Arch linux tastatur auf deutsch gleich zeichen

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Die Auswahl der Desktopumgebung ist größtenteils Sache des Geschmacks oder der Gewohnheiten und auch nicht zwingend an eine Linux-Distribution gebunden. Es kann jedoch auch technische Gründe für die Entscheidung geben. Manche Desktopumgebungen eignen sich besonders für ältere oder weniger leistungsfähige Rechner. Auf den nächsten Seiten stellen wir die wichtigsten Linux-Desktops vor und erläutern deren Vorzüge und Nachteile. Dabei geht es um das Bedienkonzept, die Ansprüche an die Hardware und den Komfort bei der Konfiguration.

Distributionen und Desktopumgebungen 

Die grafische Oberfläche eines Linux-Systems ist eine installierbare Software wie jede andere auch – und damit beliebig austauschbar. Im Prinzip lässt sich jede Desktopumgebung in jeder Distribution installieren, wenn die nötigen Programmpakete zur Verfügung stehen.

Der Desktopwechsel gelingt jedoch nicht immer ohne Schwierigkeiten. Manchmal fehlen Pakete oder die Konfigurationsdateien sind nicht optimal angepasst oder es gibt unerwünschte Nebenwirkungen auf den ursprünglichen Desktop. Wir erwähnen die manuelle Installation dennoch auf den nächsten Seiten, weil erfahrene Nutzer die Probleme mit etwas Internetrecherche beheben können.

Bei produktiv genutzten PCs raten wir vom manuellen Wechsel der Desktopumgebung ab. Es ist einfacher, sich gleich für eine Distribution mit dem gewünschten Desktop zu entscheiden. Wer den Ubuntu-Unterbau sympathisch findet, hat die größte Desktopauswahl. Ubuntu verwendet Gnome 3 , außerdem gibt es Kubuntu ( KDE Plasma ), Xubuntu ( XFCE ), Lubuntu ( LXQT ), Ubuntu Budgie und Ubuntu Mate .

Das Ubuntu-basierte Linux Mint gibt es mit Cinnamon , Mate und XFCE. Bei Fedora heißen die Varianten „ Spins “. Neben dem Standarddesktop Gnome 3 stehen KDE, XFCE, LXQT, Mate, Cinnamon und LXDE in installierbaren Livesystemen zur Verfügung.

Auch Manjaro  ist sehr flexibel, wenn es um den Desktop geht. Offizielle Ausgaben zeigen die Oberflächen Gnome 3, KDE oder XFCE. Communityeditionen gibt es mit Cinnamon, LXDE, LXQT, Mate, Openbox und Budgie. Der Installer Manjaro Architect bietet etwas Besonderes: Bei der Einrichtung bietet er sämtliche Desktops zur Auswahl.

Welcher Desktop für wen? 

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Fenstersystem: Für die grafische Oberfläche sind bei Linux mehrere Komponenten zuständig. Je nach System und Desktop kommen unterschiedliche Programme zum Einsatz.

Bei Windows gibt es nur einen (offiziellen) Desktop. Bei Linux sind es etwa zehn verbreitete, dazu kommen mindestens noch einmal so viele exotische. Das ist verwirrend und trägt zur Verbreitung von Linux sicher nicht bei. Andererseits kann aber jeder die Distribution und Desktopumgebung wählen, die den persönlichen Bedürfnissen am nächsten kommt.

Das ist zugleich auch die Ursache der Diversifizierung. Die Entwickler sehen unterschiedliche Funktionen und Bedienkonzepte als wichtig an. Der Ressourcenbedarf ist ebenfalls zu berücksichtigen. Damit eine Desktopumgebung auf älterer Hardware geschmeidig läuft, sollte sie auf hübsche 3D-Effekte verzichten. Schlichtheit gefällt jedoch nicht allen, weshalb einige Desktopumgebungen Fenster beim Öffnen, Schließen oder Bewegen animieren, transparent darstellen oder beim Verschieben abdunkeln. Das ist hübsch, kostet aber CPU- und GPU-Leistung. Allerdings schaltet etwa KDE Plasma die Effekte automatisch ab, wenn der Grafikadapter kein Open GL für die Beschleunigung bietet. Der Benutzer kann ebenfalls einzelne oder alle Effekte deaktivieren.

Die Desktopumgebungen lassen sich grob in folgende Kategorien einordnen: 

  • ähnlich wie Windows, gut für Umsteiger 
  • schlicht und einfach, wenige Konfigurationsoptionen 
  • individuell bis ins Detail konfigurierbar und daher komplex 
  • geringer oder hoher Ressourcenbedarf 
  • erweiterbar über Plug-ins, Applets oder Miniprogramme 
  • alternativ oder experimentell: für Nutzer, die alternative Bedienkonzepte schätzen Ohne an dieser Stelle ins Detail zu gehen, ergeben sich daraus Empfehlungen für unterschiedliche Ansprüche.

Windows-ähnlich: Cinnamon, Mate oder KDE Plasma 

Einfache Bedienung: Gnome 3, XFCE oder LXDE/LXQT 

Flexibel und anpassungsfähig: KDE Plasma, Cinnamon, XFCE 

Geringe Hardwareansprüche: LXQT, XFCE 

Exotische Desktops

Abseits des Üblichen gibt es Ansätze für Experimentierfreudige. i3  ist ein Tiling Window Manager, bei dem sich Fenster nicht frei verschieben lassen, sondern in einem Raster angeordnet sind. Eine herkömmliche Desktopoberfläche oder ein Startmenü gibt es nicht. Ähnliche Funktionen bieten Ratpoison  und Wmii , deren Bedienung ebenfalls hauptsächlich per Tastatur erfolgt. Alle diese Desktops lassen sich bei Ubuntu/Mint aus den Standard-Paketquellen installieren.

Die Moksha-Oberfläche gibt es nur bei Bodhi Linux (Ubuntu-Basis). Es handelt sich um eine Weiterentwicklung von Enlightenment, auf das wir im Moksha-Abschnitt unten ausführlicher eingehen. Die Bedienung orientiert sich mit Startmenü und Taskleiste an herkömmlichen Desktops. Das System ist schlank und besonders schnell und die Oberfläche lässt sich minutiös konfigurieren. Letzteres ist aber zugleich ein Nachteil, weil die Einstellungen kleinteilig und unübersichtlich sind. Außerdem fehlt eine globale Konfigurationszentrale. Eine Hilfestellung gibt dieser Artikel . 

Desktops, Software und Konfiguration

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Spiel und Spaß: KDE-Nutzer können zahlreiche Arbeitsflächeneffekte konfigurieren, wenn die Hardware genügend Leistung bietet. Wenn nicht, lassen sich die Effekte auch abschalten.

