3 Beispiele wo Gleichheit nicht gerecht ist

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Gerecht ist, wenn alle das Gleiche bekommen. Aber was ist, wenn nicht alle das Gleiche brauchen? Oder wenn sich einer mehr anstrengt als andere? Wer gerechte Entscheidungen treffen will, muss sich Gedanken machen.

Von Patrick Blume 10.02.2020, 22.15 Uhr

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Jeder möchte gerecht behandelt werden. Aber was genau Gerechtigkeit ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Oft stellt sich die Frage nach Gerechtigkeit, wenn etwas verteilt werden soll. Eine Pizza zum Beispiel:

Sophia, Luise und Heidi sitzen abends schon hungrig am Tisch, als Heidis Vater Pizza hereinbringt. Leider sind ihm zwei Pizzen verbrannt, und es gibt nur eine Pizza für drei Freundinnen. Luise schlägt vor, die Pizza in drei genau gleich große Stücke zu schneiden. Wenn alle das Gleiche bekommen, sei das schließlich gerecht.

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Doch Sophia ist damit nicht einverstanden. Sie hat als Einzige nicht zu Mittag gegessen. Deshalb hat sie besonders viel Hunger und fände es gerecht, wenn sie die Pizza bekommt. Heidi findet wiederum, dass sie die Pizza verdient hat. Denn sie hat ihrem Vater beim Schnippeln der Zutaten geholfen und die anderen beiden nicht.

Klar ist hier erst einmal nur eines: Die Pizza könnte kalt sein, bis sich die drei geeinigt haben. Das Beispiel zeigt, dass es verschiedene Ideen von Gerechtigkeit gibt. Luise spricht sich für Gleichheit aus. Sophia meint, dass man unterschiedliche Bedürfnisse beachten muss. Und Heidi findet, dass man unterschiedliche Leistungen berücksichtigen sollte.

Aber welcher Vorschlag ist nun der beste, der gerechteste?

Ana Laura Edelhoff ist Philosophin. Es ist ihr Job, sich über Dinge ganz grundsätzliche Gedanken zu machen. Sie sagt: "Eine einfache Regel, die immer gerecht ist, gibt es nicht. Gleichheit ist zwar oft ein guter Anfang. Wenn es gute Gründe gibt, kann aber auch eine ungleiche Verteilung gerecht sein." Um eine Lösung zu finden, schlägt sie vor: "Die drei Freundinnen könnten in Gedanken die Rollen tauschen."

"Eine einfache Regel, die immer gerecht ist, gibt es nicht."

Ana Laura Edelhoff, Philosophin

Luise könnte sich also fragen: Fände ich eine gleichmäßige Aufteilung auch dann gerecht, wenn ich stundenlang für die Pizza gearbeitet hätte? Heidi sollte überlegen: Warum haben die anderen nicht auch geholfen? Vielleicht ja nicht aus Faulheit, sondern weil sie noch Schule hatten oder einfach nicht so gut kochen können.

"Was bei solchen Überlegungen herauskommt, ist vielleicht etwas komplizierter", sagt Ana Laura Edelhoff. "Aber dafür oft auch gerechter."

Womöglich kämen Luise, Heidi und Sophia auf folgende Lösung: Die Pizza wird zunächst halbiert. Die eine Hälfte teilen sie in drei gleich große Teile. Dann geht schon mal niemand leer aus. Bei der Aufteilung der anderen Hälfte berücksichtigen sie dann, dass Sophia kein Mittagessen hatte und Heidi beim Backen geholfen hat.

Wie findet man gerechte Regeln?

Dazu hat der US-amerikanische Philosoph John Rawls 1971 ein Gedanken-Experiment vorgestellt: Die Regeln für eine vollkommen gerechte Gesellschaft sollte festlegen, wer seine Rolle darin nicht kennt. Wenn man nicht weiß, ob man zum Beispiel Mann oder Frau, Europäer oder Afrikaner, reich oder arm ist, stellt man eher Regeln auf, die für alle Gruppen gerecht sind. Natürlich weiß man in Wirklichkeit, wer man ist. Aber in Gedanken kann man versuchen, sich hinter den "Schleier des Nichtwissens" zu begeben.

