Wenn die brustwarze weh tut

Es zieht, es piekst, es juckt – empfindliche Brustwarzen können ganz schön unangenehm sein! Hier erfährst du, welche Ursachen (neben einer Schwangerschaft) hinter den Beschwerden stecken können und wie du sie linderst.

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Auf einen Blick

  • Empfindliche Brustwarzen hängen meistens mit hormonellen Veränderungen (Periode, Schwangerschaft, Wechseljahre, Pubertät, Pille) zusammen.
  • Wassereinlagerungen in den Brüsten, die durch das Sexualhormon Östrogen verursacht werden, machen die Brüste und Brustwarzen empfindlicher.
  • Weitere Gründe: Reibung (beim Sport, durch nasse T-Shirts, bei engen BHs).
  • Eine Brustentzündung (Mastitis) kann während der Stillzeit, aber auch unabhängig davon auftreten.
  • Kühle Auflagen, Quarkwickel, Ringelblumen- und Lanolinsalben beruhigen empfindliche Brustwarzen.

Warum sind meine Brustwarzen so empfindlich?

Empfindliche Brustwarzen kennt fast jede Frau. Sie können sich ganz unterschiedlich anfühlen und treten fast immer zyklusabhängig auf. In den weiblichen Brüsten und Brustwarzen befinden sich viele Nervenenden, sie sind also generell schon sehr empfindsam. Hormonelle Veränderungen im Körper, besonders vor der Periode oder in der Schwangerschaft, sind häufig direkt in den Brüsten zu spüren.
Wenn du eine Schwangerschaft ausschließen kannst, können die meisten Symptome und Empfindlichkeiten auf deinen Zyklus und das Prämenstruelle Syndrom (kurz PMS) zurückgeführt werden. Meistens kommt es beim PMS noch zu weiteren Beschwerden, wie Unterleibsschmerzen oder Angeschlagenheit. In diesem Fall handelt es sich um eine Mastodynie.
Häufig stecken auch andere Ursachen, wie raue Stoffe oder schlechtsitzende BHs, hinter den gereizten Brustwarzen. Hier haben wir einige Möglichkeiten für dich gesammelt und zeigen dir, wie du die Empfindlichkeit in deinen Brustwarzen lindern kannst. Wenn du starke oder langanhaltende Schmerzen in den Brüsten und Brustwarzen hast, frag aber lieber deine Ärztin!

Empfindliche Brustwarzen durch Prämenstruelles Syndrom (PMS)?

Wenn die brustwarze weh tut

© Charday Penn / iStock

Viele Frauen haben kurz vor der Periode empfindliche Brustwarzen und Brüste. Vielleicht kennst du das auch? Berührungen sind unangenehm, die Brüste fühlen sich geschwollen an, es zieht und schmerzt? Diese Symptome hängen mit den hormonellen Veränderungen während deines Zyklus zusammen und können auf das PMS zurückgeführt werden. Bevor deine Periode beginnt, steigt der Östrogen- und Progesteronspiegel im Blut. Durch diese Sexualhormone entstehen Flüssigkeitseinlagerungen im Körper und im Gewebe der Brüste, diese schwellen also an. Die Gefäße werden stärker durchblutet und der Busen wird größer, schwerer und empfindlicher. Meistens verschwinden die Beschwerden nach der Menstruation und die Brüste werden wieder weicher. Frauen mit starkem prämenstruellen Syndrom spüren die Wassereinlagerungen auch in den Beinen, im Gesicht und an Händen und Füßen. Dazu können Angeschlagenheit, Bauchschmerzen, Reizbarkeit und Verstopfungen kommen. Viele Frauen haben kaum oder nur geringe PMS-Beschwerden, wohingegen andere sehr beeinträchtigt dadurch sind.