KDE, Gnome 3, Cinnamon & Co. sind nicht nur einfach so etwas wie Designs oder Themes, die den Desktop farbig gestalten. Bei Linux ist die grafische Oberfläche modular aufgebaut: Der Displayserver sorgt dafür, dass überhaupt eine grafische Darstellung erfolgt (GUI, Graphical User Interface). Der Displaymanager ermöglicht die Anmeldung des Benutzers und die Sitzungsauswahl. Die startet dann einen Windowmanager, der Fenster auf dem Bildschirm darstellt, wozu auch Panels, Menüs oder Taskleisten zählen. Eng damit verbunden ist der optionale Compositor. Er sorgt beispielsweise für Animationseffekte. Erst danach kommt die grafische Benutzeroberfläche ins Spiel, die mit Hintergrundgrafik, Icons, Fensterdekorationen und Menüs dem Benutzer direkt ins Auge fällt.

Zu den Oberflächen gehören in der Regel auch eigene Programme wie beispielsweise der Dateimanager. Diese Software ist so gestaltet, dass sie optisch zur grafischen Oberfläche passt. Es gibt auch jeweils spezielle Tools für die Konfiguration der Oberfläche mit mehr oder weniger Funktionen. Ein weiteres wichtiges Element ist das GUIToolkit. KDE/LXQT-Programmierer verwenden Qt, Gnome, Cinnamon und Mate sind auf GTK aufgebaut. Die zugehörigen Programmbibliotheken sorgen für die Darstellung der Steuerelemente wie Schaltflächen, Scrollboxen und Eingabefelder. KDE/Qt-Programme sehen daher anders aus als Gnome/GTK. Es lassen sich jedoch alle Programme unter jeder Oberfläche starten, wenn die nötigen Bibliotheken vorhanden sind.

Siehe auch: Die 30 besten Tipps für Ubuntu und Linux Mint

Der Schlichte: Gnome 3

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Der Schlichte: Gnome 3

Den Gnome-3-Desktop nutzen viele bekannte Linux-Distributionen, darunter Fedora und Ubuntu. Die Oberfläche sieht jedoch nicht überall identisch aus, weil die meisten Distributoren kleine Anpassungen vornehmen. 

Bei Gnome 3, auch Gnome-Shell genannt, liegt der Fokus auf Einfachheit und Schlichtheit. Verspielte Effekte sucht man vergebens. Ehemalige Windows-Nutzer müssen sich etwas umgewöhnen, weil Elemente wie ein klassisches Startmenü fehlen. Wo die Anwendungen und nicht das Betriebssystem im Mittelpunkt des Interesses stehen, kann Gnome 3 die richtige Wahl sein.

Konzept und Funktionsumfang

Bei einer Standardinstallation, beispielsweise in Fedora 31, sind eine Leiste mit Datum und Uhrzeit sowie einige Icons am oberen Bildschirmrand zu sehen, die zum Lautstärkeregler den Netzwerkeinstellungen und zum Dialog „Ausschalten“ führen. Ein Klick auf „Aktivitäten“ links oben blendet den Programmstarter („Dash“) ein. Die Ansicht dient gleichzeitig als Taskmanager, der Vorschaubilder der laufenden Anwendungen zeigt. Um Programme zu finden, verwenden Sie die Suchfunktion. Die unterste Schaltfläche im Dash führt zu einer großflächigen Übersicht mit häufig genutzten oder allen Programmen.

Fedora 31 ist so reduziert, dass es bei Fenstern nur die „X“-Schaltfläche zum Schließen vorhanden ist. „Minimieren“ ist im Kontextmenü zu finden. Der Desktop dient nur als Herberge für das Hintergrundbild und bleibt ansonsten ungenutzt. Es lassen sich auch keine Ordner oder Verknüpfungen darauf ablegen. Ubuntu 18.04 bringt Gnome dem gewohnten Bedienkonzept etwas näher. Fenster sind mit Schaltflächen für Minimieren, Maximieren und Schließen ausgestattet. Das Dash befindet sich immer im Vordergrund, zeigt Icons der laufenden Programme und erleichtert damit den Taskwechsel. Auf dem Desktop lassen sich immerhin Ordner anlegen.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf 

Gnome galt lange als träge und speicherhungrig. Das hat sich bei den neueren Versionen zumindest teilweise geändert. Auf aktuellen PCs reagieren Gnome-3-Systeme ausreichend schnell. In Ubuntu 18.04 genehmigt sich das Betriebssystem ungefähr ein GB RAM, bei Fedora 31 ist es mit 730 MB etwas weniger (alle Messungen mit ps_ mem ). Davon gehen gut 300 MB alleine auf das Konto der Gnome-Shell. Für ältere PCs mit wenig RAM ist Gnome 3 nur eingeschränkt zu empfehlen.

Konfiguration und Anpassungen

Die „Einstellungen“ bei Fedora und Ubuntu mit Gnome-Desktop bieten fast nichts für die Desktopgestaltung. Aushelfen kann das Tool Gnome-Tweaks (Paket: gnome-tweaks), das sich in einem deutschsprachigen Linux über eine Suche nach Optimierungen starten lässt. Darüber lassen sich beispielsweise Schriftbild, Fensterverhalten und Themes konfigurieren. Die Gnome-Shell lässt sich auch über Erweiterungen mit neuen Funktionen ausstatten. Mehr dazu lesen Sie bei https://extensions.gnome.org .

Die manuelle Installation 

Wer den Gnome-3-Desktop beispielsweise unter Linux Mint oder Kubuntu installieren möchte, führt diese Befehlszeile aus: 

sudo apt install ubuntu-gnome-desktop language-pack-gnome-de 

Dieser Befehl 

sudo dnf install @gnome-desktop 

führt in Fedora ans Ziel. 

Steckbrief: Gnome 3

  • Webseite:www.gnome.org
  • Zielgruppe: Einsteiger, individuelle Anpassungen nur für Fortgeschrittene 
  • Ressourcenbedarf:moderat bis hoch, der Open-GL-Desktop läuft am besten auf einem 3D-fähigen Grafikchip 
  • Anpassungsfähigkeit:gering 
  • Repräsentative Distributionen:Ubuntu, Fedora

Der Umfangreiche: KDE Plasma

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Der Umfangreiche: KDE Plasma

KDE ist eine der populärsten Desktopumgebungen. Einsteiger finden sich dank gewohnter Elemente schnell zurecht, Fortgeschrittenen bietet KDE umfassende und detaillierte Anpassungsmöglichkeiten. 

KDE ist der Gegenentwurf zu Gnome 3. Wo bei Gnome nichts ist, ist bei KDE alles. Weder an Funktionen noch Einstellungen wurde gespart, sodass es an einigen Stellen auch unübersichtlich werden kann.

Konzept und Funktionsumfang

Es gibt ein Startmenü („K-Menü“) mit Suchfunktion, bei dem KDE aber eigene Wege geht. Es zeigt mehrere Schaltflächen, der Standard ist „Favoriten“. Nach einem Klick auf „Anwendungen“ sehen Sie Kategorien wie „Büroprogramme“ oder „Internet“. Weitere Klicks führen zu den Programmen. Unter „Verlassen“ gibt es Optionen wie „Abmelden“ oder „Neustarten“. Neben dem K-Menü liegen die Taskleiste und die Kontrollleiste mit diversen als Icons dargestellten Miniprogrammen (Lautstärkeregler, Netzwerke, Zwischenablage und mehr).

Der Desktop zeigt bereits die Icons „Papierkorb“ und „Persönlicher Ordner“. Über das Desktop-Kontextmenü „Neu erstellen“ lassen sich weitere Ordner, Dokumente oder Programmverknüpfungen hinzufügen. Drag & Drop zwischen Dateimanager und Desktop funktioniert ebenfalls. KDE ist nicht nur eine Desktopumgebung. Enthalten sind auch zahlreiche Anwendungen, die fast alle mit einem „K“ beginnen oder eins enthalten, beispielsweise Krita, Digikam, Konqueror, Kmail oder Kdenlive. Die Programme basieren auf den gleichen Bibliotheken und passen optisch perfekt zum Desktop.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

Die umfangreiche Ausstattung wirkt sich erfreulich moderat auf den Speicherbedarf aus. Bei Kubuntu 18.04 belegt das System 760 MB RAM, bei Open Suse 15.1 nur 580 MB. Damit liegt KDE etwa in der Mitte zwischen Gnome 3 und XFCE. Auf nicht allzu alten PCs sollte KDE flüssig laufen.

Konfiguration und Anpassungen 

In den „Systemeinstellungen“ finden sich unter „Erscheinungsbild“ und „Arbeitsbereich“ fast alle Optionen, die die Desktopoberfläche betreffen. Sie können eines der vorhandenen Designs für den Arbeitsbereich aktivieren und weitere herunterladen. Farben, Schriften, Bedienelemente und die Fensterdekoration – alles lässt sich individuell anpassen.

Darüber hinaus gibt es Optionen für einzelne Bedienelemente. Klicken Sie etwa auf das K-Menü mit rechter Maustaste und wählen Sie „Alternativen“. Voreingestellt ist „Anwendungs-Starter“. Wählen Sie „Anwendungsmenü“ für ein Menü, das dem Windows-7-Stil ähnelt. „Anwendungsübersicht“ zeigt einen Starter im Vollbildmodus. Die Einstellungsmöglichkeiten sind kleinteilig und nicht immer intuitiv. Die Symbole für Lautstärkeregelung, Zwischenablage und Netzwerk sind in einer eigenen Kontrollleiste neben der Uhr untergebracht. Wenn man den richtigen Punkt links neben der Uhr mit der rechten Maustaste anklickt, erscheint das Menü „Einstellungen für Systemabschnitt der Kontrollleiste“. Es öffnet sich ein Dialog, über den man Einträge entfernen oder hinzufügen kann.

Die manuelle Installation 

In Ubuntu steht KDE über ein Metapaket zur Installation bereit: 

sudo apt-get install kubuntu-desktop kde-l10n-de 

Dieser Befehl

sudo dnf install @kde-desktop-environment 

führt in Fedora ans Ziel. 

Steckbrief: KDE

  • Webseite:https://kde.org 
  • Zielgruppe:fortgeschrittene Nutzer und Einsteiger 
  • Ressourcenbedarf:moderat, die optionalen Effekte benötigen einen Open- GL-fähigen Grafikchip 
  • Anpassungsfähigkeit:sehr hoch 
  • Repräsentative Distributionen:Kubuntu, Open Suse, Fedora

Für Umsteiger: Cinnamon

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Für Umsteiger: Cinnamon

Cinnamon erfreut sich vor allem bei Windows-Umsteigern wachsender Beliebtheit. Die Ähnlichkeiten mit Windows sind beabsichtigt, auf individuelle Konfigurationsmöglichkeiten muss man aber nicht verzichten. 

Cinnamon ist als Desktopoberfläche von Linux Mint  bekannt geworden. Das System selbst basiert auf Ubuntu, die Mint-Entwickler haben aber neben Cinnamon beispielsweise einen eigenen Texteditor, Mediaplayer und Bildbetrachter beigesteuert. Der Desktop präsentiert sich schlicht, aber optisch ansprechend, lässt sich sehr gut anpassen sowie mit neuen Elementen erweitern.

Konzept und Funktionsumfang 

Cinnamon orientiert sich an klassischen Desktops wie Gnome 2, Windows XP und Windows 7. Es gibt ein Startmenü mit Suchfunktion, das Kategorien wie „Büro“, „Grafik“ und „Multimedia“ zeigt. Es genügt, mit der Maus über die Kategorien zu navigieren, der Inhalt der Kategorie zeigt sich dann in der rechten Hälfte des Fensters. Ganz links gibt es einige Schaltflächen, die zu häufig benötigten Programmen und Tools wie Firefox, Anwendungsverwaltung, Systemverwaltung oder zum Dateimanager führen.

Die Leiste am unteren Bildschirmrand (flexibel änderbar) dient als Taskleiste und zeigt laufende Programme als Icon an. Per rechtem Mausklick und „An der Leiste anheften“ lässt es sich dauerhaft in der Leiste unterbringen, die damit auch als Schnellstarter dient. Im rechten Bereich der Leiste neben der Uhr sind die Icons für Lautstärkeregelung und Netzwerk untergebracht, wenn vorhanden, erscheinen hier auch Updatebenachrichtigungen. Der Desktop lässt sich standardmäßig als Dateiablage verwenden. Sie können Ordner, Dokumente oder Programmverknüpfungen darauf ablegen.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

Cinnamon ist nicht besonders anspruchsvoll. Linux Mint 19.3 mit Cinnamon 4.4.5 belegt insgesamt um die 650 MB RAM. Damit ist es auch für ältere Hardware mit zwei oder vier GB RAM geeignet, wenn nicht zu viele Programme gleichzeitig laufen.

Konfiguration und Anpassungen

Alle Optionen sind bequem über die „Systemeinstellungen“ erreichbar, die Sie über das Icon auf der linken Seite im Startmenü aufrufen. Themen und Hintergrundbilder für die Arbeitsfläche sind mit wenigen Mausklicks geändert. Zusätzliche Themes lassen sich auf der Registerkarte „Hinzufügen/ Entfernen“ herunterladen.

Wer gerne mit der Tastatur arbeitet, sollte unter „Geräte“ auf „Tastatur“ klicken. Auf der Registerkarte „Tastenkombinationen“ finden Sie die vordefinierten, aber anpassbaren Hotkeys.

Wer Wert auf ein sehr individuelles System legt, findet unter „Systemeinstellungen –› Erweiterungen“ funktionale und optische Ergänzungen. Das geht dann aber oft zu Lasten der Hardwareressourcen. Die Installation der Erweiterungen besteht aus einem zweistufigen Prozess. Nach dem Download (Registerkarte „Herunterladen“) müssen die Erweiterungen zusätzlich noch manuell aktiviert werden. Bei den Applets für den Systembereich in der Hauptleiste ist der Ablauf analog. Zusätzlich zu Applets und Erweiterungen gibt es auch noch eine Handvoll zum Teil noch etwas instabiler „Desklets“, die sich am Desktop frei positionieren lassen.

Die manuelle Installation

Ubuntu-Nutzer verwenden für die Installation diesen Befehl: 

sudo apt install cinnamon 

Das Kommando

sudo dnf install @kde-desktop-environment 

führt in Fedora ans Ziel. 

Steckbrief: Cinnamon

  • Webseite:https://github.com/linuxmint/cinnamon
  • Zielgruppe:Nutzer, die einen klassischen Desktop suchen, ohne viel basteln zu müssen. Etwas Experimentierfreude ist nötig, um alle Feinheiten zu erkunden.
  • Ressourcenbedarf:moderat bis durchschnittlich, 3D-fähiger Grafikchip ist hilfreich, aber nicht erforderlich 
  • Anpassungsfähigkeit:hoch, mit breitem Angebot an Themes, internen Appletfunktionen sowie Erweiterungen und Desklets 
  • Repräsentative Distribution:Linux Mint Cinnamon

Der Klassische: Mate

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Der Klassische: Mate

Mate ist eine weitere Variante des klassischen Linux-Desktops, setzt aber eigene Akzente. Zwischen den Distributionen gibt es kleine Unterschiede, auf die man achten sollte. 

Der Mate-Desktop ist eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Gnome-2-Desktops. Inzwischen liefern aktuelle GTK3- Komponenten die Basis, sodass sich auch neuere Gnome-Anwendungen gut in den Desktop integrieren. Mate bietet einen klassischen, aber individuell konfigurierbaren Desktop, der sich auch für ältere Hardware eignet.

Konzept und Funktionsumfang 

Fedora 31 bietet einen weitgehend unveränderten Mate-Desktop. Für Desktopeffekte wird Compiz nebst zugehöriger Tools für die Einstellungen installiert. In der Leiste am oberen Bildschirmrand ist das Menü „Anwendungen“ untergebracht, in dem man über Kategorien wie „Büro“ und „Internet“ zu den gewünschten Programmen gelangt. Rechts daneben kann man über „Orte“ den Dateimanager Caja gleich mit einer Ordneransicht öffnen, beispielsweise „Dokumente“ oder „Downloads“. Die Einstellungen sind im eigenen Menü „System“ untergebracht, hier findet man auch „Abmelden“ und „Herunterfahren“. In der Leiste gibt es außerdem Icons, über die sich etwa der Dateimanager oder Firefox mit einem Mausklick starten lassen. Der rechte Teil der Leiste zeigt Icons für den Lautstärkeregler und das Netzwerk sowie Datum und Uhrzeit. Die Leiste am unteren Bildschirmrand dient als Taskleiste und als Arbeitsflächenumschalter.

Ubuntu Mate 18.04 ist auf der Basis Grün etwas farbenfroher konfiguriert (siehe Abbildung). Das einfache Mate-Menü gefiel den Entwicklern wohl nicht, weshalb das „Brisk Menü“ Einsatz kommt, das auch eine Suchfunktion bietet. Ansonsten entspricht Mate dem bei Fedora beschriebenen Konzept.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf 

Der Hautspeicherbedarf liegt bei Ubuntu 18.04 und Fedora 31 mit gut 500 MB in etwa gleichauf. Wie KDE und Cinnamon qualifiziert sich diese Desktopumgebung damit auch für leistungsschwächere Hardware. Animationen über Compiz sollte man nur aktivieren, wenn der Grafikchip das unterstützt.

Konfiguration und Anpassungen

Die Einstellungen lassen sich gezielt über das Startmenü und in den „Einstellungen“ aufrufen (Fedora: Menü „System –› Einstellungen“). Wer alle Bereiche im Blick haben möchte, startet die „Steuerzentrale“ (Fedora: „Kontrollzentrum“). Unter „Erscheinungsbild“ wählt man das Desktopthema, das sich auch individuell anpassen lässt. Fedora installiert zusätzlich den Emerald Motiv Manager, der sehr detaillierte Einstellungen erlaubt.

Bei Ubuntu 18.04 starten Sie in der Steuerzentrale unter „Darstellung“ das Tool „MATE Tweak“. Darüber legen Sie beispielsweise fest, welche Icons auf dem Schreibtisch auftauchen oder wie die Leisten aussehen sollen. Nach einem Klick auf Fenster lässt sich für mehr Effekte auch Compiz als alternativer Window-Manager wählen. Sie sollten dann auch das Paket „compizconfigsettings- manager“ installieren, damit Sie die Effekte konfigurieren können. Bei Fedora ist das Tool bereits dabei.

Die manuelle Installation 

Mate ist in den offiziellen Paketquellen enthalten und lässt sich neben Gnome 3 unter Ubuntu installieren: 

sudo apt install ubuntu-mate-desktop 

Diese Befehlszeile 

sudo dnf install @mate-desktop-environment 

führt in Fedora ans Ziel. 

Steckbrief: Mate

  • Webseite:https://mate-desktop.org 
  • Zielgruppe: Einsteiger und konservative Anwender 
  • Ressourcenbedarf:gering bis moderat, läuft auch ohne 3D-fähigen Grafikchip, braucht wenig RAM und Rechenleistung 
  • Anpassungsfähigkeit:hoch 
  • Repräsentative Distributionen:Ubuntu Mate, Fedora

Tipp: Diese Linux Software sollte auf Ihrem PC nicht fehlen

Der Sparsame: XFCE 

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Der Sparsame: XFCE

XFCE ist eine sparsame und schlichte Desktopumgebung. Es gibt dennoch zahlreiche und durchdachte Komfortfunktionen, über die sich die Arbeitsumgebung komfortabel anpassen lässt. 

