Was ist der unterschied zwischendem typ 550

Ob Weihnachtsplätzchen, Pizza, Brot oder ein leckerer Geburtstagskuchen … früher oder später kommt für uns alle der Augenblick, an dem wir mal etwas backen wollen. Also ziehen wir los und gehen einkaufen. Unser Blick fällt auf das Weizenmehl und wir denken – ah, Mehl ist Mehl. Doch irgendetwas geht schief und am Ende stehen wir mit einem unbrauchbaren Teigklumpen da. Und wir fragen uns, bin ich das Problem oder das Mehl?

Die gute Nachricht ist, nicht wir sind das Problem! Um ehrlich zu sein, es gibt ziemlich sicher eine große Anzahl von Menschen, die nie darüber nachgedacht hat, was die unterschiedlichen Typ-Beschreibungen auf den Mehl-Packungen bedeuten. Und wenn wir Mehl nur selten und wenig benutzen, wird es wahrscheinlich nie Auswirkungen auf unser Leben haben. Wenn wir aber selbst Brot, Kuchen, Muffins, Cupcakes oder andere leckere Produkte auf Mehlbasis backen, werden wir irgendwann auf Komplikationen stoßen.

Was ist Mehl Type 550?

Durch die Abstufungen der Ausmahlungsgrade (Type 405, 550 usw.) erfährt der Kunde, wie viele Schalenbestandteile des ursprünglichen Korns noch im fertigen Mehl enthalten sind. Generell lässt sich sagen:

  • je gröber das Mehl, desto höher der Mineralstoffgehalt
  • je feiner das Mehl, desto besser die Bindefähigkeit, die auch “Klebereigenschaft” gennant wird

Im Gegensatz zu Weizenmehl Type 405 besitzt dieses helle Brot- und Brötchenmehl aufgrund des Ausmahlungsgrads von ungefähr 64 bis 71 Prozent einen höheren Mineralstoff- und Proteingehalt. Mehl Type 550, oft auch als Allzweckmehl bezeichnet, wird aus einer Mischung von Hart- und Weichweizen hergestellt und hat einen Glutengehalt von 9-11%. Es kann gebleicht oder ungebleicht sein (gebleichtes Mehl ist heller und enthält weniger Vitamin E als ungebleichtes Mehl) und ist relativ leicht in Lebensmittelketten zu finden.

Wofür wird Mehl Type 550 verwendet?

Mehl Type 550 nimmt Flüssigkeiten im Vergleich zu anderen Mehlen deutlich langsamer auf. Somit bleibt der Teig beim Backvorgang stabiler. Mehl Type 550 eignet sich gut für:

  • Weißbrot
  • Pizza
  • Blätterteig
  • Hefegebäck
  • Stollen
  • Quarkteig
  • Rührteig
  • Mürbeteig
  • Biskuitteig
  • Spätzle und
  • Knödel

Type 550 Mehl steht dem feinsten (Type 405) in Sachen Bindefähigkeit gar nicht so sehr nach. Viele feine Gebäcke und Kuchen gelingen mit ihm auch erstaunlich gut. Durch den höheren Schalenanteil schmecken sie dabei besser, sind gesünder und sättigen zudem mehr.

Wie sich Mehlsorten voneinander unterscheiden, welches sich am besten für Kuchen, Brot oder Brötchen eignet und welche Zusätze konventionelle Mehle enthalten.

Mehltypen: Das bedeutet die Zahl auf der Verpackung

Bei Mehl, welches man fertig verpackt im Handel kaufen kann, steht häufig eine Zahl auf der Verpackung (Ausnahme: Vollkornmehl). Es handelt sich dann um sogenanntes Typen-Mehl. Grob kann man dazu sagen: Je höher die Zahl, desto "dunkler" ist das Mehl.

Um den Mehltyp zu bestimmen, werden 100 Gramm des jeweiligen Mehls bei hoher Temperatur verbrannt. Die übrig bleibenden Bestandteile, also die Asche, wird dann gewogen. Sie entspricht dem Mineralstoffgehalt des Mehls. Mehl mit der Bezeichnung 405 enthält beispielsweise 405 Milligramm Mineralstoffe pro 100 Gramm. Je höher die Zahl, desto höher der Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium aber auch an Eiweiß, B-Vitaminen und Ballaststoffen.

Die Mehltype ist abhängig davon, wie viel vom Korn ausgemahlen wird - also nur der Mehlkörper oder auch Bestandteile der Schale. Wertvolle Inhaltsstoffe stecken beim Korn hauptsächlich in der Schale. Bei weißeren Mehlen wurden die Schalenbestandteile ausgesiebt, übrig bleibt hauptsächlich Stärke. Je höher der Wert für die Mehltype, umso grobkörniger ist das Mehl und umso langsamer nimmt es Flüssigkeit auf.

