Wann werden die schulen in nrw wieder geöffnet

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Erstellt: 11.08.2022, 20:05 Uhr

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Die Sommerferien in NRW sind vorbei, das neue Schuljahr hat begonnen. Welche Corona-Regeln gelten an den Schulen? Das müssen Eltern und Schüler wissen.

Hamm - Die Sommerferien sind vorbei. Für 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Nordrhein-Westfalen geht es zurück an die Schulen. Nach fast sieben Wochen Auszeit stellt sich die Frage von neuem: Welche Corona-Regeln gelten an den Schulen in NRW?

Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW)
Bevölkerung 17,9 Millionen
Hauptstadt Düsseldorf

Schulen in NRW: Diese Corona-Regeln müssen Eltern und Schüler kennen

Für Eltern, Lehrer, Schülerinnen und Schüler ist die Corona-Zeit seit März 2020 eine Achterbahnfahrt: Distanzunterricht, Präsenzunterricht, Mischformen, Maskenpflicht ja, Maske nein, im Unterricht auf jeden Fall, aber nicht auf dem Schulhof, im April 2022 dann ganz ohne Maske. Häufig in den vergangenen zwei Jahren wurden Schulen und Eltern kurz vorm Wochenende durch neue Corona-Regeln überrümpelt.

Die neue NRW-Regierung um Ministerpräsident Hendrik Wüst und mit der neuen Bildungsministerin Dorothee Feller (beide CDU) will das besser machen. Bereits in der vorletzten Woche der Sommerferien stellte Feller die ab 10. August an den Schulen in NRW geltenden Corona-Regeln vor:

  • Maske: Eine Maskenpflicht wird es nicht geben. Empfohlen wird jedoch, eine FFP2-Maske oder eine medizinische Maske in Innenräumen zu tragen. Masken werden von den Schulträgern weiterhin bereitgestellt.
  • Corona-Tests: Das Land stellt weiterhin Antigenschnelltests zur Verfügung. Am ersten Schultag erhalten Schüler die Möglichkeit, sich testen zu lassen. Bei Symptomen dürfen sich Schüler zuhause testen.
  • Lehrerbefugnisse: Treten Symptome erst in der Schule auf und es liegt kein aktueller negativer Befund vor, soll in der Schule getestet werden. Darüber entscheidet dann die Lehrkraft.
  • Positiver Schnelltest: Müssen jeweils durch einen Bürger- oder PCR-Test abgesichert werden. Bei Bestätigung sollen sich Betroffene umgehend in Isolation begeben. Sitznachbarn dürfen die Schule weiterhin besuchen.
  • Schulbus: Für den Schülertransport gilt weiterhin die Maskenpflicht.
  • Prüfungen: Wer während der Prüfungszeit an Corona erkrankt, ist für die Prüfung freigestellt. Um anschließend entschuldigt zu sein, muss der Prüfling nach fünf Tagen ein ärztliches Attest oder ein neues positives Bürger- oder PCR-Testergebnis vorweisen.

Schulen in NRW: Keine Maskenpflicht, aber eine Empfehlung

In Stein gemeißelt sind diese Corona-Regeln nicht. NRW-Schulministerin Feller hält es sich offen, das Handlungskonzept Corona anzupassen, sobald es Rückmeldungen und Empfehlungen aus den Schulen gibt. Dann würde sie es „noch vor den Herbstferien anpassen und vor den Herbstferien den Schulen ein angepasstes Konzept mitgeben, damit sie sich während der Herbstferien vorbereiten können.“

Der Herbst ist insgesamt ein Unsicherheitsfaktor. Die Sorge vor einer erneuten Corona-Welle in der kalten Jahreszeit ist groß. Sie hätte sicherlich auch Auswirkungen auf den Betrieb an den Schulen in NRW. Das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellte neue Infektionsschutzgesetz sieht verstärkt die Möglichkeit von Maskenpflicht in Innenräumen vor.

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Stand: 10.01.2022 09:15 Uhr

In den Schulen in NRW hat an diesem Montag nach den Ferien der Unterricht wieder begonnen. Trotz hoher Infektionszahlen gilt grundsätzlich überall Präsenzunterricht.

In vielen andere Bundesländern drücken sie schon längst wieder die Schulbank. Seit diesem Montag ist es für Kinder und Jugendliche auch in NRW vorbei mit den Ferien. Grundsätzlich starten sämtliche Schulen im Präsenzunterricht - trotz Omikron und massiv ansteigender Corona-Infektionszahlen. Das hatten die Schulministerien aller Bundesländer auf ihrer Konferenz am Mittwoch einstimmig beschlossen.

WDR

Bei den Unter-19-Jährigen lag die Inzidenz in NRW am Sonntag bei rund 439, am 1. Januar lag sie noch bei 279. Zwar ist das eine deutliche Zunahme, dennoch steigt die Kurve bei den Kindern und Jugendlichen hierzulande nicht ganz so steil an wie bei den 20- bis 39-Jährigen.

Am Mittwoch hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) nach der Kultusministerkonferenz noch einmal betont: Oberstes Gebot bleibe, die Schulen offenzuhalten und den Präsenzunterricht weiterhin zu sichern, "damit unsere Kinder und Jugendlichen ihr Recht auf Bildung auch während der Pandemie wahrnehmen können".

