Was tun gegen geschwollene Lymphknoten am Hals

Geschwollene Lymphknoten: Ursachen und Behandlung

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Geschwollene Lymphknoten kennt wohl jede von uns. Was sie bedeuten und wie du sie los wirst, erfährst du hier.

Geschwollene Lymphknoten: Einleitung

Lymphknoten sind in normalem Zustand nicht zu spüren. Sie gehören zum Immunsystem des Körpers und jeder Mensch besitzt bis zu 700 Knoten, die über den ganzen Körper verteilt sind.

Ihre Aufgabe besteht darin, das Wasser im Gewebe, die sogenannte Lymphe, zu filtern. Durch die örtliche Identifizierung der geschwollenen Lymphknoten lässt sich auch die zu Grunde liegende Erkrankung leichter eingrenzen.

Lymphknoten befinden sich zum Beispiel in folgenden Regionen:

  • Leiste
  • Hals
  • Achseln
  • Kniekehlen
  • Vorne am Bauch

Geschwollene Lymphknoten: Ursachen

Potenzielle Ursachen für eine Schwellung der Lymphknoten reichen von Fieber bis zu Leukämie. Meistens ist der Auslöser der Schwellung harmlos und die Symptome verschwinden nach wenigen Tagen wieder. Mögliche Ursachen können sein:

  • Infektionen der Atemwege oder des Gewebes
  • Lymphdrüsenkrebs (wohl weniger als 1 Prozent der Betroffenen)
  • Tuberkulose
  • Masern, Mumps, Röteln, Windpocken
  • Probleme mit der Schilddrüse
  • Speicheldrüsenerkrankung
  • Mittelohrentzündung
  • Mandelentzündung
  • Leistenbruch
  • Thrombose
  • Blinddarmentzündung

Geschwollene Lymphknoten: 3 praktische Hausmittel

  • Öl: Riniziusöl kann Entzündungen hemmen und das Immunsystem stärken. Dadurch schwellen Lymphknoten schneller ab. Massiere das Öl mehrfach am Tag um die geschwollenen Lymphknoten ein.
  • Wärme: Halte geschwollene Lymphknoten, zum Beispiel am Hals, warm. Dazu kannst du Körnerkissen, feuchte Tücher oder spezielle Wärmekissen verwenden.
  • Apfelessig: Der Allrounder unter den Hausmitteln, der fast immer hilft: Apfelessig wirkt antibakteriell und die Knoten schwellen besser ab. Mische den Essig mit Wasser (1:1) und tränke ein Tuch in diese Mischung. Dieses kannst du nun auf die geschwollenen Lymphknoten legen.

Geschwollene Lymphknoten: Behandlung beim Arzt

  • Wenn deine Lymphknoten mehrere Wochen geschwollen sind, solltest du in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Auch bei Knoten mit einem Durchmesser ab 2,5 cm oder einem eitrigen, harten Lymphknoten ist der Arzt zu konsultieren.
  • Der Arzt wird zunächst Fragen bezüglich vorhandener Symptome stellen, um potenzielle Ursachen auszuschließen. Anschließend führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch, bei der Anzeichen für Infektionen oder Schwellungen erkannt werden können.
  • In manchen Fällen liegen die Ursachen für Lymphknotenschwellungen am Vorliegen anderer Krankheiten, die es zu behandeln gilt. So kann eine Mandelentzündung, Fieber, allgemein Entzündungen oder eine Infektion die Schwellung verursachen.

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#Themen
  • Schwellung

Lymphknoten sind Teil des Immunsystems und schützen uns vor verschiedensten Krankheitserregern. Schwellen sie an, zeigt das, dass sie stark mit Immunabwehr beschäftigt sind. Die Ursachen geschwollener Lymphknoten am Hals sind vielfältig, meist zeigen sie einen HNO-Infekt an. 

Lymphknoten sind kleine runde oder ovale Ansammlungen von Zellen in einer Bindegewebskapsel. Als Teil des Immunsystems wirken sie mit, Infektionen an der Ausbreitung im Körper zu hindern. Bis zu 100 Lymphknoten befinden sich auf jeder Seite des Halses. Die meisten sind seitlich gelagert, einige wenige befinden sich auch mittig am Hals. 

Wichtige Filterfunktion 

Bekämpft ein Lymphknoten Viren, Bakterien oder andere Krankheitserreger, kann er auf eine Größe von über einen Zentimeter anschwellen und sich entzünden. Schwellen Lymphknoten an, deutet das meist auf eine Reaktion des Immunsystems hin. Dieser Vorgang zeigt, dass der Körper gegen eine Entzündung ankämpft. Die Knoten erfüllen also ihre Funktion und zeigen auch, dass das Immunsystem gut funktioniert. 

