Wo ist der unterschied zwischen winter und sommerreifen

Sommer- und Winterreifen: Das sind die Unterschiede

Winter- und Sommerreifen unterscheiden sich vor allem in zwei Eigenschaften: in der Gummimischung und der Profiltiefe. Winterreifen verfügen über eine wesentlich weichere Gummizusammensetzung und eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm. Diese Profiltiefe ist gesetzlich vorgeschrieben, doch Experten empfehlen eine Profiltiefe von 4mm für Winterreifen. Lamellen im Profil der Winterreifen ermöglichen eine konstante Haftung auch auf Schnee und Eis. Dadurch verkürzen sich die Bremswege deutlich. Ein wichtiges Argument für die Fahrsicherheit. Sommerreifen dagegen zeichnen sich durch eine wesentlich härtere Gummimischung aus, mit deutlich gröberem Profil. Damit sind sie optimal für die Bedingungen im Sommer geeignet.

Wo ist der unterschied zwischen winter und sommerreifen
Unterschiedliche Gummimischung, unterschiedliches Profil: Winterreifen (links) und Sommerreifen (rechts).

Reifenwechsel: Warum Sommerreifen?

Um Ostern herum steht der Reifenwechsel an: Die Winterreifen werden gegen Sommerreifen ausgetauscht. Für viele Autofahrer ist es ein lästiger Termin, denn ein Reifenwechsel kostet nicht nur Zeit, sondern es entstehen auch Kosten für die Montage und die Einlagerung der Winterreifen. So ist es verlockend, auch im Sommer noch mit den Winterreifen zu fahren. Doch das ist nicht zu empfehlen, wie die Initiative Reifenqualität des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) betont. Denn der Reifenwechsel ist wichtig für die Fahrsicherheit. Wir erklären die Hintergründe.

Winterreifen im Sommer: Keine gute Idee

Zunächst ist wichtig zu wissen: Es gibt eine Winterreifenpflicht bei Schnee und Eis. Im Sommer ist es dagegen erlaubt, mit Winterreifen zu fahren. Dennoch ist es aus mehreren Gründen keine gute Idee: Die Gummimischung ist hitzeempfindlich und wird bei sommerlichen Temperaturen zu weich. Das hat zur Folge, dass sich die Bremswege verlängern. Das heißt in der Praxis: Ein Auto mit Winterreifen kommt im Sommer deutlich langsamer zum Stehen. Das Unfallrisiko ist mit Winterreifen im Sommer somit deutlich erhöht. Auch leidet die Fahrstabilität, sodass das Auto schlechter kontrollierbar ist. Zudem sind Winterreifen bei trockenem Untergrund einem stärkeren Verschleiß ausgesetzt, was den Spritverbrauch und die -kosten erhöht.

Sommerreifen: Sicherheit ist Trumpf

Sommerreifen punkten beim Thema Sicherheit. Durch die härtere Gummimischung und deutlich gröbere Profilausschnitte können sie warmen Temperaturen standhalten und auch größere Wassermassen, wie sie bei Regen im Sommer öfter vorkommen, schneller ableiten. Das schützt vor Aquaplaning. Mit Sommerreifen sind die Bremswege auf trockener und nasser Fahrbahn kurz. Dennoch bleibt der Kostenpunkt beim Reifenwechsel: Viele Autofahrer erwägen deshalb Ganzjahresreifen als Alternative. Doch die sind keine sichere Option, da das Mischprofil nur bedingt den Ansprüchen an einen Sommer- beziehungsweise Winterreifen gerecht werden kann. Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss und haben erhebliche Mängel in punkto Sicherheit gerade in Gebieten mit extremen Wetterbedingungen. Auch kostenmäßig fällt der Reifenwechsel zweimal im Jahr nicht teurer aus als die Nutzung von Ganzjahresreifen, weil das ganzjährige Fahren das Profil schneller abnutzt.

Fazit: Sommerreifen sind definitiv die beste Bereifung für die warme Jahreszeit.

