Brustkrebs psychische bedeutung

Bundesweite Befragung von Gesunden, Patienten und Angeh�rigen
Im Auftrag des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums hat das Meinungsforschungsinstitut GfK im Juli und August 2.023 Menschen mit drei Aussagen zum Thema �Psyche und Krebs" konfrontiert. Die 991 M�nner und 1032 Frauen im Alter von 14 bis �ber 70 Jahren repr�sentieren einen Querschnitt durch die deutsche Bev�lkerung.

"Krebspers�nlichkeit" � dieses Konzept ist wissenschaftlich �berholt
Nach dem heutigen Wissenstand gibt es keinen Nachweis f�r eine "Krebspers�nlichkeit" � h�ufig beschrieben als ein Pers�nlichkeitstypus, der zur Melancholie neigt, angepasst lebt und Gef�hle schwer zum Ausdruck bringen kann. Aber wie sehen das die Befragten? Rund 72 Prozent aller Teilnehmer an der Umfrage stimmten nicht zu, dass Menschen, die eine gehemmte Pers�nlichkeit haben und unf�hig sind, starke Gef�hls�u�erungen zu zeigen, Krebs bekommen. �hnlich auch das Ergebnis bei den aktuell erkrankten Krebspatienten sowie Angeh�rigen und Freunden von Betroffenen: Jeweils rund drei Viertel waren nicht einverstanden mit diesem Statement.

Psychische Belastungen als Risiko?
Anders sieht es mit der Aussage �Seelische Probleme und Stress verursachen Krebs" aus: Trotz mangelnder wissenschaftlicher Belege stimmte die Mehrheit aller Umfrageteilnehmer zu, n�mlich 1.236, also 61 Prozent. 787 sahen dagegen keinen Zusammenhang. Zwischen M�nnern und Frauen gab es keine signifikanten Unterschiede. Ein �hnliches Bild zeigt sich bei den Befragten, die aktuell mit der Erkrankung Krebs direkt oder indirekt zu tun haben: Mit rund 54 Prozent stimmten Betroffene zu; 65 Prozent der Menschen, die mit der Erkrankung Krebs im pers�nlichen Umfeld konfrontiert sind. Dass psychische Belastungen eine ma�gebliche Rolle bei der Krebsentstehung spielen, konnte bislang wissenschaftlich nicht �berzeugend best�tigt werden. Nur wenn Stress und andere Belastungen dazu f�hren, dass Menschen vermehrt rauchen, Alkohol trinken und sich ungesund ern�hren, besteht nachgewiesenerma�en ein erh�htes Risiko. Krebsforscher gehen zudem davon aus, dass bei der Entstehung von Krebs in der Regel viele verschiedene Faktoren zusammenspielen.

Verbessert k�mpferische Grundhaltung die Prognose?
Doch wie wichtig sind psychische Faktoren im Falle einer Krebserkrankung? Mit 84 Prozent Zustimmung waren sich die Befragten �ber alle Gruppen hinweg einig, dass eine k�mpferische und positive Herangehensweise die �berlebenschancen erh�ht. Von den aktuell Erkrankten waren es sogar �ber 90 Prozent, die dieser Aussage zustimmten. Untersuchungen konnten allerdings bisher keine einheitliche Antwort auf die Frage geben, ob eine bestimmte Art der Krankheitsverarbeitung Krankheitsverlauf oder �berlebenszeit ma�geblich beeinflusst. Um die Erkrankung psychisch m�glichst gut zu verkraften, ist es wichtig, dass jeder Betroffene seinen ganz eigenen Weg der Bew�ltigung findet. Im Verlauf der Krankheit durchleben die meisten unterschiedliche Phasen. Dabei kann eine positive Einstellung hilfreich sein, aber auch das Zulassen von Gef�hlen wie Angst, Traurigkeit oder Wut, die eine schwere Erkrankung mit sich bringt.

