Wird Prinz William der nächste König?

Thronfolge in England Charles ist König – wer ist nach ihm in der Thronreihenfolge?

Die Queen ist tot. König Charles III ist nun auf dem Thron. Wie geht es nach ihm weiter? Alle Infos zur Thronfolge findet ihr hier.

Lächeln fürs Familienalbum: Charles, Elizabeth und Anne.

Charles kommt am 14. November 1948 in London zur Welt. Mit der offiziellen Ernennung seiner Mutter Queen Elizabeth II. zur Thronfolgerin im Jahr 1952 wird der Prinz zum britischen Thronerben ernannt. Seitdem wartet er auf die königlichen Weihen. Die Zeit verbringt Charles sinnvoll: Ende der 1960er-Jahre studiert er in Cambridge Archäologie, Geschichte und Anthropologie. Anschließend absolviert er eine Militärausbildung bei der Royal Air Force und der Royal Navy. 1976 quittiert er den aktiven Dienst in der Armee. Trotzdem wird er im Juni 2012 von seiner Mutter befördert - zum Feldmarschall der Armee, Flottenadmiral und General der Royal Air Force. Damit gehört Charles zu den wenigen Royals, die Fünf-Sterne-Offiziere sind.

Ehekrise im Hause Windsor

Charles' Leben ist in der Vergangenheit immer wieder von Skandalen überschattet worden, die seinem Ansehen bei seinen britischen Landsleuten schaden. Dabei beginnt alles so vielversprechend: Im Juli 1981 verfolgt ein Millionen-Publikum im Fernsehen seine Traumhochzeit mit der ehemaligen Kindergärtnerin Lady Diana Spencer in der Londoner St Paul's Cathedral. Zwei Söhne gehen aus dieser Ehe hervor, die Prinzen William (geboren 1982) und Harry (geboren 1984).

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Doch in der vom Volk so bejubelten Ehe beginnt es bald zu kriseln, denn der Kronprinz hält weiterhin Kontakt zu seiner Ex-Geliebten Camilla Parker Bowles. In der Öffentlichkeit spricht Charles stets von einer "rein freundschaftlichen Beziehung", doch als Tonbandaufnahmen auftauchen, in denen er gesteht, gerne Camillas "Tampon" sein zu wollen, ist sein Image ramponiert. Viele Briten können nicht verstehen, dass er den "Rottweiler" - wie Camilla boshaft in der Presse genannt wird - der allseits beliebten Diana vorzieht. Es dauert Jahre, bis sich Charles von diesem öffentlichen Tiefschlag erholt. Ab 1987 trifft sich das einstige Traumpaar Charles und Diana nur noch zu gesellschaftlichen Anlässen. Im August 1996 lassen sie sich schließlich scheiden. Ein Jahr später, am 31. August 1997, kommt Lady Diana zusammen mit ihrem Lebensgefährten Dody Al-Fayed bei einem tragischen Autounfall in Paris ums Leben.

Neues Glück mit Camilla Parker Bowles

Porträt

So tragisch es ist: Der Tod Dianas macht Charles den Weg frei, das andauernde Verhältnis zu Camilla Parker Bowles zu legitimieren. Die Queen, die lange ein eher distanziertes Verhältnis zu Camilla hat, gibt dem Paar ihren Segen. Und auch das Volk ist milde gestimmt, als sich Camilla und Charles am 9. April 2005 in Windsor das Jawort geben. Camilla verzichtet aus Respekt vor Diana auf die Anrede "Prinzessin von Wales" und nennt sich "Herzogin von Cornwall". Prinz Charles erklärt zudem, dass Camilla für den Fall seiner Thronfolge nicht den Titel "Königin" tragen werde. Sie werde sich mit der Anrede "Prinzessingemahlin" begnügen.

Charles hält sich nicht immer ans Protokoll

Seine unangepasste Art zeichnet Prinz Charles aus. Nicht nur, weil er in politischen Fragen klar Position bezieht. Auch wenn es um Privates geht, verstößt er schon mal gegen den Verhaltenskodex des Hauses Windsor. So geschehen im Falle eines Interviews mit dem BBC-Journalisten Jonathan Dimbleby, in welchem er nicht nur seine Untreue gegenüber seiner Noch-Ehefrau Diana öffentlich machte, sondern persönliche Briefe und weitere Unterlagen zur Verfügung stellte.

"So etwas darf in Königshäusern eigentlich nicht passieren, derartige Veröffentlichungen geschehen normalerweise erst, wenn die entsprechende Person tot ist", erläutert Rolf Seelmann-Eggebert in einem Interview. "Aber Prinz Charles hat gesagt: Bitteschön, ich lege die Karten auf den Tisch." Dass dabei auch unschöne Bemerkungen über seine Eltern an die Öffentlichkeit gelangten und er ihnen damit gehörig vor den Kopf stieß, nahm er in Kauf.

In einer TV-Dokumentation anlässlich seines 70. Geburtstags im Jahr 2018 wurde Charles gefragt, ob er sich als König öffentlich genauso frei äußern und für bestimmte Dinge eintreten werde wie als Prinz. Daraufhin erwiderte der damalige Thronfolger: "Der Gedanke, dass ich genauso weitermachen würde wie bisher, wenn ich die Thronfolge antrete, ist kompletter Unsinn, denn diese beiden Situationen sind völlig unterschiedlich", so Charles damals. "So dumm bin ich nicht." Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob er sich an diese Worte erinnert.

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NDR Info | Aktuell | 10.09.2022 | 07:20 Uhr

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