Mehl mit hoher Type ist schwerer zu verarbeiten, dafür aber gesünder.

Was ist der unterschied zwischendem typ 550

Bestimmte Mehltypen eignen sich besser für die Herstellung bestimmte Produkte. Es lohnt sich also das Mehl sorgfältig auszuwählen. Colourbox

Welches Mehl für welchen Zweck?

Die Wahl des Mehls ist abhängig davon, was damit gebacken oder gekocht werden soll:

  • Mehl Type 405 eignet sich wegen seiner guten Bindefähigkeit gut zum Andicken von Soßen und zum Backen von Kuchen und Keksen.
  • Mehl Type 550 wird häufig in Bäckereien zum Backen von Brötchen eingesetzt.
  • Mehl Type 1050 ist optimal für Mischbrote.
  • Mehl Type 1370 eignet sich für rustikale, dunkle Brote.

Bei Vollkornmehlen wird hingegen keine Type angegeben, denn die gesamten Bestandteile der gereinigten Körper sind hier enthalten.

Vollkornmehl: Das Potenzial vom ganzen Korn

Für Vollkornmehl wird das ganze Korn verarbeitet, also der sogenannte Mehlkörper sowie der Keimling und die Schale. Vollkornmehl gilt als besonders gesund - egal, ob es aus Dinkel, Roggen oder Weizen hergestellt wurde.

Es ist reich an Ballaststoffen, Mineralien und B-Vitaminen. Außerdem hält Vollkornmehl länger satt, regt die Verdauung an und wirkt sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus.

Vollkornmehl braucht mehr Wasser

Vollkornmehl benötigt mehr Wasser und ergibt einen schweren Teig, der nicht so stark aufgeht. Außerdem wird es durch den enthaltenen ölhaltigen Keimling relativ schnell ranzig.

Am gesündesten ist übrigens frisch gemahlenes (Vollkorn)-Mehl, da sich viele wertvolle Inhaltsstoffe an der Luft zersetzen. Es lohnt sich deshalb, Vollkornmehl selbst aus Getreide herzustellen und dann möglichst direkt zu verarbeiten. Dafür braucht man nicht unbedingt eine professionelle Getreidemühle – meistens tut es auch ein leistungsstarker Mixer.

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Beim Vollkornmehl wird das ganze Korn verarbeitet. Die Vorteile: Es ist reich an Ballaststoffen, Mineralien und B-Vitaminen. Colourbox

Unterschiede zwischen Roggen, Dinkel und Weizen

  • Weizenmehl wird häufig mit weniger Mineralstoffen (höherer Typenzahl) angeboten als Roggen- und Dinkelmehl.
  • Dinkelmehl enthält meist mehr Mineralstoffe als herkömmliches Weizenmehl. Es kann eine Alternative für Menschen sein, die Weizen- und Roggenmehl nicht vertragen.
  • Roggenmehl enthält die meisten Mineralstoffe. Es kommt vor allem beim Backen von Roggen- und Mischbroten zum Einsatz. Reines Roggenmehl benötigt in der Regel einen Sauerteig zur Verarbeitung.

Was ist der unterschied zwischendem typ 550

Neben den herkömmlichen Mehlsorten gibt es auch Mehl-Alternativen hergestellt aus Kichererbsen, Reis oder Mandel. Diese enthalten kein Gluten. Colourbox Yuliya Furman

Gluten-Unverträglichkeit

Bei einer Gluten-Unverträglichkeit sind Weizen-, Dinkel- und Roggenmehl ungeeignet. In diesem Fall können Betroffene auf Mehl beispielsweise aus Mais, Hirse, Buchweizen oder Kastanien zurückgreifen.

Naturprodukt mit High-Tech-Zusatz

Je nach Witterung, Boden und Erntezeitpunkt variieren im Getreidekorn die Kohlehydrate, Eiweiße und Enzyme. Deshalb ist auch kein Mehl von exakt der gleichen Qualität. Einige Bäckereien bestellen deshalb bei den Mühlen Spezialmehle mit entsprechenden Zusätzen, damit ihre Brote und Brötchen immer gleich aussehen und schmecken.

Die meisten Bäckereien setzen derartige funktionale Zutaten erst in der eigenen Backstube ein, wenn die sogenannten Backmittel dazugegeben werden. Das sind Gemische aus Zusatzstoffen und Enzymen, um die Teigeigenschaften zu verbessern.

Enzyme im Brot

Zugesetzte Enzyme sind außerdem in Backmischungen für Bäcker enthalten. Auf den Mischungen muss angegeben sein, dass sie enthalten sind. Bei den daraus gebackenen Produkten allerdings ist dieser Hinweis nicht nötig.

