Was ist der unterschied zwischen colesterien und blutfettwerte

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Fettstoffwechselstörungen - Hintergründe

Allgemeines zum Thema Fett

Fett als Hauptnährstoff

Mit unserer Nahrung nehmen wir täglich die drei Hauptnährstoffe Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett auf. Diese Nährstoffe liefern die nötige Energie und sind an dem Aufbau und der Erneuerung körpereigener Substanzen beteiligt.

Wofür braucht man Fett?

Fette sind für unseren Körper lebensnotwendig. Als Depotfett stellen sie eine Energiereserve dar, auf die der Körper in Hungerzeiten zurückgreifen kann. Als Organfett schützen und stabilisieren sie wichtige Organe wie z.B. die Niere. Außerdem bilden die Fette einen wichtigen Bestandteil des Nervengewebes und die Vorstufe für verschiedene Hormone und Gallensäuren. Ferner sind Fette Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E, K.

Wie werden die Fette transportiert?

In der Darmschleimhaut werden die wasserunlöslichen Fette zu Triglyceriden synthetisiert. Im Golgi-Apparat werden diese mit dem Cholesterin an Transporteiweiße, die sog. Lipoproteine, gebunden, die die Fette zu ihren jeweiligen Zielzellen befördern. Dabei sind verschiedene Transporteiweiße für die unterschiedlichen Fette zuständig. So wird z.B. das Cholesterin von den LDL- (low density lipoprotein-) und HDL-(high density lipoprotein-) Partikeln befördert, während die VLDL-(very low density lipoprotein-) Partikel hauptsächlich Triglyceride transportieren. Die Lipoproteine gelangen nun über die Darmlymphe in das Blutplasma. Kurzkettige Fettsäuren sind relativ gut wasserlöslich und gelangen deshalb in freier Form über die Pfortader in die Leber.

Die Lipoproteine lassen sich im Blut einzeln nachweisen und sind bei Fettstoffwechselstörungen erhöht.

Fette sind für unseren Körper lebensnotwendig. Ein zu hoher Fettanteil im Blut kann aber zu ernsthaften Komplikationen führen.

Die gute Nachricht: Fette und Cholesterin sind lebensnotwendig.

Beide übernehmen im Körper zahlreiche Aufgaben:

  • Bildung von Gallensäuren, die für die Fettverdauung erforderlich sind
  • Baustein der Zellmembranen
  • Beteiligung am Aufbau der Nerven
  • Beteiligung an der Bildung einiger Hormone
  • Beteiligung an der Bildung von Vitamin D
  • Bestandteil des Talgdrüsensekrets
  • Energiegewinnung und -speicherung

Die weniger gute Nachricht: Der Bundesbürger isst zuviel Fett und bevorzugt meist Lebensmittel mit ungünstigen Fetten. Und das schadet der Gesundheit!

Was ist Cholesterin?

Cholesterin - im eigentlichen Sinne kein Fett, sondern ein "Fettbegleitstoff" - wird einerseits vom Körper selbst gebildet, andererseits durch die Nahrung aufgenommen.

Wichtig:

Nahrungscholesterin kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor!

Hier kann also gespart werden!

Damit Cholesterin im Blut transportiert werden kann, braucht es "Träger", die sogenannten Lipoproteine

Die 2 Lipoproteine LDL und HDL sind die wichtigsten Transportmittel des Cholesterin.

Zwei Gesichter des Cholesterins

LDL transportiert das Cholesterin aus der Leber in die Körperzellen. Ist es erhöht, kann es zu gefährlichen Ablagerungen in den Blutgefäßen führen. Deswegen gilt es als das sog. "böse" Cholesterin.

HDL, das "gute" Cholesterin (sog. "Schutzlipoprotein"), bewirkt den Transport von Cholesterin aus Zellen und Gewebe in die Leber, in der das Cholesterin anschließend verstoffwechselt wird. Es verhindert also Cholesterinablagerungen in den Gefäßen.

Verhältnis zwischen HDL und LDL

Der Gesamtcholesteringehalt im Blut ist isoliert betrachtet nicht immer aussagekräftig bei der Einstufung einer Fettstoffwechselstörung.

Bei der Bewertung der Blutfettwerte spielt das Verhältnis von LDL zu HDL eine entscheidende Rolle, denn nur die Erhöhung von LDL ist für unseren Körper gefährlich!

Hierbei sollte der Quotient LDL : HDL kleiner als vier sein.

Beispiel:

LDL = 180mg/dl Blut

HDL = 60 mg/dl Blut

→ 180mg : 60mg = 3

Obwohl der Gesamtcholesteringehalt über 200 mg beträgt, liegt er aufgrund des hohen HDL-Gehaltes und des daraus resultierenden Quotienten von 3 im normalen, wünschenswerten Bereich.

Was sind Triglyceride?

Triglyceride (auch Neutralfette) sind das "eigentliche Fett im Blut". Sie werden mit der Nahrung zugeführt bzw. vom Körper (vor allem in der Leber) selbst gebildet.

