Ist die IBAN bei jedem anders?

Das GoCardless Content Team besteht aus einer Gruppe von Fachexperten aus verschiedenen Bereichen von GoCardless. Die Autoren und Prüfer arbeiten in den Abteilungen Vertrieb, Marketing, Recht und Finanzen. Sie alle verfügen über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in verschiedenen Aspekten der Technologie von Zahlungssystemen und den dafür geltenden Betriebsvorschriften. Das Team verfügt über Fachwissen zu den etablierten Zahlungsverfahren wie dem britischen Lastschriftverfahren, dem europäischen SEPA-Verfahren und dem US-amerikanischen ACH-Verfahren sowie zu den Verfahren in Skandinavien, Australien und Neuseeland.Vollständige Biografie ansehen

Zuletzt bearbeitetAug. 2021Lesezeit 2 min.

Inhaltsverzeichnis

  1. Woraus besteht die IBAN in Deutschland?
  2. Die IBAN-Prüfziffer berechnen: Das Modulo 97-Verfahren
  3. IBAN auf internationaler Ebene

Um Überweisungen im SEPA-Raum auszuführen, benötigen Sie die IBAN und den BIC des Zahlungsempfängers. Die IBAN ist die internationale Kontonummer (aus dem Englischen: „International Bank Account Number“) und ordnet dem Zahlungsempfänger sein Konto eindeutig zu. In Deutschland ist sie 22 Stellen lang. Dabei sind diese Stellen jedoch nicht willkürlich zusammengewürfelt. Lesen Sie in diesem Artikel, woraus sich eine IBAN-Nummer zusammensetzt und wie Sie die IBAN-Prüfziffer berechnen.

Woraus besteht die IBAN in Deutschland?

Natürlich können Sie die benötigte IBAN einfach im Onlinebanking,

auf einer Rechnung oder auf einem Kontoauszug nachsehen. Tatsächlich lässt Sie sich jedoch auch berechnen. Haben Sie beispielsweise nur die Kontonummer und die Bankleitzahl des Zahlungsempfängers, so können Sie dessen IBAN mit einigen Angaben herausfinden.

In Deutschland besteht eine IBAN aus 22 Stellen. Diese setzt sich wie folgt zusammen:

  1. Die IBAN beginnt immer mit dem Länderkennzeichen. Für Deutschland ist dies „DE“.

  2. Danach folgt eine Prüfziffer.

  3. Nun folgt die Bankleitzahl des Zahlungsempfängers.

  4. Zum Schluss nehmen Sie die Kontonummer des Zahlungsempfängers.

Wichtig zu wissen: Die Kontonummer ist in Deutschland in der Regel zehnstellig. Bei weniger als zehn Stellen wird dieser Teil von links mit Nullen aufgefüllt.

Der knifflige Teil dieser Zusammensetzung ist die Prüfziffer. Diese fungiert als Schutzmechanismus: Haben sich bei der Bankleitzahl oder der Kontonummer Fehler eingeschlichen, so passt die Prüfziffer nicht mehr zur gesamten IBAN. Diese Prüfziffer ist jedoch nicht immer gleich, sondern ergibt sich aus den restlichen Angaben. Wir zeigen Ihnen, wie’s geht.

Die IBAN-Prüfziffer berechnen: Das Modulo 97-Verfahren

Nehmen wir mal an, Sie haben nur die Bankleitzahl und die Kontonummer des Zahlungsempfängers sowie den Ländercode „DE“. Die Prüfziffer fehlt Ihnen jedoch. Natürlich können Sie dafür digitale IBAN-Rechner verwenden, die Sie auf verschiedenen Internetseiten finden. Tatsächlich gibt es jedoch auch eine Formel. Anhand dieses Beispiels zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Hilfe des Modulo 97-Verfahrens die Prüfziffer der IBAN berechnen können.

Für dieses Beispiel nehmen wir folgende fiktive Kontodaten:

Bankleitzahl: 350 700 24

Kontonummer: 038 824 96 00

  1. Wir wissen, dass die Bankleitzahl und die Kontonummer an Stelle 3 und 4 stehen. Zunächst stellen wir den Ländercode und die unbekannte Prüfziffer ans Ende dieser Stellen. Die Prüfziffer ersetzen wir durch zwei Nullen: „35070024 0388249600 DE00“

  2. Für jeden Buchstaben des Alphabets gibt es eine zugeordnete Nummer, die ihn ersetzt. Der Buchstabe A bekommt die Nummer 10, der Buchstabe B die Nummer 11, der Buchstabe C die Nummer 12 und so weiter. Für DE ergibt sich dadurch: 13 und 14. Unsere IBAN sieht nun so aus: „35070024 0388249600 131400“

  3. Diese 24-stellige Zahl wird nun durch 97 geteilt und der Rest wird ermittelt. Da die meisten Taschenrechner solche Zahlen nicht berechnen können, empfiehlt es sich, Excel zur Hilfe zu ziehen. In unserem Beispiel ist der Rest 54.

  4. Haben Sie den Rest ermittelt, so subtrahieren Sie diesen von der ISO-genormten Zahl 98. Das ist Ihre Prüfziffer. In unserem Beispiel ist dies 44.

Die errechnete IBAN ist damit: DE44 35070024 0388249600.

IBAN auf internationaler Ebene

Für alle teilnehmenden Länder des SEPA-Raumes darf die IBAN maximal 34 Stellen umfassen. Sie alle beginnen mit dem zweistelligen Länderkennzeichen und der zweistelligen Prüfziffer. Danach folgen maximal 30 weitere Stellen.

Im DACH-Raum unterscheidet sich die Anzahl der Stellen kaum: In Österreich hat eine IBAN 20 Stellen, in der Schweiz hat sie 21 Stellen. In Großbritannien ist der Aufbau um eine Angabe ergänzt: Hier gibt es zusätzlich noch eine Filialnummer zur Identifikation. Auch in Ungarn setzt man auf zusätzliche Kontrolle: Es gibt zwei weitere Kontrollzeichen.

St. Lucia hält den Rekord der längsten IBAN: Ganze 32 Zeichen hat sie hier. Norwegen hat mit 15 Zeichen die kürzeste.

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Hat jeder die gleiche IBAN?

Jedes Konto hat eine individuelle IBAN. Mit der IBAN können internationale Banken Kontodaten prüfen, bevor eine Überweisung durchgeführt wird. Sie enthält bis zu 34 Buchstaben und Zahlen.

Wie finde ich heraus welche IBAN zu welcher Bank gehört?

Eine Auskunft darüber, ob die eingegebene IBAN tatsächlich existiert oder das betreffende Konto gedeckt ist, kann Ihnen nur das kontoführende Kreditinstitut geben.

Ist die Bankleitzahl immer gleich?

Die ersten vier Stellen einer neuen Bankleitzahl werden von der Deutschen Bundesbank festgelegt. Das Kreditinstitut legt die institutseigene Nummerierung (Stellen fünf bis acht der Bankleitzahl) – in Absprache mit der Deutschen Bundesbank – grundsätzlich selbst fest.

Ist die Prüfziffer bei einer Bank immer gleich?

Das Prinzip ist hierbei immer das gleiche: Eine mathematische Operation verarbeitet alle zur Verfügung stehenden Zahlen und Ziffern und errechnet daraus nach einem definierten Verfahren eine oder mehrere Prüfziffern. Bei der IBAN kommt für die Prüfziffernberechnung das Modulo 97 Verfahren zum Einsatz.