XFCE gehört zu den ältesten Desktopumgebungen und seine Entwicklung verläuft sehr langsam. Nur alle paar Jahre gibt es eine neue Version – nach mehr als vier Jahren Pause zuletzt im August 2019. Die Oberfläche wird jedoch weiterhin gerne genutzt, weil sie wenig Ressourcen verlangt und trotzdem anpassungsfähig ist.

Konzept und Funktionsumfang  

Bei Xubuntu enthält die Leiste am oberen Bildschirmrand ein Startmenü mit Suchfunktion und die Fensterknöpfe (Taskleiste). Im rechten Bereich sind die Uhr, Lautstärkeregler und Statusbenachrichtigungen zu Netzwerk und Updates untergebracht. Fedora mit XFCE ist ähnlich konfiguriert, zeigt aber ein einfacheres Startmenü ohne Suchfunktion.

Drag & Drop vom Dateimanager auf den Desktop bewirkt beim gleichen Laufwerk die Standardaktion „Verschieben“, andernfalls „Kopieren“. Wenn Sie mit der rechten Maustaste klicken und ziehen, öffnet sich ein Menü mit den Optionen „Hierher kopieren“, „Hierher verschieben“ und „Verknüpfung hier erstellen“. Das entspricht dem Verhalten von Windows, was Umsteigern die Bedienung erleichtert. Über das Kontextmenü des Desktops lassen sich neue Ordner, Dokumente oder Programmstarter erstellen.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

XFCE benötigt wenig Hauptspeicher und eignet sich daher besonders gut für weniger leistungsstarke Hardware. Xubuntu beansprucht bei einer Standardinstallation ungefähr 380 MB RAM, wovon die Prozesse der Desktopumgebung etwa 100 MB belegen. XFCE liegt damit beim Ressourcenbedarf im unteren Bereich und wird nur noch von Enlightenment/Moksha unterboten.

Konfiguration und Anpassungen

Obwohl es sich bei XFCE um eine sehr schlanke Desktopumgebung handelt, sind die Anpassungsmöglichkeiten zahlreich und übersichtlich. Ein rechter Mausklick auf einen freien Bereich in der Leiste am oberen Bildschirmrand führt zum Menü „Leiste –› Leisteneinstellungen“. Auf der Registerkarte „Objekte“ sind die vorhandenen Elemente aufgelistet, die Position lässt sich über die Pfeil-Schaltflächen ändern. Über die „+“-Schaltfläche fügen Sie neue Elemente hinzu. Die können Sie auch mit der Maus direkt vom Dialog auf die gewünschte Stelle in der Leiste ziehen.

Jedes Element besitzt eigene Einstellungen, die sich über die Schaltfläche mit dem Zahnradsymbol aufrufen lassen. Das geht auch direkt in der Leiste über den Kontextmenüpunkt „Einstellungen“. Bei Xubuntu sehen Sie an der ersten Position das „Whisker- Menü“, welches sich auch bei Fedora nachträglich aktivieren lässt. Welche Einträge das Menü an welcher Stelle zeigt, lässt sich detailliert festlegen. Auf der Registerkarte „Suchbefehle“ erfährt man, welche Kürzel im Suchfeld des Menüs gelten. „!w“ beispielsweise leitet eine Suche in der Wikipedia ein. Sie können neue Suchbefehle festlegen und vorhandene ändern. Die allgemeinen „Einstellungen“ erreichen Sie bei Xubuntu über das Icon am unteren Rand des Startmenüs. Relevante Bereiche für die Desktopgestaltung sind „Erscheinungsbild“, „Schreibtisch“ und „Feineinstellungen der Fensterverwaltung“. Über „Fensterverwaltung“ lässt sich der Fensterstil festlegen. Wählen Sie „Greybird-acessibility“ für einen etwas größeren Fensterrahmen, der sich gut mit der Maus fassen lässt.

Die manuelle Installation 

Nutzer von Ubuntu oder Linux Mint können XFCE nachträglich installieren: 

sudo apt install xubuntu-desktop 

Dieser Befehl 

sudo dnf install @xfce-desktop-environment 

führt unter Fedora ans Ziel. 

Steckbrief: XFCE

  • Webseite:www.xfce.org
  • Zielgruppe: Einsteiger und erfahrene, konservative Nutzer
  • Ressourcenbedarf: sehr moderat, läuft auch mit älteren CPUs und ohne 3D-Chip
  • Anpassungsfähigkeit: sehr gut
  • Repräsentative Distribution:Xubuntu

Die leichten L-Desktops 

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Die leichten L-Desktops

Die beiden L-Desktops stammen vom selben Anbieter und unterscheiden sich bei der Bedienung nur in Details. LXDE ist aber deutlich sparsamer mit den Systemressourcen als das jüngere LXQT . Das „L“ in LXDE/LXQT steht für leichtgewichtig („Lightweight X11 Desktop Environment“).

Das Ziel der Entwickler ist ein besonders schlanker Desktop, der sich auch auf leistungsschwacher Hardware gut verwenden lässt. LXDE basiert auf Gnome 2 und soll auch nicht auf Gnome 3 umgestellt werden. Der LXDE-Desktop wird trotzdem weiterentwickelt, obwohl mit LXQT, das wie KDE auf den Qt-Bibliotheken basiert, bereits der Nachfolger feststeht.

Konzept und Funktionsumfang 

Lubuntu 18.04 verwendet noch LXDE, seit Lubuntu 19.10 kommt dort LXQT zum Einsatz. Im direkten Vergleich wirkt LXQT aufgrund der farbenfrohen Gestaltung sowie kontrastreicher Icons neuer und frischer (siehe Abbildung). Dabei handelt es sich jedoch um Anpassungen des Lubuntu-Teams. Vergleicht man die Fedora-Spins von LXDE und LXQT, ist kaum ein Unterschied zu entdecken.

Auch das jüngere LXQT bleibt beim bewährten Konzept: Eine Leiste am unteren Bildschirmrand bietet ein aufgeräumtes Startmenü, Schnellstarter, Taskleiste und Symbole etwa für Netzwerk und Lautstärkeregelung. Einige Verbesserungen zeigen sich in Details. Drag & Drop vom Webbrowser oder Dateimanager auf den Schreibtisch öffnen jetzt Menüs mit „Hierhin kopieren“ oder „Hier eine symbolische Verknüpfung erstellen“. Bei LXDE funktionierte das nicht so einfach.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

Mit LXQT ist der Ressourcenbedarf gestiegen. Bei Fedora 31 belegt das LXDE-System 350 MB RAM, bei LXQT sind es 450 MB. Lubuntu 18.04 mit LXDE eignet sich mit 260 MB am besten für Rechner mit wenig Hauptspeicher. Lubuntu 19.10 mit LXQT benötigt dagegen 680 MB, was aber an den zusätzlich geladenen Komponenten liegt. Trotzdem benötigen die LXQT-Prozesse durchweg mehr RAM als die vergleichbaren LXDE-Prozesse.

Konfiguration und Anpassungen

Lubuntu mit LXQT folgt dem Trend und bietet unter „Einstellungen –› LXQT-Systemeinstellungen“ ein „Konfigurationszentrum“, das etwa zu „Bildschirmeinstellungen“ oder „Erscheinungsbild“ führt. Man muss sich dann nicht jedes Mal durchs Menü hangeln, wenn man hintereinander mehrere Optionen anpassen möchte. Bei Fedora LXQT fehlt dieses „Konfigurationszentrum“ bisher noch.

Etwas verwirrend ist, dass es für einige Einstellungen mehrere Tools gibt. Über „Erscheinungsbild“ lassen sich beispielsweise die Bereiche „Icons Theme“ und LXQt Theme“ anpassen. Über den „Openbox Konfiguration Manager“ kann man ebenfalls das Theme einstellen, aber auch die Fensterdekoration gestalten. Es ist vieles konfigurierbar, aber man muss es erst finden.

Die manuelle Installation

Nutzer von Ubuntu 18.04 installieren LXDE mit dem Befehl

sudo apt install lubuntu-desktop

und LXQT mit

sudo apt install lubuntu-qt-desktop

Diese Kommandos 

sudo dnf install @lxde-desktop-environment sudo dnf install @lxqt-desktop-environment 

führen bei Fedora ans Ziel.

Steckbrief: LXDE/LXQT

  • Webseite:https://lxde.org, https://lxqt.org
  • Zielgruppe:Einsteiger bis Fortgeschrittene 
  • Ressourcenbedarf:sehr gering bis durchschnittlich (je nach Version) 
  • Anpassungsfähigkeit: durchschnittlich bis hoch 
  • Repräsentative Distributionen:Lubuntu, Lubuntu, Fedora mit LXDE oder LXQT 

Der Reduzierte: Deepin 

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Der Reduzierte: Deepin

Deepin erfindet den Desktop nicht neu, setzt aber bei den Einstellungen eigene Akzente. Anpassungen sind nur begrenzt möglich, was typischen Desktopnutzern jedoch ausreichen dürfte. 

Der Deepin-Desktop stammt aus der gleichnamigen chinesischen Distribution Deepin Linux. Das Deepin Desktop Environment (DDE) verwendet zwar Qt5, gilt aber als übersichtlicher, einfacher und platzsparender als KDE. Der Deepin-Desktop ist inzwischen in mehreren bekannten Distributionen verfügbar, darunter Ubuntu, Fedora, Open Suse und Manjaro.

Konzept und Funktionsumfang

Die chinesische Distribution Deepin Linux basiert auf Debian. Der Unterbau ist daher Nutzern von Ubuntu und Linux Mint nicht fremd. Deepin Linux lässt sich mit deutschen Spracheinstellungen installieren und ist weitestgehend gut übersetzt. Es sind jedoch einige Programme vorinstalliert, die es bisher nur in englischer Sprache gibt, beispielsweise WPS-Office. Der App Store bietet vorrangig chinesische Anwendungen. Als Paketverwaltung lässt sich jedoch Synaptic installieren und als Office-Paket Libre Office. Eine Alternative ist, Deepin in einer anderen Linux-Distribution zu installieren. Am einfachsten geht das mit Manjaro Architekt, das die Auswahl des gewünschten Desktops während der Installation erlaubt.

Deepin ist reduzierter Desktop, ähnlich wie Ubuntu mit Gnome 3. Die Farbgebung wirkt mit kontrastreichen Icons modern, insgesamt jedoch uneinheitlich. Dateimanager und Audioplayer sind standardmäßig mit weißem Theme konfiguriert, Videoplayer und Webbrowser Chrome erscheinen hingegen in tiefem Schwarz.

Die Leiste („Dock“) am unteren Bildschirmrand funktioniert auf den ersten Blick ähnlich wie das Ubuntu-Dash. Das erste Icon öffnet die Anwendungsübersicht mit einem Suchfeld im Vollbild. Über das unscheinbare Icon links oben kann man in eine Kategorienansicht umschalten. Das Icon rechts oben verkleinert das Menü auf ein Fenster mit Suchfunktion, das alle Programme oder Kategorien („Alle Kategorien“) zeigt. Außerdem sind Menüpunkte enthalten, die beispielsweise Ordner wie „Videos“ oder „Dokumente“ im Dateimanager öffnen.

Das Dock dient auch als Taskleiste, in der die Icons der laufenden Programme erscheinen. Per rechtem Mausklick und „Dock“ lässt sich ein Starter für das Programm erstellen.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

Deepin liegt beim Ressourcenbedarf im Mittelfeld. Deepin Linux belegt etwa 640 MB RAM. Manjaro Architekt mit Deepin-Desktop kommt aufgrund zusätzlicher Autostartprogramme auf annähernd ein GB.

Konfiguration und Anpassungen

Die Einstellungen rufen Sie über das Zahnrad-Icon im Dock auf. Deepin blendet dann das „Kontrollzentrum“ im rechten Bereich des Bildschirms ein. Die Desktopeinstellungen öffnen sich nach einem Klick auf „Personalisieren“. Sie können die Transparenz des Einstellungsbereichs ändern und zwischen einem hellen und dunklen Fensterthema wählen, ferner Symbol- und Zeigerthema einstellen und die Schriftart ändern. Hintergrundbild und Bildschirmschoner lassen sich über das Kontextmenü des Desktop anpassen. Hier gibt es außerdem den Menüpunkt „Eckeneinstellungen“, die Aktionen auslösen kann, wenn Sie mit dem Mauszeiger in eine Ecke fahren (beispielsweise „Bildschirm schnell aus“ oder „Control Center“).

Die manuelle Installation

Für Ubuntu-Nutzer gibt es das PPA https://launchpad.net/~leaeasy/+archive/ubuntu/dde . Unter Fedora lässt sich der Deepin-Desktop mit 

sudo dnf install @deepin-desktop-environment 

installieren.

