So weit die Füße tragen Film Netflix

So weit die Füße tragen ist ein deutscher Spielfilm. Er entstand 2001 unter der Regie von Hardy Martins und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Josef Martin Bauer.

Ebenfalls auf der Romanvorlage beruhte der 1959 entstandene Fernsehmehrteiler So weit die Füße tragen von Fritz Umgelter.

1944, während des Zweiten Weltkriegs, steigt der Oberleutnant Clemens Forell in einen Zug, um an der Front in der Sowjetunion zu kämpfen. Er verabschiedet sich von seiner Frau Kathrin und seiner Tochter in der Hoffnung, zu Weihnachten wieder zuhause zu sein. Aber als sowjetischer Kriegsgefangener wird Forell zu 25 Jahren Zwangsarbeit in einem ostsibirischen Bleibergwerk am Kap Deschnjow verurteilt. Nach einem ersten Fluchtversuch wird er von seinen Kameraden in einem Spießrutenlauf halbtot geprügelt, weil diese für seinen Fluchtversuch mit Nahrungsentzug bestraft worden sind.

Forell lernt den deutschen Arzt Heinz Stauffer kennen, der sich selbst für eine Flucht vorbereitet, aber weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. So vermacht Dr. Stauffer Forell seine Ausrüstung und informiert ihn über einen möglichen Fluchtweg. Als der sowjetische Kommandant Kamenew Forells zweite Flucht bemerkt, findet er Stauffer tot in seinem Zimmer. Kamenew verfolgt Forell durch die Sowjetunion, doch dieser kann mehrfach entwischen. Als Forell sich mit Hilfe des armenischen Juden Igor, den er in Kasalinsk kennenlernt, einen Pass beschaffen kann und über die Grenzbrücke geht, kommt es zum Zusammentreffen von Forell und Kamenew auf „Westernart“. Kamenew lässt Forell mit den Worten „Ich hab’ dich besiegt!“ passieren.

In Teheran wird Forell im Dezember 1952 unter dem Verdacht, ein sowjetischer Spion zu sein, inhaftiert, doch sein Onkel Erich Baudrexel, der seit mehreren Jahren in der Türkei arbeitet, kann ihn identifizieren. Schließlich kommt Forell am Heiligabend nach Hause zu seiner Familie.

Während sich Fritz Umgelters Fernsehmehrteiler von 1959 weitgehend an die Buchvorlage hält, weicht die Verfilmung von Hardy Martins deutlich davon ab. So betont die Neuverfilmung das Verhältnis zum sowjetischen Offizier Oberleutnant Kamenew, der Forell nachjagt. Diese Figur kommt weder im Roman noch in der Umgelter-Verfilmung vor. Da der Film zum großen Teil in Russland spielt, ließ der Regisseur in weiten Teilen des Films russische Schauspieler agieren, die auch Russisch sprachen. Der Film erhielt beim Filmfest in Mailand im Jahr 2002 einen Preis für das beste Produktionsdesign.

„Ex-Stuntman Hardy Martins bietet nach seinem leider vom Publikum nicht gewürdigten und deshalb an den Kinokassen misslungenen Kino-Debüt Cascadeur nun ein packendes Remake des legendären TV-Mehrteilers von Fritz Umgelter aus dem Jahr 1958. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Tatsachenroman von Josef Martin Bauer. Ebenso abenteuerlich wie die Geschichte gestalteten sich die Dreharbeiten an Originalschauplätzen. Auch hier mussten die Beteiligten oft an ihre Grenzen gehen. Das Ergebnis: spannende, aufwändig inszenierte Unterhaltung vor grandioser Naturkulisse!“

„Weniger am politischen Hintergrund als am Abenteuer-Potenzial der Geschichte interessiert, überzeugt der Film trotz einiger erzählerischer Redundanzen vor allem durch die großartigen Bilder und einen ausgesprochen präsent agierenden Hauptdarsteller.“

Der deutsche Oberstleutnant Clemens Forell wird 1946 von einem russischen Kriegsgericht zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und zusammen mit 3.000 deutschen Soldaten in ein entlegenes sibirisches Straflager am Kap Deshnev deportiert. Im Gegensatz zu vielen Mitgefangenen kommt Clemens lebend in Sibirien an. Hier, am Ende der Welt und inmitten einer endlosen Eiswüste, sind nicht einmal Wachen nötig, um die Gefangenen an der Flucht zu hindern.

Die Funktion des deutschen Lagerarztes Dr. Stauffer beschränkt sich auf das Ausstellen von Totenscheinen: Denn durch die auszehrende Arbeit in den Bleiminen werden die gefangenen Soldaten langsam vergiftet (falls sie nicht zuvor verhungern). Auch der Arzt selbst ist bereits an Krebs erkrankt und verwirft daher seinen detailliert ausgetüftelten Fluchtplan. Er schenkt Clemens seine heimlich zusammengestellte Ausrüstung, mit der dieser wenigstens eine minimale Chance hat, nach Hause zu kommen.

Tatsächlich gelingt Clemens im zweiten Anlauf im Oktober 1949 der Ausbruch. Verfolgt vom Lagerkommandanten Kamenev – eine Figur, die der Romanfassung hinzugefügt wurde – beginnt eine drei Jahre währende Odyssee durch die Eiswüsten, Tundren und Wälder Russlands, die nach insgesamt 14.208 Kilometern endet.

Zuvor wird der Flüchtling, nachdem er in Teheran den sowjetischen Machtbereich hinter sich gelassen hat, unter Spionageverdacht erneut inhaftiert, kann aber nach Identifizierung durch seinen Onkel 1952 – nach acht Jahren in der Fremde – endlich heimkehren.

Josef Martin Bauers 1955 erschienener Roman "So weit die Füße tragen" war ein Welterfolg, der den Nerv der Zeit traf und in 15 Sprachen übersetzt wurde. Nicht umsonst erzielte Fritz Umgelters 400-minütiger Sechsteiler, 1959 als erste deutsche Fernseh-Eigenproduktion realisiert, eine Traum-Einschaltquote von 90 %. In Hardy Martins' Version dieses TV-Klassikers wird der Russlandflüchtling Clemens Forell wieder lebendig: Seine Neuadaption ist ein Stück wuchtiges Kino, das dank des großartigen Kameramanns Pavel Lebeshev die bedrückende Enge in den Eisenbahnwaggons während der Deportation ebenso wie die endlose, schneebedeckte Weite der russischen Landschaft in beeindruckende Bilder umsetzt. Die zurückhaltende Musik des Tarkowski-Komponisten Edward Artemyev dämpft das Pathos der großen Gefühle.

Besetzung und Stab

BesetzungRolleDarstellerClemens ForellBernhard BettermannDr. StaufferMichael MendlKamenevAnatoly KotenyovIrinaIrina PantaevaKathrinIris BöhmLieschenAnna HerrmannPfarrerAdalbert MayerLeibrechtHans-Uwe BauerMatternAntonio WannekBauknechtAndré HennickeDanhornJohannes HitzblechKlugmannStephan Wolf-SchönburgIgorAlexander JefremovSchamaneNikolai KondrashkinSemjonWladimir KorpusOnkel BaudrexelHans Peter HallwachsDr. PachmutovaIrina NarbekovaAnastasIgor FiltschenkovStabFunktionsbereichName des StabmitgliedsMusik:Eduard ArtemjewKamera:Pavel LebeshevBuch:Bernd SchwammBastian CleveHardy MartinsRegie:Hardy Martins

Wann kommt der Film so weit die Füsse tragen?

Am 15. Juli 2022 wird die Fernsehjuwelen GmbH den TV-Mehrteiler "So weit die Füße tragen" (Deutschland 1959) als 2-Disc-Special-Edition in einer Amaray-Verpackung inklusive Wendecover und Booklet im Schuber auf den Markt bringen.

Was wurde aus Clemens Forell?

Oberleutnant Clemens Forell (Bernhard Bettermann) verabschiedet sich am Bahnhof nur ungern von seiner Frau (Iris Böhm) und seiner Tochter (Anna Herrmann), doch er glaubt bald wieder zu Hause zu sein. Weit gefehlt: Er wird als Kriegsgefangener zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt.

Wer schrieb das Buch so weit die Füße tragen?

Josef Martin Bauer

Wohin die Füße tragen?

So weit die Füße tragen ist ein 1955 zum ersten Mal veröffentlichter Roman von Josef Martin Bauer (1901–1970) um einen deutschen Kriegsgefangenen, der nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 aus einem ostsibirischen Gefangenenlager flieht und eine abenteuerliche Flucht nach Hause antritt.