Aufhören wenn es am schönsten ist

GettyImages 472209720 WinterkornAlexander Koerner, Getty Images

Sie sind die Helden einer Welt, in der Milliardensummen bewegt und Jobs geschaffen oder wegrationalisiert werden — die Vorstandsvorsitzenden der großen Konzerne. Doch bei einer Aufgabe scheitern sie auffällig oft: den richtigen Zeitpunkt für den eigenen Abgang zu finden.

Diese Manager gingen erst, als sie mussten

VW-Konzernchef Martin Winterkorn, der frühere Telekom-Chef Ron Sommer oder Post-Chef-Klaus Zumwinkel — die Liste der Manager ist lang, die erst wie Popstars gefeiert wurden und dann ansehen mussten, wie ihr Ruhm zerbröselte, nachdem sie den richtigen Moment zum Rücktritt verpasst hatten. Der Wirtschaftsprofessor Michael Jarrett von der angesehenen französischen Wirtschaftshochschule Insead hat das Problem auf den Punkt gebracht. „Gewöhnlich gehen sie nicht, bis sie dazu gezwungen werden“, schrieb er mit Blick auf die Managerelite.

Diese Unternehmenslenker zeigen, wie man es richtig macht

Dass es auch anders geht, zeigen in dieser Woche gleich zwei Vorstandsvorsitzende deutscher Dax-Konzerne. Henkel-Chef Kasper Rorsted und Bayer-Boss Marijn Dekkers präsentieren zum letzten Mal die Bilanzen ihrer Unternehmen. Beide räumen ihre Chefsessel in den kommenden Monaten — und das in einem Moment, der an das Sprichwort erinnert: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“

Dekkers steht seit 2010 an der Spitze des Leverkusener Pharma- und Pflanzenschutzkonzerns. Er hat das Unternehmen in dieser Zeit ganz auf die Sparten Gesundheit und Pflanzenschutz ausgerichtet und mit dieser Strategie zum zweitwertvollsten Unternehmen im Deutschen Aktienindex Dax gemacht. Seinen Abschied hatte der aus den Niederlanden stammende Manager bereits im Sommer 2014 angekündigt. Begründung: Der 58-Jährige will mehr Zeit für seine Familie haben.

Der Däne Rorsted hat die Leitung des Henkel-Konzerns 2008 in einem schwierigen Marktumfeld übernommen und in seiner Amtszeit den Börsenwert des Konzerns verdreifacht. Im Herbst wechselt der begeisterte Sportfan in den Chefsessel von Adidas. „Das war eine Leidenschaftsentscheidung“, erklärte Rorsted in einem Interview. Doch sieht der Manager auch grundsätzliche Argumente für eine solchen Schritt. Ein Vorstandsvorsitzender sollte ein Unternehmen nicht zu lange führen, glaubt er. „Für mich war einfach die Zeit reif für eine neue Herausforderung.“

Darum fällt der Abschied vielen so schwer

Viele andere Manger tun sich schwerer mit dem Loslassen. „Der eigene Rücktritt sollte im Denken der Manager eine große Rolle spielen, aber er tut es oft nicht,“ berichtet Isabel Poensgen, die Führungskräfte seit vielen Jahren als Coach betreut. Die Manager seien viel zu sehr in operative und strategische Aufgaben eingebunden. Daher lasse ihnen der Terminkalender kaum Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Dabei ist es nach Einschätzung der Expertin auch für die Unternehmen wichtig, dass die Manager hier mit sich selbst im Reinen sind. „Wenn man klare Pläne für die eigene Zukunft hat, verschafft einem das eine innere Unabhängigkeit. Das ist wichtig für die Arbeit als Manager.“

Auch Wulf Bernotat, der lange Jahre an der Spitze des Energieriesen Eon stand und nach seinem Rücktritt eine Beratung für Führungskräfte gründete, die Bernotat & Cie., sieht hier Nachholbedarf: „Ich glaube, über Rücktritt denkt man als Vorstandschef nur nach, wenn man in das Alter kommt, in dem ein solcher Schritt naheliegt. Aber dafür sind viele CEOs heute zu jung.“ Nach einer Studie der Unternehmensberatung sind die Firmenchefs im deutschsprachigen Raum bei ihrem Ausscheiden im Durchschnitt gerade erst 56 Jahre alt.

dpa

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Nichts im Leben ist unendlich, auch nicht das, was mich eine ganze Zeit mit Herzblut erfüllt hat. Menschen, die man mit seinen Zeilen erreicht, denen man Mut gemacht, sie aufgebaut, zum Lachen aber auch zum Weinen gebracht hat. Menschen, die sich verstanden gefühlt haben, nicht mehr alleine in einer Welt voller Stigmatisierung und Unverständnis zu sein. Denen die Aussage „Du siehst gar nicht krank aus“ mindestens genauso oft entgegengebracht wurde, wie einem selbst.

