Welche Arbeit muss ich annehmen bei Arbeitslosigkeit?

11 Antworten

Welche Arbeit muss ich annehmen bei Arbeitslosigkeit?

Wenn dir das Amt ständig Vermittlungsvorschläge schickt, wäre es ratsam, dass du den einen oder anderen Vorschlag annimmst. Auch wenn du weniger verdienst, als zuvor. Die gesetzliche Grundlage dürfte wohl die sein, dass du nicht untätig bleiben darfst, wenn du Vorschläge bekommst und keine berücksichtigst. Das könnte dann zu einer Sperrfrist für das ALG 1 führen. Am besten du bewirbst dich selber und hoffst auf eine passende Arbeitsstelle. Das Amt macht dir Vorschläge, um dich aus der Arbeitslosenliste streichen zu können. Ob dir die Arbeit passt oder nicht, dir das Einkommen zusagt, interessiert das Amt eher weniger. Ich würde mich mal bei der einen oder anderen Stelle bewerben. Auch wenn du keine der Angebote annimmst, hast du wenigsten Bereitschaft gezeigt. Oftmals bieten die Ämter Arbeitsstellen an, für die der Arbeitslose absolut nicht geeignet ist. Kenne das aus meinem Bekanntenkreis. Da sollte ein gelernter Aussenhandelskaufmann eine Gruppe Arbeitsloser jeden Tag zu Mäharbeiten fahren und im Bedarfsfall auch die Mähmaschine reaparieren. Zugleich wurde ihm auch gesagt, dass diese Gruppe keine einfache sei, da es einige sind, die dem Alkohol sehr zusprechen und der Umgang nicht unproblematisch sei. Solche Angebote muss man nicht annehmen.

Welche Arbeit muss ich annehmen bei Arbeitslosigkeit?

Topnutzer im Thema Arbeitsamt

solange du alg 1 beziehst, musst du keine arbeit unterhalb deiner qualifikation annehmen, die auch so enorme einbußen an einkommen bedeuten würde. es gibt dort immer noch den begriff der "zumutbaren" arbeit, die aber hier immer eng an die bisherige arbeit angelehnt ist. erst bei alg 2/hartz 4 hast du keine wahl mehr, dann heißt es annehmen oder sperre.

Welche Arbeit muss ich annehmen bei Arbeitslosigkeit?

Das scheint leider Usus beim Arbeitsamt zu sein. Die interessieren sich nicht dafür, was mit dir passiert. Sobald du nicht mehr über das Arbeitsamt betreut wirst, wirst du auch nicht mehr als Arbeitsloser in deren Statistik geführt. So werden die Zahlen geschönt.

Erwarte keine Arbeitsvorschläge vom Amt. Wenn Jobs angeboten werden, sind diese entweder wie in deinem Fall unterbezahlt oder bei der Zeitarbeit/privaten Vermittlern.

Wenn du mit den Sachbearbeitern nicht zufrieden bist, wende dich an den Leiter der Geschäftsstelle und trage ihm dein Anliegen an. Lässt auch dieser dich hängen --was ich mir nicht vorstellen kann-- solltest du die Foren mal aufsuchen, die Blondyhamburg vorgeschlagen hat. Eine weitere Alternative wäre, die Hauptstelle des Arbeitsamtes in Nürnberg anzuschreiben.

Welche Arbeit muss ich annehmen bei Arbeitslosigkeit?

naja, soweit ich weiß, musst du jeden vorschlag nehmen. und selbst wenn, wie unten gesagt, es im grundgesetz steht, dass man freie auswahl im beruf hat, hast du ja mit der arge sowas wie einen vertrag. ich habe jetzt seit jan auch keinen job mehr, die schicken mir nur mist (zb etwas das weit weg ist und ich nichtmehr nachhause komme) und hab mir dann selbst wenigstens erstmal nen 400€ job gesucht und hab dafür den anschiss meinens lebens bekommen. "sie müssen aber etwas nehmen, wo sie sich koplett selbst versorgen können!" ähm, ja. aber vorerst doch mal besser als nichts, oder? die spinnen.

Welche Arbeit muss ich annehmen bei Arbeitslosigkeit?

Nein, man muss nicht alles annehmen, besonders nicht bei solchen Lohnunterschieden.

Es soll ja Leute geben, die schicken "schlecht gemachte" Bewerbungen an solche vermittelten Vorschläge, um dem Amt zu belegen man hätte sich ja beworben und ist damit seiner Mitwirkungspflicht nachgekommen

Welche Jobs / Kurse muss ich annehmen?

