Schwitzen wenn man friert

01 Warum wir schwitzen beim Schlafen

Schwitzen an sich ist ein ganz natürlicher Vorgang – auch im Schlaf. Über die Schweißabgabe leitet der Körper überschüssige Wärme von innen nach außen und sorgt so für den notwendigen Temperaturausgleich. Durch die verdunstete Flüssigkeit auf der Haut entsteht Kälte, die dann dabei unterstützt, den Wärmehaushalt des Körpers zu regulieren.

Beim Nachtschweiß handelt es sich nicht per se um eine Erkrankung, sondern eher um ein Symptom, das auf ungünstige Schlafbedingungen oder – im schlimmsten Fall – Erkrankungen hinweisen kann. Je nach Ausprägung kann Nachtschweiß von einem dünnen Schweißfilm auf der Haut, bis hin zur Durchnässung der Bettwäsche variieren. Besonders die extremen Schweißausbrüche im Schlaf sind problematisch, da sie in vielen Fällen zu Schlafstörungen führen können. Der oder die Betroffene wacht durch die Schwitzattacke und das darauffolgende Kältegefühl auf und muss eventuell sogar die Bekleidung wechseln. Dies kann das anschließende Wiedereinschlafen stören und somit auf Erschöpfung und Müdigkeit am nächsten Tag hinauslaufen.

Allgemein besteht beim Nachtschweiß kein Grund zur Sorge, sofern dieser nur gelegentlich auftritt und sich bspw. durch sommerliche Hitze im Schlafzimmer erklären lässt. Handelt es sich jedoch um einen langfristig anhaltenden Zustand, der nicht auf äußere Umstände zurückzuführen ist, dann sollte die Ursache für die Schweißausbrüche beim Schlafen ermittelt werden. In den meisten Fällen kann das Schwitzen im Bett durch verbesserte Schlafbedingungen „kuriert“ werden. Unter den Bereich Schlafbedingungen fallen beispielsweise die Raumtemperatur, die Schlafbekleidung oder die Bettwäsche.

Besteht das intensive Schwitzen beim Schlafen trotz optimaler Umgebungsbedingungen und angepasstem Verhalten, so sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann im Extremfall ermitteln, ob das starke Schwitzen beim Schlafen Symptom einer anderweitigen Erkrankung sind und wie diese behandelt werden können.

Genussmittelkonsum und Medikamenteneinnahme

Eine weitere Ursache für Schweißausbrüche im Schlaf kann in unserem (Genussmittel-)Konsum liegen. Der Verzehr von scharf gewürzten Speisen, Alkohol, Kaffee oder gar Drogen fördert die Schweißproduktion. Der Konsum sollte daher – und auch aufgrund weiterer gesundheitsschädlicher Auswirkungen, die diese Mittel mit sich bringen können – stark eingeschränkt werden. Alle der oben genannten Produkte und Substanzen sind durchblutungsfördernd, beschleunigen unseren Herzschlag und führen zu einer Weitung der Blutgefäße. Dadurch steigt die Körpertemperatur und die Schweißproduktion wird zum Herunterkühlen des Körpers angekurbelt.

Die Einnahme von Medikamenten, die den Stoffwechsel anregen, ist eine weitere mögliche Ursache für den Nachtschweiß. Sollte die Vermutung bestehen, dass die Schweißproduktion medikamentenbedingt ist, ist die Rücksprache mit dem Arzt ratsam, um ggf. ein alternatives Arzneimittel zu finden oder die Dosis zu reduzieren.

Hormonelle Veränderungen

Auch Frauen in den Wechseljahren haben mitunter mit Nachtschweiß, tagsüber sowie auch nachts, zu kämpfen. Die Ursache geht hier auf die hormonellen Veränderungen zurück. Diese lösen eine Fehlregulation im Wärmezentrum des Gehirns aus, worauf der Körper mit starken Hitzewallungen reagiert. Um eine Überhitzung zu vermeiden, wird die Schweißproduktion in starkem Maße angetrieben und es kann zu nächtlichem Schwitzen kommen. Man kann dem entgegenwirken durch lüften vor dem Schlafen, atmungsaktive Bettwäsche, leichte Nachtwäsche oder mehrere dünne Bettdecken, die nach Bedarf weggelegt werden können. Nach ärztlicher Absprache kann auch ein Hormonpräparat verschrieben werden.

