Wenn veganer aufs klo gehen

Die Vorteile einer fleischlosen Ernährung müssen wir dieser Tage wohl kaum noch betonen. Oder umgekehrt formuliert: Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor dem Konsum von Fleisch, konkret rotem und verarbeitetem Fleisch. Es sei nachweislich krebserregend.

Eine Studie des National Cancer Institute in den USA kam jüngst zum Schluss, dass der Verzehr mit sage und schreibe neun Krankheiten einhergeht: Von Krebs über Herz- oder Atemwegserkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Infektionen, Alzheimer und Leber- und Nierenerkrankungen.

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Bei so viel unappetitlichen Fakten zum Fleisch stellt sich die Frage:

Warum nicht gleich aufhören mit dem Verzehr von Burger, Steak und Mortadella und lieber die vegetarische Variante wählen?

Man eating fried chicken as vegetarian looks on disapprovingly

Quelle: Getty Images/Uppercut

So leicht scheint das uns Deutschen allerdings nicht zu fallen. Laut aktuellen Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Fleischverbrauch pro Kopf bei 60 Kilogramm im Jahr. Das ist eine ganze Menge und laut Ernährungsexperten auch viel zu viel.

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Und wer dann an dem Punkt ist, an dem man mit dem Essen von Fleisch aufhören will, steht dann meist vor solchen Fragen wie: Leide ich nicht an einem Vitaminmangel? Was ist mit Eisen- oder Proteinmangel? Immerhin liefert uns Fleisch Eiweiße und Vitamine, die nur in ihm enthalten sind. Und schließlich:

Was macht es eigentlich konkret mit mir und meinem Körper, wenn ich aufhöre, Fleisch zu essen?

Diesen Fragen wollen wir hier Antworten geben. Fangen wir ganz von vorn an und nehmen wir schon mal vorweg: Fleisch ist nicht per se schlecht. Es enthält hochwertiges Protein, versorgt uns mit B-Vitaminen, Eisen und Zink. Darüber hinaus ist Fleisch ein Eiweißlieferant. Und geht es um das Vitamin B12, hat Fleisch sowieso die Nase vorn: Dieses Vitamin steckt fast ausschließlich in tierischen Produkten.

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Dennoch ist der Mensch nicht auf Fleisch angewiesen, um gesund leben zu können. Die Palette an uns zur Verfügung stehenden Lebensmitteln ist so lang, dass es im Grunde kein Problem für uns darstellen sollte, die fehlenden Vitamine und Nährstoffe durch pflanzliche Produkte ersetzen zu können.

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Doch was passiert denn im Körper nun genau, wenn du aufhörst, Fleisch zu essen?!

I. Deine Anfälligkeit für Krankheiten geht zurück

Dass Vegetarier tatsächlich länger leben als Fleischesser, konnte die Wissenschaft bisher noch nicht definitiv belegen. Eine groß angelegte Studie von australischen Forschern konnte lediglich aufzeigen, dass Vegetarier gesünder sterben.

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The Vegetarian

Dennoch konnten Forscher nachweisen: Vegetarier leiden deutlich seltener an Bluthochdruck, Diabetes sowie Gallen- und Nierensteinen. Eine Meta-Analyse bestätigte außerdem, dass Vegetarier ein 29 Prozent niedrigeres Risiko für Herzerkrankungen und ein 18 Prozent niedrigeres Krebsrisiko hatten.

Cardiographer check up for healthy heart

Quelle: Getty Images/Photographer's Choice

Das Erkrankungsrisiko ist bei Vegetariern also insgesamt geringer - und das kann sich natürlich positiv auf die Gesamtmortalität auswirken.

II. Du verlierst Gewicht

Durch den Verzicht auf Fleisch sinkt laut einiger Studien auch die Fettleibigkeit. Auch nach Ansicht des Vegetarier Bundes Deutschlands (Vebu) kann eine vegetarische Ernährung dabei helfen, überschüssiges Gewicht zu verlieren - und das „gesunde Gewicht“ im Anschluss besser zu halten.