Was gerecht ist, fragen sich nicht nur Kinder, die etwas teilen müssen. Auch Politiker reden oft über Gerechtigkeit - etwa wenn es darum geht, wie das Geld in unserem Land verteilt werden soll. Wie viel mehr als ihre Angestellten sollte eine Chefin verdienen? Wer sollte wie viel Steuern zahlen, von denen der Staat zum Beispiel Straßen und Schulen für alle bezahlt?

Wie viel Geld sollten Menschen vom Staat bekommen, die keinen Job finden? Genau wie bei der Pizza geht es dabei darum, unterschiedliche Leistungen und Bedürfnisse zu berücksichtigen, ohne zu viel Ungleichheit entstehen zu lassen. Wie man das am besten erreicht und wie viel Ungleichheit überhaupt noch okay ist, darüber kann man sich allerdings hervorragend streiten.

Manche Politiker finden, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und der Staat nur im Notfall eingreifen sollte. Andere wollen strenge Regeln. Etwa um dafür zu sorgen, dass niemand zu wenig, aber auch niemand zu viel verdient. Der Chef der Autofirma VW verdient zum Beispiel mehr als hundertmal so viel wie ein normaler VW-Angestellter. Ist das gerecht?

Start mit Vorsprung

Wer mehr oder besser arbeitet als andere, wird dafür oft belohnt. Man bekommt dann etwa mehr Gehalt oder eine bessere Schulnote. Oft spielen dabei aber Dinge eine Rolle, die man gar nicht selbst beeinflussen kann. Für viele gut bezahlte Jobs muss man zum Beispiel studieren, und dafür braucht man wiederum ein Abitur. Ob man aber überhaupt aufs Gymnasium geht, hängt nur zum Teil davon ab, ob man clever und fleißig ist.

Einen großen Einfluss haben auch die Eltern, und die kann man sich bekanntlich nicht aussuchen. Manche Eltern legen viel Wert auf Bildung. Sie suchen eine gute Schule aus, üben mit ihren Kindern, kümmern sich wenn nötig um Nachhilfe. Andere können ihre Kinder nicht so gut unterstützen. Etwa weil sie die Mathe-Hausaufgaben selbst auch nicht verstehen oder weil sie kein Geld haben, um einen Nachhilfelehrer zu bezahlen.

Im weltweiten Vergleich sind die Unterschiede noch viel größer. Ob man im reichen Europa oder in einem sehr armen Land, im sicheren Deutschland oder in einem Kriegsland geboren wird: Auch das kann man sich nicht aussuchen.

Fünf Geschichten, die zeigen: Oft gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, was gerecht oder ungerecht ist.

Bereich Zählt das Ergebnis oder die Mühe? aufklappen

Eva fällt Mathe leicht. Obwohl sie nicht besonders viel lernt, löst sie in der Mathearbeit fast alle Aufgaben richtig und bekommt eine Eins. Marie hat Schwierigkeiten mit Mathematik. Sie lernt tagelang, am Ende reicht es aber nur für eine Drei. Eva: "Das ist gerecht. Wer viele Fehler macht, kriegt eben keine Eins." Marie: "Die Noten sind ungerecht. Ich habe mich viel mehr angestrengt als Eva."

Bereich Was, wenn eine gerechte Regel für Einzelne hart ist? aufklappen

Die Klasse 6a wählt neue Klassensprecher. Die Jungen und Mädchen einigen sich auf folgende Regel: Gewinnt ein Mädchen die Wahl, muss ein Junge Stellvertreter werden, gewinnt ein Junge, gibt es eine Stellvertreterin. Alle finden, dass das eine faire Regel ist. Die Klasse stimmt ab, dann werden die Stimmen ausgezählt. Jan gewinnt die Wahl mit 11 Stimmen, Moritz bekommt 9 und Salome 8 Stimmen. Jan wird also Klassensprecher und Salome seine Vertreterin. Moritz: "Das ist nicht gerecht. Ich habe mehr Stimmen als Salome. Deshalb sollte ich zweiter Klassensprecher sein." Salome: "Das ist jetzt zwar ein bisschen doof für Moritz. Aber zwei Jungs als Klassensprecher wären für alle Mädchen ungerecht."

