Welcher Gamma Globulin Wert ist normal?

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

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Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

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Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor - zuerst als Redakteurin und seit 2012 als freie Autorin.

Die Elektrophorese ist eine labortechnische Methode zur Analyse elektrisch geladener Teilchen. In der Medizin In der Medizin wird die Serumelektrophorese zur Aufschlüsselung der Bluteiweiße verwendet. Auch die Liquorelektrophorese und die Lipidelektrophorese sind gängige diagnostische Methoden. Die auf oder in einem Medium aufgetrennten Proteine lassen sich durch geeignete Anfärbung relativ zueinander quantifizieren. Die Färbebilder der Eiweißbanden lassen diagnostische Schlüsse bezüglich verschiedener Krankheiten zu.

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Methode

Normale Serum-Elektrophorese. Peaks (v. l.) Albumin, alpha1-, alpha2-, beta- und gamma-Globuline

Serumelektrophorese: Die Eiweiße des Serums (Plasma ohne Fibrinogen) wandern im elektrischen Feld auf Trägern (z. B. Papiere, Celluloseazetatstreifen, verschiedene Gele) unterschiedlich schnell. Nach einer bestimmten Laufzeit haben sich die Serumproteine, die punkt- oder strichförmig auf den Träger an der Startlinie aufgetragen wurden, genügend voneinander getrennt, und der Träger wird (ggf. nach Trocknung) mit einem Protein-spezifischen Farbstoff gefärbt. Da die Färbung in etwa der Proteinkonzentration an der betreffenden Stelle im Träger entspricht, kann ein Scan der Färbung des Trägers zur relativen Quantifizierung der dort befindlichen Proteine dienen. Typischerweise wandern viele Proteine ähnlich weit, so dass sie in einem Färbepeak zusammengefasst werden. Die Auswertung ergibt für jeden Färbepeak eine Relativangabe zur Gesamtfärbung, die als 100% angesetzt wird.

Elektrophorese von Bluteiweißen

Serum-Elektrophorese bei akuter Entzündung mit Erhöhung der alpha2- und beta-Globuline

Im Blut lassen sich nach ihrer Anfärbung folgende Eiweißbanden unterscheiden:

  • Albumin (wandert am weitesten): Aus dem Wert für das Gesamteiweiß und dem Relativwert für Albumin lässt sich die Albuminkonzentration im Serum abschätzen.
    • Normal 58 – 68%.
    • Erhöht bei Hypo- oder Agammaglobulinämie.
    • Erniedrigt
      • bei Albuminverlust durch die Nieren (große Proteinurie beim nephrotischen Syndrom), den Darm (Eiweißverlierende Enteropathie) oder große Wundflächen oder
      • durch eine Synthesestörung in der Leber (z. B. bei einer Leberzirrhose).
  • Alpha-1-Globuline: Hier wandern α1-Antitrypsin und HDL (α1-Lipoprotein).
    • Normal 2 – 4%.
    • Erhöht bei Entzündungen im Körper und beim nephrotischen Syndrom.
    • Erniedrigt bei Alpha-1-Antitrypsinmangel.
  • Alpha-2-Globuline: Hier wandern beispielsweise CRP, Coeruloplasmin, Ferritin und Haptoglobin.
    • Normal 3,5 – 7,5%.
    • Erhöht bei Entzündungen im Körper und beim nephrotischen Syndrom.
    • Erniedrigt bei Leberzirrhose.
  • Beta-Globuline: Hier wandern β-Lipoproteine (LDL, VLDL), Transferrin, Beta-2-Mikroglobulin und Plasminogen. (VLDL läuft etwas voraus: Prä-Beta-Lipoprotein.)
    • Normal 8 – 13%.
    • Erhöht beim beim nephrotischen Syndrom), gelegentlich wandern in diesem Bereich auch Paraproteine (meist IgA, kommen vor beim multiplen Myelom).
    • Erniedrigt oft bei der Leberzirrhose.
  • Gamma-Globuline: Hier wandern vor allem die Immunglobuline (IgG und IgM).
    • Normal 12 – 19%
    • Erhöht bei chronischen Entzündungen (so bei den Autoimmunkrankheiten) und bei der Leberzirrhose. In diesem Bereich wandern auch die meisten Paraproteine (IgG und IgM; Paraproteine kommen vor beim multiplen Myelom).
    • Erniedrigt bei lymphatischen Erkrankungen (Lymphome) mit Störung der Antikörpersynthese (Antikörpermangelsyndrome).

(Bezüglich der Normwerte bitte die Angaben der Labore beachten!)

Typische Konstellationen im Elektrophoresebild

Elektrophorese mit auffällig hohem und schmalbasigem Peak im Bereich der gamma-Globuline (rechter Peak): typisch für Paraproteine bei einem Plasmozytom (multiples Myelom).
Serumelektrophorese bei Leberzirrhose: erniedrigter Albumin-Peak (li) und breitbasiger, erhöhter gamma-Globulin-Peak (re)

Es ist wesentlich, sich nicht nur die automatische Auswertung nach prozentualer Verteilung der Eiweißpeaks sondern auch die Elektropholesekurve selbst anzusehen. Es ergeben sich gelegentlich prima-vista-Diagnosen.

Wann sind Gammaglobuline erhöht?

Immunglobuline (oder Gammaglobuline) sind mitunter erhöht bei Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Leberzirrhose. Niedrige Werte können z.B. bei einer Blutvergiftung, Schilddrüsenunterfunktion oder nach Chemo- und Strahlentherapien auftreten.

Was bedeutet Gamma Globulin im Blut?

Als Gammaglobuline oder auch Immunglobuline bezeichnet man die Gesamtheit der Antikörper im Blut. Die Gammaglobuline gehören zu den Serumproteinen und werden von spezialisierten weißen Blutzellen (Lymphozyten), den so genannten Plasmazellen, produziert.

Was bewirkt Gamma Globulin?

1 Definition. Als Gammaglobuline bezeichnet man die Plasmaproteine, die in der Serumeiweißelektrophorese am langsamsten wandern und die Gammafraktion bilden. Sie repräsentieren die im Blut zirkulierenden Antikörper.

Wann ist Alpha 1 Globulin erhöht?

Alpha-1-Globulin-Erhöhung Zu den alpha-1-Globulinen gehören sog. Akutphasen-Proteine, also Proteine, die in der akuten Phase einer Entzündung erhöht sind. Zu einer Erhöhung der alpha-1-Globuline kann es daher bei akuten Entzündungen verschiedener Ursache kommen: akute Infektionen (Beispiele Lungenentzündung, Wundrose)

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