Blutdruck gleich puls

Blutdruck messen mit Smartwatches

Mittlerweile sind Smartwatches auf dem Markt, mit denen kontinuierlich der Blutdruck und Puls erfasst werden kann. Diese „schlauen“ Uhren lassen sich ganz einfach am Handgelenk tragen. Die Werte sind zwar nicht so genau, wie die der anderen Geräte, lassen aber durchaus Rückschlüsse auf starke Schwankungen oder erhöhten Blutdruck zu.

Jedoch sollten Sie trotzdem des Öfteren vom Arzt einen Blick auf Ihren Blutdruck werfen lassen – gerade, wenn Sie zu hohe Blutdruckwerte aufweisen. Auch in puncto Hersteller gibt es hier große Unterschiede in der Messgenauigkeit, die Sie am besten mit einem Arzt abklären.

Stethoskop und Manschette

In vielen Praxen wird der Blutdruck mithilfe eines Stethoskops und einer Manschette erfasst. Generell sitzt der Patient bei der Messung ruhig auf einem Stuhl. Die Armmanschette ist am Oberarm (circa zwei Zentimeter über der Armbeuge) befestigt und wird soweit aufgepumpt, bis kein Blut mehr durch die Gefäße fließt. Anschließend lässt die behandelnde Person die Luft langsam aus der Manschette ab und hält gleichzeitig das Stethoskop auf die Armbeuge.

Der Wert, der zum Zeitpunkt des ersten wahrzunehmenden Geräusches auf der Messanzeige erscheint, ist der systolische Wert. Das Geräusch entsteht durch Blut, das wieder durch die Gefäße fließen kann. Der diastolische Wert wird dann notiert, wenn im Stethoskop kein Blutrauschen mehr zu hören ist.

Die Töne, die man bei der Messung wahrnimmt, werden nach ihrem Entdecker und Arzt Nikolai Korotkow als Korotkow-Töne bezeichnet.

Invasive Blutdruckmessung (IBP)

Die invasive Blutdruckmessung spielt nur auf der Krankenstation oder im Operationssaal eine Rolle. Dabei bekommt der Patient einen Messfühler über einen Zugang direkt in eine Arterie eingeführt. Das Messgerät nimmt die Druckveränderung im Gefäß wahr und gibt sie an einen Monitor weiter. Bei dieser Vorgehensweise handelt es sich um eine direkte Bestimmung des Blutdrucks.

Langzeitblutdruckmessung

Nicht immer reicht es aus, den Blutdruck nur einmal beim Arzt kontrollieren zu lassen. Denn er kann beispielsweise durch Aufregung erhöht sein oder aufgrund der Wetterlage gerade niedriger als sonst. Eine Langzeitblutdruckmessung schafft hier Abhilfe: Der Betroffene bekommt eine Manschette um den linken Oberarm sowie ein Gerät mit einem Gürtel um den Bauch geschnallt. Es misst nun alle 15 bis 30 Minuten automatisch den Blutdruck, indem sich die Manschette aufpumpt und langsam die Luft wieder ablässt.6

Die Blutdruckmessung erfolgt über 24 Stunden, parallel dazu führt der Patient ein Protokoll, in dem er einträgt, welchen Aktivitäten er in der Zeit nachgegangen ist. Zusammen sind dies wertvolle Informationen für den Arzt, um zu beurteilen, wie es um den Blutdruck bestellt ist.

Blutdruckmessung ohne Geräte

Für eine Blutdruckmessung benötigt man immer ein Gerät. Ohne lässt sich lediglich der Puls ertasten, aus dem sich die Herzfrequenz bestimmen lässt. Der Druck, der in den Gefäßen herrscht, kann aber nicht wahrgenommen werden.

Pulswerte und der Zusammenhang zum Blutdruck

Mit Pulswerten lässt sich die Anzahl der Herzschläge pro Minute feststellen. Da das Herz seine Schläge an die aktuelle Aktivität anpasst, verändert sich der Puls im Tagesverlauf. Sind wir aufgeregt oder haben wir einen Sprint zum Bus hinter uns, schlägt es deutlich schneller, damit mehr sauerstoffreiches Blut die Organe erreicht. Sitzen wir ruhig auf dem Sofa oder schlafen, stellen sich die Pulswerte auf Ruhe ein. Dieser sogenannte Ruhepuls kann ein Anzeichen für die körperliche Fitness sein: Bei Sportlern liegt er deutlich niedriger als bei Durchschnittsbürgern. Individuell unterscheidet sich der Ruhepuls jedoch von Mensch zu Mensch. Im Idealfall liegt der Pulsnormalwert aber zwischen 60 und 80 Schlägen in der Minute.

