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Leichtes Untergewicht ist manchmal einfach Veranlagung und muss keine Probleme bereiten. Denn wer wenig wiegt, ist nicht automatisch mangelernährt, kann also trotzdem genug von allen lebensnotwendigen Nährstoffen aufnehmen. Aber es gibt auch Menschen mit niedrigem Körpergewicht, die sich nicht wirklich gut fühlen in ihrer Haut. Einige von ihnen ziehen sich zum Beispiel leichter Infekte zu und brauchen nach einer Krankheit länger, um wieder auf die Beine zu kommen. Zu bedenken sind auch mögliche Spätfolgen wie das erhöhte Risiko für eine Osteoporose. Und manchmal steckt hinter Untergewicht auch eine Krankheit.
BMI-Rechner Bestimmen Sie Ihren Body-Mass-Index mit diesem Rechner Ab wann ist man untergewichtig?Anhand der Körpermaße und des daraus errechneten Body-Mass-Index lässt sich das Körpergewicht objektiv bewerten. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten Menschen als untergewichtig, deren Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 liegt. Zwischen 65 und 70 Jahren steigt diese Grenze auf 20, danach gilt ein BMI unter 22 als untergewichtig. Der BMI ist eines von mehreren Kriterien, um das Körpergewicht zu beurteilen. Wichtiger als das aktuelle Gewicht ist aber dessen Verlauf. Wer plötzlich ohne erkennbare Ursache an Gewicht verliert, sollte sich unbedingt ärztlichen Rat holen und so ernsthaftere Probleme ausschließen. Das gilt besonders, wenn der Gewichtsverlust mehr als zehn Prozent des Gesamtgewichts beträgt und sich innerhalb von weniger als sechs Monaten entwickelt hat – sowie wenn noch andere Symptome aufgetreten sind. Eine Gesundheitsbefragung des Robert Koch-Instituts aus den Jahren 2014/2015 ergab: 1,8 Prozent der befragten Erwachsenen hatten nach eigenen Angaben Untergewicht. Frauen waren deutlich häufiger betroffen als Männer. Wie kann das bloß sein? Das werden sich diejenigen von uns fragen, die sich gerade schweren Herzens das Caramel-Dessert verkniffen haben. Dünner werden ist doch so schwer! Oder? Für die große Mehrheit der Menschen ist das so, aber nicht für alle. Untergewicht kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen, manchmal schneller als einem lieb ist. Gene, Umwelt, Lebensgewohnheiten, LebensalterWarum sind einige Menschen so dünn? Das liegt manchmal in der Familie. Genetisch bedingt haben diese Untergewichtigen einen besonders regen Energieumsatz und verbrennen pro Tag leicht ein paar hundert Kalorien mehr als der Durchschnitt. Aber auch Lebensstil, Essgewohnheiten und der Umgang mit Alltagsbelastungen beeinflussen das Körpergewicht. Die eine isst bewusst kalorienarm, dem anderen macht Essen keinen Spaß, er nimmt sich nicht die Zeit, um genügend zu essen. Oder es ist der Stress, der ihm den Appetit verschlägt. Nicht zuletzt spielt das Alter eine Rolle. Sich täglich ein gesundes Essen zuzubereiten, empfinden manche als anstrengend. Bei älteren Menschen kommen häufig ganz konkrete Hindernisse dazu: Wenn Geschmacks- und Geruchssinn, Seh- und Hörvermögen nachlassen, bereitet Essen einfach weniger Genuss. Zusätzlich können Zahnprobleme, Medikamente, Einsamkeit und vielfältige Krankheiten den Appetit beeinträchtigen. Bei Seniorinnen und Senioren ist schnelles Gegensteuern besonders wichtig, weil ein Gewichtsverlust mit zunehmendem Alter immer schwieriger auszugleichen ist. Zudem bedeutet Untergewicht bei älteren Menschen eine Gesundheitsgefahr: Vor allem wenn sie akute Erkrankungen wie eine Lungenentzündung entwickeln oder wegen einer gebrochenen Hüfte operiert werden müssen, haben sie oft zu wenig Reserven, um sich gut zu erholen.