 Hier einige Tipps, die dir bei PMS-Beschwerden helfen können

  • Wenig koffeinhaltige Getränke (Cola, Kaffee, Tee) trinken
  • Wenig Alkohol und Salz
  • Fettarme und vitaminreiche Ernährung
  • Ausreichend Kalzium, Vitamin D, Vitamin B6 und fettreicher Fisch können PMS-Symptome lindern
  • Ausreichend Bewegung und Sport 
  • Nicht rauchen (Rauchen fördert das PMS)

Kann die Pille schuld sein?

Wenn die brustwarze weh tut

© Brian / iStock

Die Pille kann verschiedene Nebenwirkungen haben, darunter auch Brustempfindlichkeiten und Spannungen. Wenn du also mit der Pilleneinnahme beginnst, kann es vor allem in den ersten Monaten zu Beschwerden kommen. Dein Körper muss sich erst an die neue Hormonzufuhr gewöhnen. Die Nebenwirkungen sind nicht bei jeder Pille gleich. Kombi- und Mikropillen wirken sich häufiger auf die Brustempfindlichkeit aus als Mini- und Gestagenpillen. Der Grund dafür ist, dass Mini- und Gestagenpillen kein Östrogen enthalten. Das Östrogen kann zu Wassereinlagerungen im Körper und in den Brüsten führen und somit Empfindlichkeiten und leichte Schmerzen verursachen. Meistens hat sich die hormonelle Umstellung aber nach drei bis sechs Monaten eingependelt. Lass dich für weitere Informationen am besten von deiner Frauenärztin beraten.

Absetzen der Pille – kann auch das der Grund sein?

Ja, auch wenn du die Pille absetzt, kann es zu ziehenden Schmerzen oder Berührungsempfindlichkeiten in den Brustwarzen und Brüsten kommen. Dein natürlicher Zyklus muss sich erst wieder einpendeln. Wenn du vor der Einnahme also vermehrte PMS-Probleme hattest, kommen diese meistens auch wieder zurück. Das kann nach einer langen Pilleneinnahme natürlich ungewohnt sein.

Sind empfindliche Brustwarzen ein Schwangerschaftsanzeichen?

Sensible Brustwarzen können ein erstes Schwangerschaftsanzeichen sein. Schon in den ersten fünf bis acht Wochen der Schwangerschaft sorgen Hormone für eine stärkere Durchblutung des Busens. Eine Fettschicht wird aufgebaut, die Milchdrüsen wachsen und die Brüste werden schwerer und größer. Sie bereiten sich darauf vor, Milch zu produzieren und ein Kind zu ernähren. Wenn Du es für möglich hältst, schwanger zu sein, machst du am besten einen Schwangerschaftstest oder gehst zu deiner Frauenärztin.

Stillen macht auch empfindliche Brustwarzen, oder?

Wenn die brustwarze weh tut

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Auch wenn sich die Brüste während der Schwangerschaft aufs Stillen vorbereitet haben: Auf die mechanischen Belastungen durch den Milcheinschuss und die ersten Stillversuche können die zarten Brustwarzen gar nicht vorbereitet sein. Deshalb sind empfindliche Brustwarzen in dieser Phase sehr empfindlich und können auch wehtun. Hier mehr über wunde Brustwarzen in der Stillzeit.

Kann auch eine Brustentzündung dahinterstecken?

Eine Brustentzündung (Mastitis) ist sehr schmerzhaft und tritt meistens in der Stillzeit, vor allem im Wochenbett, auf. Meistens ist eine Brustentzündung die Folge eines Milchstaus, den erkennst du an einer warmen und verhärteten Brust. Am besten bittest du gleich deine Hebamme um Unterstützung, sie zeigt dir, wie man die Milch aus der verhärteten Brust ausstreichen kann. So lässt sich eine Brustentzündung vielleicht noch vermeiden.
Wenn du nicht stillst und trotzdem diese Symptome hast, such lieber deinen Arzt auf. Die sogenannte „Mastitis non-puerpalis“ kann durch eine Verletzung der Brustdrüse, durch Psychopharmaka und Rauchen entstehen und daher sogar bei Frauen UND Männern auftreten.

