Pyramiden die wahrheit über die größte lüge der menschheit

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Pyramiden — Die Wahrheit über die Größte Lüge der Menschheit

Veröffentlicht am 25.04.2014

Für diese Dokumentation wurden auf der ganzen Welt über zehn Jahre recherchiert. Der Originalfilm ist fast drei Stunden lang. Dieser Film ist eine dreißig minütige Zusammenfassung davon. Neuste Fakten über die Pyramiden, die wir aus der etablierten „Wissenschaft“ anders kennen. Der Macher des Videos empfiehlt, sich unbedingt die volle Version des Films anzuschauen.

Auch wenn die Doku einige wirklich verblüffende und ungelöste Fragen aufwirft, bedient sie sich doch dem stilistischen und rhetorischen Repertoire von Verschwörungstheorien (Übertreibung, Sarkasmus, Zirkelbeweise, voreilige Schlussfolgerungen, mangelnde Objektivität, Abwertung von wissenschaftlichen Erkenntnissen). Menschen, die sich weniger mit wissenschaftlichen Methoden und deren Regeln auskennen, werden schnell dem cleveren Rhetorikstil der Dokumentation erliegen und die sogenannten "Fakten" als die überzeugende Wahrheit ansehen. Hier kann man nur zur Vorsicht mahnen.

Nur ein Beispiel:
Immer wieder wird betont, dass die Ägypter die Zahl Pi gekannt haben müssen da sich Pi immer wieder in den Maßen der Cheops-Pyramide wiederfindet. Die Ägyptologen behaupten aber das Gegenteil. Auf diesem scheinbaren Widerspruch wird in der Doku viel herumgeritten.
Man muss Pi jedoch nicht zwangläufig kennen, um auf die gewünschten bauästethischen Ergebnisse zu kommen. In der bewusst gewählten Höhe der Cheops-Pyramide bspw. taucht der Wert von Pi insofern auf, als dass die Höhe der Cheops-Pyramide dem Radius des Kreises entspricht, der die vier Eckpunkte der quadratischen Pyramidengrundfläche schneidet. Rechnerisch auf diesen Wert zu kommen ist nichts Außergewöhnliches. Das kann man durch einfaches Ausmessen des Kreisradius auf dem Papier (die Ägypter hatten Papyrus) sehr genau ermitteln und braucht dazu kein Pi als Rechenwert. Das mag aus mathematischer Sicht unbefriedigend oder unsauber erscheinen, führt aber am Ende zum selben Bauergebnis.

Dieses Beispiel zeigt, dass man "mathematische Ästhetik" erreichen kann, ohne dass man alle Konstanten kennen muss. Daher ist auch das Auftauchen der Zahl Phi, und möglicherweise auch von c der Lichtgeschwindigkeit (...!), nur die logische mathematische Konsequenz, wenn man höchte Bauästhetik auf der Basis geometrischer Idealformen (Kreis, Quadrat) und daraus abgeleiteten Idealproportionen anstrebt. Entgegen den Darstellungen in der Doku (abfällig als Zahnbürstenbeispiel angeführt) tauchen tatsächlich in allen möglichen menschen- und naturgemachten Objekten Pi und Phi mehr oder weniger zufällig auf, weil diese Zahlen nun einmal Ausdruck perfekter Formen und Proportionen sind.

Wer sich intensiver mit den Bauten des alten Ägypten befasst hat, wird schnell bemerken, dass in der Doku viele gesicherte Erkenntnisse unterschlagen oder für das Ziel der Doku zurechtgebogen werden.
So wird völlig unterschlagen, dass der perfekten Cheops-Pyramide ein mehrere Jahrhunderte andauernder Entwicklungsprozess des Pyramidenbaus vorhergeht. Bis ein so perfektes Ergebnis wie die Cheops-Pyramide herauskommen konnte, brauchte es viele Anläufe, viele Tests, viel Scheitern, viel Verzweiflung. Wie diese Erfahrungswerte gesammelt wurden und wie sich die Pyramidenbautechnik nach und nach immer weiter verbessert hat, ist wissenschaftlich gut belegt und lässt sich glasklar an den Vorgängerbauten nachvollziehen.

Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den gotischen Kathedralen des Mittelalters. Auch wenn Pyramiden und Kathedralen in ganz unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, so folgen Sie dem Typus "monumentale historische Bauwerke, die zu Ihrer Erbauung beinahe übermenschliche ästhetische und bautechnologische Ansprüche erfüllen sollten und für die Ewigkeit gedacht waren".
Zwischen gotischen Kathdralen und Pyramiden lassen sich erstaunliche Parallelen des Scheiterns und des Erfolgs erkennen, die letztendlich zu immer perfekteren baulichen Ergebnissen geführt haben.
Der Kölner Dom beispielsweise gilt als die perfekte gotische Kathedrale. Der Kirchenbau enstand jedoch keinesfalls aus dem Nichts heraus, sondern basiert auf den Erfahrungswerten vieler gotischer Vorgängerkathedralen, sowohl was die Architektur als auch die Bautechniken betrifft. Wie bei der Cheops-Pyramide ging dem Kölner Dom ein mehrere Jahrhunderte andauernder baulicher Entwicklungsprozess voraus, bis schließlich soviel Wissen und Erfahrung zusammengetragen waren, dass man zu so einem perfekten Bauergebnis gelangen konnten.

So könnte man die Pyramide von Sakkara mit den Kathedralen von Chartres und Saint Denis vergleichen (revulotionäre Bauidee in ihren Anfängen). Die Pyramiden von Meidum oder die Knickpyramide ließen sich gut mit den Kathedralen von Beauvais oder Straßburg vergleichen (Fortschritte aber auch bautechnologische Grenzen und Scheitern). Die Rote Pyramide und die Chephren Pyramide könnte man mit den Kathedralen von Amiens und Reims vergleichen (Vorgeschmack der angestrebten Perfektion). Und die Cheops Pyramide schließlich mit dem Kölner Dom (wobei der Kölner Dom erst Jahrhunderte später fertiggestellt wurde und somit bauhistorisch nicht ganz so mustergültig wie die Cheops-Pyamide ist).

Und weil die Ägypter geradezu besessen waren von ihren Pyramiden, über Jahrhunderte zu regelrechten Pyramidenexperten geworden sind, ein logistisches Netzwerk der Superlative aufgebaut haben und die Arbeiter und Ingenieure, da sie spirituell vom Bau der Pyramiden profitierten, extrem motiviert waren, konnte es mit dem Bau der Cheops-Pyramide auch in so kurzer Zeit gelingen.