Aktualisiert am 11. März 2022

Sommerreifen fährst du im Sommer und Winterreifen im Winter. Eigentlich ganz einfach oder? In der Theorie schon, die Praxis sieht jedoch oft anders aus. Viele Autofahrer unterschätzen die feinen Unterschiede der verschiedenen Reifen. Diese beeinflussen das Fahrverhalten und die Sicherheit – und sind deshalb beim täglichen Autofahren ein besonders wichtiger Faktor.

Was sind die genauen Unterschiede? Woran erkenne ich die besten Winter- und Sommerreifen? Was sind Ganzjahresreifen? Und wann ist der richtige Zeitpunkt, um sie zu wechseln? Wir verraten es dir und versorgen dich mit praktischen Tipps.

Sicher durch den Reifenwechsel – die Testsieger

Der ADAC testet jedes Jahr Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen auf Kraftstoffverbrauch, Verschleiß, Komfort und Fahrverhalten. Diese Modelle für Kleinwagen bringen dich problemlos von A nach B:

Die ADAC-Testsieger

Winterreifen (2020): Bridgestone Blizzak LM005 205/55 R16 (Testnote: gut 2,0)
Winterreifen (2020): Michelin Pilot Alpin 5 235/55 R17 (Testnote: gut 2,1)
Sommerreifen (2022): Goodyear EfficientGrip Performance 2 185/65 R15 88H (Testnote: gut 2,0)
Sommerreifen (2022): Bridgestone Turanza T005 185/65 R15 88H (Testnote: gut 2,1)
Sommerreifen (2022): Michelin Primacy 4 185/65 R15 88 H (Testnote: gut 2,1)
Ganzjahresreifen (2020): Continental AllSeasonContact 235/55 R17 (Testnote: ausreichend 3,6)

Weitere Testergebnisse im Überblick findest du immer aktuell auf der Website des Deutschen Automobil-Clubs.

Sommer- vs. Winterreifen: Die feinen Unterschiede

Grundsätzlich unterscheiden sich Sommer- und Winterreifen in zwei Punkten: 1. dem Profil und 2. der Gummimischung. Beispielsweise bestehen Sommerreifen aus einer härteren Gummimischung, die hohen Temperaturen besser standhält. Diese Faktoren sorgen dafür, dass du sicher unterwegs bist – egal bei welchem Wetter.

1. Das Profil – entscheidend für den Grip

Der Sommerreifen

Das Profil eines Sommerreifens zeichnet sich durch grobe Einschnitte aus, die seitlich nach hinten verlaufen. Sie haben die Aufgabe, Regenwasser abzuleiten und gleichen einem Drainage-System.

Du darfst mit den Reifen fahren, wenn sie eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern haben. Diese Grenze darf laut Straßenverkehrsordnung nicht unterschritten werden. Experten vom ADAC empfehlen, die Reifen schon deutlich früher auszutauschen – bei etwa drei Millimetern.

„Die Reifen können den Wasserfilm nicht mehr verdrängen. Sie verlieren den Kontakt zur Straße, das Fahrzeug lässt sich nicht mehr lenken und bremsen”, so die Erklärung des Automobil-Clubs. Zum Vergleich: Neue Reifen weisen eine Profiltiefe von rund acht Millimetern auf.

Der Winterreifen

Das Profil eines Winterreifens erkennst du vor allem an den horizontalen Lamellen. Diese sind als kleine, wellenförmige Einschnitte im Profil sichtbar. Sie öffnen und schließen sich je nach Untergrund und verzahnen sich mit Schnee, Matsch und Eis. So sorgen sie dafür, dass du im Winter nicht über die Straße schlitterst.

Bei der Profiltiefe des Winterreifens sind gesetzlich ebenfalls mindestens 1,6 Millimeter vorgeschrieben. Allerdings meinen Experten auch hier: Schon ab vier Millimetern wird kein sicheres und zuverlässiges Fahren mehr gewährleistet. Deshalb gilt: Fahr die Reifen nicht weiter als bis vier Millimeter ab!

Lifehack: Die 1-Euro-Methode

Die Profiltiefe deiner Reifen kannst du mit der 1-Euro-Methode messen. Dafür steckst du den Euro einfach in eine Vertiefung des Reifens. Da der goldene Außenring drei Millimeter misst, erkennst du auf den ersten Blick, ob du neue Reifen brauchst oder die alten noch weiterfahren kannst.

