Mundsoor ist eine Infektion im Mund- und Rachenraum mit bestimmten Hefepilzen – meist Candida albicans. Der Mundpilz befällt etwa die Innenseite der Wangen und Lippen, manchmal auch die Zunge (Zungenpilz) und den Gaumen. Charakteristisch für Mundsoor sind weißliche Beläge auf geröteter Schleimhaut, aber es gibt auch andere Erscheinungsformen. Hier erfahren Sie, woran Sie Mundsoor erkennen und wie er behandelt wird.
ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen.
Vorbeugende Maßnahme zur Verhinderung einer Soor Infektion und einer Parolis (= Ohrspeichelentzündung)
Mund Soor:
= Pilzinfektion› Erreger: Candida albicans
Symptome:
- weißlicher Stripchen bis flächenförmiger Belag
- schwer abwischbar, kann beim Abwischen bluten
Ursache:
- Mundtrockenheit
- bei Mundatmung / Atemnot
- Flüssigkeitsmangel
- Nahrungskarenz (keine Nahrungsaufnahme / Nahrungsverweigerung)
- nasal eingeführte Sonde (Nahrung, Sauerstoff)
- Störung der Mundflora durch geschwächte Infektabwehr
- Medikamenteneinnahme wie z. B. Antibiotika, Zytostatika oder Cortison
- Menschen mit schweren Erkrankungen wie z. B. Aids oder Krebs
- bei Unterernährten
Parotitis:
= Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Glandula Parotis)
Symptome:
- Schwellung vor dem Ohr respektive Segelohren
- sehr schmerzhaft, besonders bei Kaubewegungen
- evtl. Eiterfluss in der Mundhöhle
- evtl. tritt eine Kieferklemme ein
Ursache:
- durch eine verminderte Speichelproduktion können Bakterien in den Ausführungsausgang der Parotis gelangen
gefährdeter Parotiskreis:
- Sonden ernährte
- mit Schluckbeschwerden
- unter Antibiotikatherapie, Kortisontherapie
- Bewusstlose, Koma
- Immungeschwächte
- Apoplexpatienten
- Unterernährte
- Nahrungsverweigerer
- Mundtrockenheit
- Diabetiker
- Sauerstofftherapie
Prophylaktische Maßnahmen
- Gute Mundpflege:
- mehrmals täglich Zähne putzen, Zahnprothesen pflege
- spezielle Mundpflege
- Speichelfluss erhöhen:
- Anregung der Kauffähigkeit mit Kaugummi, trockene Brotrinde, Dörrobst, imitierten Kau Übungen
- Zitronenscheiben lutschen lassen, Zitronentee, zitronenhaltige Stäbchen, z. B. Pagavit Stäbchen
- Massage der Wangen vor den Ohren = Anregung der Parotis
- Den Appetit anregen durch Essensdüfte oder Aromen, anschauen von Essen oder Bilder darüber
- anfeuchten der Mundschleimhaut:
- durch Lutschen von Eiswürfel, z. B. aus Saft oder Zitronentee
- Ausstreichung mit Pagavit Stäbchen
- spezielle Mundpflege: Auswischen der Mundhöhle
- Mundspülung: Kamillosan Pfefferminztee
- Unterstützung der körpereigenen Abwehr:
- ausgewogene Ernährung
- ausreichend schlaf
Standard „Soor- und Parotitisprophylaxe“
Soor- und Parotitisprophylaxe – was ist das und wie mache es richtig?
Soor und Parotitis Prophylaxe – Soor
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, Komplikationen oder Spätschäden zu entwickeln. Bis zu zehn Prozent der Erkrankten entwickeln eine Hirnhautentzündung, die sich durch starke Kopfschmerzen, Nackensteife und Erbrechen äußern kann. Seltener ist eine Entzündung des Gehirns, die bleibende Schäden wie Lähmungen verursachen oder in Einzelfällen auch tödlich verlaufen kann. Bei einem von 20.000 Erkrankten kann es zu bleibenden Hörschäden oder Taubheit kommen. Bei etwa jedem dritten männlichen Erkrankten nach der Pubertät kommt es in Folge von Mumps zu einer Hodenentzündung. Sie macht sich durch einen erneuten Fieberanstieg mit starker Schwellung und Druckschmerzhaftigkeit eines oder beider Hoden bemerkbar und kann eine Einschränkung oder in seltenen Fällen einen Verlust der Fruchtbarkeit zur Folge haben. Bei Frauen ist auch eine Entzündung der Brustdrüsen oder der Eierstöcke möglich. Als weitere Komplikation kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten.