Strafe wenn man wespen tötet

Paradoxe Situation in Deutschland

Wespenfallen: Ist das Töten der Insekten erlaubt?

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Ein ständiger Begleiter im Sommer: Wespen, die von Süßem oder Deftigem angelockt werden.

© Quelle: Getty Images/imageBROKER RM

Ein Sonnenbad und ein Stück Kuchen im heimischen Garten: Ein schönes Sommerbild, wären da nicht die lästigen Wespen. Manch einer mag da kurzerhand zur Wespenfalle greifen oder die Tiere auf andere Art und Weise beseitigen. Aber Vorsicht: Ist das Töten der Insekten überhaupt erlaubt?

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Ob im Park, Garten oder vor der Eisdiele – wer sich im Sommer draußen aufhält, wird nicht lange auf die summenden Quälgeister warten müssen: Wespen, die es auf Süßes und Deftiges abgesehen haben, können einem den Aufenthalt im Freien gründlich verderben. Grundsätzlich gilt im Umgang mit den Tieren: Ruhe bewahren. Wer wild mit den Armen wedelt und nach den Wespen schlägt, macht sie aggressiv.

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Wie aber hält man sich die Insekten vom Leib? Im Internet kursieren verschiedenste Hilfsmittel. Doch Vorsicht: Der Artenschutz verbietet das Töten von gefährdeten Insekten – Verstöße können mit bis zu mehreren Tausend Euro Bußgeld bestraft werden.

Wespen töten: Sind Wespenfallen erlaubt?

Weltweit gibt es über 10.000 Wespenarten, von denen die meisten unter Artenschutz stehen. Sie dürfen daher von Gesetzes wegen gar nicht getötet werden. Darunter fallen auch die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, die hierzulande ansässig sind. Theoretisch kann das Töten der Insekten je nach Bundesland und Wespenart mehrere Tausend Euro kosten. Das führt in Deutschland zu einer paradoxen Situation: Denn der Bau und Verkauf einer Wespenfalle ist erlaubt, nicht jedoch die Nutzung zum Töten der Tiere.

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Wer Wespen oder andere Insekten tötet, die unter Artenschutz stehen, der muss in besonderen Fällen mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. Gemäß Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ist es untersagt, „Wespen mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten”. Das heißt, dass es sogar schon beim Einfangen von Wespen – worauf auch einige Fallen abzielen – zu Konflikten mit dem Gesetz kommen kann. Auf der offiziellen Website des Bußgeldkataloges sind die Strafen in allen Bundesländern aufgelistet.

Wie werde ich Wespen am besten los?

Mit ein paar Tricks geht das Picknick dieses Jahr auch ohne Wespenstich.

© Quelle: Reuters

Darf ich Wespenfallen aus dem Baumarkt kaufen?

Baumärkte und Fachgeschäfte verkaufen bisweilen elektrische Wespenfallen. Die Privatnutzung ist gesetzlich untersagt, für den gewerblichen Gebrauch, etwa in Bäckereien und Restaurants, ist die Wespenfalle jedoch erlaubt.

Naturschutzbund rät von Wespenfalle ab

Dass Wespen gefährliche Tiere sind, ist ein weit verbreiteter Mythos. „Die Tatsache, dass nur wenige Menschen mit der Lebensweise von Wespen oder Hornissen vertraut sind, hat zur Bildung von Mythen und Vorurteilen beigetragen”, erklärt Melanie von Orlow, Expertin vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu).

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Der rät vom Kauf einer Wespenfalle ab. Gerade Fallen, die mit süßem Saft oder Bier gefüllt sind, ernten harsche Kritik vom Nabu. Die Tiere, die in die Falle gehen, stürben einen qualvollen Tod, und gegen das aktive Volk der Wespen seien die Lockmittel meist ineffektiv. Lediglich alte Tiere würden von Wespenfallen angelockt.

Wespen haben auch positiven Einfluss auf Menschen

Wer denkt, dass Wespen überflüssige Tiere sind, irrt. Vielmehr sind die gelb-schwarzen Insekten so etwas wie eine natürliche Schädlingsbekämpfung, die den Menschen vor unzähligen Quälgeistern bewahrt. Statt sie zu töten, sollten Wespen deshalb lieber vom Ort des Geschehens weggelockt werden – etwa mit überreifen Früchten oder Zucker. So kann man sich die Insekten schonend vom Leib halten.