2. Die Gummimischung – passt sich extremen Temperaturen an

Der Sommerreifen

Wo ist der unterschied zwischen winter und sommerreifen
Sommerreifen sind hart und Winterreifen weich. Sie passen sich dem Untergrund optimal an. (© iStock.com/MarkD800)

Die Sonne strahlt auf die Straße, der Asphalt wird heiß – jetzt kommen Sommerreifen auf Hochtouren. Eine spezielle Gummimischung sorgt dafür, dass die Reifen härter sind und hohen Temperaturen standhalten. Der Anteil an Naturkautschuk ist gering, der Sommerreifen besteht zum großen Teil aus synthetischem Gummi.

Der Winterreifen

Der Winterreifen ist mit einer weichen Gummimischung mit viel Naturkautschuk ausgestattet, da er bei Minusgraden geschmeidig und elastisch bleiben muss. So bleibt der Reifen besser am Untergrund haften – und das ist im Winter bei Schnee und Eis besonders wichtig. Da der Gummi mit der Zeit verhärtet, tausche den Reifen am besten nach spätestens sechs Jahren aus.

Eine sehr gute Zusammenfassung gibt’s von auto motor sport:

Wie sinnvoll sind Ganzjahresreifen?

Ganzjahresreifen – oder auch Allwetterreifen – sind praktisch und bieten einige Vorteile. Du brauchst nur einen einzigen Satz Reifen inklusive Felgen, den du sowohl im Sommer als auch im Winter fährst.

Das spart Geld und Nerven, denn du musst sie zur Übergangszeit nicht wechseln. Aber ist das empfehlenswert?

Einige Experten meinen, Ganzjahresreifen sind vergleichbar mit Übergangsjacken – sie sind nichts Halbes und nichts Ganzes. Im Sommer zu warm, im Winter zu kalt. Tests zeigen jedoch immer wieder, dass Allwetterreifen im Winter durchaus gut abschneiden. Auf nassen Straßen im Sommer lassen sie allerdings nach.

Fazit: Ganzjahresreifen sind für dich geeignet, wenn du meist in der Stadt unterwegs bist und nur gelegentlich fährst. Wenn du Vielfahrer bist und in Gegenden mit extremen Wetterbedingungen wohnst, greif lieber zum speziellen Sommer- und Wintermodell.

Die Unterschiede der verschiedenen Reifen im Überblick

Sommerreifen

Gummimischung:
hart, da die Reifen hohe Temperaturen aushalten müssen
geringer Anteil an Naturkautschuk

Profil:
flach, mehr Bandstruktur
Mindest-Profiltiefe: gesetzlich 1,6 mm, empfohlen 3 mm

Winterreifen

Gummimischung:
weich, da die Reifen sich bei Kälte anpassen müssen
hoher Anteil an Naturkautschuk

Profil:
tief, mit horizontalen Lamellen
Mindest-Profiltiefe: gesetzlich 1,6 mm, empfohlen 4 mm

Ganzjahresreifen

Gummimischung:
mittlere Härte, die für Fahrten im Sommer und Winter ausgelegt ist

Profil:
Mindest-Profiltiefe: gesetzlich 1,6 mm, empfohlen 3 mm im Sommer und 4 mm im Winter

Welche Symbole sind wichtig?

Das M+S Symbol, welches für „Matsch+Schnee” steht, ist zwar ein Zeichen für Ganzjahresreifen, allerdings kein geschütztes Kennzeichen für Winterreifen. Im Gegenteil: Für neu hergestellte Reifen ist das Alpin-Symbol mit der Schneeflocke verpflichtend. Hierzu erklärt der ADAC:

Das dreigezackte Bergpiktogramm mit der Schneeflocke in der Mitte ist Pflicht für alle Winterreifen, die seit 1. Januar 2018 hergestellt werden. Das bisherige M+S-Zeichen reicht dann für neu produzierte Winterreifen nicht mehr aus. Übergangsweise (bis 30. September 2024) erfüllen jedoch bereits hergestellte Reifen mit M+S-Kennzeichnung noch die Winterreifenpflicht. Verbraucher müssen ihre bereits vorhandenen Winterreifen nicht sofort ersetzen.