Bereich Wie unterscheidet man Ungerechtigkeit und Neid? aufklappen

Beim Stadtfest gibt es eine Verlosung. Jonas und Ben kaufen sich jeder ein Los. Beim letzten Mal hat Jonas den Hauptpreis gewonnen. Als die Gewinner gezogen werden, können die beiden es kaum fassen: Wieder hat Jonas Glück und gewinnt den ersten Preis! Ben geht zum zweiten Mal leer aus. Ben: "Das ist ungerecht! Wie kann es sein, dass Jonas so viel mehr Glück hat als ich? Ich finde, Jonas sollte mir diesmal den Gewinn geben." Jonas: "Ich habe gewonnen, also behalte ich auch den Preis. Ben ist doch nur neidisch."

Bereich Muss man teilen, was einem gehört? aufklappen

Lennard feiert mit seinen Freunden Geburtstag und packt seine Geschenke aus. Eines davon ist eine große Packung seiner Lieblingskekse. Amin schlägt vor, die Packung gleich aufzureißen, sodass sich alle bedienen können. Doch Lennard will sein Geschenk lieber für sich behalten und nicht teilen. Lennard: "Das sind meine Kekse, und ich will sie morgen alleine essen." Amin: "Lennard hat so viele Süßigkeiten bekommen. Da kann er ruhig etwas abgeben."

Bereich Was tun, wenn etwas Ungerechtes schon passiert ist? aufklappen

Lange hatte Sandra auf den Tag gewartet: Zu ihrem 12. Geburtstag bekam sie endlich ihr eigenes Smartphone. Etwa ein Jahr später bekommt auch ihr kleiner Bruder Louis ein Handy. Er ist zu dem Zeitpunkt allerdings erst 11 Jahre alt. Sandra: "Das ist ungerecht! Es müssen die gleichen Regeln für alle gelten. Ich musste bis zu meinem 12. Geburtstag warten. Louis soll sein Handy wieder abgeben!" Louis: "Und selbst, wenn es ungerecht ist: Ob ich ein Handy habe oder nicht, kann Sandra doch egal sein. Sie hat ja sowieso eins."

Dieser Artikel erschien in "Dein SPIEGEL" 09/2019.

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3 Beispiele wo Gleichheit nicht gerecht ist
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Liebe Eltern,

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Wann ist Gleichheit nicht gerecht Beispiele?

Gleicher Lohn ist nicht gerecht Männer sind im Betrieb oft leistungsorientierter als Frauen, sie machen mehr freiwillige Überstunden, arbeiten weniger oft Teilzeit, und sie verlängern die Diskussionen über die Arbeit an der Bar. Auch wenn das unkorrekt tönt. Ein gleicher Lohn ist hier nicht gerecht.

Warum ist Gleichheit nicht immer gerecht?

Erstens ist nur Gerechtigkeit ein Wert per se, nicht Gleichheit. Für Aristoteles überragte die Gerechtigkeit alle anderen Tugenden, bei Thomas von Aquin ist sie eine der Kardinaltugenden. Dagegen ist Gleichheit kein eigenständiger Wert. So strebt niemand danach, dass alle Menschen gleich krank oder gleich arm sind.

Was ist gerecht und was ist ungerecht Beispiele?

Gerecht wäre zum Beispiel, wenn alle Menschen auf der Welt genug zum Essen hätten und gerecht ist auch, wenn ein Verbrecher eine angemessene Bestrafung bekommt. Ungerecht ist, dass viele Menschen auf der Welt sehr arm sind und einige wenige in großem Reichtum leben.

Wann ist Gleichheit gerecht?

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. “