Was passiert mit der brust wenn man nicht stillt

Was passiert mit der brust wenn man nicht stillt

Gerade nach der Stillzeit verändert sich die weibliche Brust und es ist gut, darauf vorbereitet zu sein. Wie, liest Du hier.

  • Was geschieht in und an der Brust nach dem Abstillen?
  • Und natürlich verändern sich die Brüste im Laufe des Lebens
  • Was kann ich nach der Stillzeit für meine Brüste tun ?

Was geschieht in und an der Brust nach dem Abstillen?

Nach dem Abstillen bildet sich in der Brust das Drüsengewebe zurück. Dieses wurde ja in der Schwangerschaft und Stillzeit in besonderem Maße aufgebaut und hatte das Fettgewebe verdrängt. Als Folge der Rückbildung des Brustdrüsengewebes wird die Brust in den Wochen nach dem Abstillen weicher, schlaffer und kleiner. Die Brustwarzen sind zum Teil noch groß und das Bild, das sich dann von der Brust zeigt, ist für viele Frauen erst einmal enttäuschend. Viele Frauen sind in diesem Stadium traurig über ihr Aussehen und meinen, dem Vorurteil glauben zu müssen, dass Stillen die Brust negativ verändert. Allerdings ist das dann noch nicht das Ende.

Das Fettgewebe, das der Brust sein rundes weiches Aussehen gibt, baut sich in der Zeit danach langsam wieder auf, auch die Brustwarzen verändern ihr Aussehen und ihre Form und kommen meist zu dem zurück, wie sie vor der Schwangerschaft aussahen. Dieser Prozess kann nun unterschiedlich lange dauern. Manche Brüste haben bereits nach einigen Wochen wieder ihre alte Form und Aussehen, bei anderen kann es bis zu drei Jahre dauern. Tatsache ist aber, dass die Brüste in aller Regel wieder zu ihrer alten Form zurückfinden.

Ob eine Frau einen “Hängebusen” bekommt, hat mehr damit zu tun, wie groß oder schwer eine Brust ist und wie schnell eine Frau abstillt. Am Natürlichsten und wenig Eingreifensten ist es für die Brust, wenn eine Frau stillt und am Ende der Stillzeit langsam über einige Wochen abstillt. Auch für das Kind ist das meist am Verträglichsten.

Und natürlich verändern sich die Brüste im Laufe des Lebens

Wer als Frau nicht möchte, dass seine Brust sich verändert, sollte

  1. nicht schwanger und
  2. nicht älter werden,

was natürlich nicht geht.

Was kann ich nach der Stillzeit für meine Brüste tun ?

Um der Brust nach der Stillzeit etwas Gutes zu tun, empfiehlt es sich, den Brustmuskel zu trainieren. Dies kann durch verschiedene Formen der Gymnastik, wie Pilates, Yoga usw, geschehen. Täglich eine sanfte Behandlung mit kaltem Wasser kann das Stütz- und Bindegewebe im Aufbau unterstützen. Ebenso hilfreich ist natürlich auch eine gesunde balaststoffreiche Ernährung.

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

Was passiert mit der brust wenn man nicht stillt
Manchmal ist Stillen nicht möglich. Durch viel Körper- und Augenkontakt beim Füttern wird die innige Beziehung zwischen Mutter und Kind gefördert.

Die Tatsache, dass viele Frauen ihre Babys nur kurz oder gar nicht stillen, ist in erster Linie kulturell bedingt: Die Routinen in der westlichen Geburtshilfe greifen in den natürlichen Ablauf der Geburt und der Neugeborenenzeit ein; den Müttern fehlt es außerdem oft an positiven Vorbildern und kompetenter Unterstützung (Warum das Stillen häufig nicht klappt ). Die Mechanismen der Marktwirtschaft, die den Verkauf von Säuglingsnahrung finanziell direkt belohnen, verstärken zusätzlich die Problematik. Doch es gibt auch Fälle, wo Stillen oder ausschließliches Stillen aufgrund von Erkankungen oder Verletzungen nicht möglich ist.

In den meisten Fällen, wo Frauen den Eindruck haben, nicht genug Milch bilden können, liegt das Problem am suboptimalen Stillmanagement im Krankenhaus oder zu Hause. Unter professioneller Anleitung kann die Milchbildung in aller Regel wieder in Gang gebracht und gesteigert werden (siehe das Verzeichnis des Still-Lexikons für Stillberaterinnen und den Artikel Die Milchmenge steigern: Wie man mehr Milch bilden kann). Wenn das Neugeborene (vorübergehend) nicht in der Lage ist, an der Brust zu saugen, dann ist eine Ernährung mit abgepumpter Muttermich möglich und das Beste für den Säugling.