Wie das Cholesterin, so werden auch die Triglyceride im Körper durch sog. "Träger" transportiert, v.a. Lipoproteine (VLDL = Lipoproteine mit sehr geringer Dichte) und Chylomikronen.

Was ist der unterschied zwischen colesterien und blutfettwerte

Was ist Cholesterin?

Cholesterin oder auch Cholesterol ist ein Lipid, dass der Körper zu 75 Prozent selbst produziert. Es ist ein Alkohol aus der Gruppe der Fette und hat seinen schlechten Ruf von den Folgen stark erhöhter Konzentration im Blut. Diese können zu Gefäßverkalkung und in der Folge zu Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Dabei muss man aber beim Thema Cholesterin genau hinschauen, was schädlich ist und was nicht.

Dabei ist das Cholesterin lebensnotwendig, denn der Körper verbaut es in Zellmembranen oder braucht es für die Bildung von Gallensäure, Vitamin D und Sexualhormonen wie Östrogen und Testosteron. Cholesterin ist aber nicht gleich Cholesterin, denn die Medizin unterscheidet zwischen LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin.

Unterschied zwischen LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin

LDL steht für Low Density Lipoproteine und bedeutet, dass es sich um Lipoproteine mit geringer Dichte und hohem Fettanteil von 75 Prozent handelt. Es transportiert Gesamtcholesterin aus der Leber in andere Körperzellen zur Weiterverarbeitung und wird als das „schlechte“ Blutfett bezeichnet.

HDL steht für High Density Lipoproteine und bedeutet, dass es ein Lipoprotein mit hoher Dichte und einem geringeren Fettanteil von 50 Prozent ist. Das HDL-Cholesterin transportiert unverbrauchtes Cholesterol zum Abbau zurück in die Leber und wird als das „gute“ Cholesterin bezeichnet. Als Eselsbrücke zur Unterscheidung des guten und schlechten Cholesterins kann man sich HDL-Cholesterin auch als Hab-Dich-Lieb-Cholesterin merken.

Welche Cholesterinwerte sind normal?

Die Normwerte für Cholesterol sind altersabhängig. Bei Erwachsenen liegt der Normwert für LDL-Cholesterin bei höchstens 160 Milligramm pro Deziliter Blut. Der Normwert für HDL-Cholesterin liegt bei Frauen bei mindestens 48 Milligramm pro Deziliter Blut und bei Männern bei mindestens 40 Milligramm pro Deziliter. Diese Zahlen besitzen wahrscheinlich für die meisten Menschen keinerlei Aussagekraft. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Auswirkungen eines zu hohen und zu niedrigen Cholesterinspiegels im Blut.

Wann ist der Cholesterinwert erhöht?

Als besonders riskant gilt die Situation, wenn der LDL-Wert hoch und der HDL-Wert zu niedrig ist. Das bedeutet, dass das überschüssige Cholesterin nicht ausreichend in die Leber zum Abbau zurückgeführt wird und im System verbleibt. Dort verbaut es der Organismus zum Beispiel in die Gefäßwände von Muskeln, was Arterienverkalkung zur Folge hat. Das fördert wiederum Durchblutungsstörungen in Gewebe und Organen, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Wann ist der Cholesterinwert zu niedrig?

Fälle von zu niedrigen Gesamtcholesterin-Werten gehen meist auf eine Mangelernährung zurück und sind in Industrieländern eher selten. Weitere mögliche Ursachen können unter anderem Schilddrüsenüberfunktion, Leberentzündung oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen sein.

Risikogruppen – für wen ist ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut besonders riskant?

Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch zu hohe LDL-Cholesterinwerte wird durch verschiedene Faktoren zusätzlich erhöht. Dazu zählen Menschen mit Diabetes Typ 2, erhöhtem Blutdruck sowie Menschen mit erhöhtem Nikotinkonsum. Es gibt aber einfache Mittel und Möglichkeiten, ein höheres Risiko durch bestimmte Medikamente oder Lebensmittel zu reduzieren.

Wie können Sie hohe Cholesterinwerte senken?

Viele Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen können selbst etwas für ihre Gesundheit tun. Es gibt cholesterinsenkende Medikamente, die zum Einsatz kommen, wenn entweder bei gesunden Menschen eine zu hohe Blutfettkonzentration festgestellt wird oder bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen. Ein erhöhtes Risiko gilt bei Angina pectoris, bei Herzinfarkt-Patienten sowie beim Schlaganfall. Mit dem Medikament soll die Entstehung weiterer Ablagerungen in den Blutgefäßen verhindert werden.

Da Cholesterinsenker, wie auch andere Medikamente, Nebenwirkungen mit sich bringen können, ist das Senken des Cholesterinwerts auf natürlichem Weg besser und nachhaltiger. Zu den cholesterinsenkenden Maßnahmen gehören eine gesunde Ernährung, das Reduzieren des Körpergewichts, regelmäßige Bewegung sowie der Verzicht oder das Reduzieren des Rauchens und das Senken des Alkoholkonsums. Das gesunde und ausgewogene Essen spielt dabei die wichtigste Rolle.