Die sogenannten Zumut­barkeits­bestimmungen legen jene Kriterien fest, unter denen eine Beschäftigung angenommen werden muss beziehungsweise diese ohne Sanktion abgelehnt werden kann.

Wann ist die An­nahme einer Be­schäftigung zumutbar?

Gesundheitliche Einschränkungen

Bei der Vermittlung muss unter anderem auf gesund­heitliche Ein­schränkungen Rücksicht genommen werden.

Kinderbetreuungspflichten

Kinder­betreuungs­pflichten sind zu erheben, eine Vermittlung entsprechend der zeitlichen Ein­schränkungen ist vorzunehmen (gleiches gilt für Weiter­bildungs­maßnahmen). Eine Mindest­verfügbarkeit von 20 beziehungsweise 16 Wochen­stunden bei Personen mit Betreuungs­pflichten für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr oder bei Kindern mit Behinderung muss aber gegeben sein. 

Diese Ein­schränkungen sind im Betreuungs­plan festzuhalten und dieser ist der/dem Arbeitslosen auszuhändigen.

Beschäftigungsverhältnisse am 2. Arbeitsmarkt

Beschäftigungs­verhältnisse am 2. Arbeits­markt (zum Beispiel in Sozial­ökonomischen Betrieben) sind im Arbeitslosen­versicherungsgesetz enthalten. Diese Beschäftigungs­verhältnisse sollen jedoch nur Menschen - die am ersten Arbeits­markt nicht vermittelbar sind - unter bestimmten Voraussetzungen in Arbeit bringen.

Darüber hinaus ist eine Beschäftigung nur zumutbar, wenn auf die körperlichen Fähigkeiten, die Gesundheit, die Sittlichkeit, die Betreuungs­verpflichtungen und die Entlohnung Rücksicht genommen wird.

Entgelt

Eine Tätigkeit ist nur dann zumutbar, wenn das Entgelt dem Kollektiv­vertrag jener Branche, in die Sie vermittelt werden, entspricht. Das gilt unabhängig davon, ob Sie Arbeits­losen­geld oder Notstands­hilfe beziehen.

Angebot als freier Dienstnehmer

Die An­nahme eines Beschäftigungs­angebotes als freie Dienstnehmerin/freier Dienst­nehmer erfolgt nur auf freiwilliger Basis.

Wegzeit

  • Bei Teilzeitbeschäftigung
    Eine Wegzeit bis zu eineinhalb Stunden gilt bei einer Teilzeit­beschäftigung als zumutbar.
  • Bei Vollzeitbeschäftigung
    Bei einer Vollzeit­beschäftigung beträgt die zumutbare Wegzeit bis zu 2 Stunden.

Ein Über­schreiten dieser Wegzeit kann zulässig sein. Beispielsweise, wenn am Wohnort lebende Personen üblicherweise längere Wegzeiten zurück legen oder besonders günstige Arbeits­bedingungen angeboten werden.

Berufsschutz

Berufs­schutz besteht während der ersten 100 Tage des Bezuges von Arbeits­losen­geld. Eine Vermittlung in eine nicht dem bisherigen Tätigkeits­bereich entsprechende Tätigkeit ist nicht zumutbar, wenn dadurch eine künftige Beschäftigung im bisherigen Beruf wesentlich erschwert wird.

Entgeltschutz

Für den Fall, dass Sie in eine Teilzeit­beschäftigung oder in eine berufsfremde Beschäftigung vermittelt werden - das heißt, in eine andere Beschäftigung als die, die Sie zuletzt ausgeübt haben - gilt für die Dauer von 120 Tagen der sogenannte "Entgeltschutz".

Das bedeutet, dass Sie in Ihrer neuen Beschäftigung in der Höhe von 80 Prozent der letzten Bemessungs­grundlage des Arbeitslosen­geldes entlohnt werden müssen. Nach Ablauf von 120 Tagen senkt sich diese Grenze auf 75 Prozent.

In Ihrem bisherigen Beruf darf Sie das Arbeitsmarktservice (AMS) auch dann vermitteln, wenn das Entgelt geringer ist als die 80 Prozent der herange­zogenen Bemessungs­grundlage. Das Einkommen muss aber dem Kollektiv­vertrag entsprechen!

Der Entgelt­schutz gilt nur dann, wenn Sie Arbeits­losengeld beziehen.

