Wieviel kreuze darf ich bei der wahl machen

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Erstellt: 09.10.2022, 16:57 Uhr

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Wenn heute die Niedersachsen-Wahl stattfindet, müssen die Wähler zwei Kreuze auf dem Stimmzettel machen. Aber wo?

Hannover – Wenn am 9. Oktober die Niedersachsen-Wahl ansteht, sind alle Bürger Niedersachsens dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Dazu müssen sie zwei Kreuze auf dem Stimmzettel machen. Die Wahl entscheidet darüber, wer für die kommenden fünf Jahre in den niedersächsischen Landtag einzieht. Doch beim Umgang mit dem Wahlzettel gibt es einiges zu beachten.

Niedersachsen-Wahl: Wie wird der Wahlzettel richtig ausgefüllt?

Der Wahlzettel (oder auch Stimmzettel), auf dem die Wähler ihre Kreuze machen, ist zweifarbig gegliedert. Auf der linken, schwarz gedruckten Seite befindet sich eine Liste mit den Namen der Direktbewerber, die zur Wahl antreten. Zusätzlich gibt es noch Informationen zu Beruf, Anschrift und den Namen der Partei. Auf der rechten, blau gedruckten Seite befinden sich die zur Wahl zugelassenen Landeslisten und Parteien mit den Namen der ersten drei Bewerber. Den Wahlzettel erhalten Wahlberechtigte mit der Wahlbenachrichtigung. In dieser ist auch der Antrag zur Briefwahl enthalten.

Um an der Landtagswahl in Niedersachsen teilnehmen zu können, muss man mindestens 18 Jahre sein, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und seit mindestens drei Monaten mit dem Hauptwohnsitz in Niedersachsen gemeldet sein. Erste Hochrechnungen und Prognosen werden noch am Wahlsonntag erwartet.

Name Niedersachsen
Hauptstadt Hannover
Einwohner 8.027.031
Fläche 47.709,82 km²
Bevölkerungsdichte 169 Einwohner pro km²
Regierungschef Stephan Weil (SPD)

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen hat jeder Wähler zwei Stimmen: mit der Direktstimme (Erststimme) wird der Wahlkreisabgeordnete, mit der Listenstimme (Zweitstimme) wird die Wahl der Landesliste einer Partei bestimmt. Bei der Listenstimme hat der Wähler keinen Einfluss auf die Bewerber, da diese nach der durch die Landesliste vorgegebenen Reihenfolge verteilt werden. Die beiden Stimmen können unabhängig voneinander abgegeben werden. Das heißt, dass Erst- und Zweitstimme nicht derselben Partei gegeben werden müssen (Stimmensplitting). Die Direktstimme wird auf der linken, schwarz gedruckten Seite, die Listenstimme auf der rechten, blau gedruckten Seite des Wahlzettels angekreuzt.

Was bedeuten Erst- und Zweitstimme?

In Deutschland hat die Zweitstimme eine größere Bedeutung als die Erststimme. Die Zweitstimmen entscheiden schließlich auch in Niedersachsen darüber, wie viele Sitze eine Partei insgesamt im Landtag erhält. Davon hängt ab, welche Parteien eine Mehrheit holen und eine Regierung bilden können.

Bei der Niedersachsen-Wahl gilt die Fünfprozenthürde und es werden nur die Parteien berücksichtigt, die mindestens fünf Prozent der Stimmen erhalten haben. Nur sie sind danach im Parlament vertreten. Anhand dieser Verteilung entscheidet sich dann, wie viele der Kandidaten, die auf den Landeslisten stehen, neben den Direktkandidaten in den Landtag einziehen.

Wieviel kreuze darf ich bei der wahl machen

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2022 haben Wahlberechtigte wieder eine Erst- und eine Zweitstimme. © Peter Steffen/dpa

Wie viele Abgeordnete ziehen in den Landtag Niedersachsen ein?

Der Landtag von Niedersachsen umfasst mindestens 135 Abgeordnete. Aktuell sind es 137. Grund dafür sind die sogenannten Überhangmandate und Ausgleichsmandate. Durch sie kann die Anzahl der Abgeordneten im Landtag steigen. (Joshua Schößler)

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west Cloppenburg
Drei Wahlentscheidungen rufen die Bürger ab 16 Jahre am Sonntag, 12. September, von 8 bis 18 Uhr in die Wahllokale: Kreistag, Landrat sowie die Stadt- und Gemeinderäte werden neu gewählt. In acht Gemeinden werden zudem die Bürgermeistersessel neu besetzt. Hier haben die Wähler sogar vier Stimmzettel vor sich. Ganz schön viel Papier und oft ebenso viel Verwirrung für die Bürger. Zumal am 26. September ja auch noch die Bundestagswahl folgt – ggf. kombiniert mit notwendigen Stichwahlen um die Bürgermeisterposten oder für den Landrat. Wir versuchen, das hier mal ein wenig aufzudröseln.

• Kreistagswahl
am 12. September
49 Sitze sind zu vergeben. Sie haben drei Stimmen, die Sie alle einem Bewerber oder einer Parteiliste geben oder aber auf mehrere Personen (auch verschiedener Parteien) bzw. Parteilisten verteilen können. Nur mehr als drei Kreuze dürfen es nicht sein. Bei der Auszählung wird später die Stimmenzahl jeder Partei proportional – also dem Verhältnis der erreichten Stimmzahlen entsprechend – in Sitze umgerechnet.