RND/nw

Wespen sind bei Hitze besonders aggressiv : Wer ohne Grund Wespen tötet, zahlt bis zu 10 000 Euro Bußgeld im Saarland

Wespen sind derzeit in großer Zahl vorhanden und koennen auf ihrer Futtersuche durchaus lästig werden. Foto: Ruppenthal

Service Ob im Schwimmbad in Saarlouis, Zuhause, im Biergarten in Saarbrücken oder in einem saarländischen Restaurant: Wespen sind derzeit in großer Zahl unterwegs und können auf ihrer Futtersuche äußerst lästig werden. Auf ein Mittel, um sie loszuwerden, sollten Saarländer aber lieber verzichten.

Wespen sind besonders bei Hitze wie derzeit im Saarland äußerst aggressiv und lästig, doch töten sollte man die nützlichen Insekten nicht. Im schlimmsten Fall drohen hohe Bußgelder. Wer im Saarland ohne Grund Wespen tötet, zahlt bis zu 10 000 Euro Bußgeld, berichtet aktuell der Bußgeldkatalog.

Wespen töten: Hohe Bußgelder auch in anderen Bundesländern

Auch in anderen Bundesländern werden hohe Bußgelder fällig, wenn man Wespen ohne Grund tötet. In Baden-Württemberg sind es bis zu 15 000 Euro, in Rheinland-Pfalz bis zu 5 000 Euro.

Stehen Wespen unter Naturschutz?

Wespen stehen unter allgemeinem Schutz und dürfen nur bei Vorliegen vernünftiger Gründe bekämpft werden“, erklärt das Umweltbundesamt. „Durch das Bundesnaturschutzgesetz sind grundsätzlich alle Tiere vor Zerstörung der Nester, Belästigung und Tötung der Tiere geschützt.“ Auch, wenn Wespen geschützt sind, droht nicht immer das volle Bußgeld. Der Einzelfall muss betrachtet werden, daher wird die Höhe des Bußgeldes immer individuell bemessen. Auch wer ohne Grund ein Wespennest im Saarland beschädigt oder zerstört, kann mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 10.000 Euro belangt werden.

Wen muss ich anrufen, wenn ich ein Wespennest habe?

Wespennester werden nur umgesiedelt, wenn es anders absolut nicht geht, zum Beispiel in Kitas, Schulen oder auf Spielplätzen. Auch wenn die Bausubstanz des Hauses gefährdet ist, dürfen Wespennester umgesiedelt werden. Wenn man ein Wespennest im Garten hat, sollte man sich Hilfe und Tipps beim NABU oder bei den örtlichen Feuerwehren holen.

20 Bilder Giftspinnen, Riesenzecken, Schlangen und Co. breiten sich im Saarland und in der Großregion aus Foto: imago images/membio/membio via www.imago-images.de

Wespen töten: Teure Bußgelder gelten nicht für alle

Eine Sonderregel bezüglich der Bußgelder für das Töten von Wespen gilt für Allergiker. Für diese Personengruppe besteht im Falle eines Wespenstichs mitunter Lebensgefahr. „Natürlich müssen sich Allergiker zur Flugzeit gegen Wespenstiche besonders schützen“, schreibt das Umweltbundesamt. Das heißt: Wer auf Wespen allergisch ist, darf eine Wespe töten, ohne ein Bußgeld zu bekommen.

Warum sind Wespen bei Hitze besonders aggressiv?

Auch Wespen benötigen bei den hohen Temperaturen ausreichend Flüssigkeit, daher macht die Hitze Wespen aggressiver und sie stechen auch häufiger. Experten raten daher, Insekten eine Art „Insektentränke“ zu bauen. In eine flache Schale soll man Wasser geben und als „Sitzfläche für die Tiere“ flache Steine und ein paar Stückchen Holz hineinlegen. Diese Tränken würden auch von Wespen sehr gerne angenommen.

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