Allein die ausgewogene Ernährung, gesundes Essen, weniger Alkohol und mehr Bewegung führen in der Regel automatisch zu Gewichtsverlust und senken den LDL-Cholesterin-Wert. Oft ist die Einnahme eines Medikaments damit zu verhindern. Bei den Bewegungsformen empfehlen sich unter anderem die Klassiker wie Laufen, Radfahren und Schwimmen. Behalten Sie dabei im Hinterkopf, dass es beim Sport um Bewegung und nicht um Wettbewerb geht. Es hilft ferner, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren und zum Beispiel das Auto öfter stehen zu lassen und immer die Treppe statt des Aufzugs zu wählen, um hohe Cholesterinwerte dauerhaft zu senken.

Wie kann eine cholesterinarme Ernährung aussehen?

Die Hauptsache ist, den Verzehr von gesättigten tierischen Fetten beim Essen zu reduzieren. Wer dabei befürchtet einen Mangel tierischer Proteine zu erleiden, findet genügend Eiweiße in Hülsenfrüchten wie Linsen und Bohnen, in Nüssen, in Getreide wie Hafer oder Couscous sowie in Kernen und Samen wie Kürbis- oder Sonnenblumenkernen.

All diese Nahrungsmittel sind fettarm oder verfügen über wichtige Omega-3-Fettsäuren, die das Gesamtcholesterin senken. Diese finden sich auch in Lein-, Raps- oder Olivenöl. Gerade Walnüsse und Mandeln sind ein gesunder Ersatz für gefährliche Snacks wie Chips. Eine Hand voll mit ein bisschen Obst genügt zur nachhaltigen Sättigung. Dagegen sind Nahrungsmittel, die viele tierische Fette enthalten, eher zu meiden.

Vollkornprodukte sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Dazu zählen Brot, Reis und Nudeln. Kartoffel versorgen den Körper unter anderem mit Vitamin C und die langkettigen Kohlenhydrate werden langsam vom Körper abgebaut und versorgen ihn nachhaltig mit Energie.

Frisches Obst und Gemüse dürfen ebenfalls nicht fehlen; sie runden mit ihrer bunten Vielfalt eine ausgewogene Ernährung ab. Pro Tag werden zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse empfohlen. Salate, vor allem bittere Sorten wie Rucola oder Chicorée, helfen wie alle Gemüsesorten den Cholesterinspiegel zu senken. Wichtig ist jedoch, für das Dressing herzschützende Öle wie Distel-, Raps- oder Sonnenblumenöl zu verwenden.

Viele Menschen verbinden mit gesunder Ernährung geschmackloses Futter, aber dieses Vorurteil ist durch die moderne Küche überholt. Denn mit möglichst wenig Zucker, schonender Zubereitung und einer breiten Auswahl an Gewürzen lässt sich der Gaumen leicht verwöhnen. Knoblauch fördert die Durchblutung und senkt den Cholesterinspiegel. Frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Koriander geben der gesunden Küche ohne Risiko auf hohe Cholesterinwerte den letzten Schliff. Damit gehören zu hohe Cholesterinwerte durch unausgewogenen Ernährung oder ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko durch zu hohe Blutfettwerte der Vergangenheit an.

Quellen

  • Cholesterinspiegel: www.cholesterinspiegel.de (Abruf: 06.09.2018)
  • Herzstiftung: www.herzstiftung.de (Abruf: 06.09.2018)
  • Medizinisches Versorgungszentrum Gorch Fock: www.med-kropp.de (Abruf: 06.09.2018)

Ist Blutfett und Cholesterin das gleiche?

Cholesterin wird oft als „Blutfett“ bezeichnet, obwohl die Bezeichnung chemisch nicht korrekt ist. Cholesterin ist aber wie Fett in Wasser (und Blut) nicht löslich, so dass der Körper ein spezielles Transportsystem benötigt.

Welcher Blutfettwert ist normal?

Bei gesunden Personen sollte das Gesamtcholesterin unter 200 mg/dl (5,2 mmol/l) liegen. Das nützliche HDL-Cholesterin sollte über 40 mg/dl (1,0 mmol/l) liegen, und das schädliche LDL-Cholesterin sollte weniger als 160 mg/dl (4,1 mmol/l) betragen. Triglyzeride sollten unter 150 mg/dl (1,7 mmol/l) liegen.

Was sagt der Blutfettwert aus?

Die Blutfettwerte geben Auskunft über die Menge verschiedenster Lipide (Fette) im Blut wie Cholesterin und Triglyzeride. Da Blutfett nicht wasserlöslich ist, wird es an spezielle Transportproteine gebunden: Der Komplex aus Fett und Protein wird Lipoprotein genannt.