(Psychische) Erkrankungen

Wie bereits erwähnt, gelten nächtliche Schweißausbrüche auch als eine Art „Allgemeinsymptom“, das auf Infektions-, Stoffwechsel-, Autoimmun-, neurologische oder Krebs- und Bluterkrankungen hinweisen kann. Zudem können neben den körperlichen und biologischen Ursachen für Schweißausbrüche im Schlaf auch psychische Belastungen zu einer erhöhten Schweißproduktion führen. Bei Depressionen oder im Falle eines Burn-Out-Syndroms sind Schweißattacken üblich. Da in diesem Falle die Ursache psychischer Herkunft ist, sollte zur Behandlung der Ursache ein Arzt oder Psychotherapeut mit einbezogen werden.

Was ist Nachtschweiß?

Schwitzen ist ein natürlicher Vorgang. Der Körper leitet auf diese Weise überschüssige Wärme von innen nach außen und sorgt so für den notwendigen Ausgleich der Temperatur. Dieses regulative System ist unter anderem wichtig bei körperlicher Aktivität, bei warmem Wetter oder bei Fieber. Auch im Schlaf schwitzt man, nimmt es jedoch nicht unmittelbar wahr. Bestimmte Bedingungen sorgen jedoch dafür, dass der Körper vermehrt Wärme abgibt. Zum Beispiel wenn das Schlafzimmer überheizt ist, wenn zu viel Alkohol getrunken wurde oder das Abendessen besonders scharf gewürzt war. Aber auch Medikamente, die den Stoffwechsel anregen, Erkrankungen oder Stress können für stärkeres Schwitzen sorgen.

Über die gesamte Haut verteilt finden sich rund zwei Millionen Schweißdrüsen. Soll Wärme abgegeben werden, sondern die Drüsen Flüssigkeit ab. Diese verdunstet auf der Oberfläche der Haut. Den in der Haut liegenden Blutgefäßen wird so Wärme entzogen. Schweiß besteht nicht allein aus Wasser, sondern auch aus Salzen und Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium. Im Schweißsekret sind zudem Stoffe enthalten, die der körperlichen Abwehr dienen. Bakterien und Pilze können so auf der Haut abgewehrt werden. Auch einige Giftstoffe werden auf diesem Weg unschädlich gemacht.

Aus medizinischer Sicht spricht man dann von Nachtschweiß, wenn über längere Zeit hinweg nachts geschwitzt wird. Das kann teilweise so stark sein, dass Pyjama und Bettzeug durchnässt sind. Betroffene wachen manchmal auf und müssen sich umziehen oder gar duschen. Das starke Schwitzen wird dabei nicht von einer zu hohen Raumtemperatur oder zu warmen Bettdecke verursacht. Wer an nächtlichen Schwitzattacken leidet, ist am nächsten Tag meist unausgeschlafen und erschöpft. Tagsüber kommt es in der Regel nicht zu übermäßigem Schwitzen. Nächtliche Schwitzattacken sind daher nicht mit anderen Störungen in der Schweißproduktion gleichzusetzen, die unabhängig von bestimmten Zeiten auftreten (Hyperhidrose). Nachtschweiß wird auch als nächtliche Hyperhidrose bezeichnet.

Ursachen von Nachtschweiß

Nächtlichem Schwitzen liegen häufig belastende Lebenssituationen oder ungünstige Schlafbedingungen zugrunde. Aber auch hormonelle Schwankungen oder ernste Erkrankungen können zu Schwitzen in der Nacht führen.

Das sind die häufigsten Ursachen für Nachtschweiß:

  • Ungeeignete Schlafbedingungen wie eine zu hohe Raumtemperatur, zu warme Bettdecke, zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • Genuss von Alkohol, Nikotin, Koffein und scharf gewürztem Essen
  • Bestimmte Arzneimittel
  • Infektionskrankheiten
  • Hormonelle Veränderungen und Stoffwechselbesonderheiten
  • Autoimmunerkrankungen
  • Krebs
  • Psychische Belastungen und Erkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen

Wenn Medikamente Nachtschweiß auslösen:

Es kommt vor, dass nächtliches Schwitzen durch bestimmte Medikamente ausgelöst wird. Das sind dann Arzneimittel, die das vegetative Nervensystem – sowohl den sympathischen als auch den parasympathischen Teil – beeinflussen. Das unerwünschte Schwitzen tritt manchmal nur zu Beginn der Medikation auf, in anderen Fällen kann es einsetzen, wenn Mittel nicht wie verordnet und lange Zeit eingenommen werden. Nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin kann der gegebenenfalls ein anderes, gleichwertiges Medikament verschreiben. Zu den Mitteln, die bei einigen Menschen Nachtschweiß verursachen können, zählen unter anderem:

  • Antidepressiva
  • Atypische Neuroleptika
  • Fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure
  • Blutzuckersenkende Medikamente
  • Medikamente gegen Asthma und Bronchitis
  • Augentropfen bei grünem Star (Glaukom)
  • Mittel zur Hormonblockade, beispielsweise bei einer Therapie von Brustkrebs oder Prostatakrebs
  • Hormonpräparate bei Endometriose

Wenn Infektionen Nachtschweiß auslösen:

Das Immunsystem reagiert auf Infektionen, indem es Stoffe ausschüttet, die für einen Anstieg der Körpertemperatur sorgen. Aufgrund dieser Erwärmung werden bestimmte Abwehrmechanismen aktiviert und akute Infekte durch starkes Schwitzen in der Nacht begleitet. Einige chronische Erkrankungen, die die Immunabwehr dauerhaft fordern, können zu einer ständig erhöhten Körpertemperatur führen. Zu den Infekten, die zu Schwitzen in der Nacht führen, zählen unter anderem:

  • Influenza (Virus-Grippe)
  • Endokarditis (Herzinnenhautentzündung)
  • Tuberkulose (TBC)
  • Lyme-Borreliose
  • Pfeiffersches Drüsenfieber

Wenn Autoimmunkrankheiten Nachtschweiß auslösen:

Normalerweise bekämpft unser Immunsystem körperfremde Eindringlinge oder Stoffe. Bei Autoimmunerkrankungen funktioniert dieses System zum Teil nicht und der Körper greift eigene Zellen an. Diese Überreaktion der Immunabwehr führt bei einigen Erkrankungen unter anderem zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl, verbunden mit nächtlichem Schwitzen.

Zu den Autoimmunerkrankungen, die häufig von Nachtschweiß begleitet werden, zählen unter anderem:

  • Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)
  • Granulomatose mit Polyangiitis (ehemals bez. als Wegener-Granulomatose)
  • Arteriitis cranialis (Riesenzellarteriitis)
  • Polymyalgia rheumatica
  • Pfeiffersches Drüsenfieber

Wenn hormonelle Schwankungen oder Stoffwechselprobleme Nachtschweiß auslösen:

Sowohl die Hormone als auch der Stoffwechsel nehmen Einfluss auf die Wärmeregelung des Körpers. Liegt in einem Bereich eine Störung vor, kann die Schweißproduktion angeregt werden, so dass man auch nachts, also in Ruhe, schwitzt. Zu diesen Störungen und Krankheitsbildern, die häufig von Nachtschweiß begleitet werden, zählen unter anderem:

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Diabetes mellitus (Nachtschweiß kann ein Warnzeichen für nächtliche Unterzuckerung (Hypoglykämie) sein)
  • Wechseljahre

Wenn Krebs- und Bluterkrankungen Nachtschweiß auslösen:

Zu Verursachern nächtlicher Schweißausbrüche zählen auch ernsthafte Erkrankungen wie Tumore. Nachtschweiß kann dann unter Umständen ein frühes Symptom sein. Vor allem bei Lymphdrüsenkrebs und Leukämie. Aber auch verwandte Bluterkrankungen wie die Myelofibrose zählen dazu. Häufig von Nachtschweiß begleitet werden unter anderem diese Krebs- und Bluterkrankungen:

  • Lymphome (Tumoren des Lymphsystems) wie Hodgkin Lymphome und Non-Hodgkin-Lymphome
  • Leukämie (akute und chronische Leukämie)
  • Myelofibrose

Wenn psychische oder neurologische Erkrankungen Nachtschweiß auslösen:

Da die Schweißproduktion vom vegetativen Nervensystem aus gesteuert wird, haben auch psychische Vorgänge Einfluss darauf. So werden nachts noch verstärkt Stresshormone ausgeschüttet, wenn die Probleme des Tages nicht losgelassen werden können. Ebenso ist es möglich, dass Schlafstörungen oder Nervenerkrankungen zu nächtlichem Schwitzen führen. Häufig von Nachtschweiß begleitet werden unter anderem diese Diagnosen:

  • Burnout-Syndrom
  • Angststörungen
  • Schlafstörungen
  • Neurologische Erkrankungen wie Parkinson-Krankheit oder Querschnittslähmung

Nachtschweiß – Wann in die Praxis?

