Datenträgerbereinigung und Co. Windows entwickelt sich zu einem immer fetteren Brocken. Dabei läuft ein schlankes System stabiler und Updates rufen weniger Probleme hervor.
Wir geben 7 Tipps, wie Sie unter Windows 10 Ihren Speicher bereinigen. ca. 5:50 Min Ratgeber
Bei einer vollen Datenpartition kann man einfach nur keine Daten mehr speichern. Wird dagegen der Platz auf der Systempartition (üblicherweise C:) knapp, kann es zu den verschiedensten Fehlern kommen. Manchmal wird nicht einmal ein Fehler angezeigt, sondern einzelne Windows-Funktionen fallen einfach aus. Wann ist die Festplatte zu voll?Zunächst stellt sich die Frage, wann der Festplattenplatz wirklich knapp ist. Im normalen Betrieb von Windows reichen etwa 10 GByte freier Festplattenplatz auf der Systempartition aus. Steht ein Funktionsupdate an, wie Microsoft sie zweimal im Jahr liefert, können selbst 20 GByte knapp werden. Diese Updates sind bis zu 5 GByte groß, die erst einmal heruntergeladen werden müssen. Zum Entpacken und Installieren wird noch einmal der doppelte Platz benötigt, zumal Windows auch die letzte installierte Version speichert, um bei Problemen auf diesen Stand zurückzuschalten. Der Windows
Explorer zeigt in den Ansichten Kacheln und Inhalt an, wie viel Speicherplatz auf jedem Laufwerk noch frei ist. Dabei sollten Sie sich nicht von der Farbe täuschen lassen. Diese springt auf rot, wenn nur noch 10 % des Laufwerks frei sind, was bei großen Festplatten sehr viel ist. Bei einer kleinen SSD kann es schon kritisch werden, lange bevor der Balken rot wird. Tipp 1: Eigene Datenpartition anlegenDie meisten PC-Hersteller machen bei vorinstallierten Systemen den Fehler, die Festplatte nicht sinnvoll zu partitionieren. Eine einzige große Partition ist zwar nicht so schnell voll, birgt aber die ständige Gefahr, dass bei Systemfehlern oder Updates die eigenen Daten beschädigt werden. Bei einer Neuinstallation des Betriebssystems müssen diese sogar vorher auf ein externes Laufwerk gesichert werden. Legen Sie auf jedem PC mit der Datenträgerverwaltung, die Sie im Systemmenü beim Rechtsklick auf das Windows-Start-logo finden, eine Partition an, auf der Sie persönliche Dateien ablegen. Oft finden Sie hier noch vorinstallierte weitere Partitionen, die der PC-Hersteller zur Systemwiederherstellung angelegt hat. Diese sind aber viel zu klein oder gar versteckt und daher zum Speichern eigener Daten in der Regel nicht geeignet. Tipp 2: Programme deinstallieren oder auf andere Partition verschiebenWenn der Platz auf C: knapp wird, sollte man überlegen, welche Programme man braucht und nicht benötigte deinstallieren. Die Liste Apps & Features in den Einstellungen unter System zeigt den Speicherbedarf aller installierten Apps. Wenn der Speicherplatz auf der Festplatte knapp wird, können Sie hier die größten unnötigen Speicherfresser finden und deinstallieren. In Windows 10 werden sowohl die Windows Store-Apps wie auch die meisten Anwendungen auf dem klassischen Desktop angezeigt. Die Systemsteuerung zeigt unter Programme hingegen nur klassische Programme an. Klicken Sie auf ein Programm, um es zu deinstallieren. Einige Windows Store-Apps unterstützen die Option Verschieben. Damit können sie auf ein anderes Laufwerk, etwa eine zweite Festplattenpartition, verschoben werden, auf der noch genügend Speicherplatz vorhanden ist. Verschieben Sie Store-Apps nicht auf externe Laufwerke. Bei klassischen Desktop-Programmen und System-Apps ist das Verschieben nicht möglich. Mehr lesenJetzt Datenmüll löschen! PC und Laptop aufräumen: So machen Sie es richtigSo befreien Sie die Festplatte von Datenmüll, wenn der Rechner immer langsamer reagiert, hochfährt und der Speicherplatz langsam knapp wird. Wenn der Speicherplatz auf Laufwerk C: knapp wird, können Sie festlegen, dass künftig installierte Apps aus dem Windows Store auf einem anderen Laufwerk installiert werden. Wählen Sie dazu das gewünschte Laufwerk für neue Apps in den Einstellungen unter System / Speicher / Speicherort für neuen Inhalt ändern aus. Dies gilt nicht für Programme, die auf klassischem Weg installiert werden. Hier bietet das Installationsprogramm üblicherweise die Möglichkeit, Laufwerk und Verzeichnis für die Installation zu