Es gibt auch Situationen, in denen Muttermilch für den Säugling aufgrund von bestimmten Erkrankungen der Mutter giftige Substanzen enthält und daher gesundheitsschädigend ist. Schließlich gibt es schwere angeborene Stoffwechselstörungen seitens der Kinder, die mit (ausschließlichem) Stillen nicht vereinbar sind.

Im Folgenden werden konkrete Situationen aufgelistet, in denen (ausschließliches) Stillen nicht möglich ist.

Erkrankungen/Verletzungen seitens der Mutter, die ein (ausschließliches) Stillen meist vorübergehend verhindern

  • Verbleiben von Plazenta-Resten nach der Geburt in der Gebärmutter
  • Ausgeprägte Blutarmut (Anämie) inklusive Eisenmangelanämie; Allerdings tritt diese Situation in Ländern mit guter medizinischen Versorgung und Schwangerenbetreuung so gut wie nie auf.
  • Starker Blutverlust in Verbindung mit der Geburt kann die Milchbildung vorübergehend beeinträchtigen.
  • Bedrohliche Unterernährung der Mutter kann die Milchbildung beeinträchtigen.
  • Schilddrüsen-Über- oder Unterfunktion (ein vergleichsweise häufiger Grund für unzureichende Milchbildung; manchmal tauchen Schilddrüsenerkrankungen erst nach der Geburt zum ersten Mal auf; sie sollten im Krankenhaus oder bei den gynäkologischen Untersuchungen entdeckt werden; durch die Behandlung der Schilddrüsenfehlfunktion kann die Milchbildung in Gang kommen)
  • Schwere Verletzungen der Brust (Stillen an der gesunden Brust ist möglich, an der verletzten je nach Ausprägung der Verletzung)
  • Brustkrebs
  • Chirurgische Eingriffe an der Brust (nach Entfernung einzelner Knoten ist Stillen meist möglich; manchmal sind die Milchbildung und/oder der Milchspendereflex an der betroffenen Brust beeinträchtigt, sodass diese weniger Milch bildet und vom Baby weniger bevorzugt wird als die andere Brust. Auch nach einer Brustvergrößerung oder Brustverkleinerung kann das Stillen beeinträchtigt sein.
  • Fehlbildungen der Brust (hypoplastische Brüste: sehr selten, gehen oft mit Fehlbildungen anderer Organe einher, z.B. mit Handanomalien)
  • Polyzystisches Ovarsyndrom (PCO-Syndrom, Vollstillen manchmal beeinträchtigt)
  • Hyperandrogenämie
  • Sheehan-Syndrom (Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz)
  • Diabetes-Erkrankung bei schlechter Einstellung (bei guter Einstellung ist Stillen möglich, allerdings kann sich der Milcheinschuss verspäten, sodass eine Zufütterung vorübergehend erforderlich sein kann.)
  • Einnahme bestimmter Arzneimittel (in den meisten Fällen sind Stillen und Arzneitherapie jedoch vereinbar; siehe auch Arzneimittel und Stillen − auch bei der Verhütung muss auf eine stillverträgliche Alternative gedacht werden, siehe Sexualität, Verhütung und Kinderwunsch in der Stillzeit)
Was passiert mit der brust wenn man nicht stillt
Zufütterung an der Brust mithilfe des Brusternährungssets

Frauen, bei denen die Milchbildung aus medizinischen Gründen nicht ausreicht, können mithilfe des so genannten Brusternährungssets oder mithilfe einer Ernährungssonde Säuglingsmilch zufüttern (s. Zufütterung an der Brust und Stillen mit dem Brusternährungsset Schritt für Schritt starten): Während das Baby an der Brust trinkt, erhält es Säuglingsmilch aus einem Schlauch. Auf diese Weise kommt das Baby in den Genuss der Muttermilch, die gebildet werden kann. Darüber hinaus erhält es die Nähe und die Geborgenheit wie beim Stillen und anatomisch gesunde Saugmöglichkeiten an der Brust. Oft kann noch zum Vollstillen übergegangen werden, wenn die zugrundeliegende Erkrankung effektiv behandelt wird. Das Stillen mit dem Brusternährungsset ist nicht selbsterklärend und sollte durch qualifizierte Beraterinnen unterstützt werden (siehe auch unser Stillberatungs-Verzeichnis).

