Wie hängen Puls und Herzfrequenz zusammen?

Die Blutdruckregulation des Organismus unterliegt komplexen Mechanismen, die bis heute noch nicht vollst�ndig verstanden werden.Trotzdem sind heute die wichtigsten Faktoren, die zur Entstehung eines Bluthochdruckes f�hren bekannt. Klar ist, dass es nicht nur einen Grund gibt, warum der Blutdruck zu hoch wird. So sind die Ursachen f�r die am h�ufigsten auftretende Form der Hypertonie, die essentielle Hypertonie, obwohl genetisch als auch im individuellen Lebensstil,  wie ungesunder Ern�hrung, Bewegungsmangel, �bergewicht, aber auch chronischem Stress zu finden. Ein Teil dieser Regelmechanismen wird von h�modynamischen Faktoren (Druck in den Gef��en) beeinflusst. Der Puls beschreibt die Zahl und die Intensit�t der vom Herz ausgesandten Impulse, die in den Arterien tastbar sind und wird pro Minute angegeben. Er spielt eine entscheidende Rolle f�r die Druckverh�ltnisse in den Blutgef��en. Herzfrequenz und Pulsfrequenz k�nnen jedoch auch unterschiedlich sein, wenn nicht alle Schl�ge so kr�ftig sind eine Druckwelle in den Arterien auszul�sen.

H�modynamische Faktoren der Blutdruckkontrolle

Die drei Richtgr��en der h�modynamischen Blutdruckkontrolle sind Herzfrequenz (oder Pulsfrequenz), das Schlagvolumen und der periphere Widerstand. Die Herzfrequenz liegt in einem Normbereich von 60 bis 80 Schl�gen pro Minute. Das Schlagvolumen ist die Menge an Blut, die pro Systole vom Herzen in die Peripherie ausgesto�en wird. Das sind im Durchschnitt 70 Milliliter beziehungsweise 0,07 Liter. Das Herzzeitvolumen ist das Produkt aus Schlagvolumen und Puls. Das hei�t, dass bei einem Puls von 60 Schl�gen pro Minute mehr als vier Liter Blut vom Herzen verarbeitet werden, was in etwa der gesamten Blutmenge des Organismus entspricht (circa f�nf Liter durchschnittlich).

Der Blutdruck (RR) ist das Produkt aus dem Herzzeitvolumen und dem peripheren Widerstand (Str�mungswiderstand). Die Formel sieht vereinfacht also folgenderma�en aus: RR = HF x SV x PW (HF = Herzfrequenz; SV = Schlagvolumen; PW = peripherer Widerstand). Anhand dieser Formel lassen sich bestimmte h�modynamische Verhaltensweisen der einen oder anderen Messgr��e erkl�ren. Ein beobachtetes Ph�nomen ist z.B. die pl�tzliche Pulsbeschleunigung nach Gabe von Antihypertensiva (blutdrucksenkenden Medikamenten), die den peripheren Widerstand in den Geweben senken, indem sie f�r eine Gef��erweiterung sorgen (sogenannte Alpha-Blocker). Eine Senkung des peripheren Widerstandes bringt gem�� der Formel eine gleichzeitige Senkung des Blutdrucks mit sich. Der Organismus erh�ht nun kompensatorisch die Herzfrequenz und in beschr�nktem Ma�e das Schlagvolumen. Dieser Mechanismus erkl�rt, warum bei den Antihypertensiva vom Typ Alpha-Blocker die (kompensatorische) Tachykardie ("Herzrasen") als eine der h�ufigsten Nebenwirkungen in den Packungsbeilagen aufgef�hrt wird.

Vor der Einnahme:

Nach der Einnahme:

Sportler haben gut durchtrainierte Herzmuskel, die ein erh�htes Schlagvolumen erzeugen. Statt durchschnittlich 70 Milliliter pumpen diese Herzen 100 und mehr Milliliter pro Herzschlag. Da der Organismus in Ruhe etwa vier bis f�nf Liter Blut zirkulieren lassen muss, um alle Organe ausreichend mit Blut zu versorgen, haben Sportler eine niedrige Ruhepulsfrequenz, denn bei einem Schlagvolumen von 100 Milliliter braucht ihr Herz nur 45 bis 50 Mal pro Minute zu schlagen, um auf den erforderlichen Wert von vier bis f�nf Liter Pumpleistung (Herzminutenvolumen) zu kommen. Der positive Effekt einer erniedrigten Pulsfrequenz liegt in der deutlichen Verl�ngerung der Diastole, also der F�llzeiten f�r Herzkammern und Koronararterien des Herzens.

Quellen:

  • //www.zavamed.com/de/hoher-blutdruck-niedriger-puls.html
  • //www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/herz-kreislauf/begriffe-rund-ums-herz.html
  • //physiologie.cc/VII.1.htm
  • //www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-5311

Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich gepr�ft. Letzte Aktualisierung von Dr. med. Christine Berchtold-Benchieb (09/2022).

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Welcher Zusammenhang besteht zwischen Puls und Herzfrequenz?

Als Puls bezeichnet man die Pulswellen, die sich pro Minute an den Arterien – meist am Handgelenk – messen lassen. Sie entstehen durch die Bewegung des Blutes, das bei jedem Herzschlag gegen die Arterienwände gedrückt wird. In der Regel entspricht der Puls der Herzfrequenz, also dem Herzschlag pro Minute.

Ist Herzfrequenz das gleiche wie Puls?

Der Unterschied zwischen Puls und Herzfrequenz Die Herzfrequenz gibt Auskunft über die Anzahl der Herzschläge pro Minute und wird in Schläge pro Minute oder beats per minute (bpm) angegeben. Der Puls dagegen bezeichnet die Ausdehnung und Kontraktion der Gefäßwände, die durch die Herzschläge verursacht werden.

Wie hängen Blutdruck und Herzfrequenz zusammen?

Der Puls wird allein dadurch bestimmt, wie oft sich das Herz pro Minute zusammenzieht (kontrahiert). Werden also die Gefäße enger, steigt der Blutdruck, nicht aber der Puls. Wird jedoch mehr Blut benötigt, muss das Herz öfter schlagen, wodurch der Puls, also die Anzahl der Pulsschläge, steigt.

Wie setzt sich die Herzfrequenz zusammen?

Die Herzfrequenz ist sowohl der Quotient aus Herzzeitvolumen und Schlagvolumen als auch der Quotient aus mittlerer Herzleistung und mittlerer Arbeit eines Herzschlags. Der Kehrwert der Herzfrequenz ist die mittlere Dauer eines vollständigen Herzzyklus.

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