2022 steigen die Verbraucherpreise zum Teil deutlich. Was können Sie tun, wenn das Geld knapp wird? In diesem Übersichtsartikel geben wir kurzfristig und mittelfristig umsetzbare Tipps, mit denen Sie Geld sparen können. Show Foto: sitthiphong /stock.adobe.com Das Wichtigste in Kürze:
Off Welche Preise steigen?Seit Monaten steigen Preise. Im April 2022 hat das Statistische Bundesamt mit einer jährlichen Inflationsrate von 7,4 Prozent den höchsten Preisanstieg seit 40 Jahren errechnet. Laut den Statistikern sind die Preise in verschiedenen Bereichen teilweise noch deutlicher gestiegen. So kosteten Heizöl und Kraftstoffe im März 2022 gegenüber dem Vorjahrsmonat mehr als 30 Prozent mehr. Viele Lebensmittel sind ebenfalls teurer geworden. Hier liegt der durchschnittliche Preisanstieg von März 2021 zu März 2022 bei mehr als 7 Prozent. Für viele Verbraucher:innen bedeutet das Unsicherheit und Einschnitte bei den Ausgaben. Verbraucherzentralen fordern von der Politik mehr Unterstützung. Die Bundesregierung hat erste Maßnahmen beschlossen, um Verbraucher:innen zu entlasten. Um den gestiegenen Energiekosten entgegenzuwirken, wurden Änderungen bei der EEG-Umlage und Pendlerpauschale auf den Weg gebracht. Vieles reicht aber noch nicht aus oder kommt nicht schnell genug. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert die Bundesregierung auf, vor allem Menschen mit geringem Einkommen gezielt zu unterstützen und beim geplanten Entlastungspaket deutlich nachzubessern. Beispielsweise fordert der vzbv die Einführung eines Mobilitätsgeldes, das Verbraucher:innen unabhängig vom Einkommen oder der Wahl des Verkehrsmittels entlastet. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht von Tipps, mit denen Sie schnell oder mittelfristig Ihren Geldbeutel entlasten können. Tipp 1 bis 23: Strom und Heizkosten sparen Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Energiekosten im Alltag zu reduzieren. Normalerweise ist der Wechsel aus der Grundversorgung ein erster Tipp. Aktuell haben Versorger jedoch vielfach Neukundentarife aufgelegt, die erheblich über den Tarifen der Grundversorger liegen. Vergleichen Sie dennoch die Tarife von Versorgern. So können Sie sicher sein, dass Sie das günstigste Angebot nutzen. Hier listen wir Ihnen einige Maßnahmen zum Stromsparen auf:
Aber Achtung: Hydraulische Durchlauferhitzer sind häufig nicht zusammen mit Sparzubehör einsetzbar. Aufwendiger ist der Einbau von sogenannten Vorrangschaltungen und Zeitschaltuhren, die auf Ihre Verbrauchsgewohnheiten zugeschnitten werden können. Auch die Anschaffung eines wassersparenden WC-Spülkastens und einer Sparspülfunktion kann sich für Sie rentieren.
Tipp 24 bis 35: Sprit sparen Benzin und Diesel sind so teuer wie nie. Wie Sie Sprit sparen haben wir in einem eigenen Artikel zusammengefasst. Am meisten Kraftstoff sparen Sie, wenn Sie auf Alternativen zu Ihrem Auto zurückgreifen. Jedoch sind Bus, Bahn, Fahrrad, Car-Sharing oder Fahrdienste nicht für alle und nicht immer eine Alternative. Darum finden Sie hier einige Tipps, die Sie sofort umsetzen können und mit denen Sie mit Ihrem Kraftstoff haushalten:
Tipp 36 bis 53: Beim Einkaufen sparen Da die Lebensmittelpreise ebenfalls gestiegen sind, haben wir für Sie Tipps zum Sparen im Supermarkt gesammelt. Die folgende Auflistung dient als erster Überblick, wie Sie Ihr Portemonnaie schonen können:
Tipp 54 bis 57: Zahlungen priorisieren Haben Sie viele Rechnungen offen, aber zu wenig Geld? Dann überlegen Sie genau, welche Rechnung Sie noch bezahlen. Am wichtigsten sind Rechnungen, mit denen Sie Ihre existenziellen Lebensbedürfnisse sichern. Vorrang haben daher die Zahlung von:
Abgesehen vom Priorisieren können Sie mit Ihren Gläubigern sprechen. Möglicherweise lässt sich ein Aufschub oder Abzahlungsplan aushandeln. Lassen Sie sich jedoch nicht von Gläubigern beeinflussen, nur weil die eventuell besonders drängen. Sie müssen nicht alles akzeptieren und nicht alle Forderungen sind gerechtfertigt. Nutzen Sie unseren Inkasso-Check. Brauchen Sie Hilfe, dann berät die Verbraucherzentrale Sie unabhängig. Weitere Tipps, wie Sie bei Inkasso-Forderungen richtig reagieren, finden Sie in einem eigenen Artikel. Tipp 58 bis 63: Versicherungen überprüfen Mittelfristig können Sie Geld sparen, indem Sie Ihre Haftpflicht- und Sachversicherung auf den Prüfstand stellen. Oft gibt es hier Sparmöglichkeiten.
Tipp 64: Abos und Mitgliedschaften kündigen Zum Alltag gehört auch Unterhaltung. Hobbys wie Sport oder Unterhaltungsangebote kosten Geld. Überlegen Sie, ob Sie sich die Abonnements oder Mitgliedschaften leisten können. Haben Sie mehrere, dann priorisieren Sie die meistgenutzten. Kündigen Sie teure oder überflüssige Unterhaltungsangebote. Seit März 2022 gibt es Neuerungen, die für mehr Verbraucherschutz sorgen sollen. Das betrifft vor allem Verträge für
Die neuen Kündigungsregeln gelten auch für Verträge, die ab Oktober 2021 geschlossen wurden. Sie können Verträge per E-Mail kündigen. Worauf Sie dabei achten sollten, lesen Sie in einem separaten Beitrag. Auch gegen ungewollte Werbeanrufe können Sie sich zur Wehr setzen. Ihre Rechte erfahren Sie im verlinkten Artikel. Tipp 65: Haushaltsbuch führen Führen Sie ein Haushaltsbuch, damit Sie einen Überblick über Ihre Finanzen bekommen. So schaffen Sie sich Klarheit über Ihre Einnahmen und Kosten und decken womöglich auch bisher unerkannte Ursachen auf, warum das Geld knapp ist. Sie können ein Haushaltsbuch kaufen, einen Budgetplaner als Excel-Tabelle anlegen, die Übersicht auf einem Blatt Papier erstellen oder eine App installieren. Gehen Sie folgendermaßen vor:
Durch die Gegenüberstellung der regelmäßigen Einnahmen und festen Ausgaben können Sie berechnen, wie viel Geld Sie zum Leben haben. Das sogenannte verfügbare Budget für veränderliche Ausgaben können Sie außerdem durch vier teilen. Dann wissen Sie, wie viel Geld Sie pro Woche ausgeben können. Notieren Sie auch kleinere Ausgaben. Nur wenn Sie alles aufschreiben stimmt das Ergebnis am Ende des Monats. Beispiel-Tabellen sowie weitere Tipps finden Sie in einem eigenen Artikel. Tipp 66 bis 69: Was Sie bloß nicht machen sollten:
Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen und Schleswig-Holstein für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt. |