• Landratswahl
am 12. September
Der Landrat wird direkt gewählt. Sie erhalten einen Stimmzettel, auf dem alle Kandidaten aufgelistet sind und kreuzen Ihren Favoriten an. Bei nur zwei Bewerbern entscheidet die einfache Mehrheit. Bei drei und mehr Kandidaten würden die beiden „Punktbesten“ in einer Stichwahl noch einmal antreten. Diese Stichwahl wäre am 26. September.

Wieviel kreuze darf ich bei der wahl machen

• Für die Kommunalwahlen am 12. September erhalten im Landkreis Cloppenburg alle wahlberechtigten Bürger ab 16 Jahre eine gesammelte Wahlbenachrichtigungskarte, die für alle im jeweiligen Ort anstehenden Wahlen an diesem Tag gilt. Ab kommender Woche erfolgt der Versand dieser Karten und nach Erhalt können interessierte Bürger dann auch schon im Rathaus vor Ort Briefwahlunterlagen beantragen. Meist geht das auch online, schauen Sie ggf. einfach mal auf die Homepage Ihrer Gemeinde.

• Wer mehr über die Wahlen wissen möchte, kann sich bei der Landeszentrale für politische Bildung informieren: Auf der Webseite  www.kommunalwahl-nds.de werden die Verfahren und Zusammenhänge anschaulich erklärt, auch in „leichter Sprache”.

• Stadt- Gemeinderatswahl
am 12. September
Hier geht es wieder um eine kombinierte Personen- und Verhältniswahl. Sie haben drei Stimmen. Wie beim Kreistag können Sie „kumulieren”, also nur einen Kandidaten bzw. eine Liste drei Mal ankreuzen, oder ihre Stimmen verteilen. Das nennt man dann „panaschieren”. Auch hier werden die Stimmzahlen pro Partei proportional in Sitze umgerechnet. Ebenso werden dann die Stimmen jeder Partei in ihre Kandidaten- und Listenstimmen umgerechnet.  So wird ermittelt, wie viele Parteisitze an ihre meistgewählten Kandidaten gehen und wie viele in der Reihenfolge ihrer Liste besetzt werden.

• Bürgermeisterwahl
am 12. Septmber
Nur in Cloppenburg, Friesoythe und Löningen sowie in den Gemeinden Barßel, Cappeln, Emstek, Essen und Lindern wird in diesem Jahr auch ein neuer Bürgermeister gewählt. In den anderen Kommunen des Landkreises dauert die Amtszeit der Bürgermeister noch an. Dies ist wieder eine Direktwahl, das heißt, in jeder Gemeinde stehen die jeweiligen Kandidaten auf dem Stimmzettel und der Wähler kreuzt seinen Favoriten an. Jeder hat eine Stimme, also nur ein Kreuz machen. Bei zwei Bewerbern reicht die einfache Mehrheit der gültigen Stimmen zum Sieg. Bei drei und mehr Kandidaten treten die beiden Meistgewählten am 26. September noch mal zur Stichwahl an. Steht nur ein Kandidat zu Wahl, fragt der Stimmzettel nach ”Ja” oder ”Nein”.

• Bundestagswahl
am 26. September
Alle Bürger ab 18 Jahre dürfen teilnehmen. Die Landkreise Cloppenburg und Vechta bilden einen gemeinsamen Wahlkreis. Auch hier geht es um eine Kombi aus Direktwahl der regionalen Spitzenkandidaten und der Parteiwahl. Jeder Wähler hat zwei Stimmen; mit der Erststimme wählt er eine Einzelperson, mit der Zweitstimme eine Parteiliste. Die Stimmzahlen werden pro Partei proportional in Sitze umgerechnet. Pro Wahlkreis erhält jeweils der Kandidat mit den meisten Direktstimmen einen Sitz. Die anderen Mandate werden entsprechend der erreichten Stimmzahlen berechnet und in der Reihenfolge der jeweiligen Landesparteiliste besetzt.

Wie funktioniert Wahlzettel?

Mit der Erststimme wird der Direktkandidat im jeweiligen Wahlkreis gewählt. Die einzelnen Kandidaten sind auf dem Stimmzettel links abgedruckt. Die Reihenfolge richtet sich nach der Stärke der Parteien, für die sie antreten, bei der letzten Bundestagswahl (Zweitstimmen).

Wann ist eine Wahl ungültig?

Deutschland. Bei Bundestagswahlen lag die Wahlbeteiligung (Quote) bis 1983 meist über 85 Prozent, seit 1987 meist unter 80 Prozent. Bei Landtagswahlen liegt sie in der Regel bei mehr als 50 Prozent, bei Kommunalwahlen über 45 Prozent.

Was ist wichtiger 1 oder 2 Stimme?

Die Zweitstimme ist bei der Wahl zum Deutschen Bundestag die grundsätzlich maßgebliche Stimme für die Sitzverteilung an die Parteien.

Was ist bei einer Wahl nicht erlaubt?

Veränderung des Ergebnisses von demokratisch durchgeführten Wahlen (Wahlfälschung), Beeinflussung der Stimmabgabe durch Täuschung der Wähler, Entzug des Wahlrechts durch bürokratische Maßnahmen, Verhinderung oder Beeinflussung der Stimmabgabe bestimmter Wählergruppen durch Androhung bzw.