Vor ein und gehört doch eigentlich nie ein Komma, oder? An sich stimmt das, es gibt jedoch einige Ausnahmen, welche die Kommasetzung vor einem und rechtfertigen. Diese werden im folgenden Beitrag vorgestellt, damit in Zukunft Gewissheit herrscht, wann ein Komma vor und zu setzen ist – und wann nicht. Show
Was ist und für eine Wortart?Bei dem kleinen Wort und handelt es sich um eine Konjunktion. Diese verbindet zwei gleichwertige Satzteile – also zwei Hauptsätze oder auch Nebensätze – miteinander und erfordert in der Regel kein Komma. Diese anderen Konjunktionen kennt die deutsche Sprache ebenfalls:
Welche Ausnahmefälle erfordern ein Komma vor und?Den Regeln der deutschen Rechtschreibung folgend gibt es keinen Grund, vor und ein Komma zu setzen. Geschieht dies aber doch, handelt es sich meist um das Ende eines Einschubs direkt vor der Konjunktion. Dasselbe gilt auch für das Verbindungswort sowie. Zwei Beispiele verdeutlichen diese Ausnahmen: Beispiel 1:„Samstags esse ich abends sehr gerne Pizza, weil die einfach lecker ist, und bestelle sie mir immer beim gleichen Lieferservice.“ Hier werden die beiden mit und verbundenen Hauptsätze durch einen Nebensatz unterbrochen, der die Eigenschaften der Pizza näher beschreibt. Da er zufällig vor der Konjunktion endet, steht dort ein Komma. Beispiel 2:„Montags, mittwochs, da sogar zweimal – morgens und abends –, und sonntags gehe ich gerne am Fluss spazieren.“ In diesem Fall wird die Aufzählung durch einen Nebensatz unterbrochen, was ebenfalls – und wieder nur zufällig – zur Kommasetzung vor und führt. In diesem Fall ist sogar noch eine Parenthese vor der Konjunktion eingesetzt worden, was die Setzung des Kommas jedoch nicht verzichtbar macht. Wie verhält es sich bei einer Apposition?Eine Apposition ist ein Zusatz, der einem Hauptsatz angeschlossen werden kann. In besonderen Fällen wird er mit und eingeleitet. Die Kommasetzung ist hier obligatorisch. Ein Beispiel versinnbildlicht diese Regel: Beispiel 3:„Der Fußballclub muss für die Titelverteidigung unbedingt mehr Spiele gewinnen, und das so schnell wie möglich.“ Merkhilfe:Wenn man sich die drei Ausnahmen – also Apposition, Nebensatzeinschub oder auch den Einschub einer Infinitivgruppe – einprägt, kann man sich der Verlockung hingeben, in allen anderen Fällen kein Komma vor und setzen zu müssen. Ein abschließendes Beispiel zeigt den Sonderfall „erweiterter Infinitiv“, das heißt den Einschub einer „zu + Infinitiv-Konstruktion“: Beispiel 4:„Morgens gehen viele Menschen gerne joggen, um sich fit zu halten, und abends dann ins Fitnessstudio.“ Riccardo Altieri studierte in Würzburg Geschichte und Germanistik. Derzeit beendet er sein Masterstudium, um anschließend mit einer Dissertation im Fachbereich der Neuesten Geschichte zu beginnen. Der Autor und Herausgeber mehrerer Bücher ist seit Firmengründung als Korrektor fester Bestandteil des Teams und kümmert sich um das textbasierte Qualitätsmanagement. Die Kommasetzung im Deutschen ist nicht so schwierig, wie viele denken. Eigentlich muss man sich nur ein paar einfache Kommaregeln merken. 👀 Keine Zeit zum Lesen? – Lass es dir im Video erklären!🙌
Kurz und knapp: Wann setze ich ein Komma?
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Das Komma dient im Deutschen dazu, einen Satz zu unterteilen. So kann man ihn leichter lesen. Um die Kommasetzung zu verstehen, muss man sich tief in die deutsche Grammatik wühlen. Aber um ein Komma richtig zu setzen, muss man nur ein paar Kommaregeln kennen. Schnell-NavigationKlicke hier und du gelangst zur richtigen Antwort auf die 4 häufigsten Fragen bei der Kommasetzung:
Übersicht zu den Kommaregeln zum AusdruckenDownloadKommasetzung-Kommaregeln-einfach-erklaert.pdf (Dateigröße: 1MB) Um den Download zu starten, geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein. Klicken Sie anschließend auf „Jetzt herunterladen“.
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Danke! Der Download wurde automatisch gestartet. 1. Regel zur Kommasetzung: Kommas trennen Sätze voneinander!Am häufigsten benutzt man Kommas, um zwei oder mehr Sätze voneinander zu trennen, die nicht durch eine Konjunktion (z. B. „und“, „oder“, „sowie“) verbunden sind, z. B. … … zwei Hauptsätze: „Mia ist heute müde, sie hat zu wenig geschlafen.“ … einen Haupt- und einen Nebensatz: „Tom geht nach Hause, weil er Kopfschmerzen hat.“ Kommasetzung prüfenWie siehst du, dass es zwei Sätze sind, die mit einem Komma getrennt werden müssen? 2. Regel zur Kommasetzung: Kommas trennen Aufzählungen voneinander!Kommas trennen aneinandergereihte Wörter und Wortgruppen, die nicht durch eine Konjunktion (z. B. „und“, „oder“, „sowie“, „entweder – oder“, „sowohl – als auch“, „weder – noch“) verbunden werden.