wählen. An der gleichen Stelle ändern Sie auch die Speicherorte für neue Dokumente, Musik und Fotos, damit neue Dateien automatisch auf der Datenpartition abgelegt werden. Tipp 3: Die Windows-DatenträgerbereinigungDie Datenträgerbereinigung in Windows ist dazu da, überflüssige Dateien zu beseitigen um freien Speicherplatz zu schaffen. Das Tool wird über die Schaltfläche Bereinigen in den Eigenschaften eines Laufwerks im Windows-Explorer aufgerufen. Die Datenträgerbereinigung sucht überflüssige Dateien und bietet an, diese zu löschen. Die Suche erfolgt in typischen Verzeichnissen, die bei normaler Verwendung von Windows häufig übrig gebliebene Dateien enthalten. Darunter sind im Normalfall keine Dateien, die zum Betrieb des Systems nötig sind. In den vorgeschlagenen Verzeichnissen sollten Benutzer keine eigenen Dateien ablegen. Die Datenträgerbereinigung von Windows räumt die Systempartition gründlich auf. Die Schaltfläche Systemdateien bereinigen schaltet eine Registerkarte frei, um unter anderem ältere Wiederherstellungspunkte zu löschen. © PC MagazinSicherheitshalber vertrauen Sie aber Windows trotzdem nicht blind. Markieren Sie in der Liste die anzuzeigende Kategorie und klicken dann auf Dateien anzeigen. Die Datenträgerbereinigung löscht die Dateien unwiderruflich und legt sie nicht in den Papierkorb. Einige Kategorien werden nur dann angezeigt, wenn in diesem Bereich auch Dateien vorliegen; oder wenn Sie auf die Schaltfläche Systemdateien bereinigen geklickt und die Benutzerkontensteuerung bestätigt haben. Dies bedeutet einfach, dass die Datenträgerbereinigung mit Adminrechten ausgeführt wird, und so weitere Daten löschen kann. Datentypen und Empfehlungen:
Tipp 4: Festplattenplatz alter Systemwiederherstellungspunkte freigebenKlicken Sie in der Datenträgerbereinigung auf Systemdateien bereinigen, wird die Registerkarte Weitere Optionen angezeigt. Hier löschen Sie ältere Systemwiederherstellungspunkte. Der Neueste bleibt immer erhalten. Dadurch kann sehr viel Speicherplatz freigegeben werden. Allerdings lässt sich der PC dann nur auf den letzten Systemwiederherstellungspunkt zurücksetzen. Tipp 5: Festplatte automatisch mit der Speicheroptimierung aufräumenDa die Datenträgerbereinigung nicht gerade anwenderfreundlich ist, hat Windows in den Einstellungen unter System / Speicher die neue Speicheroptimierung eingeführt, mit der sich häufig auftretende Dateireste einfach oder sogar automatisch löschen lassen. Hier lassen sich auch Dateien, die seit mehr als 30 Tagen im Papierkorb liegen, automatisch entfernen – eine Möglichkeit, die der altbekannte Menüpunkt zum Löschen des Papierkorbes nicht anbietet. Auf Wunsch können auch Dateien im Ordner Downloads nach diesem Zeitraum automatisch gelöscht werden – vorausgesetzt, Sie lagern hier keine Daten, die Sie irgendwann noch einmal brauchen könnten. Die Speicheroptimierung löscht automatisch oder manuell temporäre Dateien, Papierkorb und Downloads, wenn der Platz knapp wird. © PC MagazinNoch mehr Platz sparen Sie, wenn Sie die vorherige Windows-Version, die nach großen Updates auf der Festplatte bleibt, löschen. Versuchen Sie nicht, den Ordner windows.old zu löschen, da das zu Problemen beim nächsten Update führen kann. PCgo Campus: "Windows.old"-Ordner löschenQuelle: PCgo Um Speicherplatz freizugeben, können Sie alte Windows-Backup-Versionen löschen - so funktioniert's. Tipp 6: Maximalen Festplattenplatz des Papierkorbs begrenzenBegrenzen Sie den Speicherplatz, den der Papierkorb belegen darf. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Papierkorbsymbol auf dem Desktop und wählen im Kontextmenü Eigenschaften. Hier können Sie für jede Festplattenpartition die Papierkorbgröße getrennt festlegen. Tipp 7: Systemdienste und nicht verwendete Komponenten deinstallierenIn den Einstellungen finden Sie unter Apps & Features / Optionale Features verwalten eine Liste deinstallierbarer Systemkomponenten. Hier entfernen Sie Eingaben und Spracherkennung nicht genutzter Sprachen. Auch Internet Explorer, Media Player, XPS-Viewer, OpenSSH-Server und Schriftarten für asiatische Sprachen werden auf vielen PCs nicht benötigt. In der Systemsteuerung unter Programme / Windows Features aktivieren oder deaktivieren finden Sie eine weitere Liste optionaler Komponenten. Diese werden beim Deaktivieren zwar nicht von der Festplatte gelöscht, sorgen aber für ein schlankes Windows, da viele dieser Komponenten Hintergrunddienste ausführen, selbst wenn sie nicht wirklich genutzt werden. Auf den meisten privaten PCs ohne serverbasiertes Netzwerk können abgeschaltet werden: Active Directory Services, Container, Data Center Bridging, Dienste für NFS, einfache TCPIP-Dienste, hostfähiger Webkern, Internetinformationsdienste, Message Queue-Server, Multipoint Connector, RIP-Listener, SNMP, Telnet, TFTP, Windows Hypervisor-Plattform und Windows Subsystem für Linux. Mehr lesenInstallationsmedium individuell anpassen Eigene Windows 10 Setup-DVD/ISO mit WinReducer erstellenMit einem Klick nur die Komponenten zu installieren, die man wirklich braucht, ist ein Traum aller Administratoren – WinReducer macht es möglich. Mehr lesenMarvel-Filme- und -Serien: Das ist die richtige ReihenfolgeNetflix: Neue Filme und SerienAmazon Prime Video: NeuheitenWindows-Tuning WinAero Tweaker nutzen - XMouse, UAC, diverse Tweaks &…Mit dem Gratis-Programm Winaero Tweaker optimieren Sie versteckte Windows-Funktionen ganz komfortabel. Wir stellen Ihnen das neue Tuning-Tool im… Transparenz für Taskleiste & Fenster Windows 10 - So aktivieren Sie Aero GlassWir zeigen, wie Sie unter Windows 10 Aero Glass aktivieren können. Damit werden Taskleiste und Fenster transparent, wie in Windows 7. Erste Maßnahmen Windows 10 langsam: Tipps für ein schnelleres SystemWindows 10 ist langsam und Sie wollen nicht gleich ein Hardware-Upgrade durchführen? Wir haben schnelle Tipps für ein schlankes und performantes… Windows 10 und Co. PC langsam: 5 Tipps, die den Rechner schneller machenEin langsamer Computer ist ein nerviger Computer. Glücklicherweise können Sie viele Probleme recht einfach selbst lösen. Wir geben Tuning-Tipps. Werkseinstellung wiederherstellen Windows 10 zurücksetzen - auch ohne DatenverlustIhr PC soll zurück auf die Werkseinstellungen? Unsere Anleitung erklärt, wie Sie Windows 10 zurücksetzen - entweder ohne Datenverlust oder komplett. Was ist Systemdateien bereinigen?Mit der Datenträgerbereinigung können Sie temporäre Internetdateien, Miniaturansichten und vieles mehr löschen. Das Programm finden Sie in der Systemsteuerung. Öffnen Sie die Systemsteuerung von Windows.
Kann man Systemdateien löschen?Wenn Sie mehr Speicherplatz freigeben müssen, können Sie auch Systemdateien löschen: Wählen Sie unter „Datenträgerbereinigung” die Option Systemdateien bereinigen aus. Wählen Sie die Dateitypen aus, die entfernt werden sollen. Wählen Sie den jeweiligen Dateityp aus, um eine Beschreibung davon zu erhalten.
Welche Systemdateien kann ich löschen?Wollen Sie selbst aktiv werden und Ihre Festplatte gründlich reinigen, können Sie temporäre Dateien in den Ordnern C:/Benutzer/x/AppData/Local und C:/Windows/Temp per Hand löschen. Im Temp-Ordner finden Sie temporäre Dateien und können diese löschen.
Wie kann ich Systemdatenmüll löschen?Öffnen Sie dazu unter Systemsteuerung – Verwaltung das gleichnamige Programm. Das System zeigt Ihnen, wie viel Speicherplatz Sie gewinnen können. Bei verschiedenen Punkten (Miniaturansichten, Papierkorb, etc.) können Sie einen Haken setzen und diese Punkte “bereinigen”.
|