Wo ist der unterschied zwischen winter und sommerreifen
Nur mit dem Schneeflocken-Symbol ist der Winterreifen sicher. (© iStock.com/Pannonia)

FAQs – Alles, was du über Autoreifen wissen musst

Wann sollte ich Sommer- bzw. Winterreifen aufziehen?

Eine Regel, die du dir leicht merken kannst lautet von O bis O. Von Oktober bis Ostern gibt es Winterreifen, den Rest des Jahres Sommerreifen. In dieser Hochsaison lohnt es sich, rechtzeitig einen Termin in der Werkstatt deines Vertrauens zu vereinbaren.

Wenn du den Platz und das passende Zubehör hast, kannst du die Räder auch selbst wechseln. Das ist gar nicht so schwer – ein How-to gibt’s vom ADAC.

Gibt es eine Winterreifenpflicht in Deutschland?

Eine festgeschriebene und konkrete Pflicht zum Aufziehen von Winterreifen gibt es in Deutschland nicht. Das heißt aber nicht, dass du im Winter einfach mit Sommerreifen unterwegs sein darfst.

Die Straßenverkehrsordnung (§2 StVO) schreibt dir vor, dass du bei Schneeglätte, Glatteis und Co. nur mit geeigneten Reifen – also Winterreifen – fahren darfst. Hat dein Auto Sommerreifen, muss es stehen bleiben. Sonst drohen Bußgelder.

Wie viel Bar muss ein Sommer- oder Winterreifen haben?

Ob Continental, Bridgestone oder Michelin – entscheidend für deinen Autoreifen ist der richtige Reifendruck. Dieser kann je nach Fahrzeug variieren und wird vom Autohersteller vorgegeben.

Die nötigen Werte findest du entweder auf einem Sticker an deiner Autotür, im Handschuhfach oder in der Bedienungsanleitung. Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, den Druck regelmäßig alle zwei Wochen zu kontrollieren.

Fährst du in den Urlaub, ist auch ein Check des Reifendrucks nötig. Bei voller Ladung sollte der Druck etwas höher sein. So bist du auf der sicheren Seite. :-)

Safety first!
Es gibt viele Möglichkeiten beim Autofahren zu sparen. Bei den Autoreifen solltest du aber keine Kompromisse machen. Ein falscher oder zu alter Reifen gefährdet im schlimmsten Falle deine Sicherheit. Prüfe also genau, mit welchem Modell du losdüst und schau dir die Unterschiede zwischen den Reifen am Markt an.

Bildquelle Beitragsbild: © georgerudy – stock.adobe.com

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Was ist Unterschied zwischen Winterreifen und Sommerreifen?

Im Gegensatz zu Sommerreifen, die bei niedrigen Temperaturen schnell verhärten, zeigen Winterreifen Ihre beste Leistung erst bei kalten Temperaturen. Außerdem zeichnen sich Winterreifen durch ihre tiefen und breiten Profilfillen aus. Diese Reifenkanäle sind unter anderem dazu da, Schnee aufzunehmen.

Kann man auch mit Sommerreifen im Winter fahren?

Mit Sommerreifen im Winter zu fahren, ist in Deutschland nicht verboten, aber fahrlässig. Sommerreifen bei Minusgraden und glatten Straßen stellen ein großes Risiko dar. Es gibt zwar kein fixes Datum für den Reifenwechsel – das Gesetz in Deutschland schreibt seit 2010 jedoch eine situative Winterreifenpflicht vor.

Wie erkennt man ob es Winterreifen sind?

Woran erkennt man als Laie einen Winterreifen? An der Reifenflanke. Dort signalisiert das "Alpine"-Symbol (Schneeflocke in stilisiertem Berg), dass man es mit einem echten Winterreifen zu tun hat. Bislang reichte in Deutschland auch das M+S-Zeichen auf dem Reifen, um der situativen Winterreifenpflicht zu genügen.

Wann sind Winterreifen besser als Sommerreifen?

Mit Winterreifen sind Sie bei Schnee, Eis und Hagel sicherer unterwegs. Aufgrund des feineren Profils, der stärkeren Profiltiefe und weicheren Gummimischung haften Winterreifen beim Bremsen, Anfahren und in den Kurven besser auf dem Straßenbelag.