Wenn wir schlafen, ist meist ganz normal, ein wenig zu schwitzen. Der Körper sorgt auf diese Weise für die Regulation der Temperatur. Treten nächtliche Schwitzattacken jedoch regelmäßig über einen längeren Zeitraum auf oder äußern sich die Symptome sehr stark, dann sollte man einen Arzt oder eine Ärztin um Rat fragen. Dies gilt insbesondere dann, wenn noch weitere Beschwerden dazukommen.

Nachtschweiß – Diagnose

Im Gespräch mit Mediziner:innen werden diese sich ein gründliches Bild von der bisherigen Krankengeschichte und den akuten Beschwerden machen. Dazu stellen die Ärzte oder die Ärztinnen auch Fragen in Bezug auf die aktuelle Lebenssituation. Hinter nächtlichen Schweißattacken können nämlich viele Ursachen stecken.

Ein häufiger Grund ist regelmäßiger Alkoholkonsum, aber auch Stress und Erkrankungen wie eine Herzschwäche, eine HIV-Infektion (Aids) oder Tumoren können den Nachtschweiß auslösen. Für die Mediziner:innen ist es ebenfalls wichtig zu wissen, ob und welche Medikamente eingenommen werden, denn einige Arzneien lösen auch nächtliches Schwitzen aus.

Abhängig von der vermuteten Diagnose werden im Anschluss an das Anamnesegespräch weitere Untersuchungen durchgeführt. So werden unter anderem Blutdruck und Körpertemperatur gemessen, das Blut wird analysiert und gegebenenfalls sind weitere bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall oder Röntgen angezeigt. Besteht der Verdacht auf Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs, wird eine Knochenmarkpunktion vorgenommen. Eine Elektrokardiografie (EKG) wird angeordnet, wenn Verdacht auf Herzrhythmusstörungen besteht. Neurologische Untersuchungen folgen, wenn beispielsweise eine Erkrankung wie Morbus Parkinson für die Schweißausbrüche verantwortlich sein könnte.

Therapie von Nachtschweiß

Nachtschweiß gibt sich dann wieder, wenn die zugrundeliegende Erkrankung erfolgreich behandelt werden konnte. War beispielsweise ein Infekt Ursache des vermehrten nächtlichen Schwitzens, dann stellt sich das Symptom ein, sobald die Krankheit überstanden ist. Werden die Schweißausbrüche von Medikamenten ausgelöst, kann der Arzt oder die Ärztin gegebenenfalls die Dosis anpassen oder ein anderes Mittel wählen. Ist Stress Ursache von nächtlichem Schwitzen, dann hilft vielen betroffenen Personen das Praktizieren von Entspannungstechniken. Bei ernsten seelischen Problemen kann ebenfalls psychotherapeutische Unterstützung helfen. Häufig liegt nächtlichem Schwitzen lediglich eine ungesunde Lebensweise zugrunde. Dann ist es sinnvoll, die Ernährung umzustellen, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten sowie sportliche Aktivitäten in den Alltag zu integrieren.

Homöopathie bei Nachtschweiß

Nächtliches Schwitzen kann viele Ursachen haben. Tritt es regelmäßig oder sehr stark auf, sollte man abklären lassen, ob eventuell eine Erkrankung dahinter steckt. Zur Linderung der Beschwerden mit homöopathischen Mitteln muss die individuelle Symptomatik genau berücksichtigt werden. Am besten lässt man sich von erfahrenen Homöopath:innen beraten.

