Welche zwei großen Parteien gibt es in den USA?

Stand: 10.03.2008 11:40 Uhr

Die USA werden faktisch von zwei Parteien beherrscht: Republikanern und Demokraten. Spätestens seit Ende des Kalten Krieges haben sie ihre Positionen einander stark angenähert. Ein Überblick über die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Von Christian Radler, tagesschau.de

Die Parteien-Landschaft der USA wird seit etwa 150 Jahren von Demokraten und Republikanern dominiert. Die meisten Interessen-Verbände haben ihre Vertreter in beiden Parteien. Die Demokraten sind dabei eher arbeitnehmerfreundlich, setzen sich stärker für bürgerliche Freiheiten und staatliche Wohlfahrt ein. Die Republikaner stehen für niedrige Steuern, die Begrenzung staatlicher Ausgaben sowie starkes Militär und strenges Justizsystem. Dazu gehört auch das Festhalten an der Todesstrafe. Eine untergeordnete Rolle spielt die Grüne Partei.

Land der Lobbies

Das politische Geschäft ist stark von Lobby-Vertretern bestimmt. Industrie, Frauen, Homosexuelle, Schusswaffenbesitzer, religiöse Gruppen und Veteranen buhlen bei Republikanern und Demokraten um Einfluss. Seit den 1970er-Jahren hat sich die religiöse Rechte zur mächtigen Gegnerin von Abtreibungsrecht, Homosexuellen-Rechten und öffentlichen Ausgaben für "progressive" Zwecke entwickelt.

Elefant und Esel sind die traditionellen "Wappentiere" der beiden großen US-Parteien. Der Elefant steht für die Republikaner, der Esel für die Demokraten.

Die US-Bürger stimmen bei Präsidentschafts- und Kongresswahlen generell für einen Kandidaten. Dabei gewinnen normalerweise Kandidaten der beiden großen Parteien.

Politische Präferenzen

Die US-Regionen zeigen seit Jahrzehnten ein bestimmtes Wahlverhalten. Als am liberalsten gilt Neuengland. In den 13 Gründungsstaaten der USA wird traditionell bis zu 60 Prozent demokratisch gewählt. Auch die "Mid-Atlantic"-Staaten Delaware, Pennsylvania, Maryland, New Jersey, Virginia und Washington D.C. sind überwiegend liberal.

Als am konservativsten gelten die mittleren bis westlichen Staaten. Die Wähler in Idaho und Utah etwa unterstützen zu bis zu 65 Prozent die Republikanische Partei. Die Südstaaten sind ebenfalls konservativ geprägt.

Trend zur politischen Mitte

In vielen Staaten, etwa New York und Pennsylvania, gibt es eine scharfe räumliche Trennung zwischen Anhängern von Demokraten und Republikanern. In den Städten wählt man den demokratischen Kandidaten, auf dem Land den der Republikaner.

Erfolg haben aber etwa seit Ende des Kalten Krieges generell Kandidaten, deren Programme weder zu weit nach rechts noch links ausschlagen. Die beiden großen Parteien kämpfen folglich um die Besetzung der politischen Mitte.

In dem Land USA hat es wichtige Wahlen gegeben. Die Menschen dort haben das Parlament neu gewählt. Wie die Wahlen genau ausgegangen sind, ist noch nicht klar.

Welche zwei großen Parteien gibt es in den USA?

In den USA gab es wichtige Wahlen. Hier sitzt eine Frau in der Wahl-Kabine. (picture alliance / Consolidated News Photos / Rod Lamkey - CNP)

Das Parlament in den USA heißt Kongress. Der Kongress besteht aus 2 Teilen: Dem Senat und dem Repräsentanten-Haus. Im Senat gibt es 100 Mitglieder. Sie kommen aus den einzelnen Bundes-Staaten in den USA und heißen Senatoren. Von den 100 Senatoren wurden 35 neu gewählt.

In den Bundes-Staaten Arizona und Nevada haben viele Menschen schon vor der eigentlichen Wahl gewählt. Sie haben einen Brief geschickt. Diese Stimmen kennt man noch nicht alle. In dem Bundes-Staat mit dem Namen Georgia müssen die Menschen noch einmal zwischen zwei Leuten wählen. Das nennt man Stich-Wahl.

Das Repräsentanten-Haus ist so etwas wie der Bundes-Tag in Deutschland. Im Repräsentanten-Haus werden viele Gesetze gemacht. Hier gibt es zwei Parteien, die "Demokraten" und die "Republikaner". Die "Republikaner" haben mehr Stimmen bekommen. Das heißt, es wird für US-Präsident Joe Biden schwerer, ein Gesetz zu machen. Biden gehört zu den Demokraten. Die Politiker von den "Republikanern" können mit ihrer Mehrheit Gesetze verhindern.

Wörterbuch

  • USA

    Die USA heißen auch "Vereinigte Staaten von Amerika" oder kurz: Amerika. Das Land ist eines der mächtigsten der Welt. Die USA sind etwa 9,8 Millionen Quadrat-Kilometer groß. Sie sind der dritt-größte Staat der Erde. Zu den USA gehören 50 Bundes-Staaten.

  • Kongress der USA

    Der Kongress ist das Parlament in den USA. Vergleichen kann man ihn mit dem Bundestag und dem Bundesrat in Berlin. Auch in den USA besteht der Kongress aus 2 Teilen. Sie heißen Senat und Repräsentantenhaus. Der Kongress der USA hat seinen Sitz in Washington. Washington ist die Haupt-Stadt von den USA. Die Kongress-Mitglieder haben wichtige Aufgaben zu erfüllen. Zum Beispiel sollen sie die Politik der Regierung und des Präsidenten überwachen. Außerdem entscheiden sie, welche neuen Gesetze die Regierung und der Präsident einführen dürfen. Der Präsident kann ein neues Gesetz nur dann einführen, wenn der Kongress dem Gesetz zustimmt. Die Kongress-Mitglieder entscheiden außerdem, wie viel Geld die Regierung ausgeben darf. Die Politiker im Senat heißen Senatoren.

  • US-Senat

    In dem Land USA ist der Senat eine von 2 Kammern vom Kongress. So heißt in den USA das Parlament. Im Senat sitzen die Senatoren. Sie kommen aus den Bundesstaaten und werden dort gewählt.

  • Parteien in den USA

    In den USA gibt es zwei große Parteien. Eine davon ist die Demokratische Partei. Sie wurde im Jahr 1828 gegründet. Ihre Vor-Gänger-Partei war schon 1792 gegründet worden. Das Wappen-Tier der Demokratischen Partei ist der Esel, die Partei-Farbe ist blau. Die Republikanische Partei gibt es seit dem Jahr 1854. Ihr Wappen-Tier ist der Elefant. Die Partei-Farbe ist rot.

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Welche großen Parteien gibt es?

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