Denn anders als Zusatzstoffe - wie etwa Ascorbinsäure als E 300 - werden Enzyme als Verarbeitungshilfsstoffe angesehen. Sie entfalten ihre Wirkung nur während des Produktionsprozesses und haben im fertigen Brötchen oder Brot keine Funktion mehr. Deshalb müssen Enzyme auf den Zutatenlisten fertiger Backwaren auch nicht angegeben werden. Zusatzstoffe wie etwa Ascorbinsäure (E 300) dagegen schon.

Allergien durch Enzyme im Brot?

Selbstredend, dass Enzyme extrem beliebt sind. Sie garantieren die gewünschten Eigenschaften, ohne die Zutatenliste zu verschandeln.

Da spielt es auch keine Rolle, dass sich inzwischen herausgestellt hat, dass einige Enzyme auch nach dem Backen noch aktiv sind. Allerdings fehlen noch Studien, die belegen, ob das Auswirkungen auf uns Verbraucher hat. Im Raum steht ein mögliches Allergiepotenzial.

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Lecker und selbstgemacht Rezept: Weizenbrötchen

Ein paar leckere Frühstücksbrötchen gefällig? Dann sollte das Weizenmehl Typ 550 verwendet werden, denn es hat die perfekten Backeigenschaften für das Backen von Brötchen.

Mehle im Einzelhandel

Mehle im Supermarkt bestehen in der Regel nur aus gemahlenem Getreide, sind also ohne Zusätze.

Es gibt lediglich einige Spezialmehle, denen etwa Ascorbinsäure zugesetzt worden ist. Das ist dann auch entsprechend auf der Zutatenliste deklariert. Meist weisen die Mühlen sogar darauf hin, dass das Mehl behandelt worden ist.

Auch zugesetzte Enzyme im kaufbaren Mehl müssten aufgeführt sein, sind hier also kennzeichnungspflichtig. Denn in diesem Fall gelten sie als Zutat und nicht als Verarbeitungshilfsstoff.

Die Lebensmitteluntersuchungsämter gehen davon aus, dass allen Produzenten dieser Unterschied klar ist. Und sie bestätigen, dass sie ebenfalls davon ausgehen, dass keine zusätzlichen Enzyme ins Mehl „geschmuggelt“ werden.

Da im Mehl aber auch natürlich vorkommende Enzyme enthalten sind, wäre es sowieso fast unmöglich, das Gegenteil zu beweisen.

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Di. 23.3.2021 20:35 Uhr Marktcheck SWR Fernsehen

Haltbarkeit und Lagerung von Mehl

Damit Mehl möglichst lange haltbar bleibt, sollte es nach dem Kauf aus der Papiertüte in eine luftdicht verschließbare Dose umgefüllt und an einem trockenen und dunklen Ort aufbewahrt werden. Nicht geeignet ist der Oberschrank über dem Herd, weil Mehl auch in einer Dose empfindlich auf Kochdämpfe reagieren kann. Bei richtiger Lagerung lässt sich Mehl auch noch einige Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verwenden.

Achtung bei Vollkornmehl: Da es einen höheren Fettanteil hat, wird es schneller ranzig als herkömmliches Mehl. Generell gilt: Je älter ein Mehl ist, umso mehr Mineralstoffe gehen verloren und die Backqualität sinkt.

Sendung amDi., 8.11.2022 20:15 Uhr, MARKTCHECK, SWR Fernsehen

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Was ist der Unterschied zwischen Typ 405 und 550?

Neben Weizenmehl 405, findet auch das Weizenmehl Type 550 in einigen Teigen Verwendung. Der Unterschied von Weizenmehl 405 zu Weizenmehl 550 liegt in dem Mineralstoffgehalt. Zudem ist Weizenmehl 550 grobkörniger als das klassische Haushaltsmehl und nimmt Flüssigkeiten daher langsamer auf.

Kann ich statt 405 auch 550 nehmen?

Einige Gebäcke schmecken definitiv mit dem feinen Weizenmehl Type 405 besser, oft lohnt es sich jedoch auch, zum Weizenmehl 550 zu greifen. Letztendlich kommt es natürlich nur darauf an, wie es Ihnen am besten schmeckt.

Warum 550 Mehl für Brötchen?

Mehl mit der Type 550 wird für helles Brot und Brötchen, Pizza, Knödel und Nudeln eingesetzt. Es nimmt Flüssigkeiten wie Milch oder Wasser langsamer auf als 405er-Mehl. Das macht den Teig beim Backen stabiler.

Warum Mehl Typ 550?

Das Diamant Weizenmehl Type 550 ist ein besonders backstarkes Mehl. Dieses Mehl hat bessere Klebeeigenschaften als klassisches Mehl Type 405. Der höhere Proteingehalt sorgt dafür, dass sich die Teige gut kneten und formen lassen.