Folgende homöopathischen Mittel können gegen Nachtschweiß hilfreich sein:

  • Carbo animalis
  • Calcium carbonicum
  • Conium maculatum
  • Mercurius solubilis
  • Sepia

Akupunktur bei Nachtschweiß

Bei der Behandlung mit Akupunktur werden Nadeln auf bestimmte Punkte der Körperoberfläche gesetzt, die entlang den sogenannten Meridianen verlaufen. So sollen mögliche Blockaden gelöst und der Energiefluss, das „Qi“, wieder in die Balance gebracht werden. Basierend auf Informationen des Deutschen Apothekerverlages, liegen positive Erfahrungsberichte darüber vor, dass Akupunktur eine vermehrte Schweißbildung (Hyperhidrose) lindern kann. Dabei soll auch der entspannende Effekt wirkungsvoll sein.

Nachtschweiß in den Wechseljahren

Viele Frauen leiden während der Wechseljahre an Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Auch im Schlaf kommt es häufig zu Symptomen wie Schwitzen und Hitzegefühlen. Allerdings treten diese Beschwerden nicht bei jeder Frau auf. Sie äußern sich in ihrer Intensität individuell sehr unterschiedlich. Während dieser von Hormonschwankungen geprägten Zeit werden weibliche Geschlechtshormone wie Progesteron und Östrogen nur noch in geringen Mengen bis gar nicht mehr produziert. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, nimmt die Zahl der Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin zu. Dies sorgt dann unter anderem häufig für eine verstärkte Produktion von Schweiß während der Nacht. Sind die Symptome besonders stark ausgeprägt, sollte man mit dem Arzt oder der Ärztin darüber sprechen, welche Möglichkeiten es gibt, die Beschwerden zu lindern.

Nachtschweiß – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird Nachtschweiß („Hyperhidrose, nicht näher bezeichnet/Nachtschweiß/übermäßiges Schwitzen) unter dem ICD-Code „R61.9“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe des Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

FAQs zum Thema Nachtschweiß

Wie lange hält Nachtschweiß an?

Für Nachtschweiß (nächtliche Hyperhidrose) kommen viele Auslöser infrage. Dahinter kann beispielsweise eine körperliche Erkrankung stecken, etwa ein Infekt oder eine Autoimmunerkrankung. Aber auch hormonelle Ursachen oder Nebenwirkungen von Medikamenten können zu nächtlichem Schwitzen führen und den erholsamen Schlaf stören. Sobald die Grunderkrankung oder -störung nicht mehr vorliegt, endet in der Regel auch das Schwitzen. – Tritt nächtliches Schwitzen nur gelegentlich auf, können manchmal ein zu scharfes Essen oder zu viel Alkohol der Grund sein. Dies sollte man dann meiden.

Was hilft gegen Nachtschweiß?

Nächtliches Schwitzen kann das Symptom einer Erkrankung sein oder auch harmlose Ursachen haben. Leidet man zum Beispiel an einer Grippe, dann hört das nächtliche Schwitzen auch mit dem Abklingen der Erkrankung auf. Nimmt jemand Medikamente ein, die für starkes Schwitzen sorgen, können die Mediziner:innen gegebenenfalls die Dosierung ändern oder ein anderes Präparat verschreiben. Nächtliches Schwitzen während der Wechseljahre kann gegebenenfalls durch eine vorübergehende Hormongabe gelindert werden. Vielen betroffenen Frauen helfen auch homöopathische Mittel oder Akupunktur gegen die übermäßige Schweißproduktion. Am besten hält man dazu Rücksprache mit seinem Arzt oder seiner Ärztin beziehungsweise Homöopath oder Homöopathin. Leidet jemand aufgrund von Stress an Nachtschweiß, helfen regelmäßige Entspannungsübungen.

Warum schwitzt man nachts, wenn man Stress hat?

Stress und Sorgen im Alltag können den Schlaf rauben. Zudem sorgt eine verstärkte Ausschüttung von Stresshormonen im Schlaf häufig auch für übermäßiges Schwitzen. Die Produktion von Schweiß wird vom vegetativen Nervensystem aus gesteuert. Das sympathische Nervengeflecht ist dafür verantwortlich, viele unwillkürlich ablaufende Körperfunktionen zu regeln. So unter anderem die Zufuhr von Adrenalin und Noradrenalin, die Beschleunigung des Herzschlags und die Verengung der Blutgefäße. Diese wiederum führt in der Haut zu einer Weitung der Gefäße und ist Grund dafür, dass bei Stress oder Angst der Schweiß ausbricht, auch noch im Schlaf. Wer aufgrund von Stress unter Nachtschweiß leidet und nicht schlafen kann, erlernt am besten Entspannungstechniken und praktiziert sie regelmäßig.

