenschmerzen?

Das ist einfach: Die Matratze muss wie maßgeschneidert zu Ihnen passen. Die Wirbelsäule muss individuell gut liegen und es darf nicht zuviel Druck ausgeübt werden. Schenken Sie den Härtegraden keine Aufmerksamkeit und lassen Sie sich vernünftig beraten.

Spielt auch der Lattenrost eine Rolle?

Eine entscheidende sogar! Haben Sie einen zu alten Lattenrost, hängen Sie im Schlaf durch; passt der Lattenrost nicht zur Matratze, verändern Sie die Liegequalität deutlich und ist der Lattenrost zu fest, wird zu viel Druck ausgeübt.

Bis zu 2 Härtegrade Unterschied, können verschiedene Lattenrost-Bauarten ausmachen.

Fazit zur weichen Matratze

  • Eine weiche Matratze ist besser als eine feste, wenn man die für sich richtige Matratze hat.
  • Eine Matratze ist ein Maßanzug und muss passen. Sonst gibt es gesundheitliche Probleme – kurzfristig, aber vor allem langfristig.
  • Achten Sie nicht auf Härtegrade, hier gibt es keine Norm.
  • Der Lattenrost spielt eine entscheidende Rolle.
  • Ohne Beratung wird es schwierig, die ideale Matratze plus Unterfederung zu finden.

Bjoern Steinbrink

Als Schlafberater helfe ich Menschen deutschlandweit am Telefon oder im persönlichen Gespräch vor Ort, die beste Lösung für einen gesunden und erholsamen Schlaf zu finden. Mit diesem Blog und unserem universitär validiertem Schlaftraining FIT FOR SLEEP, bringe ich Menschen zu besserem Schlaf und optimaler Regeneration.

Was passiert wenn man auf einer zu weichen Matratze schläft?

Ist die Matratze zu weich, sinken in der Regel schwere Körperpartien wie das Becken und die Hüfte zu stark ein. Dadurch liegt der Körper in einer nicht-ergonomischen Position. Die Folge sind Rückenschmerzen, Verspannungen oder Hüftprobleme. Auf Dauer kann eine zu weiche Matratze zu einer Fehlhaltung führen.

Ist weich Schlafen gesund?

Eine weiche Matratze ist besser als eine feste, wenn man die für sich richtige Matratze hat. Eine Matratze ist ein Maßanzug und muss passen. Sonst gibt es gesundheitliche Probleme – kurzfristig, aber vor allem langfristig. Achten Sie nicht auf Härtegrade, hier gibt es keine Norm.

Ist es besser hart oder weich zu Schlafen?

Auf einer zu weichen Matratze kann die Wirbelsäule abknicken, weil Becken und Rücken durchhängen. Auf einer zu harten Unterlage hingegen kann das Becken nicht genügend einsinken, was ebenfalls zu einem Knick in der Wirbelsäule führen kann. Wer am liebsten auf dem Bauch schläft, sollte eher eine härtere Matratze wählen.

Wie weich darf eine Matratze sein?

Die Faustregel lautet: Je weniger Du wiegst, desto weicher; je mehr Du wiegst, desto härter muss Deine Basis sein. Eine sehr weiche Matratze mit Härtegrad 1 eignet sich für Kinder, Jugendliche sowie zierliche Frauen bis zu einem Gewicht von rund 50 bis maximal 60 Kilogramm.

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