Teil des Lymphsystems 

Lymphknoten sind Teil des Lymphsystems. Dieses besteht aus einem Netz aus Organen, Gefäßen und Drüsen und zieht sich durch den ganzen Körper. Die Lymphflüssigkeit (Lymphe) durchläuft die Lymphknoten. Die Flüssigkeit ist durchsichtig und besteht aus Wasser, Proteinen, Fetten und weißen Blutkörperchen. In den Knoten wird die Flüssigkeit gefiltert. Infektiöse Organsimen und schädliche Zellen (auch Krebszellen) werden erkannt, aussortiert und zerstört. 

Knoten im ganzen Körper 

Lymphknoten finden sich im gesamten Körper verteilt. „Jene am Hals, unter den Achseln und in der Leistengegend befinden sich direkt unter der Haut und können ertastet werden. Andere hingegen befinden sich tiefer im Gewebe und können mittels Ultraschalls entdeckt und begutachtet werden“, sagt Dr. Andreas Strobl, Oberarzt am Ordensklinikum Linz, Barmherzige Schwestern, Facharzt für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 

Ursachen geschwollener Lymphknoten am Hals 

Die Palette möglicher Ursachen ist breit:

  • Bakterielle und virale Infekte der oberen Atemwege sind die häufigste Ursache. Es kann sich um grippale Infekte im HNO-Bereich, Schnupfen, Halsschmerzen, Nasen- und Ohrenentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen oder Mandelentzündungen handeln. Geschwollene Knoten treten in diesen Fällen beidseits am Hals auf.
  • Zähne: Infektionen im Bereich der Zähne, vor allem Wurzelentzündungen, können heftige und wiederkehrende Schwellungen bei nahegelegenen Lymphknoten verursachen.
  • Virusinfektionen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber (Infektion mit dem Eppstein-Barr-Virus). Diese zieht man sich sehr häufig in der Pubertät zu (darum wird sie volkstümlich als Kusskrankheit bezeichnet).
  • Haut- oder Gewebeentzündungen: Lymphknoten können auch als Reaktion auf eine Entzündung der Haut oder des Gewebes im Halsbereich anschwellen.
  • Erkrankungen wie HIV (Aids), Tuberkulose, Syphilis oder Morbus Boeck.
  • Krebs: In seltenen Fällen sind geschwollene Knoten ein Hinweis auf eine Krebserkrankung.
  • Mitunter ist die Ursache der Schwellung nicht feststellbar. 

Schmerzen sagen wenig aus 

Vergrößerte Lymphknoten können weich oder hart, schmerzhaft oder schmerzfrei, fixiert oder verschieblich sein. Schmerzen bedeuten nicht, dass geschwollene Lymphknoten bedrohlich sind, im Gegenteil, sie sind oft Begleiterscheinung harmloser Infekte. Zeigen sich schmerzlose Lymphknoten ohne Infekt länger als zwei Wochen, sollte man eine Ultraschalluntersuchung machen lassen. „Im Grunde kann man nicht generalisieren und sagen, welche Bedeutung Schmerzen haben. Ihr Vorhandensein ist wenig aussagekräftig“, sagt Strobl. 

Wann zum Arzt? 

Fällt einem eine Schwellung am Hals auf, die sich unabhängig von einem Infekt gebildet hat, sollte man einen HNO-Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, falls die Schwellung nach dem Ende eines Infektes nicht zurückgeht. Ebenso sollte man sich untersuchen lassen, falls die Haut über der Schwellung wochenlang gerötet ist und das Gewebe darunter hart und verklumpt ist. 

Diagnose 

Bei einer Untersuchung informiert sich der Arzt im Gespräch eingangs über die Begleitumstände und tastet im Anschluss neben der Allgemeinuntersuchung die Lymphknoten am Hals ab. Weiters kann der Arzt Ultraschall einsetzen und eine Blutabnahme vornehmen. Im Blutbild zeigt sich, ob und welche Entzündungswerte erhöht sind und ob eine bakterielle oder virale Belastung als Ursache der geschwollenen Lymphknoten vorliegt.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen in den meisten Fällen, ob eine Therapie nötig ist oder nicht, und ob weitere Untersuchungen nötig sind. Erscheinen keine weiteren Maßnahmen nötig, wird man eine Verlaufskontrolle vornehmen, also nach einiger Zeit nochmals begutachten, ob die Knoten noch geschwollen sind oder sich normalisiert haben. Sind weitere Untersuchungen nötig, kann man mittels Punktion eine Gewebeprobe entnehmen oder man macht eine weitere Bildgebung, beispielsweise in Form einer PET CT Untersuchung. 