Wollen Sie Ihren Ruhepuls bestimmen, machen Sie das am besten in einer ruhigen Phase am Tag. Ertasten Sie Ihren Puls am Handgelenk, daumenseitig neben den sichtbaren Venen oder seitlich am Hals. Legen Sie sich eine Uhr zurecht und zählen Sie für eine Minute die Schläge. Das Ergebnis ist der Ruhepuls.

Blutdruck und Puls hängen zwar zusammen, werden aber nicht zwangsläufig parallel koordiniert. So kann zum Beispiel ein hoher Puls bei normalem Blutdruck entstehen, etwa in einer stressigen Situation. Das stellt kein Problem dar. Sollte der Puls jedoch sprunghaft ansteigen, ohne einen erkennbaren Grund, ist das ein Fall für den Arzt.

Blutdruck und Herzgesundheit

Was sagt der Blutdruck über den Zustand des Herzens aus? Wenn sich wiederholt ein hoher Blutdruck zeigt, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Aber möglicherweise bewegt sich der Betroffene auch zu wenig oder leidet unter Dauerstress.

Ein dauerhafter Bluthochdruck wirkt ich negativ aufs Herz aus. Es muss mehr Kraft aufbringen, um das Blut durch die Gefäße zu pumpen, sodass es sich oftmals mit der Zeit vergrößert. Das kann schließlich eine Ursache für Herzinsuffizienz sein, eine schwere Erkrankung, bei der die Herzfunktion immer weiter nachlässt.

FAQs – wir haben die Antworten auf Ihre Fragen

Was ist gefährlicher, hoher Blutdruck oder niedriger Blutdruck?

Ein hoher Blutdruck ist gefährlicher, da er auf Dauer das Herz schädigen kann. Ein niedriger Blutdruck gilt als unproblematisch und sogar vorteilhaft für das Herz-Kreislauf-System – solange er sich nicht negativ auf den Alltag auswirkt.

Wie entstehen Blutdruckschwankungen?

Der Blutdruck ändert sich natürlicherweise über den Tagesverlauf hinweg. Auch Sport oder Stress beeinflussen ihn. Wenn die Werte ungewöhnlich schwanken, also sich zum Beispiel abends nicht absenken, sollten Sie das ärztlich abklären lassen.

Welcher Puls ist gefährlich?

Ungewöhnlich ist es, wenn der Puls plötzlich anfängt zu rasen. Und es zum sogenannten Herzrasen kommt. Im Normalfall sollte er langsam steigen und wieder absinken, etwa bei Bewegung. Haben Sie einen Ruhepuls über 100, kann das auf Dauer ebenfalls gefährlich werden.

Welches Stresshormon steigert Blutdruck und Herzfrequenz?

Kommen Menschen in eine stressige Situation, schüttet der Körper Adrenalin aus. Es erhöht Puls sowie Blutdruck. Ist die Lage wieder entspannt, wird Adrenalin abgebaut. Bei Dauerstress steigt zudem der Spiegel an Cortisol. Dieses Hormon kann dauerhaft das Herz belasten und die Herzfunktion beeinträchtigen.

Wie hängt der Blutdruck mit dem Puls zusammen?

Der Puls wird allein dadurch bestimmt, wie oft sich das Herz pro Minute zusammenzieht (kontrahiert). Werden also die Gefäße enger, steigt der Blutdruck, nicht aber der Puls. Wird jedoch mehr Blut benötigt, muss das Herz öfter schlagen, wodurch der Puls, also die Anzahl der Pulsschläge, steigt.

Wie sollte mein Blutdruck und Puls sein?

Blutdruckwerte von maximal 120/80 im körperlichen Ruhezustand gelten bei einem Erwachsenen als ideal. Bei einem Blutdruck von bis zu 139/89 liegen normale Werte vor, von denen keine Gesundheitsgefährdung ausgeht, wobei allerdings ein Wert über 129/84 bereits als hoch-normal bezeichnet wird.

Wie hoch darf der Puls beim blutdruckmessen sein?

Im Idealfall liegt der Pulsnormalwert aber zwischen 60 und 80 Schlägen in der Minute.

Was ist der Unterschied zwischen Blutdruck und Puls?

Der Blutdruck ist der messbare Druck des Blutes in den Arterien, während es vom Herzen durch den Körper gepumpt wird. „Blutdruck und Herzfrequenz sind zwei unterschiedliche Messgrößen. Die Herzfrequenz gibt an, wie schnell das Herz schlägt, während der Blutdruck den Druck in den Arterien angibt", so Dr. McClymont.