Von der Atomhülle zum AtomkernDas 1911 von dem britischen Physiker ERNEST RUTHERFORD (1871-1937) vorgestellte und 1913 von dem dänischen Physiker NIELS BOHR (1885-1962) weiterentwickelte Atommodell war im Wesentlichen ein Modell für die Atomhülle, mit dem z.B. die Emission und Absorption von Licht erklärt werden konnten. Vom Atomkern war in dieser Zeit lediglich bekannt, dass in ihm weitgehend die Masse des Atoms
konzentriert ist und er eine positive Ladung trägt. Genauere Vorstellungen über seine Struktur entwickelten sich erst ab den dreißiger Jahren des 20. Jahrhundert. 1932 wies J. CHADWICK (1891-1974) experimentell die von RUTHERFORD bereits 1921 vermutete Existenz eines elektrisch neutralen Kernteilchens, des Neutrons, nach. 1934 entdeckten FREDERICK JOLIOT-CURIE (1900-1958) und seine Frau IRENE (1897-1956) die künstliche Radioaktivität. ENRICO FERMI (1901-1954) beschoss verschiedene Elemente mit
Neutronen und erzeugte damit erstmals ein Transuran. 1938/39 entdeckten OTTO HAHN, FRITZ STRASSMANN und LEISE MEITNER die Kernspaltung. Damit wurde auch die Frage immer drängender, wie der Atomkern strukturiert ist und mit welchen Modellen man die oben genannten Vorgänge beschreiben kann. Show Das TröpfchenmodellAus theoretischen Überlegungen und experimentellen Untersuchungen war bekannt: Der Kernradius ist im Vergleich zum Atomradius außerordentlich klein. Der Atomkern ist positiv geladen. Seine Bestandteile, die Nukleonen, sind positiv geladene Protonen und elektrisch neutrale Neutronen, wobei die Masse beider Teilchen näherungsweise gleich groß ist. Kernmaterie hat eine sehr große und für alle Elemente etwa gleiche Dichte, da die Protonen und die Neutronen dicht gepackt sind. Darüber hinaus war bekannt, dass sich z.B. durch Beschuss mit Neutronen Kernumwandlungen vollziehen können und Kernmaterie sich wie ein inkompressibler Stoff verhält. In Analogie zu Wassertropfen, die man sich aus kleinsten Tröpfen zusammengesetzt denken kann und die auch inkompressibel sind, kann man den Atomkern als ein Gebilde beschreiben, das aus winzigen Teilchen zusammengesetzt ist, die dicht gepackt sind und sich ähnlich wie ein Wassertropfen verhalten. Daher rührt die Bezeichnung Tröpfchenmodell. Nach diesem Modell besteht der Atomkern aus dicht gepackten Protonen und Neutronen. Mithilfe dieses Modells lassen sich einige Eigenschaften des Atomkerns gut beschreiben:
Bindungsenergien und Enthalpie Beispielsweise beträgt die Bindungsenergie von H-H 104 kcal / mol. Dies bedeutet, dass zur Bildung einer molaren H-H-Bindung 104 kcal Energie freigesetzt werden oder zum Aufbrechen einer molaren H-H-Bindung 104 kcal Energie benötigt werden. Beispiel: 1) 2H(g) → H2(g) ; ∆H=-104 kcal H2(g) → 2H(g) ; ∆H=104 kcal 2) 2Cl(g) → Cl2(g) ; ∆H=-58 kcal Cl2(g) → 2Cl(g) ; ∆H=58 kcal Wie Sie aus den obigen Beispielen sehen können, ist die Bindung zwischen H-Atomen stärker als die Bindungen von Cl-Atomen. Somit ist das H2-Molekül stabiler als das Cl2-Molekül. Chemische Reaktionen treten auf, indem Bindungen zwischen Materie gebrochen und neue Bindungen gebildet werden. Somit besteht ein Zusammenhang zwischen Bindungsenergien und Reaktionsenthalpie. Das Aufbrechen der Bindung der Reaktanten erfordert Energie, und diese Energie ist positiv. Es wird jedoch neue Bindungsenergie freigesetzt. Diese Energie ist negativ. Wenn wir diese Energien zusammenfassen, finden wir Reaktionsenthalpie. Reaktanten → Produkte; ∆H =? ∆H=∑(Bindungsenergien)Reaktanten-∑(Bindungsenergien)Produkte Wobei ∑ die Summe der angegebenen Mengen anzeigt. In einer Reaktion If;
Beispiel: Finden Sie die H-Br-Bindungsenergie mithilfe der folgenden Reaktionen; 2H(g) → H2(g) ; ∆H=-104 kcal 1/2Br2(g) → Br(g) ∆H= 23 kcal H2(g) + Br2(g) → 2HBr(g) ; ∆H=-18 kcal Lösung: Wir finden die Bindungsenergie von H-H, indem wir die erste Reaktion umkehren; H2 (g) → 2H (g); ∆H = 104 kcal (da die Reaktion umgekehrt ist; ∆H wird positiv) Wir finden die Bindungsenergie von Br-Br durch Multiplikation der zweiten Reaktion mit 2; Br2 (g) → 2Br (g): ∆H = 46 kcal Lassen Sie mich sagen, die Bindungsenergie von H-Br X kcal / mol ergibt sich nach folgender Formel: H2(g) + Br2(g) → 2HBr(g) ; ∆H=-18 kcal ∆H = (Summe der Bindungsenergien der Reaktanten) - (Summe der Bindungsenergien der Produkte) -18 = (104 + 46) - 2X X = 84 kcal / mol Die Bindungsenergie von H-Br beträgt 84 kcal Thermochemie Prüfungen und Problemlösungen Was ist die Bindungsenergie einfach erklärt?In der Atomphysik bezeichnet man als Bindungsenergie die Energie, die beim Einfangen eines Elektrons in die Elektronenhülle freigesetzt wird. Die Bindungsenergie ist die Absenkung der Energie des Gesamtsystems und kommt durch die elektrische Anziehung zwischen Elektron und Atomkern zustande.
Welche bindungsenergien gibt es?Die chemische Bindungsenergie ist das Maß für die Stärke einer kovalenten Bindung. Die molare Bindungsenergie von Ionenkristallen wird unter Gitterenergie und Gitterenthalpie beschrieben. Bindungsenergien zwischen Atomen liegen bei Molekülen zwischen 200 und 700 kJ·mol−1 (2 bis 7 eV pro Bindung).
Warum nimmt die Bindungsenergie bei sehr großen Kernen wieder ab?Abb.). Leichtere Kerne haben relativ mehr Nukleonen an der Oberfläche, wo sie schwächer gebunden sind. Bei schwereren Kernen nimmt die Bindungsenergie je Nukleon dann wieder ab, denn je mehr Protonen vorhanden sind, desto stärker wächst die abstoßende Coulombkraft zwischen ihnen an.
Wie hängen bindungslänge und Bindungsenergie zusammen?Die Größe der Bindungsenergie hängt unter anderem von der Bindungslänge (je länger desto niedriger), der Polarität der Bindung (polare Atombindungen sind schwerer zu spalten als unpolare) und der Art der Bindung (Einfachbindung lässt sich leichter als eine Doppelbindung und diese wiederum leichter als eine ...
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