ME/CFS Betroffene, mit denen man die gleichen Sorgen und Ängste geteilt hat, aber auch ganz viel Humor und Sarkasmus. Allerdings gerade in der letzten Zeit, immer weniger Empathie und Verständnis dafür bekommen hat, dass man selbst „krank“ ist. Das man versucht so gut es geht den Ansprüchen gerecht zu werden, den Anspruch der Betroffenen, der in meinen Augen so häufig gar nicht zu erfüllen ist. Der Anspruch, dass alles was man tut, „perfekt“ sein muss. Wie kann man es sich auch wagen, Artikel einzustellen, die man „nur“ überflogen hat, weil für mehr nicht die Kraft gereicht hat. Wie kann man Beiträge posten, in denen ein Buchstabendreher drin ist oder auch mal ein Buchstabe fehlt und das, obwohl er sogar Korrektur gelesen wurde. Wie kann man eigentlich sich solche „Patzer“ leisten.

Wieso? Weil man es heute geschafft hat zu duschen und dann die geringe Kraft, die einem zur Verfügung stand, nicht mehr ausreichend war, um keine Rechtschreibfehler einzubauen. Weil das Telefonat bzw. der Mailverkehr mit der Behörde, den Kopf dermaßen „vernebelt“ hat, dass man nicht mal mehr ein Wort rausbekommen hat, ohne sich zu verhaspeln. Weil ich ein Mensch bin, ein Mensch und keine Maschine. Ich habe Ecken und Kanten, sicher auch genug davon und genauso mache ich Fehler. Ist das aber schlimm? Macht nicht jeder Fehler? Sogar vor ME/CFS habe ich diese gemacht und soll ich euch was sagen, ich habe es überlebt. Vielleicht sollten gerade die Betroffenen mal anfangen selbst zu reflektieren, dass sicher auch sie nicht immer alles perfekt oder richtig machen, wenn man in diesem Zusammenhang das Wort „richtig“ überhaupt benutzen darf.

Sich beschweren, nörgeln, verbessern und auch „klugscheißen“ geht ganz schnell. Gegenüber anderen Menschen „auszuteilen“ ist so einfach aber mal dafür dankbar sein, dass sich andere Betroffene für alle anderen ME/CFS Erkrankten einsetzen, ist (fast immer) schier unmöglich. Da ist es egal was man tut, es ist einfach viel zu wenig.

Dieser Druck ist immens und in den letzten Wochen und Monaten mehr und mehr und für mich immer negativer geworden, als ich es je in meinem Leben vor ME/CFS erlebt habe. Das ist nicht meine Intention an mein Leben und noch weniger mit ME/CFS, denn gerade damit wird uns schon so viel genommen. Alleine das macht unendlich traurig und ja man ist stark, aber nicht 24/7 und das ist sicher niemand von uns, muss man auch nicht, aber wenn man dann noch ständig so viel negative Vibes bekommt, dann schadet das zum einen nicht nur einem selbst und nicht nur der Seele, sondern mit dieser Erkrankung auch dem Körper und man fragt sich, wieso man sich das überhaupt antut.

Allerdings möchte ich auch "Danke sagen" für jede positive aber auch jede negative Erfahrung. Danke dafür, dass ich die Möglichkeit hatte meine Erfahrungen und was ich erlebt habe, mit einfließen zu lassen. Danke, dass ich so tolle Menschen kennen lernen durfte, aber auch Danke dafür, dass ich wieder gemerkt habe, wie ich nie sein kann und auch nicht sein möchte… Ich werde lieber für meine Ehrlichkeit gehasst als für meine falsche Freundlichkeit geliebt.

In diesem Sinne, passt auf euch auf und habt‘s gut. Mein Kampf ist noch lange nicht vorbei, aber ich werde diesen auf eine andere Art und Weise kämpfen, als ich es in den letzten Monaten getan habe. Ich lasse nicht zu, dass mir MEin Freund, MEin Feind meine Träume und meine Wünsche nimmt…

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