Steckbrief: Deepin

  • Webseite:www.deepin.org
  • Zielgruppe:Einsteiger und fortgeschrittene Nutzer 
  • Ressourcenbedarf:durchschnittlich bis hoch 
  • Anpassungsfähigkeit:gering 
  • Repräsentative Distributionen:Deepin Linux, Manjaro Architekt, Fedora

Linux und Viren – braucht man ein Sicherheitstool?

Der Einfache: Budgie

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Der Einfache: Budgie

Budgie ähnelt LXQT, benötigt aber mehr Systemleistung. Der Desktop ist übersichtlich und besonders einfach bedienbar. Detaillierte Anpassungen sind hingegen eher mühsam. 

Budgie ist eines der jüngsten Mitglieder im Ubuntu-Universum. Die Desktopumgebung stammt von der bisher weniger bekannten Distribution Solus  und lässt sich auch in Manjaro Linux Architekt installieren.

Budgie ist auch für Einsteiger geeignet, gehört aber nicht zu den Desktops mit geringen Anforderungen.

Konzept und Funktionsumfang

Bei Solus zeigt der Budgie-Desktop eine Leiste am unteren Bildschirmrand (siehe Abbildung). Diese enthält ein Startmenü mit Suchfunktion und Kategorien wie „Büro“ und „Grafik“. Ein Klick darauf öffnet die Liste der enthalten Anwendungen. In der Leiste sind außerdem einige Schnellstarter enthalten, etwa für den Dateimanager und Firefox. Am rechten Rand sind die üblichen Applets für Netzwerk, Lautstärkeregler und Herunterfahren untergebracht. Bei Solus sind Leiste und Fenster im modernen Schwarz gehalten, dazu passend ein Desktopmotiv in Dunkelblau, Schwarz und Grau.

Bei Ubuntu Budgie wandert die Leiste an den oberen Bildschirmrand, zwar ohne Schnellstarter, dafür aber mit ein paar zusätzlichen Applets (Quick Note, Night Lite, Orte). Der Desktophintergrund ist pink und blau, die Leiste halb transparent. Bunt geht es auch im Plank-Dock am unteren Bildschirmrand zu. Das Dock bietet Starter etwa für Rhythmbox, Libre Office Writer und Firefox. Der Desktop selbst ist weitestgehend funktionslos: Ordner, Dokumente oder Programmstarter lassen sich darauf nicht ablegen.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

Mit Speicher geht Budgie nicht sparsam um. Solus belegt gut ein GB RAM, Ubuntu Budgie hält mit annähernd 1,4 GB den Rekord im Desktopvergleich. Schuld daran ist aber nicht nur die Desktopumgebung, sondern eine Reihe mitgestarteter Tools (was man ändern könnte).

Konfiguration und Anpassungen 

Anpassungen (etwa von Systemleisten) über intuitive Kontextmenüs sind den Budgie-Entwicklern fremd. Für alle wichtigsten Optionen sind zentrale Systemwerkzeuge zuständig. Über „Budgie Themes“ installieren Sie neue Themes, in den „Budgie Desktop Einstellungen“ (beide im Menü unter „Systemwerkzeuge“) finden Sie die meisten Einstellungen, beispielsweise „Leiste oben“. Wenn man sich an das Fehlen intuitiver Kontextmenüs gewöhnt hat, sind die Budgie-Einstellungen durchaus übersichtlich. „Start“, „Zentrieren“ und „Ende“ bezeichnet die Position auf der Leiste. Man kann die Einstellungen der Elemente ändern oder weitere Applets hinzufügen.

Die manuelle Installation

Da Budgie noch eine recht neue und weniger getestete Desktopumgebung ist, empfehlen wir die Installation einer Distribution wie Solus oder Ubuntu Budgie zusammen mit diesem Desktop.

Eine Installation in Ubuntu 18.04 (Gnome 3) kann mit dem Befehl 

sudo apt install ubuntu-bungie-desktop 

erfolgen.

Bei der Installation von Manjaro Architekt finden Sie bei der Desktopauswahl auch die Budgie-Oberfläche.

Steckbrief: Budgie

  • Webseite:https://github.com/solus-project/budgie-desktop
  • Zielgruppe:Einsteiger, die einen klassischen Desktop bevorzugen und auf Anpassungen keinen Wert legen. Diese erfordern intensivere Beschäftigung und Vertrautheit.
  • Ressourcenbedarf:hoch 
  • Anpassungsfähigkeit: durchschnittlich 
  • Repräsentative Distributionen:Solus Budgie, Ubuntu Budgie, Manjaro Architekt

Der Schöne: Pantheon

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Der Schöne: Pantheon

Der Pantheon -Desktop orientiert sich ein wenig an Mac-OS und übernimmt einige Ideen von anderen Desktopumgebungen. Die Einstellungsmöglichkeiten für persönliche Anpassungen sind allerdings rar. 

Pantheon ist eine Entwicklung für die Distribution Elementary OS, die aktuell auf Ubuntu 18.04 basiert. Die Entwickler möchten einen Obulus für den Download der Distribution, akzeptieren aber auch die Zahlung von „0“ Euro. Elementary OS ist ein sehr reduziertes System, das sich eigentlich für Linux-Einsteiger eignen würde. Dafür fehlen aber zu viele gewohnte Funktionen.

Konzept und Funktionsumfang

Das Dock am unteren Bildschirmrand erinnert an Mac-OS und dient als Programmstarter und Taskleiste. Für laufende Programme lässt sich über den Kontextmenüpunkt „Im Dock behalten“ ein Starter hinzufügen. In der oberen Leiste öffnet sich nach einem Klick auf „Apps“ das Anwendungsmenü mit Suchfunktion. Das zweite Icon links oben aktiviert eine Kategorienansicht. In Elementary OS ist kaum Software vorinstalliert. Libre Office fehlt, als Browser dient Epiphany. Über das „AppCenter“ oder auf der Kommandozeile lassen sich jedoch alle Programme installieren, die es auch für Ubuntu gibt. Am rechten Rand zeigt die Leiste Icons für Lautstärke, Netzwerk, Benachrichtigungen. Der Klick auf das letzte Icon öffnet ein Menü mit Optionen zum „Abmelden“ und „Herunterfahren“.

Der Desktop ist funktionslos. Es gibt kein Kontextmenü und es lassen sich auch keine Dateien oder Verknüpfungen ablegen. In der Titelleiste der Fenster gibt es nur Knöpfe für „Schließen“ und „Maximieren“ beziehungsweise „Wiederherstellen“. Im Kontextmenü gibt es auch „Minimieren“.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

Elementary OS 5.1 belegt ungefähr 630 MB RAM, bei einem Ubuntu 18.04 mit nachträglich installiertem Pantheon-Desktop gut 700 MB. Damit liegt der Desktop im Mittelfeld und sollte mit vier GB flüssig laufen.

