Wie kann ich eine Festplatte unbrauchbar machen?

Kapitel in diesem Beitrag:

  • 1 Warum eine Festplatte zerstören und dauerhaft unbrauchbar machen?
  • 2 Meine Erfahrungen mit dem Thema
  • 3 Warum ein Magnet nicht genug ist
  • 4 Wie man dauerhaft eine HDD-Festplatte zerstören kann
  • 5 Festplatten komplett schrotten: So geht’s!
  • 6 Brauchbar für nicht-private Speichermedien?
  • 7 Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten…
  • 8 Vielleicht auch interessant?

Inspiriert von einem Beitrag von Scientific American mit der Überschrift How to Destroy a Hard Drive – Permanently möchte ich euch in diesem Ratgeber aufzeigen, welche Methoden beim dauerhaften unlesbar machen einer HDD-Festplatte sinnvoll sind. Denn einfach einen Magneten über den externen oder ausgebauten Speicher zu streifen, das hilft nicht. Und selbst Löcher in die Speicherplatten zu bohren kann unzureichend sein. Was also zum Festplatte zerstören von Wasser und Säure über Gewalt und Hitze hin zu Software und Erschütterungen hilft, das lest ihr hier. Viel Erfolg beim Festplatten schrotten!

Eine HDD Festplatte zerstören und sie dauerhaft unlesbar machen – das geht nicht nur mit Überschreiben und Runterschmeißen, sondern vor allem per Hammer, Hitze und Säure.

Warum eine Festplatte zerstören und dauerhaft unbrauchbar machen?

Es muss nicht die Festplatte aus dem PC oder Mac sein, den ihr verkaufen wollt. Wenn ihr diese einfach überschreibt und wenn sie noch zeitgemäß ist (geringe Laufzeit, großer Speicherplatz), dann muss sie nicht aussortiert und gegen eine neue unbeschriebene Festplatte ausgetauscht werden. Wenn ihr eine Festplatte dauerhaft zerstören und unlesbar machen wollt, kann das auch eine HDD aus einem alten Rechner sein, den ihr nicht mehr zum Laufen bekommt. Die entsprechende, kleine Platte dann erst umständlich mit dem aktuellen PC oder Mac verbinden? Dann doch lieber gleich zum Hammer greifen! :D

Meine Erfahrungen mit dem Thema

Ich hatte schon häufiger mal das Problem, dass ich uralte Festplatten (damals noch aus dem externen SCSI-Gehäuse) löschen musste, aber keinen Adapter hatte, um sie per USB oder Thunderbolt anzusprechen. Da das Überschreiben mit Nullen also technisch nicht machbar war, wollte ich sie physisch zerstören, denn 20 GB Festplatten braucht man nicht wirklich nochmal. Ich habe sie schließlich aufgeschraubt, die Elektronik zerbrochen und die einzelnen Scheiben der Festplatte zerbrochen bzw. manche verbogen, denn da scheint es unterschiedliche Varianten aus Glas oder Metall zu geben. Deshalb fand ich den oben verlinkten Artikel zum Thema Festplatte zerstören so interessant.

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Warum ein Magnet nicht genug ist

Dass ein ausreichend starker Magnet, der zu nahe an die Festplatte gebracht wird, selbige löschen kann, das ist nicht unbedingt wahr. Zuerst muss man das Gehäuse zum Festplatte zerstören aufschrauben, um die schützende Stahl-Hülle zu entfernen. Erst dann wenn die Speicherplatten frei liegen lohnt der Einsatz des Magneten – aber auch nur, wenn dieser richtig stark ist. Und einen superstarken Magneten hat nicht jeder zuhause herumliegen und schon gar nicht am Kühlschrank kleben. Zudem gibt es (neben dem nochmaligen Anschließen an den Rechner) keine 100-prozentige Garantie, dass die HDD-Festplatte damit wirklich bis aufs letzte Bit unlesbar gemacht wurde.

Wie man dauerhaft eine HDD-Festplatte zerstören kann

Im oben verlinkten Beitrag werden viele Beispiele aufgezeigt, an denen zu sehen ist, dass selbst zerbrochene Glas-Speicher, zerkratzte Aluminium-Platten und dergleichen von Experten mit viel Zeit und Geld noch ausgelesen werden können. Sicherlich müsst ihr euch darum keine Sorgen machen und wollt einfach nur neugierige Schrottsammler vom Auslesen eurer Jugendsünden bewahren. Diese werden bestimmt schon von einer durchbohrten oder zerkratzten Festplatten-Scheibe abgeschreckt. Denken wir den Gedanken dennoch mal zu Ende.

Demnach ist das Bohren in der Metallplatte schon nicht schlecht. Nicht nur wird das Auslesen damit erschwert, auch die möglicherweise entstehende Hitze sowie Verformungen an der gesamten Platte können die Daten auslöschen. Bestehen die Speicher nicht aus Aluminium (meist in Desktop-Rechnern), sondern aus Glas (meist in Laptops), dann hilft ein Hammer weiter – oder einfach, die Festplatte (auch inkl. Gehäuse) stark aufschlagen zu lassen. Kurz: Hitze und eine größtmögliche Verformung sind ein guter Anfang.

Weiterhin wird Säure als ziemlich sicherer Weg zum unlesbar machen der Festplatte angegeben. In einem Chemie-Forum habe ich einen dazu passenden Thread gefunden. Darin fragt ein User, wie er Aluminium-Platten auflösen oder oberflächlich zerstören kann. In der weiteren Beschreibung entsteht stark der Eindruck, dass er eine Festplatte zerstören möchte, ohne dass er das direkt schreibt. In den einzelnen Antworten wird aufgezeigt, welche Säure(n) dafür eingesetzt werden können. (Vorsicht beim Ausprobieren!)

Festplatten komplett schrotten: So geht’s!

Rein theoretisch betrachtet sollte also die Mischung aus allen möglichen Maßnahmen dafür sorgen, dass selbst der beste Forensiker die Festplatte nicht mehr auslesen kann. Wenn ihr also dem Überschreiben mit 1 und 0 nicht vertraut oder dies bei euch nicht möglich ist, dann geht (in Theorie) so vor:

  1. Gehäuse aufschrauben und Speicherplatten mit Magnet zerkratzen
  2. Die Platten mit Hammer, Bohrer und Co. in Stücke malträtieren
  3. Nach einer Hitzebehandlung ins Säurebad schicken

Wenn das mal nicht drei einfache Schritte zum Datenschutz sind ;)

Brauchbar für nicht-private Speichermedien?

Kurz ein Gedanke abseits der privaten Anwendung der aufgezeigten Maßnahmen: nicht nur Privatleute, die alte und überholte Festplatten zerstören bzw. unlesbar machen wollen, interessieren sich vielleicht für entsprechende Tipps und Tricks. Computer von Behörden, Anwälten, Ärzten, dem Militär und anderen Einrichtungen, Verwaltungen, Berufsständen, etc. sind voll mit sensiblen Daten, E-Mails und Dokumenten. Auch da reicht es wahrscheinlich nicht, die Festplatte einmal mit 1 und 0 zu überschreiben.

Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten…

Im letzten Absatz des Artikels von Scientific American How to Destroy a Hard Drive – Permanently gibt es noch den Hinweis, dass eine vollends zerstörte Festplatte ein Hinweis darauf ist, dass man etwas zu verbergen hat – zumindest vor einem US-amerikanischen Jury-Gericht. Wer also einfach nur seine alte, mit neuen Rechnern nicht mehr kompatible Festplatte voller peinlicher Jugendfotos eliminieren wollte, könnte direkt als Terrorist angesehen werden. In Deutschland gibt es im Grunde die sogenannte Unschuldsvermutung, die einen vor so etwas bewahren sollte.

Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.


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Wie kann ich meinen PC am besten zerstören?

Wollen Sie Ihren Computer sicher entsorgen, sollten Sie deshalb sichergehen, dass keine Daten auf der Festplatte mehr wiederhergestellt werden können. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Festplatte sicher zu zerstören: Überschreiben oder die physische Vernichtung.

Kann ein Magnet eine Festplatte zerstören?

Wir gehen davon aus, dass ein TODESMAGNET die Festplatte eher mechanisch zerstört, als die Daten effektiv zu löschen. Generell raten wir natürlich davon ab, starke Magnete in die Nähe von Festplatten zu bringen (siehe unsere Warnhinweise).

Was kann an einer Festplatte kaputt gehen?

Die weitaus häufigste Ursache von Datenverlust bei Festplatten geht auf das Konto der Hardwareschäden, wie zum Beispiel Schreib/Lesekopf-Schäden, Defekt von Motor oder Steuerplatine. Schäden an der Steuerplatine entstehen meist durch Überspannung.

Wie zerstört man eine SSD?

„Es ist am besten, sie mit einem Hammer gründlich zu zerstören, damit alle darin enthaltenen Speicherchips pulverisiert werden“, stellt Bischoff fest. „Man könnte es professionell zerkleinern lassen, aber das wird teuer und ist nur für extrem sensible Daten wirklich notwendig“, fügt er hinzu.

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