Werden Brustwarzen auch durch Reibung empfindlich?

Wenn die brustwarze weh tut

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Häufige Gründe für empfindliche Brustwarzen, unabhängig von der Periode und hormonellen Veränderungen, sind zu raue und nasse Stoffe, die die zarte Haut wundreiben können. Vor allem beim Sport reiben BH und T-Shirt besonders und reizen die empfindlichen Brustwarzen. Auch zu enge oder zu weite BHs können auf Dauer zu Empfindlichkeiten an den Brustwarzen führen.
Schnelle Hilfe: Am besten hilft hier ein Pflaster, das du dir beim Sport über die Brustwarze klebst. So vermeidest du Reibungen.

Hormonelle Veränderungen in der Pubertät

Sobald die Pubertät bei jungen Mädchen einsetzt, wachsen auch die Brüste. Dies ist meistens sogar das erste erkennbare Anzeichen der Pubertät. Milchdrüsen werden ausgebildet, die Brustwarzen vergrößern sich und das Brustgewebe wächst. Fast immer fühlen sich die wachsenden Brüste und Brustwarzen empfindlich an, das ist ganz normal. 

Was ist mit hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren?

Auch in den Wechseljahren sind die Brüste und Brustwarzen oft sehr empfindlich. Besonders in der Zeit kurz vor dem Ausbleiben der Periode (Perimenopause) häufen sich die Beschwerden. Grund dafür ist eine Östrogendominanz, das heißt ein Übermaß an Östrogenen. Die Funktion der Eierstöcke nimmt während der Perimenopause ab. Die Eierstöcke reagieren weniger auf Steuerungshormone und der Körper schüttet verstärkt FSH (follikelstimulierende Hormone) aus. Als Folge wird mehr Östrogen gebildet und die Follikelreifung angetrieben. Der Östrogenspiegel erhöht sich, wohingegen Gestagen- und Progesteron kaum ansteigen. Es herrscht eine Östrogendominanz und ein Progesteronmangel. Spannungen und Schmerzen im Busen und in den Brustwarzen sowie stärkere Menstruationsblutungen sind in dieser Phase also vollkommen normal. Dazu verursachen die unregelmäßigen Schwankungen des Östrogenspiegels häufig Hitzewallungen.

Wenn die brustwarze weh tut

Was kann ich bei empfindlichen Brustwarzen tun?

·     Ringelblumensalbe oder Lanolin (Wollfett) auf die Brustwarze auftragen
·     Auf einen gut sitzenden BH achten, um Reizungen zu vermeiden
·     Kühle Auflagen und Quarkwickel lindern die Beschwerden
·     Weite Kleidung aus weichem Material
·     Wenn du langanhaltende Schmerzen hast, oder ein Verdacht auf Brustentzündung besteht, geh lieber zum Arzt!

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  • Progesteron

Was kann ich gegen schmerzende Brustwarzen tun?

Hydrogel Pads sind bei wunden und rissigen Brustwarzen willkommene Ersthelfer. Sie kühlen und lindern die Schmerzen sofort, spenden Feuchtigkeit, unterstützen so den Heilungsprozess und sie werden zwischen den Stillmahlzeiten auf die Brust gelegt. Lege eine Stillpause ein und verwende vorübergehend eine Milchpumpe.

Wie fühlt sich der Schmerz bei Brustkrebs an?

Schmerzen, beispielsweise Rückenschmerzen oder Gliederschmerzen (durch Knochenmetastasen) Müdigkeit und Antriebslosigkeit. sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung im Arm (sogenannte Lymphödem)

Wie sehen Brustwarzen bei Brustkrebs aus?

Veränderte Brustwarze: Wenn sich die Farbe der Brustwarze ändert, sich die Brustwarze entzündet, blutige oder klare Absonderungen auftreten oder sich die Haut um die Brustwarze einzieht oder einsenkt, können dies Anzeichen für Brustkrebs sein.