Fazit
Das heute �berholte Konzept der "Krebspers�nlichkeit" scheint mehrheitlich aus den K�pfen verschwunden zu sein. Das ist gut so, da es f�r diese Hypothese keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Von einem urs�chlichen Zusammenhang zwischen seelischen Belastungen und Krebs scheinen dagegen viele Menschen �berzeugt � auch ohne wissenschaftlichen Nachweis. Die Annahme einer psychischen Ursache von Krebs kann ein Versuch der Erkl�rung und der Einordnung in die Lebensgeschichte sein � manchmal verkn�pft mit der Hoffnung, den Krankheitsverlauf im positiven Sinne selbst beeinflussen zu k�nnen. Eine einseitige Ursachenzuschreibung kann aber auch dazu f�hren, dass Betroffene Schuldgef�hle entwickeln, wenn sie erkranken. Wenn zudem das Umfeld dem Patienten vermittelt, er sei selbst f�r sein Krankwerden verantwortlich, kann das eine gro�e Belastung sein. Gleiches gilt f�r die verbreitete These, dass eine konstante "k�mpferisch-positive" Einstellung die Prognose verbessert � auch diese Annahme kann Betroffene unter Druck setzen. Eine Krebserkrankung stellt eine komplexe Herausforderung dar, f�r deren Bew�ltigung es keine einfachen Patentrezepte gibt. Um Patienten und Angeh�rige individuell auf ihrem Weg durch die Erkrankung zu unterst�tzen, gibt es professionelle psychosoziale Angebote, zum Beispiel in Krebsberatungsstellen oder Kliniken.

Methodischer Hintergrund
1.196 der befragten hatten bisher keinen Bezug zu Krebs. Sie waren weder selbst betroffen, noch gab es eine Erkrankung in ihrem pers�nlichen Umfeld. An Krebs erkrankt waren 84 Befragte, davon 23 aktuell und 61 in den letzten 10 Jahren. Von Krebs im pers�nlichen Umfeld betroffen waren insgesamt 820 Personen, 235 von ihnen haben aktuell, 585 hatten in den letzten zehn Jahren im Familien- und Freundeskreis mit Krebsf�llen zu tun. Zur Bewertung der Aussagen konnten die Teilnehmenden zwischen �stimme zu", �stimme eher zu", �stimme eher nicht zu" und �stimme gar nicht zu" w�hlen*.
*Bei der Angabe der Werte wurden jeweils �stimme zu/stimme eher zu" und �stimme eher nicht zu/stimme gar nicht zu" addiert.

Eine Grafik zur Pressemitteilung steht zum Download zur Verf�gung:
www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/bilder/PM-Kreisdiagramme-seelisch.jpg

Informationen zum Thema finden Sie auch unter:
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/psyche.php
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/stress.php

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Hat Brustkrebs psychische Ursachen?

Fragt man einmal nach, erhält man unerwartete Ergebnisse: Ein Großteil der Bevölkerung ist fest davon überzeugt es bestehe ein Zusammenhang zwischen psychischen Faktoren und Krebs. Erstaunlich ist das vor allem, da die Forschung bislang keinen Zusammenhang nachweisen konnte.

Wer neigt zu Brustkrebs?

Das Risiko, an einem Mammakarzinom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 64 Jahren. Selten erkranken auch Frauen im 3. Lebensjahrzehnt oder sogar früher: Zehn Prozent der Betroffenen sind jünger als 45, ein Prozent der Betroffenen ist jünger als 35.

Was ist der Auslöser für Brustkrebs?

Brustkrebs: Ursachen und Risikofaktoren frühe Regelblutung, späte Menopause. lange Einnahme von weiblichen Sexualhormonen, Hormonersatztherapie in den Wechseljahren. Übergewicht und Bewegungsmangel nach den Wechseljahren. regelmässiger hoher Alkoholkonsum.

Welche Bedeutung hat Brustkrebs?

Brustkrebs ist eine bösartige Krebserkrankung, die in der Brustdrüse entsteht. Wenn Zellen der Brust beginnen unkontrolliert zu wachsen, entsteht ein Tumor. Wächst dieser Brusttumor zerstörend in umliegendes Gewebe ein und schädigt es dadurch, gilt er als bösartig – es handelt sich um Brustkrebs.