Wenn Untergewicht zum Problem wirdEine Weile lang leben viele Menschen mit leichtem Untergewicht gut. Schwierig wird es, wenn der Nährstoffbedarf längere Zeit nicht gedeckt wird und der Körper an die Reserven geht. Wer weniger als 1200 Kilokalorien am Tag isst, kommt trotz einer vielseitigen Lebensmittelauswahl nach den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht mehr auf die nötigen Nährstoffe. Auf Dauer lässt die Leistungsfähigkeit nach, und bald treten weitere Beschwerden auf. Welche Anzeichen gibt es?Bei deutlichem Untergewicht treten die Beckenknochen und die Konturen des Brustkorbs hervor. Aber bereits lange vorher gibt es Anhaltspunkte für eine bedenkliche Entwicklung, zum Beispiel:
So finden Sie heraus, was hinter Untergewicht stecken kannHaben Sie neuerdings Untergewicht oder nehmen Sie ab, obwohl Sie Ihrer Ansicht nach normal essen, fühlen Sie sich geschwächt oder stellen Sie andere körperliche oder psychische Veränderungen (siehe zum Beispiel Liste oben) bei sich fest, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Lebensmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Fruktoseintoleranz, hormonelle Störungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn können zum Beispiel hinter dem Untergewicht stecken. Weitere Gründe: eine Zöliakie oder chronische Immunschwächekrankheit wie HIV, aber auch eine Depression. Besonders bei Jugendlichen können auch Essstörungen vorliegen, vor allem eine Magersucht. Diese verlangt nach einer psychotherapeutischen Behandlung. Fünf Rezeptsammlungen, um gesund zuzunehmen
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Wichtig: Betreiben Sie auch in der Zunehmphase ein leichtes körperliches Training. Das fördert die Herz-Kreislauf-Funktion. Ein Krafttraining unterstützt den Muskelaufbau. Außerdem regt körperliche Bewegung den Appetit an. Lesen Sie auch:
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Appetitlosigkeit Kein Appetit, aber euphorisch? Oder eher schlapp und antriebslos? Hinter Appetitlosigkeit verbergen sich zahllose Ursachen. Wann Sie aufpassen müssen Kann man in einer Woche 1 kg zunehmen?Theoretisch braucht es täglich mehr als 500 Extrakalorien, um eine Gewichtszunahme von maximal 0,5 kg pro Woche zu erreichen. Das entspricht einer Tafel Schokolade. Um ein Kilogramm Gewicht zuzunehmen, braucht es einen Überschuss von sieben- bis neuntausend Kalorien.
Kann man in 2 Tagen 1 kg zunehmen?Nein, es ist nahezu unmöglich, durch ein oder auch zwei Fress-Tage ein ganzes Kilo zuzunehmen. Ein Kilo Fettgewebe entsteht, wenn man 7.000 Kilokalorien (kcal) mehr zu sich nimmt, als der Körper benötigt.
Kann man über Nacht 1 kg zunehmen?Ja – wenn wir über einen längeren Zeitraum in Summe 18 000 Kalorien mehr zu uns nehmen würden, als wir am Tag verbrauchen, wären wir tatsächlich 2 Kilogramm schwerer. Aber über Nacht – unmöglich (genauso übrigens umgekehrt – spontan 2kg Gewicht verlieren ist keine „Fettabnahme“).
Wie viel Gewicht kann man in 1 Woche zunehmen?Wie viel soll ich pro Woche zunehmen? Die Empfehlung für eine gesunde Gewichtszunahme lautet: 500 Gramm pro Woche. Das würde bedeuten, dass du innerhalb eines halben Jahres ca. 10 Kilogramm auf gesunde Weise zunehmen kannst.
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