Erkrankungen der Mutter, die Stillen und Muttermilchernährung ausschließen

  • Alkoholsucht
  • Drogenkonsum
  • exzessives Tabakkonsum
  • HIV-, HTLV- oder Ebola-Infektionen (siehe auch Stillen bei Infektionskrankheiten der Mutter)
  • Herpes-Infektionen an der Brust (Herpes an anderen Körperregionen ist kein Stillhindernis. Der Säugling darf aber nicht in Kontakt mit den Herpesläsionen kommen; Nach Abheilen der Herpesläsion ist Stillen an der betroffenen Brust wieder möglich)
  • Akute Krebserkrankungen (sobald die Krebstherapie beendet ist, kann wieder gestillt werden, in Absprache mit den Ärzten evtl. auch zwischen den Chemotherapie-Zyklen; bei Stillwunsch die Milchbildung mithilfe von Pumpen aufbauen und aufrechterhalten; die Milchbildung kann allerdings zurückgehen, siehe auch Brustkrebs und Stillen)
  • Diagnostik und Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen mit radioaktivem Jod: Eine stillende Frau muss mindestens sechs Wochen vor einer Radio-Jod-Therapie abstillen. Denn das radioaktive Jod reichert sich in der stillenden Brust an und führt zu einer hohen Strahlenbelastung für die Mutter.

Erkrankungen des Kindes, bei denen direktes Stillen vorübergehend oder langfristig nicht immer möglich ist, aber Muttermilch die beste Ernährung darstellt

  • hartnäckige Brustverweigerung
  • Frühgeburt: In vielen Fällen kann das Stillen Schritt für Schritt etabliert werden, sobald das Baby dazu in der Lage ist (s. Muttermilchernährung und Stillen von Frühgeborenen)
  • Saugschwäche (Zufütterung an der Brust von Muttermilch ggf. industrielle Milch sinnvoll)
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (sogunfähige Babys können abgepumpte Muttermilch ggf. an der Brust gefüttert werden)
  • Gewisse neurologische Beeinträchtigungen
  • Pierre-Robin-Sequenz
  • Choanalatresie
  • Chylothorax (hier muss die Muttermilch vorher entrahmt und supplementiert werden)

Stoffwechselerkrankungen des Säuglings

  • Galaktosämie (Stillen oder Ernährung mit Muttermilch ist ausgeschlossen)
  • Phenylketonurie (Teilstillen ist möglich und empfehlenswert, ergänzt durch phenylalaninfreie Spezialnahrung)

Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Stillen bei Ihnen möglich ist, kontaktieren Sie am besten eine examinierte Still- und Laktationsberaterin IBCLC (siehe auch unser Verzeichnis für Unterstützungsangebote). Diese Berufsgruppe kennt sich mit dieser komplexen Problematik am besten aus. Sie können Sie auch dann unterstützen, wenn Sie nicht stillen können.

Die WHO/UNICEF-Initiative BABYFREUNDLICH hat einen Flyer für Mütter herausgegeben, die ihre Babys nicht stillen können: Mit Nähe zum Baby die Flasche geben.

Quellen:

  • Walker, M: Breastfeeding Management for the Clinician. Using the Evidence. Jones and Bartlett 2006
  • Both D, Frischknecht K: Stillen kompakt. Atlas zur Diagnostik und Therapie in der Stillberatung. Urban & Fischer, 2006
  • Springer S: Stillen und Muttermilchernährung bei Frühgeborenen und kranken Neugeborenen und Säuglingen. In: Stillen und Muttermilchernährung. Grundlagen, Erfahrungen und Empfehlungen. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2001
  • http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/031-003l_S1_Radioiodtherapie_benigne_Schilddruesenerkrankungen_2015-10.pdf

© Dr. Z. Bauer – Publikationen in der Stillförderung. 2003-2022. Letzte Ergänzungen: April 2022.

Was passiert mit der Milch wenn man nicht stillt?

Wenn die Brust nicht entleert wird, wird die zurückgebliebene Milch wieder in die Blutbahn aufgenommen und vom Körper verstoffwechselt. Die Milchdrüsen bilden sich langsam zurück, bleiben aber für mindestens einen Monat teilweise funktionsfähig.

Ist es sehr schlimm wenn man nicht stillt?

So ist es medizinisch kein Problem mehr, wenn eine Frau sich entscheidet, nicht zu Stillen. Frauen, die nicht so viel Milch produzieren können, sehen so auch genauer, wie viel ihr Kind trinkt.

Was passiert wenn man Brust nicht entleert?

Aus einem Milchstau, bei dem ein oder mehrere Milchgänge nicht richtig entleert werden, kann sich eine Entzündung deiner Brust (Mastitis) entwickeln. Der Übergang zwischen Milchstau und Mastitis ist fließend. Es zeigen sich meist rote, überwärmte und/oder verhärtete Stellen.

Was passiert wenn man plötzlich nicht mehr stillt?

Milchstau. Normalerweise reguliert sich die Milchmenge je nach Nachfrage. Das bedeutet, dass wenn Ihr Baby weniger trinkt, Ihre Brust auch automatisch weniger Milch produzieren wird. Trotzdem kann es beim Abstillen – besonders, wenn dies sehr plötzlich passieren sollte - zu einem Milchstau kommen.