Am Sonntagabend bekräftigte Gebauer diesen Anspruch in der "Aktuellen Stunde" im WDR-Fernsehen. Ausnahme: Zu viele Lehrerkräfte fallen krankheitsbedingt aus. "Wenn es an einzelnen Schulen nicht mehr geht, dann können sie in den Distanzunterricht wechseln."

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So sieht der neue Fahrplan für den Schulstart aus:

  • Vorgeschrieben sind seit Montag: Maskenpflicht im Klassenzimmer, Schnelltests dreimal wöchentlich in der Schule, zusätzlich regelmäßiges Lüften. Neu ist, dass die Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene gilt.
  • Außerdem sollten am Montag zum Schulstart einmalig alle Schülerinnen und Schüler plus das gesamte Personal der Schulen getestet werden - also auch Küchenhilfen, Reinigungskräfte oder Schulbetreuer. Alle Schulen hätten dafür bereits "ausreichende und qualitativ hochwertige Tests" bekommen, versicherte Gebauer. Die Tests würden "auf alle bekannten Virusvarianten einschließlich der Omikron-Variante reagieren".
  • Weiterhin müssen Lehrkräfte und andere in der Schule Beschäftigte, die geimpft oder genesen sind, dreimal pro Woche einen Antigen-Selbsttest "in eigener Verantwortung" machen oder einen negativen Bürgertest vorlegen.
  • Ungeimpfte Mitarbeiter müssen jeden Tag, den sie in der Schule sind, einen Antigen-Selbsttest unter Aufsicht in der Schule vornehmen - oder können einen negativen Bürgertest vorlegen.
  • An Grund- und Förderschulen soll es zweimal wöchentlich PCR-Lollitests im Pool-Verfahren geben - und zwar in "optimierter" Form: Die Kinder müssen dazu erstmals eine zweite, sogenannte Rückstellprobe mit abgeben. Sollte der Pool-Test, bei dem mehrere Proben gemeinsam analysiert werden, ein positives Ergebnis haben, kann das infizierte Kind schneller ausfindig gemacht werden. So bleibe den nicht infizierten Schülerinnen und Schülern ein Tag in Quarantäne erspart.

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Bei den Lehrerverbänden herrscht grundsätzlich Zustimmung zum Festhalten am Präsenzunterricht. Klar sei aber auch, "dass es keinen Präsenzunterricht um jeden Preis geben darf", schrieb der nordrhein-westfälische Philologenverband (PhV NRW) am Donnerstag. Distanzunterricht bleibe "die Ultima Ratio, wenn sichere Präsenz nicht mehr möglich ist". Wechselunterricht dagegen habe sich als hohe Doppelbelastung für die Lehrkräfte herausgestellt: "Im vorigen Jahr mussten Lehrkräfte zum Teil Präsenzunterricht halten und parallel den Distanzunterricht vorbereiten."

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Unverständnis äußerte PhV-NRW-Vorsitzende Sabine Mistler darüber, dass hierzulande immer noch nicht alle Schulen mit Luftfilteranlagen ausgerüstet seien. "Sich im Winter nur auf Stoßlüften zu verlassen, ist kaum nachzuvollziehen." Ministerin Gebauer hatte gegenüber dem WDRo auf das Bundesumweltamt verwiesen, das davor gewarnt hätte, Luftfilter zu "überschätzen". Um regelmäßiges Lüften kämen die Klassen auch in diesem Jahr "nicht herum".

Kritisch sieht Mistler auch die staatlich angekündigte Verkürzung der Quarantäne für bestimmte Berufsgruppen, darunter auch für Lehrkräfte. Es sei widersprüchlich, "dass ausgerechnet diejenigen, die ohnehin viele Kontakte zu anderen haben, jetzt auch noch einem besonderen Risiko ausgesetzt werden sollen".

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Der Deutsche Philologenverband forderte einen festgelegten Stufenplan, der sich an Inzidenz, Impfquote und Hospitalisierungsrate orientieren soll und je nach Lage vor Ort umgesetzt werden könne. Dazu gehöre auch ein Plan, der festlege, bis zu welchem "Quarantäneprozentsatz" von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern weiter voller Präsenzunterricht vertretbar sei.

Kinderhilfswerk: Schulen müssen offen bleiben

Die Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerks, Anne Lütkes, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dass es gelingen müsse, den Präsenzunterricht an den Schulen trotz steigender Infektionszahlen aufrechtzuerhalten. Besonders Kinder in benachteiligten Lebenslagen hätten am meisten unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gelitten und dürfen nicht weiter abgehängt werden.

Lütkes kritisierte, dass in den vergangenen beiden Jahren zu wenig geschehen sei, um die Schulen sicherer zu machen. So fehle es "fast durchgängig an einer Entzerrung der räumlichen Enge in vielen Schulen und Kitas". Die Beschaffung und Inbetriebnahme von Luftfilteranlagen scheiterten "viel zu oft an Verwaltungsvorschriften und vermeintlich fehlenden finanziellen Mitteln".

Quelle: wdr.de