Wohin wenn hausarzt zu hat

Außerhalb der üblichen Sprechzeiten werden Patienten durch einen Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte versorgt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen ist bei Erkrankungen, die nicht lebensbedrohlich sind, der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 (deutschlandweit, ohne Vorwahl, kostenlos im Festnetz und per Handy) erreichbar.
  • Bei Lebensgefahr (Herzinfarkt, Schlaganfall, starke Atemnot, Vergiftung, hoher Blutverlust, schwere Unfälle etc.) muss dagegen der Rettungsdienst unter der Rufnummer 112 alarmiert werden.

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Der Bereitschaftsdienst - auch als Notdienst oder Notfalldienst bekannt - wird von den Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert und ist ist zuständig, wenn der Patient den Eindruck hat, mit einer Erkrankung, die nicht lebensbedrohlich ist, nicht bis zum nächsten Tag auf eine ärztliche Behandlung warten zu können. Dies ist zum Beispiel bei hohem Fieber bei einem grippalen Infekt, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall bei Magen-Darm-Erkrankungen oder starken Kopfschmerzen bei Migräne der Fall.

Die Anrufzentrale des ärztlichen Bereitschaftsdienstes verweist Sie an spezielle Bereitschaftsdienstpraxen, die Sie im Krankheitsfall aufsuchen können. Hör- und sprachgeschädigte Menschen können sich mit einem Faxformular an den Bereitschaftsdienst wenden.

Zusätzlich versorgt Sie in dringenden Fällen ein fahrender ärztlicher Bereitschaftsdienst zu Hause, wenn Ihr Gesundheitszustand es Ihnen nicht ermöglicht in eine Praxis zu kommen oder die Bereitschaftspraxen nicht besetzt sind.

Der ärztliche Bereitschaftsdienst versorgt sowohl Kassen- als auch Privatpatienten. Die Kosten der Behandlung werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen (hier abhängig vom Vertrag und Selbstbehalt) übernommen.

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Wohin wenn hausarzt zu hat

Im Sommer ist Urlaubszeit – auch beim Arzt. Was also tun, wenn die Praxis Ferien macht und Sie einen Termin, ein Rezept oder eine Überweisung brauchen? Wir haben die 5 wichtigsten Fragen dazu beantwortet.

1. Wo erfahre ich, wann eine Praxis Urlaub hat?

Regeln oder Vorschriften, wie ein Praxisurlaub angekündigt werden muss, gibt es leider nicht. Manche Ärzte haben einen Aushang in Ihrer Praxis, einige schreiben wichtige Termine auf Ihre Webseite und andere besprechen nur den Anrufbeantworter. Oft sind deshalb Sie als Patienten gefragt, sich vorzeitig zu informieren. Am einfachsten ist es direkt in der Praxis nachzufragen.

2. Zu welchem Arzt darf ich gehen, wenn meiner im Urlaub ist?

Vertragsärzte, also Ärzte, die eine Zulassung der Krankenkassen besitzen, sind verpflichtet, eine Vertretung zu nennen. Die Praxis liegt meist in der Nähe und wurde vorher über die Aufgabe informiert. Dort bekommen Sie deshalb oft am schnellsten Hilfe. Sie können aber auch zu jedem anderen Arzt gehen, sofern Sie nicht am Hausarztmodell teilnehmen. Außerhalb der üblichen Sprechzeiten steht Ihnen zusätzlich der ärztliche Bereitschaftsdienst zur Verfügung.

3. Hat es Nachteile, wenn ich mich von einem Vertretungsarzt behandeln lasse?

Ihr Arzt wählt den Vertretungsarzt unter anderem wegen seiner Ausbildung und Qualifikation aus. Allerdings hat er – aus datenschutzrechtlichen Gründen - keine Einsicht in bisherige Behandlungen oder Untersuchungsergebnisse. Bei akuten Erkrankungen ist das meist nicht entscheidend.
Für Folgerezepte kann es allerdings nötig sein, zunächst über Vorerkrankungen zu sprechen oder eine Untersuchung erneut durchzuführen. Zudem kann der Vertretungsarzt immer nur die kleinste mögliche Verpackung verschreiben. Medikamente, die eine Gefährdung darstellen, Opiate oder Psychopharmaka verschreibt er häufig gar nicht.
Möchten Sie über frühere Untersuchungsergebnisse oder chronische Beschwerden sprechen, sollten Sie nach Möglichkeit bis nach dem Urlaub Ihres Arztes warten.

4. Ich muss regelmäßig zum Arzt. Wie sollte ich mich auf einen Urlaub der Praxis vorbereiten?

Gerade wenn Sie regelmäßig behandelt oder untersucht werden müssen, ist ein „Plan B“ wichtig. Ihr Arzt sollte mit Ihnen über mögliche Vertretungen sprechen, etwa im Krankheits- oder Urlaubsfall. In Einzelfällen können Patientendaten auch an den Vertretungsarzt weitergegeben werden – sofern Sie als Patient das erlaubt haben.
Brauchen Sie regelmäßig ein Rezept, sollten Sie ein wenig Puffer einplanen. Gehen Sie immer schon ein bis zwei Wochen vor Ende der Packung zum Arzt, können Sie oft auch einen (kurzen) Urlaub überbrücken, ohne gleich zur Vertretung zu müssen.

5. Was sollte ich bei einem Besuch beim Vertretungsarzt beachten?

Da der Vertretungsarzt Ihre Patientendaten nicht einsehen kann, sollten Sie alle wichtigen Informationen mitbringen, wie etwa leere Verpackungen von Medikamenten oder einen Medikationsplan. Zudem sollten Sie etwas Zeit einplanen, neben den eigenen Patienten muss die Praxis jetzt schließlich auch noch die des Kollegen betreuen.

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Was machen wenn Hausarzt geschlossen?

Was tun, wenn abends oder am Wochenende die Hausärztin/der Hausarzt nicht erreichbar ist? In solchen Fällen steht Ihnen der ärztliche Bereitschaftsdienst in ihrem Bundesland (Ärztenotdienst, Ärztenotruf, Ärztefunkdienst, hausärztlicher Notdienst, Hausärzte-Bereitschaftsdienst etc.) unter der Nummer 141 zur Verfügung.

Welcher Arzt hat Notdienst in der Nähe?

Sie können entweder direkt eine geöffnete Bereitschaftspraxis in Ihrer Nähe aufsuchen oder die 116117 wählen. Die Mitarbeitenden der 116117 kennen Ärzte in Ihrer Nähe oder schicken bei Bedarf einen Arzt zu Ihnen nach Hause. Sie erhalten die ärztliche Hilfe, die Sie brauchen.

Wo bekomme ich ein Rezept Wenn der Arzt zu hat?

der ärztliche Notdienst die zuständige Anlaufstelle. Die Apotheke kann die entsprechenden Telefonnummern bereithalten und eventuell anbieten, den Anruf für den Patienten zu übernehmen, um ihm diese Hürde zu nehmen.

Wer ist der Vertretungsarzt?

Grundsätzlich ist das, was der Vertretungsarzt darf, eng an die Befugnisse des Arztes geknüpft, den er vertritt. Im Klartext: Er darf nur die Leistungen durchführen und diese auch abrechnen, für die auch der Kollege qualifiziert ist.