Konfiguration und Anpassungen 

In den „Systemeinstellungen“ gelangt man über „Arbeitsfläche“ zu einigen Desktopoptionen. Unter „Hintergrund“ lässt sich ein Hintergrundbild festlegen, unter „Erscheinungsbild“ die Paneltransparenz und Textgröße, unter „Dock“ die Symbolgröße der Dockicons. Außerdem gibt es „Aktive Ecken“ für Aktionen, die der Mauszeiger in den Bildschirmecken auslösen soll. Elementary-Tweaks erweitert die Möglichkeiten. So installieren Sie das Tool im Terminal: 

sudo apt install software-properties-common sudo add-apt-repository ppa:philip.scott/elementary-tweaks sudo apt install elementary-tweaks 

In den „Systemeinstellungen“ klicken Sie danach auf das neue Icon „Tweaks“. Unter „Fensterbedienung“ stellen Sie hinter „Aussehen“ etwa „Windows“ ein. Dann erscheinen in den Titelleisten Schaltflächen für „Minimieren“, „Maximieren“ und „Schließen“. Es gibt außerdem kleine Theme-Anpassungen für Fenster, Symbole und Mauszeiger.

Die manuelle Installation

Unter Ubuntu erhalten Sie die Dateien des Desktops aus einem PPA (vier Zeilen):

sudo add-apt-repository ppa:elementary-os/daily sudo add-apt-repository ppa:elementary-os/os-patches sudo apt dist-upgrade sudo apt install elementary-theme elementary-icon-theme elementary-default-settings elementary-desktop 

Mit folgendem Befehl 

sudo dnf group install "pantheon desktop" 

kommen Sie unter Fedora ans Ziel.

Steckbrief: Pantheon

  • Webseite:https://elementary.io
  • Zielgruppe:Einsteiger, die ein reduziertes Bedienkonzept schätzen 
  • Ressourcenbedarf: durchschnittlich
  • Anpassungsfähigkeit:sehr gering 
  • Repräsentative Distribution:Elementary OS

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Der Schnelle: Moksha 

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Der Schnelle: Moksha

Bodhi Linux mit Moksha -Desktop gehört in die High- Speed-Liga. Von einer SSD gebootet, ist das System nach etwa zehn Sekunden einsatzbereit. Trotzdem ist der Desktop nicht unzureichend ausgestattet. 

Moksha ist ein Nachfolger des Enlightenment-Desktops. Nachdem die Entwicklung von Enlightenment stagnierte, startete das Moksha-Projekt, um Enlightenment weiterzuentwickeln. Das Ergebnis ist in der Linux-Distribution Bodhi Linux zu bewundern, das auf Ubuntu basiert. Enlightenment und Moksha lassen sich auch in Ubuntu installieren, das stabilere Moksha ist zu bevorzugen, weshalb wir hier nur darauf eingehen.

Konzept und Funktionsumfang

Bodhi Linux mit Moksha-Desktop zeigt auf den ersten Blick keine aufregenden Neuigkeiten. Am unteren Bildschirmrand ist eine Leiste untergebracht, deren erstes Icon zu einem schlichten Startmenü führt. Rechts daneben sind Schnellstarter etwa für den Browser Midori, das Bodhi App Center und den Dateimanager untergebracht. Auf der rechten Seite erscheint ein Systray-ähnlicher Bereich.

Der Desktop lässt sich bei Bodhi Linux nicht als Dateiablage nutzen. Nach einem linken Mausklick zeigt er das gleiche Menü wie das Startmenü in der Leiste. Von der sehr begrenzten Softwareauswahl abgesehen, würde sich Bodhi Linux auch für Einsteiger eignen. Der Fokus des Systems liegt jedoch auf dem sehr schnellen Start und maximaler Anpassbarkeit. Dank des Ubuntu-Unterbaus lassen sich aber alle für die Distribution verfügbaren Programmpakete einfach installieren.

Hardwareansprüche und Leistungsbedarf

Bodhi Linux belegt bei einer Standardinstallation etwa 250 MB Hauptspeicher. Auch bei einer nachträglichen Installation in Ubuntu 18.04 meldet ps_mem nur eine RAM-Belegung von 310 MB – deutlich weniger als bei den anderen nachinstallierten Desktopumgebungen. Damit ist Bodhi Linux ein Favorit für leistungsschwächere PCs, die zudem noch schnell starten sollen.

Konfiguration und Anpassungen

Die Konfigurationszentrale des Desktops ist im Menü über „Einstellungen –› Einstellungskonsole“ („Settings –› Settings Panel“) zu erreichen. Die grafische Zentrale ziehen Sie am besten so breit, dass Sie oben alle Kategorien im Blick haben und damit einen ersten Überblick erhalten. Auch wenn Sie bei der Installation als Sprache „Deutsch“ gewählt haben, ist die Oberfläche zunächst englischsprachig. Zuerst laden Sie das Modul für die Spracheinstellungen unter „Extensions –› Modules“ und im neuen Fenster gehen Sie auf „Settings“. Klicken Sie auf „Language“ und dann auf „Load“. Dies erweitert die Einstellungskonsole um den neuen Punkt „Language“, wo Sie die Oberfläche auf Deutsch umstellen.

Unter „Aussehen“ finden Sie die meisten Optionen für die Darstellung des Desktops. „Thema“ betrifft die Moksha-eigenen Dialoge und die Fenstertitel, „Anwendungsthema“ das Aussehen von Programmen, die auf GTK basieren. Der Desktop Moksha selbst ist anpassungsfähig, aber er bietet keine grafische Zentrale für Hardwareeinstellungen oder Benutzerkonten.

Die manuelle Installation

Nutzer von Ubuntu 18.04 verwenden diese drei Zeilen in einem Terminalfenster: 

echo deb [trusted=yes] http://packages.bodhilinux.com/bodhi/bionic b5main | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/bodhi.list sudo apt update sudo apt install bodhi-desktop 

Sie sollten die Installation wegen möglicher Nebenwirkungen jedoch nicht auf einem produktiv eingesetzten Arbeitsrechner durchführen.

Steckbrief: Moksha

  • Webseite:www.enlightenment.org, www.bodhilinux.com
  • Zielgruppe:fortschrittliche, experimentierfreudige Nutzer 
  • Ressourcenbedarf:erstaunlich sparsam und schnell, läuft auch mit älteren CPUs und ohne 3D-Grafikchip 
  • Anpassungsfähigkeit:sehr groß 
  • Repräsentative Distribution:Bodhi Linux

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Thorsten Eggeling schreibt seit gut 20 Jahren Artikel für die PC-WELT.