Therapie 

Geschwollene Lymphknoten infolge einer Virusinfektion bilden sich von selbst wieder zurück, wenn die Infektion abgeklungen ist. Liegt den geschwollenen Lymphknoten eine bakterielle Infektion zugrunde, ist die Gabe von Antibiotika angebracht. „Zeigt die Verlaufskontrolle im Ultraschall eine Verkleinerung der Knoten, dann befindet sich der Patient in der Regel auf einem guten Weg. Anderenfalls muss man die Sache genauer untersuchen und falls nötig weitere Maßnahmen setzen“, so Strobl. 

Angst vor Krebs 

Geschwollene Lymphknoten lösen häufig Angst aus, weil sie oft mit einer Krebserkrankung assoziiert werden. „Diese Ängste sind meistens unbegründet, denn Krebserkrankungen sind nur sehr selten die Ursache für die Schwellungen“, sagt Strobl.

Freilich können geschwollene Lymphknoten ein Hinweis auf eine Krebserkrankung sein. Ist ein Knoten steinhart und einseitig vorhanden und ist das umgebende Gewebe verklumpt und die Haut gerötet, kann (!) das ein Hinweis auf eine Krebserkrankung sein. Bei einer Tumorerkrankung ist man zudem körperlich sehr schwach, man leidet an Nachtschweiß, Fieber, unerklärlichem Gewichtsverlust und ist ständig müde. Auch (schmerzlose) Lymphome sind möglich, doch zeigen sich hier geschwollene Lymphknoten am und im ganzen Körper und nicht nur am Hals.

„Von Krebs befallene Lymphknoten im HNO-Bereich können operativ, mit Bestrahlung oder Chemotherapie behandelt werden. Sofern noch keine Fernmetastasen vorliegen, bestehen hier noch immer gute Chancen völlig gesund zu werden“, erklärt Strobl. 

Nicht jede Beule oder Schwellung am Hals kommt von Lymphknoten 

Bemerkt man Schwellungen am Hals, stammen diese zwar häufig von entzündeten Lymphknoten, es können aber auch andere Ursachen dahinterstecken, wie etwa ein Abszess (abgekapselte Eiteransammlung), die Schilddrüse (bei Schwellung mittig am Hals), die Speicheldrüsen (schmerzhafte Schwellung in Kopfnähe), Lipome (gutartige Fettgeschwulste), Zysten und Fisteln (können als Beule am Hals sichtbar sein) oder Schwellungen durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Dr. Thomas Hartl

Jänner 2020

Bild: shutterstock

‌ Zuletzt aktualisiert am 13. November 2020

Wie lange dauert es bis Lymphknoten am Hals Abschwellen?

Wie lange dauert es bis Lymphknoten abschwellen? Lymphknoten sollten in der Regel innerhalb von drei Wochen abschwellen. Hält eine Schwellung der Knoten aber länger als zwei bis drei Wochen an, sollte der Betroffene einen Termin beim Hausarzt vereinbaren, auch wenn die Knoten nicht druck- oder schmerzempfindlich sind.

Was ist wenn die Lymphknoten am Hals geschwollen sind?

Geschwollene Lymphknoten sind meist kein Grund zur Sorge, denn sie bilden sich oft von selbst wieder zurück. In anderen Fällen aber solltest Du mit einem Arzt über Deine Beschwerden sprechen, denn die Schwellung kann auch ein Hinweis auf ernst zu nehmende Erkrankungen wie Krebs sein.

Was wirkt abschwellend im Hals?

Gurgeln wirkt entzündungshemmend und abschwellend, wenn Sie es zum Beispiel mit Salbeitee oder auch mit Salzwasser tun. Dazu etwa einen halben Teelöffel Salz in einem Glas Wasser auflösen. Oder aus Salbeiblättern einen Sud kochen und etwas abkühlen lassen.

Was tun bei einseitig geschwollenen Lymphknoten?

Gehen Sie aber unbedingt zum Arzt, wenn:.
Lymphknoten geschwollen sind, ohne dass es Hinweise auf eine Infektion gibt..
sich die Lymphknotenschwellung nur auf einer Seite befindet (etwa nur in der linken Achselhöhle, nicht aber in der rechten)..

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