Entgeltschutz auf Grund voran­gegangener Teilzeit­arbeit

Für den Fall, dass Sie in der Zeit, die als Bemessungs­grundlage herangezogen wird, mehr als die Hälfte Teilzeit­beschäftigungen (= weniger als 75 Prozent der Normalarbeitszeit) ausgeübt haben, muss das sozial­versicherungs­pflichtige Entgelt der zugewiesenen Beschäftigung mindestens die Höhe der herangezogenen Bemessungs­grundlage erreichen. Dieser Entgelt­schutz gilt für die gesamte Dauer des Arbeitslosen­geld­bezuges.

Welcher Kurs ist zumutbar?

Oftmals versucht das AMS Ihre Chancen auf dem Arbeits­markt zu verbessern, indem es Sie einer Schulung zuteilt. 

Eine solche Maß­nahme müssen Sie grundsätzlich besuchen. Allerdings muss der Kurs geeignet sein, tatsächlich Ihre Chancen auf dem Arbeits­markt zu erhöhen. Bei der Zumutbarkeit von Kursen kommt es auf einen objektiven Maßstab an und das AMS muss Ihnen sagen, warum gerade dieser Kurs geeignet ist, etwaige Vermittlungs­hemmnisse zu beseitigen („Begründungs­pflicht“ des AMS).

Betreuungsplan

Das Arbeitsmarkt­service muss mit Ihnen gemeinsam einen Betreuungs­plan erstellen. Darin müssen die in Aussicht genommenen Maßnahmen, die zur Beendigung Ihrer Arbeits­losigkeit führen sollen, beschrieben sein. Der Betreuungs­plan soll gemeinsam mit Ihnen vereinbart werden, wenn Sie aber mit dem AMS keine Einigung erzielen können, kann das AMS den Plan einseitig festlegen.

Einen Betreuungs­plan können Sie nicht ablehnen.

Arbeitserprobung im Zuge von Maßnahmen des AMS

Arbeits­erprobungen dürfen nur zur Über­prüfung vorhandener oder im Rahmen der Maßnahme erworbener Kenntnisse und Fertigkeiten sowie der Einsatz­möglichkeiten in einem Betrieb eingesetzt werden. Sie dürfen daher eine angemessene Dauer nicht überschreiten.

Was passiert, wenn ich eine Stelle nicht annehme?

  • Zum zeitweiligen Verlust des Arbeitslosen­geldes beziehungsweise der Notstands­hilfe kommt es, wenn Sie sich weigern, die Arbeit aufzu­nehmen oder eine Aufnahme vereiteln.
  • Auch wenn Sie eine geeignete Nach- oder Umschu­lung nicht besuchen, eine Maßnahme zur Wiedereingliederung in den Arbeits­markt ablehnen oder zu wenig Eigen­initiative zum Auffinden einer Beschäftigung zeigen, können Sie Ihren Anspruch verlieren.

Bei all diesen Punkten kommt es beim ersten Mal zum Verlust des Arbeitslosen­geldes beziehungsweise der Notstandshilfe für 6 Wochen. Bei wiederholter Weigerung verlieren Sie das Geld für 8 Wochen.

Der Kranken­versicherungs­schutz für Arbeitslose und ihre Angehörigen bleibt auch während der Ausschluss­frist erhalten.

Welches Gehalt muss ich als Arbeitsloser akzeptieren?

(1) Eine Beschäftigung, deren erzielbares Entgelt nicht mehr als 20 Prozent unter dem der für die Bemessung des Arbeitslosengeldes maßgebenden Ar- beitsentgelts liegt, ist zumutbar.

Kann ich als Arbeitsloser eine Stelle ablehnen?

Wann eine Stelle zumutbar ist, ist im Sozialgesetzbuch ( SGB III §140) genau geregelt. So ist hier beispielsweise festgelegt, dass arbeitslose Personen auch Angebote annehmen müssen, die eigentlich nichts mit der bisherigen beruflichen Tätigkeit oder Ausbildung zu tun haben.

Kann man Vermittlungsvorschläge der Arbeitsagentur ablehnen?

Tatsächlich dürfen Sie einen Vermittlungsvorschlag ablehnen, wenn gute Gründe vorliegen. Vermittlungsvorschlag vom Arbeitsamt: Die Bewerbung gehört zur Mitwirkungspflicht. Denn Sie müssen einem Vermittlungsvorschlag nur dann nachkommen bzw. eine Stelle nur dann antreten, wenn diese auch zumutbar ist.

Kann Arbeitsamt zur Arbeit zwingen?

In der Regel ja. „Es muss jedes zumutbare Beschäftigungsangebot angenommen werden“, erklärt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln. Wann eine Stelle zumutbar ist, ist im Sozialgesetzbuch (SGB III §140) genau geregelt.