Woman on the scale

Quelle: Getty Images/Maskot

Da auf dem vegetarischen Teller weniger gesättigte Fettsäuren landen, ist auch ihr Cholesterinspiegel niedriger als bei Fleischessern.

III. Du verbesserst deine Darmflora

Du bist, was du isst - das weiß keines unserer Organe besser als der Darm. Forscher der University of New York haben herausgefunden, dass Veganer und Vegetarier mehr schützende Arten von Darmbakterien haben als Fleischesser. Warum das so ist? Unser Darm mag am liebsten Obst, Gemüse, milchsaure Lebensmittel wie Joghurt oder Kefir. Das landet bei Vegetariern natürlich schneller mal auf dem Teller als beim gemeinen Fleischesser.

IV. Du wirst empathischer

Kein Mist! Italienische Neurowissenschaftler haben die neuronalen Grundlagen des Vegetarismus in zwei Studien untersucht. Es stellte sich heraus: Regionen des Empathienetzwerkes waren bei Vegetariern und Veganern in entsprechenden Experimenten aktiver. Sie reagierten stärker auf negative Szenen, die man ihnen mittels Bildern zeigte als bei Fleischkonsumenten.

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V. Du riechst besser

Eine feinere Nase dank vegetarischer Ernährung? Klingt etwas seltsam, ist aber durch Forscher der Karls-Universität Prag bestätigt worden. Die Wissenschaftler haben den olfaktorischen Eindruck bei Männern und Frauen getestet.

Ergebnis: Die Vegetarier schnitten nicht nur im Riechtest besser ab, auch ihr Schweißgeruch wurde als angenehmer bewertet als der von Fleischessern. 

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VI. Du musst auf Nährstoff- und Vitaminmangel achten

Wie eingangs erwähnt, enthält Fleisch wertvolle Mineralstoffe wie Eisen und Zink. Außerdem liefert es uns wichtige B-Vitamine wie Vitamin B1, B2, B6 und B12. Letzteres ist nur in Fleisch, Fisch und Eigelb enthalten. Wer auf Fleisch, eventuell sogar noch auf tierische Produkte wie Eier verzichtet, muss folglich auf eine ausgewogene Zufuhr bestimmter Nährstoffe achten.

Cropped image of woman picking up vegetables at wooden table

Quelle: Getty Images/Cultura RF

Am entscheidendsten ist die ausreichende Versorgung mit Eisen und Vitamin B12:

  • Mit Sauerkraut oder anderen Gärungs- oder Fermentprodukten können Darmbakterien Vitamin B12 herstellen. Auch mit Vitamin B12 angereicherte Lebensmittel wie Frühstücksflocken oder Käsesorten wie Camembert, Emmentaler oder körniger Frischkäse, kann der Bedarf gedeckt werden.
  • Pflanzliches Eisen ist zwar in großen Mengen in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten enthalten, kann vom Körper aber schlechter genutzt werden. Der Grund: Sie sind weniger fettlöslich und können von der Darmwand nicht so gut aufgenommen. Ein großer Teil des pflanzlichen Eisens wird so über dem Darm einfach wieder ausgeschieden. Nur 3 bis 8 Prozent des pflanzlichen Eisens wird vom Körper aufgenommen. Bei Eisen aus tierischer Nahrung sind es durchschnittlich 20 Prozent.

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Im Übrigen: Anders als uns Popeye und unsere Eltern vielleicht weismachten, ist Spinat nicht das beste Mittel, um Eisenmangel entgegenzuwirken. Denn: Spinat enthält den Stoff Oxalsäure, der sich an das Eisen bindet. Diese Kombination ist zu groß, um vom Darm resorbiert zu werden.

Kleiner Tipp: Vitamin C kann die Eisenaufnahme um das siebenfache steigern. Also Vitamin-C-reiche Nahrungsmittel mit eisenhaltigen kombinieren.

Und jetzt?

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dein Körper profitiert von einer vegetarischen bzw. häufig fleischlosen Ernährung. Das heißt nicht, dass wir es grundsätzlich vom Speiseplan streichen müssen. Immerhin spielt auch Genuss eine entscheidende Rolle beim Essen. Guten Appetit.