Achtung, Ausnahme!Manchmal wird zwischen Adjektiven kein Komma gesetzt – nämlich dann, wenn sie nicht gleichrangig sind.
Die Adjektive sind nicht gleichrangig, wenn du die Adjektive nicht mit dem Wort „und“ trennen kannst: Anders ist es bei dem Satz „Tom ist ein netter, höflicher Freund“. Hier kannst du problemlos „Tom ist ein netter und höflicher Freund“ schreiben. Die Adjektive sind gleichrangig. Also setzt du ein Komma, wenn du das „und“ weglässt.
3. Regel zur Kommasetzung: Beim Infinitiv sollte man aufmerksam werden!Das Wort „zu“ und ein Verb im Infinitiv bilden gemeinsam mit einer näheren Bestimmung eine Infinitivgruppe. Infinitivgruppen werden mit Kommas abgetrennt, wenn … … die Infinitivgruppe mit den Wörtern „als“, „[an]statt“, „außer, „ohne“ oder „um“ eingeleitet werden:
… die Infinitivgruppe sich auf ein Substantiv bezieht:
… die Infinitivgruppe ein hinweisendes Wort näher bestimmt bzw. wiederaufgenommen wird:
In den anderen Fällen, in denen eine Infintivgruppe vorkommt, kann man ein Komma setzen, muss man aber nicht.
oder
4. Regel zur Kommasetzung: Bei Partizipgruppen kann ein Komma stehen!Ein Partizip (z. B. „lachend“) und eine nähere Bestimmung (z. B. „aus vollem Hals“) bilden eine Partizipgruppe. Diese können mit einem Komma abgegrenzt werden, müssen sie aber nicht.
oder
Achtung, Ausnahme!1) Bei einem einzelnen Partizip darf kein Komma gesetzt werden.
2) Wenn ein hinweisendes Wort eine Partizipgruppe ankündigt, muss ein Komma gesetzt werden.
5. Regel zur Kommasetzung: Einige Konjunktionen stehen mit Komma!Vor entgegengesetzten Konjunktionen, z. B. „aber“, „allein“, „doch“, „jedoch“, „sondern“, steht ein Komma.
Auch zwischen Satzteilen mit anreihenden Konjunktionen, z. B. „zum einen – zum anderen“, „einerseits – andererseits“, „je – desto“, „nicht nur – sondern auch“, „teils – teils“, steht ein Komma.
Nebensätze, die mit „als“ oder „wie“ eingeführt werden, also einen Vergleich aufmachen, werden mit Kommas abgegrenzt.
Achtung, Ausnahme!Wenn kein Nebensatz vorliegt, wird kein Komma gesetzt.
6. Regel zur Kommasetzung: Erläuterungen werden mit Kommas abgetrennt!Wenn eine Erläuterung an den Satz gehängt bzw. nachgestellt wird, wird ein Komma gesetzt. Wenn die Erläuterung im Satz steht, wird sie mit Kommas eingeschlossen. Häufig werden die Erläuterungen mit Wortgefügen wie „also“, „besonders“, „das heißt“ oder „d. h.“, „insbesondere“, „nämlich“, „und zwar“, „vor allem“ und „zum Beispiel“ bzw. „z. B.“ angeführt.
7. Regel zur Kommasetzung: Beisätze werden in Kommas eingeschlossen!Der erklärende Zusatz, auch Apposition oder Beisatz genannt, wird in Kommas eingeschlossen.
8. Regel zur Kommasetzung: Nach der wörtlichen Rede folgt ein Komma!Nach der wörtlichen Rede steht ein Komma, wenn der Satz weitergeht. Die wörtliche Rede wird dann entweder mit einem Fragezeichen oder einem Ausrufezeichen beendet, aber niemals mit einem Punkt.
9. Regel zur Kommasetzung: Anreden und Ausrufe stehen mit einem Komma!1) Anreden und Ausrufe werden mit Kommas vom Rest des Satzes abgetrennt.
2) Briefanreden werden mit einem Komma abgegrenzt.
Achtung beim Abschied!Nach einer Abschiedsformel wird im Deutschen kein Komma gesetzt.
10. Regel zur Kommasetzung: Wohnungs-, Zeit- und Literaturangaben werden mit Kommas abgegrenzt!Mehrteilige Datums-, Wohnungs- und Literaturangaben werden mit Kommas getrennt.
EXTRA: Satzzeichen-Quiz zum ÜbenDu willst die Zeichensetzung noch weiter üben? Mache unser Satzzeichen-Quiz und finde heraus, wie gut du die Regeln zur Kommasetzung jetzt beherrschst! Wann Komma bei wenn?Während die Konjunktion wenn in der Regel einen Nebensatz einleitet, der mit Komma abgetrennt wird („Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst.
Wird vor oder ein Komma gesetzt?Es kann ein Komma vor ‚oder' bei zwei Hauptsätzen gesetzt werden. Das Komma ist sinnvoll, wenn die Sätze besonders lang sind. Es kann auch ein Komma vor ‚oder' stehen, wenn vor dem zweiten Hauptsatz noch ein Nebensatz oder eine Infinitivgruppe steht.
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