Bilanz Internationaler Vergleich Show Diese Länder haben die höchsten SteuernVeröffentlicht am 23.08.2016
Das deutsche Steuersystem bietet einige Schlupflöcher, etwa bei der kürzlich reformierten Erbschaftssteuer Quelle: dpa Die Deutschen zahlen im internationalen Vergleich mit die höchsten Abgaben. Auch an der steuerlichen Gleichstellung von Frauen und Männern hapert es. In ihrem neuesten Bericht hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Steuer- und Abgabenlast (Taxing Wages 2016) in den 34 Mitgliedsländern untersucht. Demnach liegt Deutschland an dritter Stelle. Nur in Belgien und Österreich ist die Belastung höher. Insbesondere die hohen Sozialbeiträge führen hierzulande zu einer hohen Belastung der Löhne und Gehälter. Ein OECD-Experte hat der Bundesregierung gerade eine umfassende Steuerreform empfohlen, die unter anderem eine Anhebung der Grenze des Spitzensteuersatzes von 42 Prozent umfassen solle, der derzeit bei Einkommen ab 53.666 Euro gilt. 1. Belgien 55,3 Prozent* 2. Österreich 49,5 Prozent* 3. Deutschland 49,4 Prozent* 4. Italien 49 Prozent* 5. Frankreich 48,5 Prozent* 6. Spanien 39,6 Prozent* 7. Dänemark 36,4 Prozent* 8. OECD (Durchschnitt) 35,9 Prozent* 9. USA 31,7 Prozent* 10. Schweiz 22,2 Prozent* In ihrem Bericht hat die OECD auch die Belastung von Zweitverdienern betrachtet und festgestellt, dass Zweitverdiener, meistens Frauen, aus steuerlicher Sicht durch Regeln wie das Ehegattensplitting entmutigt werden, zu arbeiten. Denn in keinem anderen OECD-Land werden sie so stark belastet wie in Deutschland, nämlich mit zwei Dritteln des Durchschnittsverdienstes. Generell sollte die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen im Steuersystem stärker berücksichtigt und nicht noch verstärkt werden, so die OECD. *Steuer- und Abgabenlast für Alleinstehende (ohne Kinder) mit 100 Prozent des Durchschnittsbruttogehalts im Privatsektor. © Nataliya Vaitkevich - Pexels
3. Juni 2021 | Recht & Steuern im Ausland, Studien Die Spitzensätze der Einkommensteuer sowie die Höhe der Abgaben von Arbeitnehmer*innen variieren weltweit stark. Vor
allem in den OECD-Staaten müssen Großverdiener einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen an den Staat abgeben. Im Schnitt liegt der Spitzensteuersatz hier bei rund 42 Prozent. Wie eine Erhebung von KPMG zeigt, besteuern die skandinavischen Länder das Einkommen besonders stark. In Finnland
ist der Spitzensatz mit 56,95 Prozent weltweit am höchsten, gefolgt von Dänemark (56,5 Prozent), Japan (55,97 Prozent), Österreich (55 Prozent) und Schweden (52,85 Prozent). Auch Deutschland zählt zu den Hochsteuerländern – hierzulande liegt der Einkommensteuersatz in der Spitze bei 45 Prozent und steht damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 37,77 Prozent. Steueroasen hingegen sind auf der arabischen Halbinsel und in der Karibik zu finden. In diesen Ländern existiert häufig keine individuelle Einkommensteuer. Inselstaaten wie die Bahamas, Bermuda und die Cayman Islands sind immer wieder Gegenstand der Berichterstattung über Steuerhinterziehung, da einige Spitzenverdiener ihr Geld auf Konten in diesen Ländern transferieren und somit am Fiskus vorbeischmuggeln. Positiv hervorzuheben ist die Entwicklung dahingehend im Oman. Nach Jahren ohne individuelle Einkommensbesteuerung plant das Sultanat die Einführung für das Jahr 2022, um weniger von den Öl-Einnahmen abhängig zu sein und die Steuereinnahmen dann für soziale Projekte einsetzen zu können. Belgier haben höchste AbgabenUnabhängig vom Spitzensteuersatz tragen deutsche alleinstehende Arbeitnehmer*innen ohne Kinder im OECD-Vergleich die zweitgrößte Steuer- und Abgabenlast. 39,7 Prozent des Brutto-Einkommens kommen nicht bei den Arbeitnehmern an. Mehr ist es mit 39,8 Prozent nur in Belgien, wie die Grafik von Statista zeigt. Das geht aus einem jährlich erscheinenden OECD-Bericht hervor, für den die Abgaben in 36 Ländern verglichen werden. Im Durchschnitt zahlen Arbeitnehmer in den entwickelten Industriestaaten mit 25,5 Prozent etwa ein Viertel ihres Einkommens. In Deutschland setzen sich die Abgaben etwa zur Hälfte aus der Einkommenssteuer und zur anderen Hälfte aus Sozialabgaben zusammen. Letztere sind damit höher als in fast allen anderen Ländern, außer Slowenien, wo sie bei 22,1 Prozent liegen. Über Expat NewsExpat News ist ein deutschsprachiges Service- und Nachrichtenportal, das Leser rund um das Thema Leben und Arbeiten im Ausland informiert. Bei Fragen/Anregungen oder bei Interesse als Gastautor Beiträge zu schreiben, können sich Interessierte gerne an Chefredakteurin Anne-Katrin Schwanitz wenden. Wer zahlt in Europa die meisten Steuern?Wer zahlt am meisten Steuern in Europa?. Belgien (52,6 Prozent). Deutschland (48,1 Prozent). Österreich (47,8 Prozent). Frankreich (47 Prozent). Italien (46,5 Prozent). Slowenien (43,6 Prozent). Ungarn (43,2 Prozent). Finnland (42,7 Prozent). Wer trägt die größte Steuerlast?Obere Einkommensschichten zahlen an meisten Steuern
Und dieses Prinzip wird auch vollzogen: Das oberste Prozent der Spitzenverdiener trägt allein 22,8 Prozent der gesamten Einkommensteuereinnahmen, die obersten zehn Prozent schultern 55,8 Prozent.
In welchem Land zahlt man am wenigsten Steuern?Die niedrigste Abgabenquote weist im Jahr 2020 Irland mit 20,2 Prozent auf; die höchste Abgabenquote fand sich mit 46,5 Prozent in Dänemark. Im Jahr 2020 betrug die deutsche Steuerquote 23,1 Prozent.
Wer zahlt am meisten Steuern in Deutschland?Das wichtigste Umverteilungsinstrument ist die Einkommensteuer. Bereits ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von knapp 58.000 Euro zahlt ein Alleinstehender den Spitzensteuersatz von 42 Prozent – ab etwa 274.000 Euro wird jeder zusätzliche Euro gar mit 45 Prozent belastet (Reichensteuersatz).
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