Warum hat man bei Grippe Nachtschweiß?

Durch eine Erhöhung der Schweißproduktion leitet der Körper überschüssige Wärme nach außen ab. Wenn man an einer Grippe erkrankt ist und Fieber bekommt, steigt damit die Körpertemperatur an. Dies ist eine Reaktion unserer Immunabwehr auf die Infektion. Fieber ist bis zu einer bestimmten Temperatur ein wichtiger Baustein des Immunsystems. Durch daraufhin folgendes Schwitzen, auch in der Nacht, kann sich der Körper von der Fieberhitze befreien. Dies deutet häufig schon auf eine erste Besserung der Erkrankung hin.

Nachtschweiß – Was kann man selbst dagegen tun?

Wenn keine ernsthafte Erkrankung der Grund für das nächtliche Schwitzen ist, kann man einige Tipps beherzigen, um wieder ruhig schlafen zu können:

  • Am Abend keinen oder nur wenig Alkohol trinken.
  • Koffeinhaltige Getränke vermeiden.
  • Nicht rauchen.
  • Regelmäßig und viel bewegen.
  • Bei Übergewicht: Das Körpergewicht reduzieren.
  • Keinen engen Pyjama tragen. Besser leichte Kleidung aus natürlichen Materialien.
  • Keine hohe Temperatur im Schlafzimmer. Empfohlen werden 18 Grad.
  • Die Bettdecke entsprechend der Jahreszeit wählen: heiße Nächte im Sommer erfordern zum Beispiel nur eine leichte Decke.
  • Vor dem Zubettgehen entspannen. Ruhige Musik, ein warmes Bad oder Entspannungstechniken helfen dabei.
  • Salbeitee am Abend trinken. Er kann nächtlicher Hyperhidrose (Nachtschweiß) vorbeugen.

Quellen

  • Achenbach, R.K.: Hyperhidrosis, Springer Verlag, 1. Auflage 2004
  • Altmeyer, Peter, Bechara, Falk G., Hoffmann, Klaus, et al.: Krankhaftes Schwitzen: Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige, Kohlhammer Verlag, 1. Auflage 2009
  • Altmeyer, Peter: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie, Springer Verlag, 2. Auflage 2005
  • Herold, Gerd: Innere Medizin, Gerd Herold Verlag, Ausgabe 2019
  • Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V.,www.homeopathie-online.de, Abruf: 30.10.2019
  • halloVita Verlag, www.hallo-homeopathie.de, Abruf: 30.10.2019
  • Deutscher Apotheker Verlag, www.apotheken.de, Abruf: 31.10.2019

Alle Angaben ohne Gewähr.

Warum schwitzt man wenn man friert?

Bei luftundurchlässiger Winterkleidung empfindet der Körper also an diesen geschützten Stellen trotz kalten Außentemperaturen eine Überhitzung, so dass die Kühlung mittels Schweißabsonderung angeregt wird. Hierdurch sondert er zeitweise zu viel Schweiß ab. Resultat: wir frieren!

Was bedeutet Frieren und Schwitzen?

Auch eine verminderte Durchblutung der Haut verursacht Frieren, weil der Temperaturabfall in der Haut von den Kälterezeptoren registriert wird. Manchmal ist plötzliches Frieren mit Ausbruch von kaltem Schweiß ein akutes Warnsignal: Es weist oft auf einen beginnenden Schock oder eine andere ernste Erkrankung hin.

Warum friere und schwitze ich nachts?

Wenn sich eine Grippe anbahnt, kann die Körpertemperatur stark schwanken und so für kalten Nachtschweiß sorgen. Aber auch Stress im Alltag, verschiedene Stoffwechselerkrankungen, Tumore und Herzerkrankungen können maßgeblich für Nachtschweiß und starkes Frieren verantwortlich sein.

Woher kommen plötzliche schweissausbrüche?

Als mögliche Grunderkrankungen, die eine Hyperhidrose bewirken können, kommen beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes oder Tumorerkrankungen infrage. Auch neurologische beziehungsweise psychische Krankheiten können zu übermäßigen Schweißausbrüchen führen.